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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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WINNETOU - 3. TEIL (Harald Reinl/BRD, YU, I 1965)



"Mein Bruder."

Winnetou - 3. Teil ~ BRD/YU/I 1965
Directed By: Harald Reinl

Der üble Kapitalist Vermeulen (Veljko Maricic) verhökert aus sicherer Entfernung in Santa Fé Landparzellen an Siedler aus dem Osten, die ihm eigentlich noch gar nicht zur Verfügung stehen, da sie nach nach wie vor den Indianern gehören. Sein Mann vor Ort ist der mächtige Bandit Rollins (Rik Battaglia). Winnetou (Pierre Brice), Old Shatterhand (Lex Barker) und Sam Hawkens (Ralf Wolter) versuchen, die Pläne der Halunken zu durchkreuzen und den Stamm der Jicarillas, deren Häuptling Weißer Büffel (Dusan Antonijevic) dem Feuerwasser verfallen ist und der auf Rollins' Schmeicheleien heranfällt, vor dem drohenden Unheil zu warnen. Als Rollins Weißer Büffels Sohn (Slobodan Dimetrijevic) tötet und die Tat Winnetou in die Schuhe schiebt, ist der Zorn des Häuptlings jedoch nicht mehr zu bremsen. Am Grab von Inschu-tschuna und Nscho-tschi kommt es zur finalen Schlacht.

Das unvermeidliche Ende, Winnetous Tod. Selbst die altehrwürdigen Herren von der verleihenden Constantin sollen einst bei der Premiere ein Tränchen verdrückt haben und Horst Wendlandt erhielt bereits im Vorhinein schriftliche Morddrohungen von aufgebrachten Fans - wohlfeiles Futter für die heiß laufende PR-Maschinerie. "Winnetou - 3. Teil" ist mein persönlicher Lieblings-May-Western und wohl jener Franchise-Beitrag, den ich seit frühester Kindheit am Häufigsten geschaut habe. Warum gefällt er mir noch heute so gut? Dafür gibt es mehrere Gründe: Dies ist der Film der Reihe, der sich am allermeisten um eine Art von international tragfähiger Ernsthaftigkeit bemüht. Wie in keiner anderen seiner Produktionen gelang es Hotte Wendlandt hier, das untrügliche Flair des Krautwestern mit den Vorgaben des klassischen amerikanischen Western zu verbinden. Alberne Nebencharaktere Marke Castlepool oder Tuff-Tuff wurden diesmal wohlweislich ausgespart und mit Ausnahme weniger Gags, die ein verhältnismäßig zurückhaltender Ralf Wolter verantworten muss, geht es mit ungewohntem Ernst zur Sache. Dieser wirkt allerdings nie selbstzweckhaft oder erschöpft sich in permanenten Explosionen wie in den Nachfolgern. Rik Battaglia ist ein wunderbarer Winnetou-Mörder (nach eigenem Bekunden war danach dann wohl auch erstmal Schluss mit der gewohnten Fanpost-Schwemme aus Deutschland) und wenn der Apachenhäuptling seinen nahenden Tod vorausahnt und dem ungläubigen Shatterhand vor Dämmerungskulisse versichert, dass seine Seele sich bereits für das Jenseits bereitmache, fröstelt es mich in beispielloser Weise. Martin Böttchers fast schon sphärische Musik übertrifft in ihrer Gesamtheit und ihrem perfekten dramaturgischen Einsatz diesmal alles bisher Dagewesene. Zudem gibt es einmal einen wirklichen Vorzug gegenüber der mayschen Vorlage: Winnetous schlussendliche Christianisierung, die seinem Blutsbruder und den Erzähler im Roman erst richtig stolz macht, wird hier wenn überhaupt nur sehr behutsam aufgegriffen. Neunzig Jahre später durfte der "edle Wilde" wild bleiben und in seine eigenen Großen Jagdgründe entfleuchen.
Ein Abgang nach Maß - das lässt sich in diesem Falle wirklich mal mit Fug und Recht konstatieren, auch wenn ich selbst gestern zum glaube ich bislang ersten Mal am Ende nicht heulen musste.

9/10

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Funxton

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