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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THERE WAS A CROOKED MAN... (Joseph L. Mankiewicz/USA 1970)



"They're killing me by inches!"

There Was A Crooked Man... (Zwei dreckige Halunken) ~ USA 1970
Directed By: Joseph L. Mankiewicz

Der geschickte Bandit Paris Pitman Jr. (Kirk Douglas) wird nach einem Raubüberfall auf einen reichen Geschätsmann (Arthur O'Connell) durch einen dummen Zufall erwischt und zu einer zehnjährigen Haftstrafe in einem Wüstengefängnis verurteilt. Dort versichert er sich der Freundschaft diverser Mithäftlinge und wiegt den neuen Direktor Woodward Lopeman (Henry Fonda) vorsorglich in Sicherheit, derweil er seinen Ausbruch von langer Hand plant. Als Pitman diesen dann mit aller gebührlichen Skrupellosigkeit durchführt, wird auch Lopemans moralische Integrität auf eine harte Probe gestellt.

Mankiewicz' vorletzter Film liegt ganz auf der Linie all der zynischen Westernkomödien dieser Zeit, die samtens auch irgendwie ein Stück New Hollywood symbolisieren. Die Zeit der dreifach chemisch gereinigten, der geläuterten und selbst die der zweifelnden Helden von Errol Flynn über Randolph Scott bis hin zu Jimmy Stewart ist nun endgültig vorüber. Das Genre ist einmal über den Atlantik gerauscht und mit kurzer Verweildauer am Stiefel sowie um einige Lebenserfahrung reicher wieder zurückgekehrt. Was mit den alten Heroen geschehen kann, zeigte ganz besonders Leones "C'Era Una Volta Il West", in dem der einst so strahlend amerikanische Henry Fonda tabakrotzend Kinder abknallte, Krüppel zusammendrosch und Frauen annektierte. Einen kleinen Hauch 'Frank' hat am Ende auch Woodward Lopeman abbekommen, als er der von ihm so begehrlich vorangetriebenen Resozialisierung den Mittelfinger zeigt und über die Grenze abhaut. Ganz besonders fies aber zeigt sich hier Kirk Douglas, der ja zeitlebens immer mal gern auch als Lump zu gebrauchen war. Während man fast den gesamten Film über noch Sympathien zu ihm hegt, ist gegen Schluss, als er kalt lächelnd dem Opportunismus frönt, der Ofen aus und sein Tod im Zuge göttlicher/Hollywood-Gerechtigkeit erscheint überaus gerechtfertigt. Ansonsten ist der Film als einer der wenigen Knastwestern sicherlich etwas Besonderes, wenngleich erzählzeitlich leicht überstrapaziert. Warren Oates' Part fällt zu klein aus, der von Trini Lopez schmissig vorgetragene Titelsong, dessen Refraingestalt nun gar nicht mehr so offensichtlich ist wie noch zu Beginn, reflektiert indes das volle Maß an Zeitflair.

7/10

Joseph L. Mankiewicz Gefängnis Robert Benton New Mexico Schwarze Komödie



Filmtagebuch von...

Funxton

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