"My brother was a good man!"
The Mountain (Berg der Versuchung) ~ USA 1956
Directed By: Edward Dmytryk
Über einem Berggipfel der französischen Alpen stürzt im dichten Nebel ein aus Kalkutta kommender Passagierjet ab. Ein erster Bergungsversuche mit einem ortskundigen Führer (Stacy Harris) erweist sich als zwecklos, nur erfahrene Bergsteiger können zu dieser Jahreszeit in die Nähe des Wracks gelangen. Für den gierigen, lebensfrustrierten Fremdenführer Chris Teller (Robert Wagner) eine wohlfeile Chance, das Wrack unbemerkt plündern zu können. Chris nötigt seinen ihnen seit jeher behütenden, wesentlich älteren Bruder Zacharias (Spencer Tracy), der einst ein großartiger Bergsteigerer war und heute nurmehr Schafe hütet, zusammen mit ihm en Aufstieg zu vollziehen. Der moralisch gefestigte, gottesfürchtige Zacharias hält die Aktion für irrsinnig und höchst verwerflich. Nach einer entbehrungsreichen Klettertour finden die ungleichen Brüder das Wrack und in ihm ein überlebendes indisches Mädchen (Anna Kashfi). Zacharias will es unbedingt retten und vom Berg hinabbringen, für Chris ist sie lediglich eine lästige Zeugin seiner Plünderung, die es irgendmöglich loszuwerden gilt...
Im wahrsten Wortsinne high drama, was Edward Dmytryk hier in feinstem, knallfarbigem VistaVision vorgelegt hat. Tracy und Wagner, die zwei Jahre zuvor in Dmytryks "The Broken Lance" noch als sich gegenseitig wohl gesonnenes Vater-und-Sohn-Paar aufgetreten waren, spielten hierin zwei latent spinnefeindliche Brüder, wovon der eine als deutlich älterer stets besonnen und großmütig die Verantwortung für die Lebensuntüchtigkeiten seines jüngeren, von ihm seit dessen Geburt betreuten Bruder übernimmt und diese sogar bis nach dessen Tode beibehält - Grundlage für eine fast gleichnishafte Erzählung. Spencer Tracy als versagend-zwangserzieherischer Ältester beweist mit seiner anrührenden, göttlichen Darbietung neuerlich, dass er wahrhaftig einer der größten Filmschauspieler des 20. Jahrhunderts war. Ansonsten ist natürlich der namenlose menschenfressende Berg der Star, der stellvertretend durch Styropor-Substitute und Rückprojektionen im Studio geschickt zu Ehrfurcht gebietendem Leben erweckt wurde. Ich als zutiefst höhenängstiger Mensch finde "abgründige" Szenen vor tiefen Schluchten, wie "The Mountain" sie bereithält, sowieso grundsätzlich unerträglich spannend und wurde damit nicht zuletzt auf der affektiven Ebene hervorragend bedient. Dabei ist "The Mountain" auch sonst als durch die Bank absolut sehenswert einzustufen.
9/10
Edward Dmytryk Alpen Frankreich Berg Brüder
The Mountain (Berg der Versuchung) ~ USA 1956
Directed By: Edward Dmytryk
Über einem Berggipfel der französischen Alpen stürzt im dichten Nebel ein aus Kalkutta kommender Passagierjet ab. Ein erster Bergungsversuche mit einem ortskundigen Führer (Stacy Harris) erweist sich als zwecklos, nur erfahrene Bergsteiger können zu dieser Jahreszeit in die Nähe des Wracks gelangen. Für den gierigen, lebensfrustrierten Fremdenführer Chris Teller (Robert Wagner) eine wohlfeile Chance, das Wrack unbemerkt plündern zu können. Chris nötigt seinen ihnen seit jeher behütenden, wesentlich älteren Bruder Zacharias (Spencer Tracy), der einst ein großartiger Bergsteigerer war und heute nurmehr Schafe hütet, zusammen mit ihm en Aufstieg zu vollziehen. Der moralisch gefestigte, gottesfürchtige Zacharias hält die Aktion für irrsinnig und höchst verwerflich. Nach einer entbehrungsreichen Klettertour finden die ungleichen Brüder das Wrack und in ihm ein überlebendes indisches Mädchen (Anna Kashfi). Zacharias will es unbedingt retten und vom Berg hinabbringen, für Chris ist sie lediglich eine lästige Zeugin seiner Plünderung, die es irgendmöglich loszuwerden gilt...
Im wahrsten Wortsinne high drama, was Edward Dmytryk hier in feinstem, knallfarbigem VistaVision vorgelegt hat. Tracy und Wagner, die zwei Jahre zuvor in Dmytryks "The Broken Lance" noch als sich gegenseitig wohl gesonnenes Vater-und-Sohn-Paar aufgetreten waren, spielten hierin zwei latent spinnefeindliche Brüder, wovon der eine als deutlich älterer stets besonnen und großmütig die Verantwortung für die Lebensuntüchtigkeiten seines jüngeren, von ihm seit dessen Geburt betreuten Bruder übernimmt und diese sogar bis nach dessen Tode beibehält - Grundlage für eine fast gleichnishafte Erzählung. Spencer Tracy als versagend-zwangserzieherischer Ältester beweist mit seiner anrührenden, göttlichen Darbietung neuerlich, dass er wahrhaftig einer der größten Filmschauspieler des 20. Jahrhunderts war. Ansonsten ist natürlich der namenlose menschenfressende Berg der Star, der stellvertretend durch Styropor-Substitute und Rückprojektionen im Studio geschickt zu Ehrfurcht gebietendem Leben erweckt wurde. Ich als zutiefst höhenängstiger Mensch finde "abgründige" Szenen vor tiefen Schluchten, wie "The Mountain" sie bereithält, sowieso grundsätzlich unerträglich spannend und wurde damit nicht zuletzt auf der affektiven Ebene hervorragend bedient. Dabei ist "The Mountain" auch sonst als durch die Bank absolut sehenswert einzustufen.
9/10
Edward Dmytryk Alpen Frankreich Berg Brüder