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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE NUN'S STORY (Fred Zinnemann/USA 1959)



"Do good, then disappear."

The Nun's Story (Geschichte einer Nonne) ~ USA 1959
Directed By: Fred Zinnemann

Nachdem die Chirurgentochter Gabrielle Van Der Mal (Audrey Hepburn) als Nonne in ein belgisches Konvent eingetreten ist, findet sie sich unter einer andauernden inneren Konfliktsituation: Der weltliche Stolz auf ihre generöse Arbeit als Krankenpflegerin steht nämlich in höchstem Widerspruch zu ihrem Bescheidenheitsgelöbnis als Ordensschwester. Nach einigen Jahren Tätigkeit im Kongo muss sie zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Belgien zurückkehren, wo sie, wiederum konträr zu ihrer Berufung, passiv den Widerstand unterstützt und die Nazis hassen lernt. Als Konsequenz verlässt sie den Orden endgültig.

Sanftmütig ausformuliertes Nonnendrama, das Zinnemanns kunstvoller Regie und Hepburns intensivem Spiel alles verdankt. Der Regisseur ist sich der wesensimmanenten Kitschbeladenheit seiner Geschichte jederzeit vollends bewusst und umschifft somit gekonnt jedwede melodramatische Steilvorlage, die andere Studio-Filmemacher - man denke an Henry King oder William Wyler - nur umso mehr gereizt hätten und "The Nun's Story" zu heillosem (unfreiwilligem) Camp hätten werden lassen. In dieser Form jedoch, die mittels denkbar besonnener, ausgiebiger Narration die Vita einer Nonne als entbehrungsreiche und harte, wenn nicht gar abstoßende Existenzspielart bar jeglicher überflüssiger Romantisierung einordnet, wird der Film allerdings zu genau jener intellektuell tragfähigen Auseinandersetzung, die dem Thema gebührt. Selbst für ein ordinär-weltliches Publikum wie meinereiner.

8/10

Fred Zinnemann Belgien Brügge Kongo Afrika Kloster Nonnen period piece Biopic WWII Krankenhaus Psychiatrie



Ich muss doch schon bitten, du rein weltliches Publikum! Da wären ausser der Hepburn noch ein paar weitere Namen (u.a. Edith Evans und Peggy Ashcroft) zu nennen, die diesen auch für einen Ex-Reformierten (nämlich mich) in jeder Hinsicht wunderbaren Film tragen. Ich las mal die Vorlage. Sie ist das, was eine Vorlage sein soll: Nicht halb so gut wie die Verfilmung, aber wie gemacht dafür. Ich schaue mir das - wie du betonst: kitschfreie - Werk immer mal wieder an und bin hingerissen. Verdient in meinen österlichen Augen eine 10/10. :)
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:cheers:
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Hepburn ist halt auch geschaffen für diese Rolle -
Demut trifft noch mehr Demut.

Wobei ich eine leichte Romantisierung ausmachen wuerde, aber das ist vollkommen in Ordnung, da das Leben manchmal, wenn man Glück hat, auch einfach schön ist ;)
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Audrey Hepburn = Ätherische Grazie multipliziert mit engelsgleicher Zartheit. So ganz ohne Romantisierung geht's da ja sowieso kaum mehr :D
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Funxton

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