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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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SAVING PRIVATE RYAN (Steven Spielberg/USA 1998)



"Fubar."

Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan) ~ USA 1998
Directed By: Steven Spielberg

Juni 1944: Just nach der unter großen Verlusten bewältigten Invasion am Omaha Beach erhält Captain John Miller (Tom Hanks) den Spezialauftrag, einen Private names Ryan (Matt Damon) ausfindig zu machen und umgehend nach Hause zu schicken. Ryans drei Brüder sind allesamt im Kampf gefallen und die Kommandatur möchte der Mutter weiteres Leid ersparen. Zusammen mit sieben Männern, darunter ein Hals über Kopf als Dolmetscher eingesetzter Corporal (Jeremy Davies) ohne jegliche Kampferfahrung, zieht Miller Richtung Inland, um Ryan aufzutreiben...

Als Regisseur leistet Spielberg erneut Vorzügliches, Inszenierung und historisch-moralischer Anspruch entfernen sich im Falle "Saving Private Ryan" jedoch soweit voneinander wie bei keiner anderen seiner Arbeiten. Als narrative Klammer präsentiert der Film und eine vor bleichem Sonnenlicht wehenden US-Flagge, und endet mit dem gealterten James Ryan (Harrison Young), der in der Gegenwart vor Millers Soldatengrab salutiert. Mit dieser singulären Geste rechtfertigt der Film, möglicherweise auch unbewusst, nicht nur die globalschichtlich praktizierte Interventionspolitik der USA, sondern zugleich ihren noch immer unverhohlenen Selbstanspruch als Weltpolizei.
Die Diskrepanzschere klafft ausgerechnet hier, am Ende des Films, am Weitesten auseinander; zum Abschluss eines infolge seiner mitreißenden Actionszenen, die mit ihrem Realitätsanspruch Vergleichbares aus jedem anderen Kriegsfilm mühelos in den Schatten stellenden Werks. Die Inszenierung der Invasion vom 6. Juni, die einen ganzen Küstenabschnitt vor der Normandie in Blut taucht, ist, das weiß man, von denkwürdiger Intensität, Giovanni Ribisis Bauchschuss-Sterbeszene die einzige mir präsente Filmsequenz, bei der mir nachhaltig flau wird, die finale Schlacht um eine strategisch wichtige Brücke schließlich lässt berühmte Stadtschlachtszenen wie die in Kubricks "Full Metal Jacket" und Vilsmaiers "Stalingrad" förmlich 'alt' aussehen.
Dennoch: Am Ende ist und bleibt "Saving Private Ryan" ganz in den üblichen, hergebrachten Bahnen des dramaturgisierten Kriegsfilms stecken und ist damt nicht besser oder schlechter als zig andere sogenannte "Antikriegsfilme" aus Hollywod. Seine Sache macht er soweit also gut, aber die unmögliche Prolog-/Epilog-Zwangsjacke gräbt ihm unnötigerweise eine Menge Wasser ab.

7/10

Steven Spielberg WWII D-Day period piece Historie Frankreich



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Funxton

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