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Kasimir sagte am 08.04.2009, 15:37:
Ich finde die Unterscheidung gut. Mit ihr lässt sie der Punkt klarer machen: Etwas als Länge zu empfinden (Godard, Angelopoulos, div. russische/osteuropäische Regisseure), und das dann - oder etwas anderes - als langweilig - oder nicht - zu bewerten. Ersteres hat mit einem Gefühl für Rhythmus, letzteres mit persönlicher Vorliebe und aktuellem Seelenzustand zu tun. Der Seelenzustand wirkt freilich auch auf's Rhythmusgefühl, wie dieses kulturell und durch Erfahrung geprägt ist. Wunder Wahrnehmung. Somit ist der Fluchtpunkt all dessen wieder das Mysterium Film ...
, und einmal durch Raum und Zeit schießen zu den Büchern, als Beispiel soll dienen "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" (ohne Ironie 
), ein Werk, das selbst bei entsprechender Gestimmtheit dem Leser sehr viel abverlangt (ganz anders als so action-Teile wie der Ulysses). Nämlich: sich plötzlich über die Verlangsamung des Rhythmus bei sich selbst wiederzufinden; man liest sich ja, quasi, mit einem Auge immer selbst mit (bekays Blick zur Uhr ist ein Blick in den Spiegel). Zumindest geht es mir so. Und das ist weit jenseits von einem Gespür für Längen, für Rhythmus, für eine Toleranz der gedehnten Zeit. Man muß aushalten dürfen und dies als beglückende Verlangsamung genießen können (das Werk erzwingt sich seinen/deinen Raum). Das tut ein bißchen weh, stählt aber ungemein für Folgeprojekte und, um auf bekay zurückzukommen, schiebt -in der Verlängerung- die Perspektive so ganz weg von einer schnellen hedonistischen Glückserfüllung. Orgasmen lassen sich auf den ungeahntesten Wegen erzielen.
aber vor allem auch altons kameraarbeit 
