"Food? Clothes? Money?"
Tarzan Escapes (Tarzans Rache) ~ USA 1936
Directed By: Richard Thorpe
Um ihr ihren just zugesprochenen Erbteil zu offenbaren, reisen Janes (Maureen O'Sullivan) Cousine Rita (Benita Hume) und Cousin Eric (William Henry) zum Mutia-Berg, auf den sie von dem undurchsichtigen Aussteiger und Tierfänger Captain Fry (John Buckler) geführt werden. Tarzan (Johnny Weissmuller) reagiert auf die Nachricht, dass seine Jane - wenn auch nur befristet - in die Zivilisation zurückkehren soll, traurig und unverständig. Zudem entpuppt sich Fry als echter Halunke - er will nämlich den Dschungelkönig einfangen und als exotische Attraktion nach England verscherbeln.
Immer, wenn Weiße auftauchen, gerät das urweltliche Idyll in Gefahr: Die "Tarzan"-Reihe entdeckt peu-à-peu ihre zivilisationskritischen Ausläufer. Nachdem er bereits mehrfach schlechte Erfahrungen mit der Gier der weißhäutigen Tropenhelmträger gemacht hat, ist Tarzan zu Recht misstrauisch, als das Gefolge um Rita und Eric bei seinem und Janes mittlerweile schmuck herausgeputztem Dschungel-Appartment aufkreuzt. Dabei sind eigentlich alle bis auf den schurkischen Captain Fry ganz nett. Der trottelige Rawlins (Herbert Mundlin) etwa, ein dümmlicher, aber herzensguter Patron, bringt mit seiner tolpatschigen Art sogar Cheetah zum Lachen. Am Ende jedoch stehen Habgier und Gewissenlosigkeit einmal mehr kurz vor ihrem Triumph, als Tarzan mithilfe seiner tierischen Freunde doich noch den Tag retten und Fry seiner gerechten Strafe zuführen kann: Der Unselige versinkt symbolträchtig im Morast und wird von den dort hausenden Leguanen vertilgt. Jane darf natürlich im Urwald bleiben und Rita und Eric sind um eine wichtige Lebenserfahrung reicher: Materielle Güter sind zwar schön, aber nicht existenziell.
Von der in "Tarzan And His Mate" kultivierten, hitzigen Zeigefreudigkeit ist leider nicht mehr viel übrig. Maureen O'Sullivan trägt jetzt einen züchtigen Ganzkörper-Schurz, der weder Bein noch Hüfte noch Bauch zu Bewunderungszwecken durchblitzen lässt. Kurz vor einer dräuenden Liebesszene zwischen den im doppelten Wortsinne 'wilden Eheleuten' wird züchtig weggeschwenkt. Überhaupt zeigt sich Vieles deutlich familienfreundlicher: Keine Massaker von und an Löwen mehr; die Eingeborenenstämme wirken um Einiges weniger blutgierig und damit einhergehend ungefährlicher. Der moralische Überbau indes präsentiert sich zunehmend griffig, um nicht zu sagen: simplifiziert. Das ist dann in etwa schon der klassische Film-Tarzan, wie er im kulturellen Gedächtnis verankert ist.
7/10
Richard Thorpe Tarzan Afrika John Farrow James C. McKay George B. Seitz William A. Wellman
Tarzan Escapes (Tarzans Rache) ~ USA 1936
Directed By: Richard Thorpe
Um ihr ihren just zugesprochenen Erbteil zu offenbaren, reisen Janes (Maureen O'Sullivan) Cousine Rita (Benita Hume) und Cousin Eric (William Henry) zum Mutia-Berg, auf den sie von dem undurchsichtigen Aussteiger und Tierfänger Captain Fry (John Buckler) geführt werden. Tarzan (Johnny Weissmuller) reagiert auf die Nachricht, dass seine Jane - wenn auch nur befristet - in die Zivilisation zurückkehren soll, traurig und unverständig. Zudem entpuppt sich Fry als echter Halunke - er will nämlich den Dschungelkönig einfangen und als exotische Attraktion nach England verscherbeln.
Immer, wenn Weiße auftauchen, gerät das urweltliche Idyll in Gefahr: Die "Tarzan"-Reihe entdeckt peu-à-peu ihre zivilisationskritischen Ausläufer. Nachdem er bereits mehrfach schlechte Erfahrungen mit der Gier der weißhäutigen Tropenhelmträger gemacht hat, ist Tarzan zu Recht misstrauisch, als das Gefolge um Rita und Eric bei seinem und Janes mittlerweile schmuck herausgeputztem Dschungel-Appartment aufkreuzt. Dabei sind eigentlich alle bis auf den schurkischen Captain Fry ganz nett. Der trottelige Rawlins (Herbert Mundlin) etwa, ein dümmlicher, aber herzensguter Patron, bringt mit seiner tolpatschigen Art sogar Cheetah zum Lachen. Am Ende jedoch stehen Habgier und Gewissenlosigkeit einmal mehr kurz vor ihrem Triumph, als Tarzan mithilfe seiner tierischen Freunde doich noch den Tag retten und Fry seiner gerechten Strafe zuführen kann: Der Unselige versinkt symbolträchtig im Morast und wird von den dort hausenden Leguanen vertilgt. Jane darf natürlich im Urwald bleiben und Rita und Eric sind um eine wichtige Lebenserfahrung reicher: Materielle Güter sind zwar schön, aber nicht existenziell.
Von der in "Tarzan And His Mate" kultivierten, hitzigen Zeigefreudigkeit ist leider nicht mehr viel übrig. Maureen O'Sullivan trägt jetzt einen züchtigen Ganzkörper-Schurz, der weder Bein noch Hüfte noch Bauch zu Bewunderungszwecken durchblitzen lässt. Kurz vor einer dräuenden Liebesszene zwischen den im doppelten Wortsinne 'wilden Eheleuten' wird züchtig weggeschwenkt. Überhaupt zeigt sich Vieles deutlich familienfreundlicher: Keine Massaker von und an Löwen mehr; die Eingeborenenstämme wirken um Einiges weniger blutgierig und damit einhergehend ungefährlicher. Der moralische Überbau indes präsentiert sich zunehmend griffig, um nicht zu sagen: simplifiziert. Das ist dann in etwa schon der klassische Film-Tarzan, wie er im kulturellen Gedächtnis verankert ist.
7/10
Richard Thorpe Tarzan Afrika John Farrow James C. McKay George B. Seitz William A. Wellman