

Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#2491
Geschrieben 10. April 2009, 22:18
GESUCHT: TOT ODER LEBENDIG ---> Alles ist so gut gedacht an diesem Film, aber tatsächlich scheitert er am Regisseur. Ein Regisseur, der TOT & BEGRABEN und den brillanten NACHTRATTEN inszeniert hat. Zwar schafft Sherman es seine übliche Stimmung von Tristesse und Gedrücktheit zu transportieren. Allein die Dichte ist es, die diesem Werk leider abgeht.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2493
Geschrieben 10. April 2009, 22:47
Kingsley Zissou sagte am 10.04.2009, 23:36:

Ich komm da gerade auch aus dem Kino. Die Kritik ist ja recht klar absehbar, und liegt mir irgendwie auch auf der Zunge. Andererseits ignoriert sie schon manches und vereinfacht noch viel mehr. Soooo einfach gestrickt ist der Film nun auch nicht, und in meinen Augen auch nicht so eindeutig nur in diese ("evangelikale Propaganda") Richtung lesbar. Ein Däniken könnte sich das Ding ebenso zu eigen machen wie auch ein überzeugter Atheist, bzw. jemand, der den Naturwissenschaften religiös hörig ist. Auch, dass ja am Schluss eine Schöpfungsgeschichte zu einer aus biologischer Sicht sehr viel realistischeren Variante hinmultipliziert wird, ist da schon ein netter Einfall.
#2494
Geschrieben 11. April 2009, 06:50
#2495
Geschrieben 11. April 2009, 08:54
Der Außenseiter sagte am 10.04.2009, 23:18:
Siehste mal, das sehe ich gar nicht so.
#2496
Geschrieben 11. April 2009, 11:23
Funxton sagte am 11.04.2009, 09:54:
Der Außenseiter sagte am 10.04.2009, 23:18:
Siehste mal, das sehe ich gar nicht so.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2497
Geschrieben 11. April 2009, 11:54

#2498
Geschrieben 11. April 2009, 12:13

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2499
Geschrieben 11. April 2009, 12:47

#2500
Geschrieben 11. April 2009, 12:53

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2501
Geschrieben 11. April 2009, 18:34

#2502
Geschrieben 11. April 2009, 19:04

#2503
Geschrieben 12. April 2009, 13:03
djmacbest sagte am 11.04.2009, 19:34:

Nachdem das mit TP ja wohl gestorben ist: Wird's denn Deinen Text woanders zu lesen geben? Mich würde ganz ehrlich sehr interessieren, wie Du es geschafft hast, diesen Film gut zu finden.
#2504
Geschrieben 12. April 2009, 13:23
Kingsley Zissou sagte am 12.04.2009, 14:03:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2505
Geschrieben 12. April 2009, 13:26
Der Außenseiter sagte am 12.04.2009, 14:23:
Kingsley Zissou sagte am 12.04.2009, 14:03:
Ah, wunderbar! Danke!

#2506
Geschrieben 12. April 2009, 13:41
#2508
Geschrieben 12. April 2009, 14:15
djmacbest sagte:
Das sehe ich vollkommen anders. Der Film lässt doch von Beginn an keine Zweifel darüber, dass er seinen Konflikt über den (christlichen) Glauben austrägt. Im Gespräch mit seinem Sohn formuliert Cage diesen "Abfall vom Glauben" infolge des persönlichen Traumas durch den Tod seiner Frau ja gar direkt - und die Rückkehr des (sowohl persönlich als auch, wenn man so will, professionell - in seiner Unfähigkeit, die Geschicke der Welt zum Positiven oder überhaupt irgendwie zu beeinflussen [und hier wird es dann endgültig universal und spricht eben auch vom wissenschaftlichen Denken an sich] - gescheiterten) Wissenschaftlers in die Arme von "Vater Kirche" ist eben auch nicht ein Moment unter vielen, sondern der, auf den der komplette Film hinausläuft. Das wird dann durch die lächerliche Paradiessequenz nur noch ein kleines bisschen schlimmer gemacht, für sich genommen halte ich es bereits für ablehnenswert genug.
Also, kurz gesagt, hier werden wir niemals zusammenkommen bezüglich der Bewertung von KNOWING. Ich finde es begrüßenswert, dass Du eine Rezension geschrieben hast, die eine ganze andere Perspektive auf den Gegenstand eröffnet. Aber inhaltlich bin ich in diesem Fall vollkommen d'accord mit Suchsland und allen anderen Verreißenden.
#2509
Geschrieben 12. April 2009, 15:26
Kingsley Zissou sagte am 12.04.2009, 15:15:
Das stimmt schon... Ich finde aber nichts, was ihn dann wirklich zum Glauben zurückkehrend zeigt. Und selbst wenn, das allein kann einen zwar stören, hat aber noch nix von christlichem Fundamentalismus. Genau da finde ich den Film nämlich wirklich ziemlich angenehm: Klar erzählt er aus einer christlichen Perspektive, aber er vermeidet komplett das dogmenhafte, was NARNIA oder wahrscheinlich auch die beiden jüngeren Gibsons auszeichnet. Die Geschichte in KNOWING bleibt doch komplett austauschbar, wird nie "spezifisch christlich", sondern gewährt lediglich einen hoffnungsvollen Neuanfang und zeigt - isoliert von der restlichen Gesellschaft - eine Familie ("zufällig" eine Pfarrersfamilie), die eben im Gegensatz zum ganzen Rest, der marodierend (und natürlich restlos sinnbefreit) auf den Straßen unterwegs, ihr Schicksal akzeptiert und zum letzten Mal das beste tut, wozu sie fähig sind. DAS ist doch nur noch ethischer Humanismus, nicht mehr Christentum oder irgendeine andere Religion... eben ein ethischer Kern, auch der christlichen Religion. Stimmt, KNOWING schlägt vor - und hat da in meinen, sehr nicht-religiösen Augen auch völlig recht -, dass die christliche Religion angesichts einer solchen Katastrophe sinnstiftend sein kann. Das kann aber auch die Philosophie, um mal ein a-religiöses Gegenbeispiel zu nennen. Und ich kann in KNOWING nichts finden, was einen Anspruch auf Exklusivität erhebt.
(Nebenbei finde ich auch die Idee sehr spannend, dass die beiden Kids vielleicht gar nicht gerettet wurden, sondern hier nur Cages tröstliche Vorstellung gezeigt wurde, sie aber viel realistischer, und so gar nicht paradiesisch Opfer der Massenpanik wurden... Weil einfach irgendwer in Panik mit dem Auto davonfuhr, sonstwohin. Klar, darauf gibt es keinen Anhaltspunkt, aber ich finde bezeichnend, dass es am Ergebnis nichts ändern würde, wenn das ähnlich wie in Lees 25TH HOUR klar als Wunschvorstellung montiert würde. Ob dann das Geschimpfe gegen den Film noch genauso groß wäre, bezweifle ich etwas...)
#2510
Geschrieben 12. April 2009, 18:53
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2511
Geschrieben 12. April 2009, 22:55
AMERICAN WEREWOLF ---> Jedes Mal vergesse ich wie brillant der Film ist. Er ist einfach zu komprimiert in seiner szenischen Struktur und dann diese die Traummontagen. Mal ganz abgesehen von den Monstern in SS-Uniformen, die wie die ultimative Bebilderung von Gewalt wirken.
ALIENS - DIE RÜCKKEHR ---> Sehr rationale Betrachtung diesmal. Sehr auf Camerons Standardthematik der Verknüpfung von Archaik und Technik geachtet.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2512
Geschrieben 12. April 2009, 23:16
djmacbest sagte am 12.04.2009, 16:26:
Kingsley Zissou sagte am 12.04.2009, 15:15:
Das stimmt schon... Ich finde aber nichts, was ihn dann wirklich zum Glauben zurückkehrend zeigt. Und selbst wenn, das allein kann einen zwar stören, hat aber noch nix von christlichem Fundamentalismus. Genau da finde ich den Film nämlich wirklich ziemlich angenehm: Klar erzählt er aus einer christlichen Perspektive, aber er vermeidet komplett das dogmenhafte, was NARNIA oder wahrscheinlich auch die beiden jüngeren Gibsons auszeichnet. Die Geschichte in KNOWING bleibt doch komplett austauschbar, wird nie "spezifisch christlich", sondern gewährt lediglich einen hoffnungsvollen Neuanfang und zeigt - isoliert von der restlichen Gesellschaft - eine Familie ("zufällig" eine Pfarrersfamilie), die eben im Gegensatz zum ganzen Rest, der marodierend (und natürlich restlos sinnbefreit) auf den Straßen unterwegs, ihr Schicksal akzeptiert und zum letzten Mal das beste tut, wozu sie fähig sind. DAS ist doch nur noch ethischer Humanismus, nicht mehr Christentum oder irgendeine andere Religion... eben ein ethischer Kern, auch der christlichen Religion. Stimmt, KNOWING schlägt vor - und hat da in meinen, sehr nicht-religiösen Augen auch völlig recht -, dass die christliche Religion angesichts einer solchen Katastrophe sinnstiftend sein kann. Das kann aber auch die Philosophie, um mal ein a-religiöses Gegenbeispiel zu nennen. Und ich kann in KNOWING nichts finden, was einen Anspruch auf Exklusivität erhebt.
Wie gesagt, wir bewerten da einfach völlig unterschiedlich: Das Perfide an der "gut gemachten" Propaganda ist ja letztlich gar, dass sie ihre Message in letzter Konsequenz gar nicht mehr eindeutig formulieren muss. Nicht umsonst haben sich ja etwa die Nazis bald nach HITLERJUNGE QUEX davon abgewandt, explizit nationalsozialistische Stoffe in Szene setzen zu lassen, sondern haben sich historischen Stoffen oder scheinbar leichter Unterhaltung zugewandt, um diese dann mehr oder minder unmerklich mit Ideologie zu durchtränken. Das Entscheidende ist doch: Der Rahmen ist gesetzt, in dem das Gezeigte lesbar ist (oder: sein soll), und das ist hier, meines Erachtens unzweideutig markiert durch den kaum zufällig gewählten Rahmen des Konfliktes Vater (Kirche) - verlorener Sohn (Wissenschaft), die christliche Religion. Die Rückkehr des Sohns zum Vater, weiter aufgeladen durch das eben mit christlicher Heilssymbolik nicht eben sparsame Ende im Häschenparadies und das zuvor geführte Gespräch Cages mit seinem Sohn, das auch den christlichen "Himmel" bereits ins Spiel bringt, der also als Vorstellung bereits präsent ist, wenn das für sich allein vielleicht noch als mehrdeutig hinzubiegende Finale losbricht, markiert folglich meiner Meinung nach ganz offen und unzweideutig die Rückkehr der Wissenschaft - und damit des Erkenntnisstrebens, der Aufklärung an sich - in den Schoß der Kirche, nachdem das eigene Scheitern vor Augen geführt wurde.
Jedes einzelne Element, da hast Du ganz Recht, mag für sich genommen nicht spezifisch "christlich" sein - die grundlegenden Elemente der christlichen Ethik sind dies ja auch kaum, sondern tauchen in unzähligen anderen Religionen, Philosophien, Weltanschauungen auf. Die Bauweise der Erzählung von KNOWING legt jedoch einigermaßen aufdringlich nahe, diese so zu deuten. Und ich kann in KNOWING nichts, keine Bruchstelle, keine Widerständigkeit, finden, die eine andere Deutung, die dann den Exklusivitätsanspruch relativieren könnte, nahe legen würde.
djmacbest sagte am 12.04.2009, 16:26:
Das bezweifle ich auch. Es wäre dann ein anderer Film. Und es würde am Ergebnis alles ändern.
#2513
Geschrieben 13. April 2009, 10:46
Carnival of souls
Perfekter Film. Jedenfalls nachts um zwei allein, wenn ringsum die Dielen ächzen. Kein Scheiß - ich habe mich schon lange nicht mehr so gegruselt.
#2514
Geschrieben 13. April 2009, 10:49

"My positive role model is to win the fight and to come out the hero." (Fred Williamson)
#2516
Geschrieben 13. April 2009, 18:02
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#2517
Geschrieben 13. April 2009, 18:54
#2518
#2519
Geschrieben 13. April 2009, 19:02
Der Außenseiter sagte am 13.04.2009, 19:56:

#2520
Geschrieben 13. April 2009, 19:13
Kasimir sagte am 13.04.2009, 20:02:

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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