

Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#2971
Geschrieben 27. Juni 2009, 20:58
CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND - Nach wie vor ein schönes Ding, aber die Wolfsprinzessin gefällt mir immer noch am besten.
ROCKY III - DAS AUGE DES TIGERS - Tigerauge, ick hör' dir trapsen.
ROCKY IV - DER KAMPF DES JAHRHUNDERTS - Unglaublich, wie dieser Film die Dekadenz und das politische Klima dieses Jahrzehnts, genannt die Achtziger, einfängt.
DIE VERBORGENE FESTUNG - Abenteuerfilm in relaxter Stimmung mit einer interessanten Frauenfigur.

"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)
#2972
Geschrieben 27. Juni 2009, 21:04
Bastro sagte am 27.06.2009, 21:43:

#2973
Geschrieben 28. Juni 2009, 01:23
RIO BRAVO - Toll, wie sich hier die Struktur eines ganzen Landes und seiner beherrschenden Frontier-Kultur auf eine kleine Stadt verdichtet. Auch super, wie Hawks mit den Mitteln einer Komödie eine eigentlich hochpessimistische Geschichte erzählt. Wie Carpenter das Grundgerüst in seinem ASSAULT nochmal verdichtet hat, ist ihm unbeschreiblich hoch anzurechnen.
VERFLUCHT, VERDAMMT UND HALLELUJAH - Ganz nett anzuschauen, wie der Spencerhill-Kalauerwestern (ohne Spencer) auf den Spätwestern und Genre-Abgesang trifft. Aber das gabs in NOBODY schon deutlich kurzweiliger.
SUNSHINE - Ein Film, der über drei Viertel seiner Laufzeit geradezu meditativ daherkommt, kann einen ganz schön mitnehmen, wenn er dann mal plötzlich für 20 Minuten in surrealen Terror umschlägt. Da spielt die Tatsache mit hinein, dass SUNSHINE bis dahin nie auch nur vermuten lässt, dass die Menschheitsrettung gar nicht unbedingt im Sinne Aller sein könnte...
THE IMAGINARIUM OF DR. PARNASSUS - Mir geht es mit wirklich allen Terry Gilliam-Filmen gleich: Ich finde sie bewundernswert und auf eine seltsam objektive Art super, aber finde keinerlei emotionalen oder wenigstens immersiven Zugang. Stets bin ich einige Meter entfernt, staune leicht belustigt, und frage mich, wann das Ganze denn wohl wieder vorbei sein wird. PARNASSUS ist da keine Ausnahme. Gilliams Angewohnheit, mit Weitwinkel Gesichter in Nahaufnahmen zu zeigen, um "in den Film hineinzugehen" (Zitat Gilliam), treibt er hier auf die Spitze. Wenigstens das fand ich dann doch nur nervtötend.
BLACK DYNAMITE - Spoof-Käse á la SCARY MOVIE zwei bis vierundzwanzig. Nie schafft der Film es mal, das von ihm persiflierte Genre (ich spare mir die Debatte, ob man Blaxpoitation als Genre bezeichnen kann und biete provisorisch als Alternative den Begriff "Phänomen" an) tatsächlich zu betreten, stets zieht er nur vermeintlich akkurate Beobachtungen durch den Kakao. Ob aber Sachen wie ins Bild hängende Mikros, exaltiertes Schauspiel und pathetische Ansprachen wirklich nur der Blaxpoitation eigen sind, lasse ich mal offen. Bedauerlich an dem ganzen Reinfall ist nur, dass der Regisseur und vor allem sein Cutter ein tolles Gespür für die ganz eigene Montage eines solchen billig produzierten Reißers haben. Am Ende bleibt dann doch nur ein Film, der ausschließlich aus nervigen Sidekicks besteht. In meinen Augen ein weiterer Beleg dafür, dass seit dem Weggang von Ulla Rapp beim Filmfest München niemand mehr da ist, der Gespür für Genrekino hat. Das war schon letztes Jahr eine ziemliche Katastrophe. Mal schauen, was da noch folgt.
#2974
Geschrieben 28. Juni 2009, 06:57

#2975
Geschrieben 28. Juni 2009, 11:32
#2976
Geschrieben 28. Juni 2009, 18:21
DAS SCHLOSS IM HIMMEL ---> gefiel mir jetzt beim zweiten Mal sogar noch besser; ein Höhepunkt des Actionkinos mit vielen Szenen, bei denen mir die Kinnlade runterfiel. Und weil Miyazaki den emotionalen Faktor ebenfalls bestens beherrscht kullerte hin und wieder ein Tränchen. Wunderwunderbar!

#2979
Geschrieben 28. Juni 2009, 20:50

#2980
Geschrieben 28. Juni 2009, 21:13
bekay sagte am 28.06.2009, 21:50:
#2981
Geschrieben 28. Juni 2009, 22:34
Bearbeitet von Puni, 28. Juni 2009, 22:35.
#2984
Geschrieben 29. Juni 2009, 00:42

Ähm, warum ich eigentlich hier war:
LOFT
Eine Art impressionistischer Horrorfilm, bei dem ich mir nicht so ganz über die Grenzen zwischen Genretranszendierung und Persiflage im Klaren bin.
RETRIBUTION
Lässt LOFT (und DOPPELGÄNGER) etwas weniger enigmatisch erscheinen. Nach dem Abstraktionshöhepunkt BRIGHT FUTURE scheint Kurosawa den Umweg über die Persiflage gebraucht zu haben, um im Genre ankommen zu können. Vielleicht sein erster wirklicher Horrorfilm.
#2985
#2986
Geschrieben 29. Juni 2009, 09:29

#2987
Geschrieben 29. Juni 2009, 09:35
The Critic sagte am 29.06.2009, 09:03:
Das war keineswegs abwertend gegenüber dem Film. Den kenne ich zudem gar nicht. Fand es nur, ähm, originell, dass es eines Filmes bedarf, um derlei Selbstverständlichkeiten ins Bewusstsein einsickern zu lassen.
#2988
#2989
Geschrieben 29. Juni 2009, 20:40
Kingsley Zissou sagte am 29.06.2009, 01:35:
Nein, aber auch als ich MILK sah, wurde es mir einfach wieder bewusst(er), dass jede Form der Homophobie eigentlich totaler Nonsens ist.
bekay sagte am 29.06.2009, 01:37:

(Er kommt regelmäßig zu dieser Erkenntnis, verdrängt sich dann aber wahrscheinlich schnell wieder.)
Teilweise, ja.


#2990
Geschrieben 29. Juni 2009, 21:25
#2991
Geschrieben 30. Juni 2009, 00:57
Kingsley Zissou sagte am 29.06.2009, 09:35:
The Critic sagte am 29.06.2009, 09:03:
Das war keineswegs abwertend gegenüber dem Film. Den kenne ich zudem gar nicht. Fand es nur, ähm, originell, dass es eines Filmes bedarf, um derlei Selbstverständlichkeiten ins Bewusstsein einsickern zu lassen.
Naja, es hat sich doch gezeigt, daß die mediale Repräsentation von Schwulen nicht unbedingt zu einem realen Verständnis für die Lebenswelt der Schwulen führt. Da ist die Klischeebildung nicht unwichtig (der Regisseur möchte sichergehen, daß jeder den Schwulen als solchen auch ohne sexuelle Handlung erkennt - ergo wird bevorzugt auf das Standardrepertoire an Rollenbildern zurückgegriffen). Schlimmer ist aber vermutlich die mediale Abspaltung. Die Dokumentation Ich kenn keinen - allein unter Heteros heißt nicht zufällig so. Die sitzen scheinbar alle nur in San Francisco und Mykonos.
Da finde ich Rob Epsteins Dokumentation wirklich gelungen, weil sie auch dem Szenefremden in Gestalten wie dem Gewerkschaftler (das ist seine primäre Rolle, wegen der sich Harvey Milk an ihn wandte, Puni) eine Identifikationsmöglichkeit für den Lernprozeß eröffnet.
Außerdem - der Film ist atemberaubend spannend.
#2993
Geschrieben 30. Juni 2009, 01:16
Interessanter Kurzfilm, der den Geist der Eurocrime-Filme atmet. Stilsicher Genrebeiträge jener Zeit aufgegriffen und in ein neues Konzept gesteckt. Die mehrfachen Wendungen wußten zu gefallen. Hier die offizielle Website.
Ein klares Vorbild für ihn war
Roma a mano armata
Ist schon eine ganz schön dünne Suppe, die Umberto Lenzi da anrührt. Trotz oder gerade wegen der vielen Zutaten. Unangenehm ist jedenfalls der Ruf nach dem starken Polizeiapparat, für den es um der guten Sache willen keine Kompetenzbeschränkung geben solle - 24 bedankt sich artig für die Vorlage. Angenehm hingegen, daß man auch hier wieder der italienischen Eigenart begegnet, daß keine Gefangene gemacht werden und ruhig auch mal Ärzte und Minderjährige dran glauben dürfen. Soll ja auch im richtigen Leben so sein, hört man munkeln. Milian läßt Merli mal seinen Buckel runterrutschen. Tolle Sache, auch wenn ich nicht weiß, wer im deutschen Verleihtitel mit der Viper gemeint ist. Gobbo?
Und dann noch den Trailer zu Mike Malloys Eurocrime! gesehen. Gibt's dafür schon einen Verleiher?
#2994
Geschrieben 30. Juni 2009, 01:27
Kingsley Zissou sagte am 30.06.2009, 02:11:
Ozu. American Beauty. Clair de lune........................................................ nur die Schönheit kann die Welt retten.

Hier: Vec Vidjeno. Brauntöne, Verzweiflung, Trauer, Gewalt...trotz einiger humoristisch-satirischer Einlagen wohl einer der düstersten Filme, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Runterziehend, aber beeindruckend.
#2995
Geschrieben 30. Juni 2009, 15:27

#2996
Geschrieben 30. Juni 2009, 16:09
Bastro sagte am 26.06.2009, 21:03:

IMDb-Votes <--> Register
#2997
Geschrieben 30. Juni 2009, 18:07
#2998
Geschrieben 30. Juni 2009, 20:38
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2999
Geschrieben 30. Juni 2009, 20:44
The Critic sagte am 30.06.2009, 02:16:
Ist schon eine ganz schön dünne Suppe, die Umberto Lenzi da anrührt. Trotz oder gerade wegen der vielen Zutaten. Unangenehm ist jedenfalls der Ruf nach dem starken Polizeiapparat, für den es um der guten Sache willen keine Kompetenzbeschränkung geben solle - 24 bedankt sich artig für die Vorlage. Angenehm hingegen, daß man auch hier wieder der italienischen Eigenart begegnet, daß keine Gefangene gemacht werden und ruhig auch mal Ärzte und Minderjährige dran glauben dürfen. Soll ja auch im richtigen Leben so sein, hört man munkeln. Milian läßt Merli mal seinen Buckel runterrutschen. Tolle Sache, auch wenn ich nicht weiß, wer im deutschen Verleihtitel mit der Viper gemeint ist. Gobbo?
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#3000
Geschrieben 30. Juni 2009, 23:33
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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