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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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TERMINATOR 3: RISE OF THE MACHINES (Jonathan Mostow/USA, UK, D 2003)



"I am unable to comply."

Terminator 3: Rise Of The Machines (Terminator 3 - Rebellion der Maschinen) ~ USA/UK/D 2003
Directed By: Jonathan Mostow

John Connor (Nick Stahl), mittlerweile ein junger Erwachsener Anfang 20, hat die Paranoia seiner verstorbenen Mutter übernommen: Er lebt anonym, unerkannt und obdachlos im Stadtgebiet von L.A., klaut Barbiturate aus Tierarztpraxen und wartet auf den Tag, an dem es doch noch knallt. Dieser ist tatsächlich alles andere als fern: Wieder kommen zwei Terminatoren durch die Zeit zurück, neuerlich ein T-101 (Arnold Schwarzenegger) zum Schutze Johns und seiner zukünftigen Frau Kate Brewster (Claire Danes) und ein nach weiblichem Vorbild konstruierter T-X (Kristanna Lokken), der die Fähigkeiten sämtlicher Vorgängermodelle in sich vereint. Als der T-101 John und Kate eröffnet, dass der Skynet-Aufstand unmittelbar bevor steht, versuchen sie alles, um das Unvermeidliche zu verhindern.

"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" wäre eine hübsche deutsche Tagline für das Kinoplakat zu "Terminator 3: Rise Of The Machines" gewesen, zumal der etwas käsige Unterton sich dem gezwungenen Humor des Films sehr gut angepasst hätte. Ich musste häufig an Forenfreund Aussi und sein vollkommen berechtigtes Gezeter über "postmodernistische Scheiße" denken, wie sie "T3" ja in Reinkultur darbietet: Der von Cameron mit dem ersten Sequel bereits selbst vorgepflasterte Weg der Selbstironie wird konsequent weiterbeschritten - allerdings so sehr, dass es schmerzt. Wenn das narrative Gefüge eines Blockbusters schon die Hälfte der Menschheit ausrottet, dann soll man vorher bitteschön wenigstens noch seinen Spaß haben. Arnolds langbärtiger "I'll be back"-Oneliner wird gleich zweimal abgewandelt und auch sonst hat der Maschinenmann jeweils eine Menge passender Sprüche zur passenden Situation auf Lager, ganz zu schweigen von einer fast schon subtilen, elterlichen Souveränität, die er seinen Schützlingen gegenüber aufbringt. Die einstmalige Killermaschine, jetzt für immer zero als stählerner Pausenclown sowie Vaterfigur für Waisenkinder und solche, die es werden wollen.
Richtig peinlich gerät diesmal die obligatorische Textiliensuche: Terminarnold platzt mitten in einen Junggesellinnen-Abschied mit männlichen Strippern, wovon der eine eine pinkfarbig umrahmte, sternchenförmige Sonnenbrille in der Jackentasche hat. Die Damen kreischen vor Vergnügen über den entblößten Bodybuilder, die Tucken auf der Bühne kriegen von ihm dafür was vors Mäppchen. Die Schwuchtelbrille mag der T-101 dann aber doch nicht aufsetzen. Vom geistigen Echo des ersten "Terminator" ist - man ahnt es ergo - kaum mehr etwas zu vernehmen und ist dieser Film ohnehin bereits sehr medioker, so macht ihn der lose Umgang mit den eigenen Wurzeln eigentlich komplett unmöglich. Dann aber: Dieses Finale. Nachdem die beiden Maschinen sich gegenseitig erledigt haben, realisieren John und Kate, dass sie keinesfalls ihren gewünschten Beitrag zur Bewahrung der Menschheit geleistet haben, sondern genau dort angekommen sind, wo der T-101 sie von Anfang an haben wollte: In der Sicherheit eines geheimen Atombunkers nämlich. Draußen rummst es, die Bomben fallen und zwei sich fremde Seelen nehmen sich zaghaft bei der Hand. In diesen drei, vier Minuten entwickelt "T3" eine Ernsthaftigkeit und Intensität, die, hätte der gesamte Film den Mut gehabt, sich ihrer zu bedienen, selbigen kolossal hätte aufwerten können. So bleibt es bei einem immerhin tollen Abschluss-Bild und damit einem vermutlich besseren Gesamteindruck als Mostows Film ihn eigentlich verdient.

5/10

Jonathan Mostow Cyborg Roboter Apokalypse Atombombe Zukunft Los Angeles Militär



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Funxton

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