"Why didn't you learn the violin?"
The Living Daylights (Der Hauch des Todes) ~ UK 1987
Directed By: John Glen
Der angebliche sowjetische Überläufer Georgi Koskov (Jeroen Krabbé) warnt den Secret Service vor einem Geheimprojekt des neuen KGB-Chefs Pushkin (John Rhys-Davies): "Smiert Spionam"; 'Tötet alle (West-)Agenten'. James Bond (Timothy Dalton) findet rasch heraus, dass es sich dabei lediglich um einen Schwindel Koskovs handelt, der bezweckt, dass Pushkin durch Bond ermordet werden soll. Pushkin steht seinerseits nämlich einem hinterrücks initiierten, multimillionenschweren Waffen- und Opium-Deal zwischen Koskov und dem US-Waffenschieber Brad Whitaker (Joe Don Baker) im Wege und soll daher möglichst unauffällig aus dem Weg geräumt werden. Zusammen mit Koskovs naiver Freundin Kara (Maryam d'Abo) wird der von den Übeltätern gefasste Bond bis nach Afghanistan verschleppt, wo er die Pläne der Gegenseite mithilfe der Mudschahidin durchkreuzt.
Ein toller neuer Bond-Interpret in einem wie stets bei Glen routiniert inszenierten, ingesamt betrachtet jedoch leider etwas farblosem Film. Als gesetzter Agententhriller spielt "The Living Daylights" sicherlich in der Oberliga, zumal er als Zeiporträt um inoffizielle Waffendeals und die sowjetische Okkupation Afghanistans durchaus seine Meriten besitzt. Timothy Dalton, der die bevorzugten Darsteller Sam Neill und Pierce Brosnan ablöste, ringt der Figur neue Nuancen ab und entwickelt besonders auf dem romantischen Sektor ganz eigene Stärken. Sein weiblicher Support Maryam d'Abo unterstützt dies ganz hervorragend. Leider jedoch wirft der Verzicht auf einen überlebensgroßen Bösewicht dem Script Steine in den Weg. Genau wie in "Octopussy" gibt es jetzt ein Widersacher-Trio, bestehend aus Krabbé, Baker und Andreas Wisniewski als abtrünnigem KGB-Killer Necros(!). Baker ist mit seinem ganzen Militär- und Diktatoren-Trara im Grunde ein durchaus brauchbarer Charakter, wird jedoch mit kaum mehr als zwei wesentlichen Auftritten völlig verspielt. Krabbé wirkt, wenngleich sicherlich ansprechend aufspielend, mit seinem bereits im Script angelegten, übertrieben opportunistischen Habitus bestenfalls wie ein comic relief. An Jordan und Berkoff reichen beide nicht heran, wie auch der schöne, aber harmlos wirkende Wisniewski kein Kabir Bedi oder Richard Kiel ist. Kurz gesagt, mit dem Verzicht auf einen wirklich starken Gegner fehlt dem Film bei aller übrigen Qualität ein unverzichtbares Herzstück. Und Felix Leiter (John Terry) verkommt zur Randnotiz. Eine weitere, von Wehmut getragene Feststellung: Der Soundtrack zu "The Living Daylights" markierte den Serien-Schwanengesang des großen John Barry, der dem Bond-Franchise mit seinem Weggang ein elementares Charakteristikum nahm.
7/10
John Glen James Bond 007 Kalter Krieg Tschechoslowakei Österreich Wien Afghanistan Marokko Tanger Heroin Gibraltar car chase
The Living Daylights (Der Hauch des Todes) ~ UK 1987
Directed By: John Glen
Der angebliche sowjetische Überläufer Georgi Koskov (Jeroen Krabbé) warnt den Secret Service vor einem Geheimprojekt des neuen KGB-Chefs Pushkin (John Rhys-Davies): "Smiert Spionam"; 'Tötet alle (West-)Agenten'. James Bond (Timothy Dalton) findet rasch heraus, dass es sich dabei lediglich um einen Schwindel Koskovs handelt, der bezweckt, dass Pushkin durch Bond ermordet werden soll. Pushkin steht seinerseits nämlich einem hinterrücks initiierten, multimillionenschweren Waffen- und Opium-Deal zwischen Koskov und dem US-Waffenschieber Brad Whitaker (Joe Don Baker) im Wege und soll daher möglichst unauffällig aus dem Weg geräumt werden. Zusammen mit Koskovs naiver Freundin Kara (Maryam d'Abo) wird der von den Übeltätern gefasste Bond bis nach Afghanistan verschleppt, wo er die Pläne der Gegenseite mithilfe der Mudschahidin durchkreuzt.
Ein toller neuer Bond-Interpret in einem wie stets bei Glen routiniert inszenierten, ingesamt betrachtet jedoch leider etwas farblosem Film. Als gesetzter Agententhriller spielt "The Living Daylights" sicherlich in der Oberliga, zumal er als Zeiporträt um inoffizielle Waffendeals und die sowjetische Okkupation Afghanistans durchaus seine Meriten besitzt. Timothy Dalton, der die bevorzugten Darsteller Sam Neill und Pierce Brosnan ablöste, ringt der Figur neue Nuancen ab und entwickelt besonders auf dem romantischen Sektor ganz eigene Stärken. Sein weiblicher Support Maryam d'Abo unterstützt dies ganz hervorragend. Leider jedoch wirft der Verzicht auf einen überlebensgroßen Bösewicht dem Script Steine in den Weg. Genau wie in "Octopussy" gibt es jetzt ein Widersacher-Trio, bestehend aus Krabbé, Baker und Andreas Wisniewski als abtrünnigem KGB-Killer Necros(!). Baker ist mit seinem ganzen Militär- und Diktatoren-Trara im Grunde ein durchaus brauchbarer Charakter, wird jedoch mit kaum mehr als zwei wesentlichen Auftritten völlig verspielt. Krabbé wirkt, wenngleich sicherlich ansprechend aufspielend, mit seinem bereits im Script angelegten, übertrieben opportunistischen Habitus bestenfalls wie ein comic relief. An Jordan und Berkoff reichen beide nicht heran, wie auch der schöne, aber harmlos wirkende Wisniewski kein Kabir Bedi oder Richard Kiel ist. Kurz gesagt, mit dem Verzicht auf einen wirklich starken Gegner fehlt dem Film bei aller übrigen Qualität ein unverzichtbares Herzstück. Und Felix Leiter (John Terry) verkommt zur Randnotiz. Eine weitere, von Wehmut getragene Feststellung: Der Soundtrack zu "The Living Daylights" markierte den Serien-Schwanengesang des großen John Barry, der dem Bond-Franchise mit seinem Weggang ein elementares Charakteristikum nahm.
7/10
John Glen James Bond 007 Kalter Krieg Tschechoslowakei Österreich Wien Afghanistan Marokko Tanger Heroin Gibraltar car chase