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The Happening - Gedankensammlung - Filmforen.de

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The Happening - Gedankensammlung


39 Antworten in diesem Thema

#1 bekay

    will in die High Society

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Geschrieben 10. Juli 2008, 02:03

Aus gegebenem Anlass (der da das Diskussionspotential von The Happening ist) eine Sammlung von Gedanken zum Film aus dem Kurzkommentar-Thread und die daraus entstandenen, kurzen Diskussionen:

Beitrag anzeigenphilosophus sagte am 10.07.2008, 02:43:

THE HAPPENING - die Exposition ist toll, einige wirklich beklemmende Momente. Wenn die Katze aus dem Sack ist, kriegt der Film, der eigentlich kurz ist, seine Längen, und das Ende ist m. E. enntäuschend.

Beitrag anzeigenMr. Bungle sagte am 11.07.2008, 19:29:

THE HAPPENING
weder nehme ich denen irgendwelche eheprobleme ab noch sehe/spüre ich die allerorts plump behauptete gefahr. ökohorror, der daraus entstehen soll das wahlberg nach beendigter belauschung eines suizids, allen umstehenden halb geistesgegenwärtig kundtut den wind hintergründig rauschen gehört zu haben, kann nur zum lachen reizen.

Beitrag anzeigenBastro sagte am 18.07.2008, 23:08:

THE HAPPENING - die erste Hälfte fand ich sehr gelungen, aber dann bröselt der Film völlig auseinander. Ein Komödienton schleicht sich ein, klassische Horrorschocks, und zum Schluß mal wieder die Liebe. Überhaupt erinnert man sich sogar nach dem Film sehr leicht an recht deutliche Hinweise (bereits zu Beginn platziert) auf dieses Schlüsselthema, was eine Zweitsichtung vermutlich zur Qual macht, da alle Fährten so überdeutlich gelegt werden. Auch sehr bestätigende Musik, übrigens.

Beitrag anzeigenkørken sagte am 04.08.2008, 13:18:

The Happening - ohne großen Erwartungen angeschaut und voll erwischt worden. Das was in früheren Filmen Shyamalans nie über den Status von nett ausgedachten Konstruktion herauskam, die Verfremdungseffekte der Narration und der innnerszenischen Gestaltung, in The Happening sind sie kongeniale Mittel der Inszenierung eines katastrophischen Bruchs bzw. bezogen auf Shyamalan tatsächlich zu einer flüssigen Handschrift geronnen. Atemberaubend. Einen solch hollywooduntypischen Film aus einem Karrieretief heraus zu produzieren, das nötigt mir, als Shyamalan-Skeptiker, höchsten Respekt ab. Vom Meisterwerk trennt ihn eigentlich nur, dass er sich -notwendigerweise muß man bezogen auf die Konstruktion leider sagen- nicht vom Fahrwasser des Message-Kinos emanzipieren kann: die wohlfeile humanistische Botschaft verdeckt einen Film, der im Kern intelligenter sein könnte.

P.S.: Was Wahlberg und Deschanel, die ja nun auch mit den Mustern des Hollwoodkinos total verzahnt sind, hier leisten, ist sagenhaft.

Beitrag anzeigenWaingro sagte am 15.10.2008, 15:20:

THE HAPPENING - Lange keinen so bedrückenden düsteren Film mehr gesehen. Die fantastische, häufig esoterische gescholtene Komponente verlegt Shyamalan in den Bereich des Denkbaren, wenn auch Unwahrscheinlichen. Die sich anschließende Herausforderung, nämlich Argumente zu finden, die von der Möglichkeit einer solchen Situation überzeugen, wird brillant eingelöst. Im meinen Augen ist Shyamalan ein Hohepriester des Kinos deshalb, weil er sich auf der Suche nach Neuem nicht auf der strukturellen Ebene bewegt. Ich verstehe die letzten Filme des Regisseurs als Gegenmodell zu jenem nervtötenden Kino der jüngeren Vergangenheit, dass mittels exzessiver Analepsen und Prolepsen usw. sich in die Erfinderbücher der Rezeptionsästhetik einschreiben will. Shyamalan ist eher ein Entdecker. Hervorragend!

Beitrag anzeigenTornhill sagte am 15.10.2008, 17:01:

THE HAPPENING - In seinen ausufernden Spannungsmomenten doch nichts anderes als nervender Mystery-Klumpatsch, dessen Vorhandensein schon in der Unterrichtsszene locker flockig aus dem Ärmel geschüttelt wird. War mir im Hinblick auf andere Filme von Shymalan dann doch zu wenig, aber nicht ganz so ärgerlich, wie das Wassermädchen.

Beitrag anzeigenThe Punisher sagte am 16.10.2008, 21:08:

THE HAPPENING - was für eine Freakshow, da weiß man gar nicht, wo man eigentlich ist! Marky Mark wird in der ersten Hälft selbst vom Gummibaum an die Wand gespielt. Eignet sich zudem auch perfekt als Grundlage für ein Trinkspiel - man nehme hierzu einfach das Wort "Happen" als shot-trigger.

Beitrag anzeigenWaingro sagte am 24.10.2008, 12:18:

Was ähnliches ging mir letztens durch den Kopf, als hier THE HAPPENING mehrfach mit den Worten zerrissen wurde, es sei unwissenschaftlich und esoterisch. Das fand ich auch ziemlich platt, denn seit wann ist ein Film verpflichtet wissenschaftlich korrekt zu verfahren. Es ist doch gerade ein Bereich, der glücklicherweise anders verfahren kann, wie Kunst generell. Weder die moralische Verfassung noch die thematische Erzeugung müssen sich an außerfilmischen Gesetzmäßigkeiten orientieren. Ein Film muss keinen Konsens bestätigen, der irgendwo besteht. Wenn dem so wäre, dann würde Film anderen gesellschaftlichen Subsystemen ständig nur hinterherlaufen. Abgesehen davon stellen sich die poetischen Figuren in THE HAPPENING erkennbar in eine poetische Tradition mit weitem Vorlauf: »Der Wind der Wind, das himmlische Kind« oder auch Freiligraths »Der Birkenbaum« fallen mir ein. Das ist nicht Esoterik, das ist Poesie!

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 24.11.2008, 17:51:

THE HAPPENING ---> Weise, ruhig und geschliffen wie ein Alterswerk. Die überall so beschrienen inszenatorischen Brüche entpuppen sich als wohl dosierte Verfemdungseffekte. Die bekannte "Die Natur schlägt zurück"-Story erhält ein völlig neues Gesicht: Neuroleptisch-retrograde Inversion des Zellularen bis hin zur Selbstvernichtung. Wer kommt schon auf so was? Von den ebenfalls reichlich zu lesenden Kritikpunkten kann ich die meisten im buchstäblich gemeinten Sinne nicht mal im Ansatz verstehen. Nichts von dem, was ich an negativen Stimmen aufgeschnappt habe, hat sich während der Betrachtung des Films bestätigt. Darüber hinaus war ich vom Spannungsbogen so gefesselt, das sich mir in einer Szene die Nackenhaare spürbar aufrichteten. Beeindruckend!

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#2 bekay

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Geschrieben 04. August 2008, 13:32

Beitrag anzeigenkørken sagte am 04.08.2008, 14:18:

The Happening - ohne großen Erwartungen angeschaut und voll erwischt worden. Das was in früheren Filmen Shyamalans nie über den Status von nett ausgedachten Konstruktion herauskam, die Verfremdungseffekte der Narration und der innnerszenischen Gestaltung, in The Happening sind sie kongeniale Mittel der Inszenierung eines katastrophischen Bruchs bzw. bezogen auf Shyamalan tatsächlich zu einer flüssigen Handschrift geronnen. Atemberaubend. Einen solch hollywooduntypischen Film aus einem Karrieretief heraus zu produzieren, das nötigt mir, als Shyamalan-Skeptiker, höchsten Respekt ab. Vom Meisterwerk trennt ihn eigentlich nur, dass er sich -notwendigerweise muß man bezogen auf die Konstruktion leider sagen- nicht vom Fahrwasser des Message-Kinos emanzipieren kann: die wohlfeile humanistische Botschaft verdeckt einen Film, der im Kern intelligenter sein könnte.

P.S.: Was Wahlberg und Deschanel, die ja nun auch mit den Mustern des Hollwoodkinos total verzahnt sind, hier leisten, ist sagenhaft.

Du willst dich ja nur mit Kasi und mir verbrüdern. :D Nein, ich stimme dir voll und ganz zu. Ich kann die ganzen Auffälligkeiten des Films auch kaum anders deuten. Es läuft einfach auf einen geradezu radikalen Bruch hinaus. Obwohl ich den Skeptizismus bezogen auf den früheren Shyamalan für mich nicht bejahen kann - gar von einer steten Entwicklung sprechen würde. Die Risse zeigen sich eigentlich schon in allen Filmen sein The Sixth Sense. Den größten gab es mit Lady in the Water (der mir leider nicht gefallen konnte, vielleicht weil er so zwischen den Stühlen stand), aber mit The Happening wird der Damm eingerissen, ja...

Leguizamo sollte bei den Darstellern auch noch erwähnt werden, weil er eine ähnlich befremdende Spielweise an den Tag legt wie Wahlberg und Deschanel.

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#3 Mr. Vincent Vega

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Geschrieben 04. August 2008, 15:35

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?

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#4 bekay

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Geschrieben 04. August 2008, 16:00

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 16:35:

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?

Ist das ernst gemeint oder bist du (mal wieder) im Endstadium deiner De[kon]struktion der Filmwissenschaft?

Abgesehen davon kann ich mit Fug und Recht sagen, dass Korken kein Filmwissenschaftler ist und du mit deinem Pauschalvorurteil schlicht daneben liegst.

Und dass ich es ernst meine, das habe ich doch ausreichend bei Cinefacts im entsprechenden Kino-Thread bewiesen.

Warum sollte es eigentlich nicht ernst gemeint sein? :haeh:

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#5 Moscher

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Geschrieben 04. August 2008, 16:38

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Warum sollte es eigentlich nicht ernst gemeint sein? :haeh:

Bestimmt weil dem Mr. Vega der Film nicht gefiel oder er nichts gutes darüber gehört hat.
"I love zombie movies to death, but the main reason I am making a zombie movie right now is because it is pretty easy to write a script for. I want to start making more Tarantino style movies soon." (IMDB-User)

"My positive role model is to win the fight and to come out the hero." (Fred Williamson)

#6 Der Außenseiter

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Geschrieben 04. August 2008, 17:05

Beitrag anzeigenkørken sagte am 04.08.2008, 14:18:

Das was in früheren Filmen Shyamalans nie über den Status von nett ausgedachten Konstruktion herauskam, die Verfremdungseffekte der Narration und der innnerszenischen Gestaltung,...
Sehe ich bei seinen frühen Filmen auch so. Bei UNBREAKABLE - UNZERBRECHLICH ist das für mich aufgrund seines Comic-Hintergrundes weniger störend, weswegen ich ihn auch am meisten mag.

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 16:35:

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?
Diese Aussage würde implizieren, dass a posteriori die Konstruktion eines Filmerlebnisses stattfindet, obwohl es sich bei der Rezeption doch um einen unmittelbaren Vorgang handelt. Daraus würde sich ja schließen lassen, dass die von Dir so bezeichnete "filmwissenschaftliche Rezeptionskonstruktion" eine uneigentliche wäre, welche die eigentliche verdrängt? Und wie sähe diese eigentliche aus?

Bearbeitet von Der Außenseiter, 04. August 2008, 18:40.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#7 Funxton

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Geschrieben 04. August 2008, 18:48

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 04.08.2008, 18:05:

Sehe ich bei seinen frühen Filmen auch so. Bei UNBREAKABLE - UNZERBRECHLICH ist das für mich aufgrund seines Comic-Hintergrundes weniger störend, weswegen ich ihn auch am meisten mag.

:)

Was Endstadien angeht, weiß ich viel zu erzählen.

Bearbeitet von Funxton, 04. August 2008, 18:57.


#8 Mr. Vincent Vega

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Geschrieben 04. August 2008, 20:48

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 16:35:

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?

Ist das ernst gemeint oder bist du (mal wieder) im Endstadium deiner De[kon]struktion der Filmwissenschaft?

Wahrscheinlich beides.

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Abgesehen davon kann ich mit Fug und Recht sagen, dass Korken kein Filmwissenschaftler ist und du mit deinem Pauschalvorurteil schlicht daneben liegst.

Überraschung!

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Und dass ich es ernst meine, das habe ich doch ausreichend bei Cinefacts im entsprechenden Kino-Thread bewiesen.

Nun, "bewiesen" hast du es nicht, brauchst du hingegen auch gar nicht bzw. ist wohl auch schwer möglich.

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Warum sollte es eigentlich nicht ernst gemeint sein? :haeh:

Weil mir diese Lesart fürchterlich gewollt und zurechtgeschoben erscheint. Sie ist so abstrakt wie umständlich und vor allem bemüht, einfach nur bemüht.

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 04.08.2008, 18:05:

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 16:35:

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?
Diese Aussage würde implizieren, dass a posteriori die Konstruktion eines Filmerlebnisses stattfindet, obwohl es sich bei der Rezeption doch um einen unmittelbaren Vorgang handelt. Daraus würde sich ja schließen lassen, dass die von Dir so bezeichnete "filmwissenschaftliche Rezeptionskonstruktion" eine uneigentliche wäre, welche die eigentliche verdrängt? Und wie sähe diese eigentliche aus?

Ja, diese Formulierung ist eigentlich Unfug. Aber es wurde verstanden, was ich meinte. Ich bin nicht so eloquent und fachlich geschult wie die meisten hier, deshalb bitte ich um Nachsicht, wenn ich mich nicht so korrekt ausdrücken sollte.

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#9 Tornhill

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Geschrieben 04. August 2008, 20:58

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 21:48:

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 04.08.2008, 18:05:

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 16:35:

Ist das ernst gemeint oder seid ihr gerade im Endstadium filmwissenschaftlicher Rezeptionskonstruktion?
Diese Aussage würde implizieren, dass a posteriori die Konstruktion eines Filmerlebnisses stattfindet, obwohl es sich bei der Rezeption doch um einen unmittelbaren Vorgang handelt. Daraus würde sich ja schließen lassen, dass die von Dir so bezeichnete "filmwissenschaftliche Rezeptionskonstruktion" eine uneigentliche wäre, welche die eigentliche verdrängt? Und wie sähe diese eigentliche aus?

Ja, diese Formulierung ist eigentlich Unfug. Aber es wurde verstanden, was ich meinte. Ich bin nicht so eloquent und fachlich geschult wie die meisten hier, deshalb bitte ich um Nachsicht, wenn ich mich nicht so korrekt ausdrücken sollte.
Du meinst "bemüht". :rolleyes:
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#10 bekay

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Geschrieben 04. August 2008, 21:39

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 21:48:

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 17:00:

Warum sollte es eigentlich nicht ernst gemeint sein? :haeh:

Weil mir diese Lesart fürchterlich gewollt und zurechtgeschoben erscheint. Sie ist so abstrakt wie umständlich und vor allem bemüht, einfach nur bemüht.

Bemüht... was heißt schon bemüht? Das ist eben die Perspektive desjenigen, der meint, ich würde Shyamalan verteidigen und ihn auf "Teufel komm raus" Sinn unterstellen müssen. Weil die eigentlich Antwort liegt ja auf der Hand: Der Film ist schlecht. (Klar, das ist eine nicht gewollte "Lesart"!) So abstrakt denke ich nun einmal nicht. Ich bin sowieso der Meinung, dass man sogut wie jeden Film zu seinem Recht kommen lassen kann. Das heißt: Seine Struktur, seine Bilder, seine Narrativität als reich empfinden und auch erkennen kann. Und das klappt bei eingigen Filmen besser und bei anderen eben schlechter. Bei The Happening klappt das vorzüglich, weil er eben in meinen Augen mit einer solchen Offensichtlichkeit all dessen operiert, was wohlfeil als "schlecht" bezeichnet werden kann, dass es einem schon Angst macht, wie ein schon lange massiv in der Kritik stehender Regisseur diesen Film am Studioboss vorbeischmuggeln konnte. Allein, ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr, mich hat das eigentlich schon bei CF zu viel Kraft gekostet. Klar, ich bin der Zauberer, der aus schlecht gut hext. Mehr als meine Faszination während des Films und den Spaß am Denken über ihn danach, mehr kann ich nicht ins Feld führen. Ob das einen Film gut macht, das weiß ich übrigens nicht. Der Clou ist: mich interessiert es auch nicht.

Um zum Ausgang zurückzukehren: Klar will ich Lesarten, sogar ganz fürchterlich. Die schiebe ich mir aber nicht zurecht, weil sie nun einmal vom Film ausgehen. Vom Film geht nicht aus, wer ihn am Ende einfach irgendwie finden will. Das einzige abstrakte in Bezug auf Film, das ist die sogenannte Bewertung. Sie ist unumständlich. Warum sollte man sich nicht bemühen? Es geht hier schließlich um Film - und ich dachte immer, wir alle mögen ihn. Also bemühe ich mich auch darum.

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#11 Mr. Vincent Vega

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Geschrieben 04. August 2008, 22:02

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04.08.2008, 22:39:

Es geht hier schließlich um Film - und ich dachte immer, wir alle mögen ihn. Also bemühe ich mich auch darum.

Schöner Schlusssatz.

Ansonsten: Ich habe halt keinerlei Anhaltspunkte für deine Thesen ausmachen können. Freilich bist du nicht der einzige, der in THE HAPPENING gezielte Brüche wahrnahm und offensichtliche Ungereimtheiten als Teil eines Regiekonzepts verstand, ich versuchte nur einen derart radikalen Ansatz (also den von Shyamalan, nicht deinen) irgendwie einordnen zu können, was mir partout nicht gelingen wollte. Für ein solches Vorhaben gab es bis dato doch keinerlei Hinweise (nein, das muss auch nicht so sein, aber es kann) in seinem bisherigen Werk, Shyamalan habe ich nie als großen Konventionsbrecher oder subversiven Filmemacher verstanden, dazu haben seine Filme imo einfach keinen Anlass geboten, sondern eher noch erschienen sie mir ernsthaft, stark erzählerisch und eindimensional (außer SIGNS), weshalb es mich so wundern würde, dass da jetzt völlig aus dem Nichts eine metaphysische Bombe gezündet sein soll. Deshalb fällt es mir tätsächlich schwer, eine Rezeption wie die deine nachzuvollziehen, aber absprechen möchte ich dir gar nichts.

Bearbeitet von Mr. Vincent Vega, 04. August 2008, 22:03.

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#12 bekay

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Geschrieben 05. August 2008, 01:35

Beitrag anzeigenMr. Vincent Vega sagte am 04.08.2008, 23:02:

Ich habe halt keinerlei Anhaltspunkte für deine Thesen ausmachen können.

Ich brauch nur in deinen Blog zu schauen - die Verbissenheit, mit der hier (aber auch anderswo) diesem (oder eben: überhaupt einem) Film Ablehnung entgegengebracht wird, ist geradezu gigantisch - und höchst faszinierend. Im Diskurs jedenfalls scheint sich zu bewahrheiten, dass The Happening eine Widerspenstigkeit und -borstigkeit besitzt, die weit über den "normalen" schlechten Film hinausgeht. Das jedenfalls von außen.

Und nun gut, von innen, vom Film selbst, das wird natürlich letztendlich immer eine Frage der Gewichtung und des Denkansatzes bleiben - z.B. der Bewertung von Wahlberg und Deschanel. Was ich aber dazu denke und wo ich ansetze, habe ich schon anderswo genügend und in aller Breite in langwierigen Disputen ausgebreitet. Der erste Kommentar dazu natürlich "erfrischend sinnlos - man kann auch alles zur kunst hochredn" ... tja :( (Aber die Biestigkeit der Gegenstimmen dort - ich kann es mir wieder kaum anders erklären - scheint einmal mehr mit der Biestigkeit des Films zusammenzuhängen.)

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#13 Funk_Dogg

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 15:29

Beitrag anzeigenWaingro sagte am 15.10.2008, 15:20:

THE HAPPENING - Lange keinen so bedrückenden düsteren Film mehr gesehen. Die fantastische, häufig esoterische gescholtene Komponente verlegt Shyamalan in den Bereich des Denkbaren, wenn auch Unwahrscheinlichen. Die sich anschließende Herausforderung, nämlich Argumente zu finden, die von der Möglichkeit einer solchen Situation überzeugen, wird brillant eingelöst. Im meinen Augen ist Shyamalan ein Hohepriester des Kinos deshalb, weil er sich auf der Suche nach Neuem nicht auf der strukturellen Ebene bewegt. Ich verstehe die letzten Filme des Regisseurs als Gegenmodell zu jenem nervtötenden Kino der jüngeren Vergangenheit, dass mittels exzessiver Analepsen und Prolepsen usw. sich in die Erfinderbücher der Rezeptionsästhetik einschreiben will. Shyamalan ist eher ein Entdecker. Hervorragend!

Kannst du mir kurz erklären, was Analepsen und Prolepsen sind? :puni:

#14 bekay

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 15:33

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:29:

Kannst du mir kurz erklären, was Analepsen und Prolepsen sind? :puni:

Weißt du's oder willst du's wirklich wissen? Der Smiley verwirrt... aber im Vorraus - Waingro wird die Begriffe aus der strukturellen Erzähltheorie Genettes meinen.

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#15 Funk_Dogg

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 15:35

Beitrag anzeigenbekay sagte am 15.10.2008, 16:33:

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:29:

Kannst du mir kurz erklären, was Analepsen und Prolepsen sind? :puni:

Weißt du's oder willst du's wirklich wissen? Der Smiley verwirrt... aber im Vorraus - Waingro wird die Begriffe aus der strukturellen Erzähtheorie Genettes meinen.

Sorry, war tatsächlich ernst gemeint. Der Puni sollte verdeutlichen, dass mir mein Unwissen unangenehm ist. :)

#16 bekay

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 15:43

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:35:

Beitrag anzeigenbekay sagte am 15.10.2008, 16:33:

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:29:

Kannst du mir kurz erklären, was Analepsen und Prolepsen sind? :puni:
Weißt du's oder willst du's wirklich wissen? Der Smiley verwirrt... aber im Vorraus - Waingro wird die Begriffe aus der strukturellen Erzähtheorie Genettes meinen.
Sorry, war tatsächlich ernst gemeint.
Kein Sorry needed. Im Gegensatz zu anderswo ist das Erlernen von Begriffen hier doch gern gesehen, soweit ich weiß. Ich jedenfalls habe dank FF schon einige neue Termini in meinen Wortschatz integriert. Das ist die Kunst des Filmsnobs. :D

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#17 Funk_Dogg

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 15:59

Beitrag anzeigenbekay sagte am 15.10.2008, 16:43:

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:35:

Beitrag anzeigenbekay sagte am 15.10.2008, 16:33:

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:29:

Kannst du mir kurz erklären, was Analepsen und Prolepsen sind? :puni:
Weißt du's oder willst du's wirklich wissen? Der Smiley verwirrt... aber im Vorraus - Waingro wird die Begriffe aus der strukturellen Erzähtheorie Genettes meinen.
Sorry, war tatsächlich ernst gemeint.
Kein Sorry needed. Im Gegensatz zu anderswo ist das Erlernen von Begriffen hier doch gern gesehen, soweit ich weiß. Ich jedenfalls habe dank FF schon einige neue Termini in meinen Wortschatz integriert. Das ist die Kunst des Filmsnobs. :D

Was sind denn "Termini"? Sind das diese oberfiesen Ameisen? :otto:

#18 bekay

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Geschrieben 15. Oktober 2008, 16:06

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 15.10.2008, 16:59:

Was sind denn "Termini"? Sind das diese oberfiesen Ameisen? :otto:

Ja, termini pissibus - die mit dem agressiven Urin!

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#19 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 24. Oktober 2008, 12:29

Beitrag anzeigenWaingro sagte am 24.10.2008, 13:18:

Was ähnliches ging mir letztens durch den Kopf, als hier THE HAPPENING mehrfach mit den Worten zerrissen wurde, es sei unwissenschaftlich und esoterisch. Das fand ich auch ziemlich platt, denn seit wann ist ein Film verpflichtet wissenschaftlich korrekt zu verfahren. Es ist doch gerade ein Bereich, der glücklicherweise anders verfahren kann, wie Kunst generell. Weder die moralische Verfassung noch die thematische Erzeugung müssen sich an außerfilmischen Gesetzmäßigkeiten orientieren. Ein Film muss keinen Konsens bestätigen, der irgendwo besteht. Wenn dem so wäre, dann würde Film anderen gesellschaftlichen Subsystemen ständig nur hinterherlaufen. Abgesehen davon stellen sich die poetischen Figuren in THE HAPPENING erkennbar in eine poetische Tradition mit weitem Vorlauf: »Der Wind der Wind, das himmlische Kind« oder auch Freiligraths »Der Birkenbaum« fallen mir ein. Das ist nicht Esoterik, das ist Poesie!
Word! - Ich hatte nach der Sichtung angefangen, relevante Bücher und Texte zu dem Film zusammenzusuchen, musste dann aber aufgeben, weil es nicht aufhören wollte (was ich mir zu rechtfertigen erlaubte, in dem ich das dem Film noch als Extraqualität zuschlug; zumal ein Kennzeichen der Poesie). Auch sonst ist dir in allem Recht zu geben. Was mich nur machmal irritiert, bis hin, dass es mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht, ist, dass das, was du als grundsätzlich bennenst und was auch mir als selbstverständlich gilt, immer wieder in Zweifel gezogen wird (eben keinen systematischen).

#20 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 25. Oktober 2008, 00:29

Beitrag anzeigenbekay sagte am 24.10.2008, 13:31:

@Kasi: Kann man nicht zu jedem Film relevante Bücher und Texte zusammensuchen, ohne zum Ende zu kommen? Bzw. kannst du das nicht?
Klar. Nur: Dem Zwang zur Unabgeschlossenheit stellt sich/man am besten die zwänglerische Zahlenmagie entgegen. Die vermag, einiges ausuferndes zu binden.

#21 Kasimir

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 07:50

Beitrag anzeigenMoscher sagte am 26.10.2008, 07:20:

THE HAPPENING - Viel besser als erwartet. :)
Hehe. Darf ich fragen, worauf die Erwartungen sich gründeten? (Vermutlich zumindest deine Shy-Vorgeschichte.)

#22 Moscher

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 08:18

Beitrag anzeigenKasimir sagte am 26.10.2008, 07:50:

Beitrag anzeigenMoscher sagte am 26.10.2008, 07:20:

THE HAPPENING - Viel besser als erwartet. :)
Hehe. Darf ich fragen, worauf die Erwartungen sich gründeten? (Vermutlich zumindest deine Shy-Vorgeschichte.)

Aus einer Kombination aus der Lady in the Water-Sichtung und wenig schmeichelhaften Besprechungen.
"I love zombie movies to death, but the main reason I am making a zombie movie right now is because it is pretty easy to write a script for. I want to start making more Tarantino style movies soon." (IMDB-User)

"My positive role model is to win the fight and to come out the hero." (Fred Williamson)

#23 Kasimir

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 08:43

Ah, klar. Und schön, das zu hören :)

#24 Moscher

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 09:37

Beitrag anzeigenKasimir sagte am 26.10.2008, 08:43:

Ah, klar. Und schön, das zu hören :)

:cheers:

Ich würde fast behaupten, dass das Spannendste an dem Film ist, dass die Gefahr als solche nie fassbar wird, ja selbst die Erklärungen sind einfach nur absurd und natürlich haben Kritiker recht, dass Wind und Bäume zu filmen relativ albern wirken können. Als Platzhalter was sonst andere Katastrophenfilme zeigen, ist das aber geradezu fantastisch. Der Gärtner sagt, es seien die Pflanzen, die sich rächen, der Mathelehrer hat seine Mengentheorie und keiner hat irgendeine Vorstellung... sehr schön eigentlich. Der größte Schwachpunkt des ganzen sind neben den sehr blassen Hauptpersonen eigentlich nur die vielen Selbstmorde, die das ganze so nahbar machen. Wären diese wie in den Handy-Szenen über Medien gebrochen, würde das Werk sicher noch ganz andere Qualitäten zum Vorschein bringen, wenn man gar das "Happening" als solches hinterfragen könnte. Aber vielleicht auch eine Stärke des Films: Wo Lady in the Water zugegeben in seiner fürchterlich nerdigen Konstruiertheit wenigstens konsequent ist, fand ich ihn kaum zu ertragen, doof und noch dazu vollkommen uninteressant. The Happening ist mit Sicherheit nicht grundlos 15 Min kürzer als fast alle anderen Werke Shyamalans und vermutlich für ihn ein größerer Kompromiss. Mir soll es recht sein. :)

Bearbeitet von Moscher, 26. Oktober 2008, 09:38.

"I love zombie movies to death, but the main reason I am making a zombie movie right now is because it is pretty easy to write a script for. I want to start making more Tarantino style movies soon." (IMDB-User)

"My positive role model is to win the fight and to come out the hero." (Fred Williamson)

#25 Kasimir

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 12:31

Ich finde das Zusammentreten von Bäumen/Wind und den Selbstmorden (Härte von Aufschlägen) ein konstitutives Element des Films. (S)Ein Spannungsfeld. "Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ...", für die Bäume gilt vergleichbares; Waingro hat oben ja schon Sachen angeführt. Das wird berührt von den Anteilen der Deutung, die du (als) schön herausgestellt hast. Die "blassen" Hauptfiguren würde ich widerum in ein Feld mit der Kürze des Films tun. Für mich passt das alles genau deshalb, weil es so ist, oder besser: Ich habe keinen Grund, mir die Dinge des Films anders zu wünschen.

Es freut mich sehr, von deiner "Happening"-Anschauung zu hören, nicht nur, aber besonders auch deshalb, weil sie auf anderem Boden gründet als meine (vielleicht) vergleichbare - über die "Lady" haben wir uns ja schon über Gebühr unterhalten :cheers:

#26 Bastro

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Geschrieben 08. November 2008, 10:21

Beitrag anzeigenKasimir sagte am 26.10.2008, 12:31:

Ich finde das Zusammentreten von Bäumen/Wind und den Selbstmorden (Härte von Aufschlägen) ein konstitutives Element des Films. (S)Ein Spannungsfeld.
:) ein schöner Gedanke. Inwiefern setzt sich das denn im Film fort?

Zitat

"Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ...",
Ah ja, das gefällt mir auch. Das erklärt etwas die mich bislang gestört verstört habende Szene bei der skurilen Einsiedlerin. Hänsel und Gretel kommen hier am Hexenhaus an. Das wäre somit ein deutlicher Märchenverweis, auch mgl.weise fruchtbar für das Thema "Kind" im Film.

#27 Kasimir

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Geschrieben 08. November 2008, 11:41

Beitrag anzeigenBastro sagte am 08.11.2008, 10:21:

Beitrag anzeigenKasimir sagte am 26.10.2008, 12:31:

Ich finde das Zusammentreten von Bäumen/Wind und den Selbstmorden (Härte von Aufschlägen) ein konstitutives Element des Films. (S)Ein Spannungsfeld.
:) ein schöner Gedanke. Inwiefern setzt sich das denn im Film fort?
Ich versuche, mich knapp zu fassen: Besonders markant, d.h. sinnstiftend finde ich die Sequenz, wo das Streichen des Winds durch die Gräser (im Bild) mit der Härte der Schüsse kontrastiert wird (im Ton). (Da geht es, 'nebenbei', auch um Abbildbarkeiten.) Ganz klar auch der Crash des Wagens in den Baum (sic!) vs. die Bemühungen zuvor, diesen dicht zu bekommen (überhaupt der Tür- und Fenstertopos ...). Dann freilich Straßen, die sich durch Waldgebiete schneiden. Da wird auch deutlich, dass, was ich eben formuliert habe, nur Extremfälle sind. Dazwischen passiert dann viel, hier etwa das Streichen der Menschen durch die Gräser. Ein verwandter Kontrast ist auch das Handy im Zug, der sich dann auch noch an anderen Stellen im Film wiederaufgegriffen findet (Rohrkommunikation): Zwei menschliche Errungenschaften, nicht so weit auseinander - beide verbinden und trennen zugleich -, aber doch doch so unendlich verschieden. Das ist ja auch ein Grundprinzip des Films: die Dialektik von Verbindendem und Trennendem. Vor dem Hintergrund auch dieses weiten Feldes gewinnt eben auch das Bild mit Wahlberg und der Zimmerpflanze eine andere Dimension. - Die Zuggeschichte korrelliert nicht zuletzt mit dem Beginn von "Unbreakable" und letztlich dem ganzen Film: Glasknochen <-> Unbreakable Bruce.

Zitat

Zitat

"Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ...",
Ah ja, das gefällt mir auch. Das erklärt etwas die mich bislang gestört verstört habende Szene bei der skurilen Einsiedlerin. Hänsel und Gretel kommen hier am Hexenhaus an. Das wäre somit ein deutlicher Märchenverweis, auch mgl.weise fruchtbar für das Thema "Kind" im Film.
Die Szene sticht wirklich raus. Das finde ich auch eine generelle Qualität Shyamalans: Er kann solchen Schrecken mit dem kulturellen Hintergrund von Märchen etc. verbinden, ohne das letzteres den Schrecken dämpfen, domestizieren würde. Auch die Auseinandersetzung macht die Filme nur reicher, nimmt ihnen nichts. Vielleicht ist das der Hauptgrund, weshalb ich so ehrfürchtig vor Shyamalan stehe (und lausche), was die schlichte Ablehung der Arbeiten diese Regisseurs mir so unbegreiflich macht.

#28 Bastro

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Geschrieben 09. November 2008, 18:15

Danke für die ausführliche Antwort - bei der nächsten Sichtung werde ich verstärkt auf die genannten Aspekte achten. :cheers:

Zitat

Das finde ich auch eine generelle Qualität Shyamalans: Er kann solchen Schrecken mit dem kulturellen Hintergrund von Märchen etc. verbinden, ohne das letzteres den Schrecken dämpfen, domestizieren würde. Auch die Auseinandersetzung macht die Filme nur reicher, nimmt ihnen nichts. Vielleicht ist das der Hauptgrund, weshalb ich so ehrfürchtig vor Shyamalan stehe (und lausche), was die schlichte Ablehung der Arbeiten diese Regisseurs mir so unbegreiflich macht.
Mir schien eher der Fall zu sein, daß die Verwendung der Märchentopoi die Verstörung verstärkt, also gerade nicht domestizierend wirkt - "in einer Zeit", in der viele vielleicht mehr mit Comic-Kultur anfangen können (Unbreakable). Aber das ist Spekulation.

#29 Kasimir

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Geschrieben 09. November 2008, 18:56

Beitrag anzeigenBastro sagte am 09.11.2008, 18:15:

Danke für die ausführliche Antwort - bei der nächsten Sichtung werde ich verstärkt auf die genannten Aspekte achten. :cheers:
Oh, okay, und abseits dessen: Viel Freude dann nochmal am Film!

Zitat

Mir schien eher der Fall zu sein, daß die Verwendung der Märchentopoi die Verstörung verstärkt, also gerade nicht domestizierend wirkt - "in einer Zeit", in der viele vielleicht mehr mit Comic-Kultur anfangen können (Unbreakable). Aber das ist Spekulation.
Das wollte ich eigentlich ausdrücken :cheers: - Gleich zwei Missverständnisse in einem posting - neben "knapp" vs "ausführlich" :D

Was die Comic-Kultur angeht: Shyamalan verbindet meiner Ansicht nach auch die gesamte Kultur miteiander, ich hab das glaub ich mal "Probebohrungen" geheißen. Gerade weil es sich dabei zumeist um die amerikanische Kultur handelt wird der Naturbezug umso deutlicher. Zwingend ist dann freilich der Blick auf die Psyche.

Oh, ich bekomme schon wieder Wallungen ... *durchatme*

#30 Bastro

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Geschrieben 09. November 2008, 19:00

Beitrag anzeigenKasimir sagte am 09.11.2008, 18:56:

Gleich zwei Missverständnisse in einem posting - neben "knapp" vs "ausführlich" :D
domestizeirend war nur halb mißverständlich :doc: und
knapp vs. ausführlich :D :cheers: (Brennstabm)





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