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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE HORROR OF FRANKENSTEIN (Jimmy Sangster/UK 1970)



"Good boy. Well done."

The Horror Of Frankenstein (Frankensteins Schrecken) ~ UK 1970
Directed By: Jimmy Sangster

Baron Victor Frankenstein (Ralph Bates), einem gewissenlosen Dandy, ist zur Verfolgung seiner Ziele jedes Mittel Recht. Frankenstein plant, den Tod selbst zu besiegen und leblose Körper mittels galvanischer Kräfte neue Vitalität einzuhauchen. Seine Experimente kulminieren in der Schaffung eines aus Leichenteilen bestehenden, bösen Flickwerkmonsters (David Prowse), das mit Ausnahme seines Herrn und eines kleinen Mädchens (Carol Jeayes) jedwede Person ins Jenseits befördert, die zufällig seine Wege kreuzt.

Anstatt nach fünf "Frankenstein"-Filmen mit Peter Cushing nonchalant den sechsten Teil hinterher zu schieben (dieser ließ noch vier weitere Jahre auf sich warten, hatte dann aber wiederum David Prowse im Gepäck, diesmal als haarigen Affenmenschen), entschloss sich die Hammer zunächst für etwas, das im gegenwärtigen Kino in aller Munde ist: Ein Reboot. "The Horror Of Frankenstein" lässt sich im Direktvergleich zu den durchweg traditionellen Cushing-Filmen denn auch recht eindeutig als eine schwarze Komödie einordnen. Ralph Bates ist als großmäuliger, arroganter Youngster zu sehen, dessen Egomanie so weit geht, dass er zu keiner weiteren gefühlsmäßigen Regung denn zur Autoerotik fähig ist und dass er jeden Menschen, der ihm etwas bedeuten sollte, kurzerhand aus dem Weg räumt. Als sein Vater (George Belbin) ihm den Geldhahn zudreht, präpariert er dessen Lieblingsflinte, als sein bester Freund Wilhelm (Graham James) ihm den Rücken zukehrt, setzt Frankenstein ihn unter Strom. Diverse Mitwisser und Erpresser werden ebenfalls von ihm oder seinem ungeschlachten Hausfaktotum eliminiert. Ferner nutzt er die Notlage der schönen, ihn liebenden Elisabeth (Veronica Carlson) schamlos aus und engagiert sie - als Hausmädchen!
Das Beste jedoch: Wo Peter Cushing jeweils am Ende der omnipräsenten Kinomoral, derzufolge Verbrechen sich nicht lohnt, nachzugeben hatte, kommt Ralph Bates ungeschoren davon. Das einzige Beweismittel für seine Skrupellosigkeit endet zwar unreiwillig im Säurebad - das war's aber auch schon. Am Ende bleibt nur sein etwas genervtes Antlitz im Closeup - muss eben ein neues Ungetüm her. Selbiges blieb jedoch Wunschdenken, denn das zweite, potenzielle "Frankenstein"-Franchise aus dem Hause Hammer blieb bei diesem recht obskuren, aber zumindest witzigem, singulären Einzelschuss.

6/10

Jimmy Sangster Hammer Frankenstein Groteske Schwarze Komödie period piece mad scientist Madness



Filmtagebuch von...

Funxton

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