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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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EXORCIST: THE BEGINNING (Renny Harlin/USA 2004)



"God is not here today, priest!"

Exorcist: The Beginning (Exorzist: Der Anfang) ~ USA 2004
Directed By: Renny Harlin

Nachdem er während des Krieges Schreckliches mit der SS durchmachen musste, hat sich Pater Lankester Merrin (Stellan Skarsgård) von Gott und Kirche abgewendet. In Nordafrika lässt er sich von einem merkwürdigen Auftraggeber (Ben Cross) anwerben, zur Ausgrabungsstätte einer byzantinischen Kirche in Kenia zu reisen. Das uralte Gemäuer umgeben diverse Seltsamkeiten, da es unter anderem deutlich älter ist, als es eigentlich sein dürfte. Im Lager der Ausgrabungsarbeiten und im angrenzenden Dorf geschehen parallel zu Merrins Ankunft vor Ort seltsame Dinge: Ein Junge (James Bellamy) wird von Hyänen zerfleischt, sein Bruder (Remy Sweeney) fällt in Stasis, ein verwestes, von Würmen zerfressenes Baby wird geboren, in der mittlerweile freigelegten Kirche werden zwei Soldaten einer unterdessen herbeigerufenen britischen Militäreinheit abgeschlachtet und zu einem makabren Standbild hergerichtet entdeckt. Zwischen den Soldaten und den Eingeborenen entsteht blinde Aggression, die sich in grausamen Kämpfen entlädt, derweil Merrin zusammen mit der Ärztin Sarah (Izabella Scorupco) den Ursachen für die Ereignisse auf den Grund geht.

Um "Exorcist: The Beginning" ranken sich mancherlei Anekdötchen, die in einer meines Wissens einzigartigen Verleihgeschichte kulminierten: Ursprünglich fungierte John Frankenheimer als Regisseur, verstarb dann jedoch und wurde von der Produktionsfirma Morgan Creek durch Paul Schrader ersetzt. Dieser lieferte einen bis auf postproduktionistische Marginalitäten kompletten Film ab, der jedoch den Erwartungen der Financiers, die einen handfesten, blutigen Schocker wünschten, alles andere als entsprach. Schraders Fassung verschwand vorübergehend im Giftschränkchen und Renny Harlin wurde engagiert, um das von Alexi Hawley überarbeitete Script zu gut neun Zehnteln umzuarbeiten. Vormalige Protagonisten entfielen beziehungsweise wurden ersetzt, die Story fand sich um an "Prophecy" angelehnte Noten aufgebläht, die Grundierung des Films wurde wesentlich schauriger, effekthaltiger und zeigefreudiger und sein Showdown deutlich spektakulärer. Als groß budgetierter Genrefilm mit manch hübschen Ekelsequenzen kann sich "The Beginning" sehen lassen, wenngleich er durch eine gewisse Schlichtheit, die ihn von allen bisherigen "Exorcist"-Filmen einschließlich "The Heretic" abgrenzt, auffällt. Gewissermaßen liebäugelte das vielleicht gescheiteste Franchise der Genrehistorie nun urplötzlich mit der exploitation, was manch ehernem Anhänger speziell des Originals vielleicht nicht sonderlich geschmeckt haben mag. Ich für meinen Teil komme gut klar damit.

7/10

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Funxton

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