"Don't interrupt me while I'm soliloquizing!"
House Of The Long Shadows (Das Haus der langen Schatten) ~ UK 1983
Directed By: Pete Walker
Der junge Erfolgsautor Magee (Desi Arnaz jr.) wettet mit seinem Verleger Allyson (Richard Todd) um einen stattlichen Betrag, dass es ihm gelänge, in nur 24 Stunden der Abgeschiedenheit einen Roman vom Range eines "Wuthering Heights" zu verfassen. Das auserkorene Haus, ein alter Landsitz in Wales, erweist sich jedoch mitnichten als leerstehend. Binnen kürzester Zeit nach der abendlichen Ankunft des sich dort zunächst einsam wähnenden Magee finden sich dort diverse Fremde ein, darunter ein Seniorenquintett (Peter Cushing, John Carradine, Sheila Keith, Christopher Lee, Vincent Price) von dem sich vier Personen als Familie Grisbane vorstellen, deren Vergangenheit auf diesem Gut ein schreckliches Geheimnis birgt...
"House Of The Long Shadows" hätte ein ganz großer Klassiker werden können, hätte man ihm bloß eine adäquatere Produktion und vor allem einen versierteren Regisseur angedeihen lassen. Die Prämisse der augenwischerischen, doppeldeutigen Erzählung, die sich einerseits selbst von der parodistischen Krimikomödie "Murder By Death" beeinflusst zeigt und ihre Spuren ihrerseits noch viele Jahre danach Großproduktionen wie "The Game" hinterlassen sollte, ist von feinstem narrativen Gespür. Die sich ein Stelldichein gebenden Genre-Grandseigneurs, die sich hier erstmals ihre Szenen teilen durften, blühen sichtlich auf und verleihen dem Film eine Grandezza, die sein ansonsten billiges Gewand leider nicht zu tragen vermag. In den Händen der damals noch im Aufstreben begriffenen, ohnehin sehr auf die Kunst alternder Stars setzenden Schnellfeuerschmiede Cannon war zwar längst nicht alles zu künstlerischem Scheitern verurteilt, dann aber musste zumindest die Inszenierung einen entscheidenden Beitrag leisten. Nun ist der englische Gruselgeiger Pete Walker, dessen letzter Film "House Of The Long Shadows" bezeichnenderweise ist, nicht ganz der Mann für jene Eleganz, derer das Sujet schlichtweg bedurft hätte. Hinzu kommt noch die kulturell vergleichsweise orientierungslose Entstehungszeit, die schlichterdings noch keinen Sinn für Postmodernität entwickelt hatte und daher viel von dem grundsätzlichen Potenzial des Projekts verrauchen lässt. Was bleibt, sind die selbst durch mich nicht zu zerredenden Qualitätsaspekte dieses für jeden Freund klassischer Genrekost nichtsdestotrotz sehenswerten Filmes.
7/10
Pete Walker Hommage Cannon Wales Haus Literatur Michael Armstrong Nacht
House Of The Long Shadows (Das Haus der langen Schatten) ~ UK 1983
Directed By: Pete Walker
Der junge Erfolgsautor Magee (Desi Arnaz jr.) wettet mit seinem Verleger Allyson (Richard Todd) um einen stattlichen Betrag, dass es ihm gelänge, in nur 24 Stunden der Abgeschiedenheit einen Roman vom Range eines "Wuthering Heights" zu verfassen. Das auserkorene Haus, ein alter Landsitz in Wales, erweist sich jedoch mitnichten als leerstehend. Binnen kürzester Zeit nach der abendlichen Ankunft des sich dort zunächst einsam wähnenden Magee finden sich dort diverse Fremde ein, darunter ein Seniorenquintett (Peter Cushing, John Carradine, Sheila Keith, Christopher Lee, Vincent Price) von dem sich vier Personen als Familie Grisbane vorstellen, deren Vergangenheit auf diesem Gut ein schreckliches Geheimnis birgt...
"House Of The Long Shadows" hätte ein ganz großer Klassiker werden können, hätte man ihm bloß eine adäquatere Produktion und vor allem einen versierteren Regisseur angedeihen lassen. Die Prämisse der augenwischerischen, doppeldeutigen Erzählung, die sich einerseits selbst von der parodistischen Krimikomödie "Murder By Death" beeinflusst zeigt und ihre Spuren ihrerseits noch viele Jahre danach Großproduktionen wie "The Game" hinterlassen sollte, ist von feinstem narrativen Gespür. Die sich ein Stelldichein gebenden Genre-Grandseigneurs, die sich hier erstmals ihre Szenen teilen durften, blühen sichtlich auf und verleihen dem Film eine Grandezza, die sein ansonsten billiges Gewand leider nicht zu tragen vermag. In den Händen der damals noch im Aufstreben begriffenen, ohnehin sehr auf die Kunst alternder Stars setzenden Schnellfeuerschmiede Cannon war zwar längst nicht alles zu künstlerischem Scheitern verurteilt, dann aber musste zumindest die Inszenierung einen entscheidenden Beitrag leisten. Nun ist der englische Gruselgeiger Pete Walker, dessen letzter Film "House Of The Long Shadows" bezeichnenderweise ist, nicht ganz der Mann für jene Eleganz, derer das Sujet schlichtweg bedurft hätte. Hinzu kommt noch die kulturell vergleichsweise orientierungslose Entstehungszeit, die schlichterdings noch keinen Sinn für Postmodernität entwickelt hatte und daher viel von dem grundsätzlichen Potenzial des Projekts verrauchen lässt. Was bleibt, sind die selbst durch mich nicht zu zerredenden Qualitätsaspekte dieses für jeden Freund klassischer Genrekost nichtsdestotrotz sehenswerten Filmes.
7/10
Pete Walker Hommage Cannon Wales Haus Literatur Michael Armstrong Nacht