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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE WORLD'S END (Edgar Wright/UK, USA, J 2013)



"Drink up. Let's Boo-Boo."

The World's End ~ UK/USA/J 2013
Directed By: Edgar Wright

Nach 23 Jahren kommt der ewig pubertierende Gary (Simon Pegg) auf die Idee, eine dereinst angesetzte und nie vollendete Kneipentour endlich zu ihrem verdienten Abschluss zu bringen. Also mobilisiert er seine vier Kumpels von damals, mittlerweile allesamt fest im Establishment verankert, zu einem zünftigen Bier-Revival. Die eher skeptischen buddys Andy (Nick Frost), Oliver (Martin Freeman), Steven (Paddy Considine) und Peter (Eddie Marsan) treten dennoch an zur Unsichermachung der "Goldenen Meile" ihrer einstigen Heimatstadt Newton Haven, an deren Ende der legendäre Pub "World's End" auf sie wartet. Doch Newton Haven ist zu einem von 2000 terrestrischen Invasionsankern einer interplanetarischen Wirtschafts-Ägide geworden, die nicht nur das globale Kommunikationsnetz stiftet und kontrolliert, sondern auch den Planeten in ihre Galaktische Union eingemeinden will. Wer sich wehrt oder aufmuckt, wird durch einen blaublütigen Androiden ersetzt. Für Gary und Andy ein unhaltbarer Zustand.

"World's End" - das war bis dato in meinem persönlichen inneren Lexikon der präfinale Abschnitt von Neil Gaimans "Sandman-Zyklus, in dem der reisende Angestellte Brant Tucker infolge eines Realitätssturm in einen Autounfall und dann in das titelgebende Gasthaus gerät, um sich dort Geschichten verschiedenster (Fabel-)Individuen aus unterschiedlichen Realitssphären erzählen zu lassen. Diese Geschichte mündet schließlich in die Ereignisse um Morpheus' Tod.
Ob der Abschluss von Edgar Wrights so genannter "Blood-&-Ice-Cream"-Trilogie von Gaimans einzigartiger Fabulierkunst beeinflusst wurde, lässt sich lediglich mutmaßen, der Schluss jedoch liegt nahe. Wrights Film jedenfalls hat mir, soviel vorweg, nicht gut gefallen. Die allermeisten Gags wollten bei mir nicht zünden und erschienen mir wie tausendmal vorgekaut und abgespult, was jedoch noch schwerer wog, war das latente Gefühl, dass alles, wovon der Film im Kern erzählt-, die verjährte Freundschaft der Helden, ihre Kleinstadtwurzeln, ihre Weiterentwicklung in der großen Welt, ihr Alkoholkonsum und insbesondere die vorgeblich komische, insgeheim jedoch dramatische und kritische Beurteilung von Garys stoischem Lebenswandel, - viel mehr bloße Behauptung bleibt denn herzliche Involvierung. Das Ganze zu einem Invasionsfilm mit zombieesken Androiden aufzublähen, denen man ihrer Künstlichkeit wegen, geschmackssicher und stets lustig die Gliedmaßen und Häupter zwangsamputieren kann, ohne dass die Freundin gleich das Kino verlassen möchte, ist vielleicht die größte Verschwendung der Filmgeschichte. Hätte man es bei der Kneipentour belassen, die die Jungs bis zum Ende unter zotigem Philosophieren über das Erwachsenwerden natürlich bis zum Ende hätten durchstehen müsen - der Film wäre vermutlich toll geworden. Das was er in seiner endgültigen Form darstellt, mitsamt all seinem satirischen Gebahren über Zwangsglobalisierung und Bankenimperialismus, hinterlässt einen überaus faden Nachgeschmack.
Dabei ist die Songauswahl des Soundtracks sowas von traumhaft, ein repräsentatives Rave-On- und Brit-Pop-Revival der goldenen Jahre dieser Musik zwischen 89 und 91, dem nur The Farm fehlt. Wrights Film indes gibt kaum mehr her denn ein Manifest tragisch verschenkter Ressourcen.

4/10

Edgar Wright England Freundschaft Alkohol Aliens Invasion Apokalypse Androiden Satire Groteske



Hätte man es bei der Kneipentour belassen, die die Jungs bis zum Ende unter zotigem Philosophieren über das Erwachsenwerden natürlich bis zum Ende hätten durchstehen müsen - der Film wäre vermutlich toll geworden. Das was er in seiner endgültigen Form darstellt, mitsamt all seinem satirischen Gebahren über Zwangsglobalisierung und Bankenimperialismus, hinterlässt einen überaus faden Nachgeschmack.

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Filmtagebuch von...

Funxton

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