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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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WARLORDS OF THE 21ST CENTURY (Harley Cokeliss/NZ 1982)



"I hate you." - "And I love you."

Warlords Of The 21st Century (Der Kampfkoloss) ~ NZ 1982
Directed By: Harley Cokeliss

Nachdem die Menschheit ihre Gier nach Öl mit einem zivilisationsauflösenden, dritten Weltkrieg bezahlen musste, terrorisiert der despotisch veranlagte General Straker (James Wainwright) das Land. Mit einem gepanzerten Truck fährt er plündernd und mordend überland, derweil seine ihn verabscheuende Tochter Corlie (Annie McEnroe) immer wieder versucht, ihm zu entfliehen. Eines Tages stößt sie auf den Einzelgänger Hunter (Michael Beck), der sie in Gewahrsam nimmt und in die kleine Enklave Clearwater schafft, wo eine Gruppe Menschen versucht, ein funktionierendes Sozialsystem aufzubauen. Doch irgendwann gelangt Straker auch nach Clearwater und bekommt Corlie mithilfe des Verräters Judd (Randy Powell) zurück. Doch Hunter, der sich in Corlie verliebt hat, lässt sich das nicht gefallen.

Endzeit-Filme gab es im Gefolge von "The Road Warrior" viele, wobei die meisten davon sogar mehr oder weniger exakte Rip-Offs von George Millers alles überstrahlendem Action-Archetypen (der seinerseits im Kern eigentlich selbst bloß eine "Shane"-Variation vor verändertem Setting darstellte) lieferten. Ein solches ist auch Harley Cokeliss' "Warlords Of The 21st Century", auch unter dem kürzeren, knackigeren Titel "Battle Truck" vermarktet. Wie immer im Plagiatsbereich gibt es allerdings auch in diesem Falle qualitätsbewusstere und schlampigere Vertreter. Letztere kamen, obschon auch sie stets grundehrlichen Spaß zu bereiten pflegen, wie so häufig eher aus dem italienischen Umfeld, während der anglophone Teil der Welt eher zurückhaltend agierte. Eine Ausnahme bildete der vorliegende Film, der, anstatt auf marodierende Rocker- und Punk-Subkulturen mit wilden Gefährten auf eine realistischer konnotierte Lumpen-Postapokalyptik setzt, in der aus den verbliebenen Ressourcen Funktionales entsteht. Die überlebende Menschheit fällt in mediävistische Strukturen zurück, wobei die an Wertewahrungen interessierten Gruppen gegenüber den rücksichtslos agierenden Tyrannen fraglos im Nachteil sind. Es bedarf also eines Helden zur Rettung. Einen solchen inkarniert der dem Solipsismus anhängende Hunter, Kriegsveteran ohne Beziehungsambitionen, vermutlich einst durch persönliche Verluste schwer getroffen und somit zum Neurotiker geworden. Doch auch in ihm schummert noch genügend Kampfgeist, um es bei Bedarf mit den militanten Neo-Faschisten aufnehmen zu können. Cokeliss setzt dieses Szenario ansprechend um, schielt wiederum erfolgreich zu den Western-Mythen aus Übersee herüber und vermochte somit einen ansprechenden, harten Subgenre-Vertreter zu schaffen, Plagiatismus hin oder her.

7/10

Harley Cokeliss Neuseeland Apokalypse



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Funxton

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