Keitel sagte am 06. November 2011, 18:16:
Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#5281
Geschrieben 06. November 2011, 19:44
#5282
Geschrieben 06. November 2011, 22:00
Bob sagte am 06. November 2011, 19:25:
Das liegt an "Ligne claire", wiki schreibt dazu:
Zitat
Bei Spielberg sind die Personen alles andere als in "vereinfacht-abstrahierter Form" dargestellt, sondern ziemlich realistisch (Performance-Capture-Verfahren) ...
Vergleiche:


oder:


noch etwas: in den Comics sind die Augen von Kapitän Haddock farblos, im Film sind sie blau. Struppi in den Comics ist ein "denkender (in Sprechblasen sprechender)" Hund, bei Spielberg ist er "nur" ein Hund (nicht mehr so niedlich) ... die Detektive (Zwillinge) Schulze und Schultze sind deutlich dicker als in den Comics dafür aber weniger witzig ...
In einem Wort: die Figuren in Spielbergs Film sind einfach viel zu "perfekt" und realistisch gezeichnet und dargestellt um den Charme und den Humor von Comic-Figuren aufzeigen zu können ... Der Film ist trotzdem perfekt (in 3D) inszeniert und sorgt 107 Minuten für große, erstaunte Augen bei Kindern und Erwachsenen ...
übrigens fand ich die Anfangsszene, in der Hergé als Trödelmarkt-Zeichner, Tim porträtiert sehr gelungen.
#5283
Geschrieben 06. November 2011, 22:28
Naja, bin mal gespannt. Denke morgen, spätestens im Laufe der Woche werde ich reingehen.
Habe jetzt aber nach deinem Post nicht mehr SO ein gutes Gefühl...Schulze und Schultze dicker, argh. Das klingt nach unnötiger (vermeintlicher) Verwitzigung mangels Vertrauen an der Humor-Eigenart der Vorlage.
#5284
Geschrieben 07. November 2011, 02:18
#5285
Geschrieben 08. November 2011, 20:42
A DANGEROUS METHOD - eines kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen: Das ist Cronenbergs schlechtester Film, vielleicht sogar mit großem Abstand. Zwar können Fassbender und Mortensen (der ja fast nur eine Nebenrolle spielt) überzeugen (Knightley weniger, die schrammt vor allem zu Beginn nur haarscharf am Overacting vorbei), aber dieser Cronenberg hat nichts, aber auch gar nichts von jener düsteren, subtilen und verstörenden Atmosphäre, die sein sonstiges Werk auszeichnet. Hier wird mit der Psychoanalyse nur so um sich geworfen, Träume werden erzählt und gedeutet und nichts bleibt im Verborgenen, sondern wird auch jedem noch so großen Hinterwäldler erklärt. Nach den 90 Minuten fragt man sich dann fast schon wehmütig, was Cronenberg damit eigentlich bezwecken wollte. Eine der größten Enttäuschungen des Jahres!
#5286
Geschrieben 09. November 2011, 13:30
Das ist nur bedingt der mit der Pornodarstellerin im Nachbarhaus. In erster Linie handelt es sich um einen hübschen "Coming of age"-Film, der uns mit der heilen Welt der 50er vertraut macht, insbesondere auch auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines Bunsenbrenners hinweist. Sensibelchen stellen die Romanverfilmung in die Nähe von "Hostel". Qualitativ aber ist "The Girl Next Door" eher next door to Uwe Boll anzusiedeln. - Wer sich auf einen "Coming of age"-Film der etwas anderen Art einlassen will, ist definitiv mit "The Reflecting Skin" (1990) von Philip Ridley besser beraten. Dort werden aber keine kleinen Mädchen gemartert...
#5287
Geschrieben 09. November 2011, 13:44
#5288
Geschrieben 09. November 2011, 20:11
Als hätte es die letzten 25 Jahre nicht gegeben und man setzt ungefähr Anfang/Mitte der 80er an und kleidet es in zeitgemäßem Gewand. Allein dem knallharten Einzelgänger einen homosexuellen Partner zur Seite zu stellen ohne auch nur EINEN dummen Witz zu reißen, als wäre es in keinster Weise nötig es zu reflektieren (was es ja auch nicht ist), ist Weltklasse. Ansonsten läuft der Film immer etwas knapp daran vorbei überladen zu wirken, aber bekommt die Kurve trotzdem. Auch der britische Anstrich kommt dem Film zugute: trocken, nüchtern, hart, kalt. Danke!
#5289
Geschrieben 11. November 2011, 00:50
#5290
Geschrieben 11. November 2011, 17:01
#5291
Geschrieben 12. November 2011, 02:30
Als würde man sich in den heimischen Filzpantinen auf dem Kinositz niederlassen, dass vollgespritze Kondom, welches auf selbigem lag, beiseite legen, das Bier zischt beim Aufmachen, der Rülpser in den hinteren Reihen, der Zigarettenqualm steigt hoch und eine Kanonade an Schlägen startet. Laufstreifen, Artefakte, Jump-Cuts, verschluckte Dialoge, eine Synchro von Michael "Meister" Eder, ein Schnitt von Uwe Schier, Misogynie, nackte Chinesen, erschossene Schweine, abgestochene Massagegäste, unterirdische Kirchen, Catfights mit dem Seemanstau, Schwuletten beim Fußballspiel, Hauptfiguren, die im Suff ihre Arbeitskollegen erschießen.
Ein Eastern im Bahnhofskino, was kann es schöneres geben. Zumindest bleiben uns die Erinnerungen.
#5292
Geschrieben 15. November 2011, 01:53
#5293
Geschrieben 16. November 2011, 12:58
#5294
Geschrieben 16. November 2011, 16:44
Komm, süßer Tod, fällt mir zu diesem Film ein. War Antichrist ein Film über Lebensverneinung, so ist Melancholia einer über
Todessehnsucht. In beide Filmen benutzt Lars von Trier die gleichen filmische Mittel.Der Prolog bietet tolle hyperrealistische
Bilder, von denen ich nicht genau weiß ob sie mich berühren oder kalt lassen, der ersten Akt (Justine) hat mir sehr gut gefallen,
der zweite (Claire) zumindest gut. Ich empfinde es als bereichernd diesen Film zu kennen. Das gilt mit einer Ausnahme
(Manderlay) für alle Film von Lars von Trier, einer der wichtigsten und besten zeitgenössischen Filmemacher. Da ich aber diese zugleich zutiefst egoistische Todessehnsucht nicht teile, zählt er nicht zu meinen Lieblingsfilmen von ihm, das
bleiben Breaking the Waves und Dogville.
#5295
#5296
Geschrieben 16. November 2011, 18:47
Funxton sagte am 16. November 2011, 17:45:
Das stimmt, aus vielerlei Gründen
Bin ob der Komplexität des Filmes echt lang hingeschlagen. Falle jedes Mal darauf rein zuerst nur einen Police Academy in der Harc-Core-Variante zu erwarten und gerate dann in dieses Netz aus falsch verstandener Männerkumpanei.
Produziert hat ihn Lorimar, aber vertrieben wurde er irritierenderweise nicht von Warner, sondern von Universal. Für die deutsche Kinofassung liegen die Rechte bei Tobis, für die Videofassung lagen sie bei der CBS/FOX (damals noch mit Gerhard Klarner als Vorsprecher in einer Imitation des heute-studios). Entweder liegt's daran, oder dass der Film bei niemandem wirklich beliebt war. Michael Wambaugh war damals mit seiner Klage erfolgreich und der Film musste auf Druck einiger Polizeiverbände aus einigen Staaten der USA aus den Kinos zurückgezogen werden. Aber bei Cruising hat's ja auch geklappt. Also bleibt die Hoffnung.
#5297
Geschrieben 16. November 2011, 18:52
#5298
Geschrieben 16. November 2011, 18:55
Zitat
Würde den auch gerne mal wieder sehen
#5299
Geschrieben 16. November 2011, 22:47
#5300
Geschrieben 17. November 2011, 13:48
#5301
Geschrieben 17. November 2011, 16:51
Ach ja, erwähnte ich, dass der Film beschissen ist?
Egal, man kann es nicht zu oft sagen, Cop Out ist übelster Scheisendreck...
#5302
Geschrieben 17. November 2011, 22:50
#5303
Geschrieben 17. November 2011, 23:56
THE PUNISHER (1988) hingegen ist für mich inzwischen der einzig Wahre. Hat allerdings auch mehr als 20 Sichtungen gebraucht, bis ich zu dieser Einsicht kam. Wahrscheinlich, weil er eben nicht versucht sich in der enormen Ab-Bildung zu bewegen, die vielen Comic-Verfilmungen der heutigen Tage zu eigen ist, sondern eigenere Wege geht. Die grimmige Stimmung des Films, gepaart mit der Camouflage um welche Großstadt es sich handelt, ergeben ein sehr interessantes Genre-Portrait der 80er. Dazu noch die Japploitation (furchtbarer Begriff, aber bin gerade schreibfaul).
EDIT: Bin nicht gefragt worden, aber dachte, ich kurbel hier mal die Interaction an.
Bearbeitet von sicomastik, 17. November 2011, 23:57.
#5304
Geschrieben 18. November 2011, 02:51
Ja, der mit Dolph ist echt der beste. Der Trash macht's. Warzone fand ich allerdings schrecklich, musste ich vorzeitig abbrechen. Den mit dem sympathischen Thomas Jane konnte ich ganz gucken, aber der war ein Tag später auch wieder so gut wie vergessen.
Wurde auch nicht gefragt, aber kurbelte weiter.
#5305
Geschrieben 18. November 2011, 03:02
Bob sagte am 18. November 2011, 02:51:
Für mich schon eher an der Kunst. Aber wo ist da der Unterschied?
Als der ins Kino kam, wurde der schon sehr gravitätisch aufgenommen. Hier in D flippte man aus, ob der Selbstjustiz. Die Trashperspektive ist rein retrospektiv und damit mehr subjektiv funktionierend. Die Diskussionen zeigen nicht nur ein Zeitportrait, sondern auch den über die zeitlichen Dimensionen steigenden Rahmen.
Leider wird ja doch sehr von dem Glauben ausgegangen, Film würde sich auf einen perfekten Endpunkt der Erfüllung zubewegen, und das nur, weil sich die Spezialeffekttechnik weiterentwickelt. Das geht natürlich am Gegenstand Film als Kunst vorbei. Betrachtet ihn nur aus medialer Sicht und dem Zeitvertreib. Medial im Sinne von: Was interessieren mich die Nachrichten von gestern. Das erfasst Film aber nicht auf der Ebene, wie man in 200 Jahren über einzelne Filme denken wird.
Bla, bla, bla. Ich bin besoffen.
#5306
Geschrieben 18. November 2011, 18:33
sicomastik sagte am 18. November 2011, 03:02:
Die Spezialeffekttechnik gehört doch zum Film wie das Amen in der Kirche, nur wird die sich im Gegensatz dazu stets weiterentwickeln. Deal with it.
#5307
Geschrieben 18. November 2011, 19:21
Bob sagte am 18. November 2011, 18:33:
Die Spezialeffekttechnik gehört doch zum Film wie das Amen in der Kirche, nur wird die sich im Gegensatz dazu stets weiterentwickeln. Deal with it.
Da hast du mich missverstanden. Es geht mir doch gar nicht darum, dass Spezialeffekte Film kaputt machen. Ich wollte auf den psychologischen Effekt hinaus, dass man annimmt, Entitäten entwickeln sich auf einen geraden Punkt der Vollendung zu und das z.B. verbesserte Technik automatisch eine Verbesserung per se mitbringt. Aufgrund dieser irrigen Annahme werden Werturteile oft an Alter und Technik wie eben beim Film gekoppelt und Leute gründen ihr Urteil dann darauf, dass ein Film schlecht ist, weil er alt, in s/w ist oder was weiß ich und die eigentlichen künstlerischen Stilmittel eines Films gar nicht beachtet werden.
Der Veränderung des Films durch Spezialeffekte sehe ich gelassen entgegen. Den ästhetischen CGI-Turn habe ich schon vor 10 Jahren mitgemacht. Natürlich heule ich manchmal, dass Regisseure sich mehr darauf verlassen, als aufs Inszenieren, aber im Großen und Ganzen ist dass unwichtig. Wenn man genau hinsieht, dann sieht man doch eh immer nur Griffith.
Ich wollte mit meiner Aussage vorrangig auf die Fluktuation der Filmkunst hinaus und Veränderungen halten eine Kunstform in Bewegung.
#5308
Geschrieben 18. November 2011, 19:31
sicomastik sagte am 18. November 2011, 03:02:
Als der ins Kino kam, wurde der schon sehr gravitätisch aufgenommen. Hier in D flippte man aus, ob der Selbstjustiz.
Kann mich allerdings nicht erinnern, daß er einen Kinostart hatte. Wohl lief er auf einem dieser Festivals (FFF, Weekend of Fear, irgend so was), wo ich das Vergnügen hatte, ihn uncut auf der großen Leinwand zu erleben. Bester Dolph überhaupt. Im Land der Gartenzwerge geschlachtet wie Sharon Tate.

#5309
Geschrieben 18. November 2011, 19:49
hoolio21 sagte am 18. November 2011, 19:31:
Kann mich allerdings nicht erinnern, daß er einen Kinostart hatte. Wohl lief er auf einem dieser Festivals (FFF, Weekend of Fear, irgend so was), wo ich das Vergnügen hatte, ihn uncut auf der großen Leinwand zu erleben. Bester Dolph überhaupt. Im Land der Gartenzwerge geschlachtet wie Sharon Tate.
Lief am 19.10.1989 an. Kann mich noch an die Werbung auf VHS-Kassetten von Highlight erinnern, auf denen das groß angekündigt wurde. Highlight hat ja m.W. nicht so viele "große" Filme ins Kino gebracht und daraus machten die dann gleich ein Highlight (Witz lass nach).
Klein-Sico war da noch zu jung, um ihn im Kino zu sehen.
#5310
Geschrieben 18. November 2011, 19:52
Da habe ich dich tatsächlich missverstanden. My Bad.
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