"You know your letters don't you?"
Driving Miss Daisy (Miss Daisy und ihr Chauffeur) ~ USA 1989
Directed By: Bruce Beresford
Atlanta, 1948: Die pensionierte Lehrerin Daisy Werthan (Jessica Tandy) schrottet eines schönen Tages ihren Chrysler. Für ihren Sohn Boolie (Dan Aykroyd), einen erfolgreichen Baumwollfabrikanten, Grund genug, ihr zusammen mit dem neuen Wagen einen Chauffeur aufs Auge zu drücken. Die starrköpfige jüdischstämmige Dame jedoch weigert sich, den farbigen Hoke Colburn (Morgan Freeman), einen zwar ungebildeten, dafür aber umso lebenserfahrenen Mann, als Fahrer zu akzeptieren. Hoke jedoch lernt seinerseits, welche Tasten er bei Miss Daisy anzuschlagen hat, um sich im Laufe der Zeit ihrer Sympathie zu versichern. Ihre kleinen Spleens lernt er zu akzeptieren, ebenso wie sie unmerklich Hokes leise Wahr- und Weisheiten zu schätzen beginnt.
Auch dies ein retrospektiv typischer "Oscar"-Gewinner, mir jedoch einer der liebsten der letzten dreißig Jahre. "Driving Miss Daisy" hat mich schon immer begeistern können, ganz einfach, weil er leises, kluges Entertainment feilbietet. Der Film ist zugleich auch eine schöne, unaufdringliche Reflexion über Klischees und Stereotypen, ihre Entstehung, ihr Wachsen und schließlich ihre Ablehnung, die manchmal auch bloß einer Form von Leugnung aus Selbstschutz gleichkommt. Der Blick durch die interkulturelle Brille via die Inszenierung einer im Grunde dearart erzamerikanischen Dramödie durch einen Australier tut dem Film nebenbei immens gut. Wie die meisten Academy-Lieblinge dieser Zeit trägt sich "Driving Miss Daisy" jedoch vor allem als fabulöses Schauspielerkino, das mich neben all seiner übrigen Multiperspektivik - er erzählt außer von alltäglichem Südstaaten-Rassismus auch von Freundschaft, mentaler Reife, einer typischen Mutter-Sohn-Beziehung und zeitlichem Wandel über die Dekaden - vor allem als gerontologische Studie begeistert.
9/10
Bruce Beresford Rassismus based on play Georgia Südstaaten Familie Senioren ethnics Freundschaft Best Picture
Driving Miss Daisy (Miss Daisy und ihr Chauffeur) ~ USA 1989
Directed By: Bruce Beresford
Atlanta, 1948: Die pensionierte Lehrerin Daisy Werthan (Jessica Tandy) schrottet eines schönen Tages ihren Chrysler. Für ihren Sohn Boolie (Dan Aykroyd), einen erfolgreichen Baumwollfabrikanten, Grund genug, ihr zusammen mit dem neuen Wagen einen Chauffeur aufs Auge zu drücken. Die starrköpfige jüdischstämmige Dame jedoch weigert sich, den farbigen Hoke Colburn (Morgan Freeman), einen zwar ungebildeten, dafür aber umso lebenserfahrenen Mann, als Fahrer zu akzeptieren. Hoke jedoch lernt seinerseits, welche Tasten er bei Miss Daisy anzuschlagen hat, um sich im Laufe der Zeit ihrer Sympathie zu versichern. Ihre kleinen Spleens lernt er zu akzeptieren, ebenso wie sie unmerklich Hokes leise Wahr- und Weisheiten zu schätzen beginnt.
Auch dies ein retrospektiv typischer "Oscar"-Gewinner, mir jedoch einer der liebsten der letzten dreißig Jahre. "Driving Miss Daisy" hat mich schon immer begeistern können, ganz einfach, weil er leises, kluges Entertainment feilbietet. Der Film ist zugleich auch eine schöne, unaufdringliche Reflexion über Klischees und Stereotypen, ihre Entstehung, ihr Wachsen und schließlich ihre Ablehnung, die manchmal auch bloß einer Form von Leugnung aus Selbstschutz gleichkommt. Der Blick durch die interkulturelle Brille via die Inszenierung einer im Grunde dearart erzamerikanischen Dramödie durch einen Australier tut dem Film nebenbei immens gut. Wie die meisten Academy-Lieblinge dieser Zeit trägt sich "Driving Miss Daisy" jedoch vor allem als fabulöses Schauspielerkino, das mich neben all seiner übrigen Multiperspektivik - er erzählt außer von alltäglichem Südstaaten-Rassismus auch von Freundschaft, mentaler Reife, einer typischen Mutter-Sohn-Beziehung und zeitlichem Wandel über die Dekaden - vor allem als gerontologische Studie begeistert.
9/10
Bruce Beresford Rassismus based on play Georgia Südstaaten Familie Senioren ethnics Freundschaft Best Picture