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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE RULES OF ATTRACTION (Roger Avary/USA, D 2002)



"In the end all I could think about was..."

The Rules Of Attraction (Die Regeln des Spiels) ~ USA/D 2002
Directed By: Roger Avary

Sean (James Van Der Beek), Lauren (Shannyn Sossamon) und Paul (Ian Somerhalder), allesamt Kinder aus Wohlstandsfamilien, bewältigen ihren orientierungslosen College-Alltag durch Promiskuität und Drogen. Allein die Liebe ist nicht für sie.

Weitgehend beachtliche Ellis-Verfilmung, die vielleicht sogar noch ein bisschen besser geworden wäre, hätte Avary sie in der Entstehungsperiode des Romans, nämlich 1987, angesiedelt. Betrachtet man Ellis' Romanwerk als einen zusammenhängenden, fortlaufenden Geschichten-Zyklus - eine durchaus probate Perspektive, da der Autor sich gemäß seines Alters beim Schreiben jeweils ein anderes Entwicklungsmilieu vorknöpft und darüberhinaus diverse Figuren immer wieder auftauchen (der bald nochmal in "The Informers" auftretende Sean ist der jüngere Bruder von Patrick Bateman, der im Roman berichtende Clay aus "Less Than Zero" findet in der Adaption leider keinen Platz, der schwer drogenbenebelte Victor wird der spätere Protagonist von "Glamorama") - wäre "The Rules Of Attraction" sich als Bindeglied zwischen der in Kalifornien angesiedelten High-School-Bestandsaufnahme "Less Than Zero" und der im Yuppie-Umfeld spielenden Wall-Street-Satire "American Psycho" einzuordnen. Leider lassen die weit voneinander liegenden Verfilmungen die Herstellung einer ähnlichen Komplexität vermissen.
Die Protagonisten von "The Rules Of Attraction" sind Studierende fortgeschrittener Semester, die einmal mehr eine komplett sinnentleerte Existenz führen, bis zu alltäglich gewordenem Luxus hin in ihrem Leben stets alles in Rachen und Arsch geschoben bekommen haben und für die 'Motivation' in jeder Hinsicht ein Fremdwort ist. Wie in seinen umliegenden Geschichten stellt Ellis heraus, dass die amerikanische Oberklasse zugleich das emotionale Prekariat im Lande darstellt, eine dekadente Kaste ausschließlich widerwätiger Personen, von denen man keine zum Freund haben möchte. Manch einer mag das als Hindernis empfinden, sich "The Rules Of Attraction" anzunähern, doch geht es hier nicht um die etwaige Evokation von Sympathie für die Protagonisten, sondern um eine ausdrücklich erwünscht distanzierte Betrachtung, die sich durch Avarys elliptische, teils schon als brillant zu bezeichnende Inszenierung wiederum andient. Dennoch schließt das Sujet grund- und vorsätzlich eine engere Beziehung zwischen Film und Rezipient aus.

8/10

Roger Avary Bret Easton Ellis New Hampshire Winter Drogen College Ensemblefilm



OH ! Habe ich mir vorgestern Abend, mit Muskelkater und aufgeschürften Knien vom Ikea Krams aufbauen, auch angesehen.

Muss auch sagen, dass mir die Vorlage von meinem Ex-Schreibergott Easton Ellis, doch besser gefallen hat. Trotzdem darf man den Film als durchaus gelungen betrachten und das liegt wiederum in der gekonnten Inszenierung und auch Rollenwahl, wie ich finde. Allein die Erzählweise wird hier mit viel technischem Knowhow verfeinert und die Restaurant Szene mit Ian Somerhalder, seinem durchgeknallten Freund und Faye Dunaway + Wodka trinkendem Anhang ist echt Gold wert ! :D:
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Warum denn bloß "Ex-"?

Und natürlich sind seine monologisch perspektivierten Romane letztlich kaum adäquat verfilmbar. Umso respektabler Avarys Ansatz eines Versuchs :)
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Ach, weißt Du, vor ungefähr 10 Jahren hab ich den genauso wie Irvine Welsh, vergöttert. Jetzt bin ich zwar immer noch auf neue E. Ellis Romane gespannt aber mittlerweile gibt es einfach wichtigere Autoren, die bei mir mehr im Fokus stehen.

Zitat

Und natürlich sind seine monologisch perspektivierten Romane letztlich kaum adäquat verfilmbar. Umso respektabler Avarys Ansatz eines Versuchs :)
Genau so ! :cheers:
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:cheers:
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Funxton

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