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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE WOLF OF WALL STREET (Martin Scorsese/USA 2013)



"I am not gonna die sober!"

The Wolf Of Wall Street ~ USA 2013
Directed By: Martin Scorsese

Nach dem Schwarzen Montag im Oktober 1987 wendet sich der Jungbroker Jordan Belfort (Leonardo Di Caprio) dem Segment der Penny-Stocks zu, minderwertiger Aktien, die an gutgläubige Kunden verhökert werden und die dem Makler bei entsprechendem Absatz eine stattliche Provision zusichern. Belfort kann es sich bald leisten, mit 'Stratton Oakmont' eine eigene Firma aufzuziehen, die rasch expandiert. Unter dem Mitarbeitern, allen voran Belfort selbst, gehört es zum alltäglichen Chic, Alkohol, Drogen, Sex und Exzess in rauen Mengen zu konsumieren - vor allem Quaaludes haben es dem immer reicher werdenden Kapitalistenalb angetan, der nach einigen Jahren ins Visier ddes FBI gerät und sein berufliches wie sein Familienleben vor die Wand fährt.

Im Stil seiner früheren Antihelden-Halbwelt-Geschichten, die ihm zumeist mit der Unterstützung des Insiders Nicholas Pileggi zugeschustert wurden, setzt Scorsese diesen endlich wieder einmal einen weiteren Beitrag hinzu. Diesmal begibt er sich in die Niederungen des Yuppie-Unwesens der späten Achtziger, in das Haifischbecken der Gordon Gekkos und Patrick Batemans, in den Pomade und Kokain ihre verhängnisvolle Boulevard-Verbindung eingingen. Jordan Belfort ist ein authentisches Relikt dieser Jahre, ein denkwürdiges Mahnmal für die Unvereinbarkeit von Menschlichkeit und Profitstreben. Mit der ihm üblichen Faszination für seine faulherzigen Protagonisten von Jake LaMotta über Henry Hill und Ace Rothstein bis hin eben zu diesem Jordan Belfort lässt Scorsese sich in gewohnter Überlänge seine Kamera entfesseln; sie ewige Fahrten vollführen, über endlose Kokainbahnen gleiten, urplötzlich in der Bewegung verharren. Dazu gibt es eine wie üblich ausufernde Song-Kompilation, ein herrlich spaßiges Figuren-Kaleidoskop (mit Rob Reiner in einer komödiantischen Meisterleistung als Belforts Vater) und Szenen-Arrangements, die in punkto Detailverliebtheit noch immer ihresgleichen suchen. Jonah Hill ist großartig, Margot Robbie dafür eine Katastrophe. Damit kann man zumindest jedoch leben, immerhin hat sie einen fabelhaften Körper.
Was mich besonders freut, ist, dass mit "The Wolf Of Wall Street" auch der Drogen- und Suff-Exzess-Film endlich mal wieder kapitalen und vor allem vitalen Zuwachs bekommen hat, der schien mir nach "Fear And Loathing In Las Vegas" und "Spun" nämlich bereits dramatisch vom Aussterben bedroht. Hier jedoch heißt es: Lass' sie fröhlich lallen, lass' sie torkeln, lass' sie fallen. Geil!

9/10

Martin Scorsese New York Börse Wall Street Biopic FBI period piece Alkohol Kokain Freundschaft Familie Drogen



:eek: Warst Du schon wieder im Kino ?

Bin gespannt, werde morgen reingehen. :)
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Jonah Hill wird von Daniel Brühl in der Kategorie "Beste Zahnprothese" dennoch auf den zweiten Platz verwiesen.

Margot Robbie: wieso eine Katastrofe?! Genauso sind sie doch, die Hochglanzmatratzen.
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Die Dame spielt einfach miserabel, nach meiner Wahrnehmung.
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Dass dich das als jemand, dem schauspielerische Leistungen doch sonst nicht wichtig sind stört, wunderte mich einfach. Ich kann mit solchen "Darstellerinnen" auch wenig anfangen, aber für die Rolle war sie gut gewählt. Genauso stelle ich mir die oberflächlichen tumben Betthäschen vor, die dadurch aussorgen, dass sie einen reichen Heini ehelichen.
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Ich habe nie behauptet, dass mir "schauspielerische Leistungen nicht wichtig" seien, ich habe lediglich mal konstatiert, dass sie nicht zwangsläufig einen unaustauschbaren Schwerpunkt im Gesamtkonzept Film bilden müssen. Das ist schon etwas anderes.
Ferner hinkt deine Figurenanalyse der Naomi Lapaglia etwas - wohlhabend ist die nämlich schon vorab und dass sie oberflächlich, geschweige denn tumb oder ein Betthäschen ist, geht zu keiner Sekunde aus ihrem Charakter hervor. Blond, gutaussehend und die Frau eines reichen Mackers zu sein ist nicht unbedingt stets gleichzusetzen mit Oberflächkeit, Tumbheit oder dem Status eines Betthäschens. Nimm nur Sharon Stone, die in "Casino" einen durchaus vergleichbaren Part inne und diesen spitzenmäßig im Griff hatte. Kein Vergleich mit Margot Robbie. Ein Sternchen, dass nackelich gut aussieht, mehr sitzt da ggw. nicht hinter. Und da ihre Unfähigkeit, ihrer Rolle auch nur ansatzweise gerecht zu werden, häufig den Filmfluss stört, ...
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Zum ersten Absatz: das klang damals aber schon etwas konsequenter von dir :P Aber ich finds doch gut, wenn du auch die Schauspielkunst ein wenig würdigst :)

Zum zweiten Absatz: ist Geschmackssache - Stone in CASINO fand ich jetzt nicht so dolle. In WOW sollte Frau Robbie aber ein Betthäschen darstellen oder hab ich was verpasst?! Aber ich willse ja gar nicht groß verteidigen. Hübsche Frauen, die auch schauspielern können hab ich eh noch nicht viele erlebt. ;)
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Funxton

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