Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

DIRTY DINGUS MAGEE (Burt Kennedy/USA 1970)



"It's the Code of the West."

Dirty Dingus Magee (Der schärfste aller Banditen) ~ USA 1970
Directed By: Burt Kennedy

Nachdem der lustige Gauner Dingus Magee (Frank Sinatra) seinen alten, etwas langsamen Kumpel Hoke (George Kennedy) wiedergetroffen und ausgeraubt hat, will dieser Genugtuung. Von der Puffmutter Belle (Anne Jackson) lässt sich Hoke kurzerhand zum Sheriff machen und versucht, Dingus mit allerlei legalen und illegalen Methoden hiner Schloss und Riegel zu bringen. Dieser hat jedoch noch weitaus größere Probleme, da sich die schnieke Häuptlingstochter Anna (Michele Carey) in ihn verguckt hat und ihr Papa Verrückter Mokassin (Paul Fix) sie flugs unter der Haube und außerdem Dingus' Flinte zum Tausch haben will. Allerlei turbulente Verwicklungen, in die sogar der gesuchte Bandit John Wesley Hardin (Jack Elam) gezogen wird, sind die Folge.

Wie ausgebrannt einstmals gut beschäftigte Filmemacher wie Burt Kennedy um das Jahr 1970 waren, als New Hollywood voll im Kommen begriffen und die alten Routiniers sich abgeschrieben fanden, demonstrieren wenige Filme so eindringlich wie die flaue Parodie "Dirty Dingus Magee". Nachdem Kennedy seine größten Erfolge als Scriptautor für Budd Boetticher feiern konnte, fing er Mitte der Sechziger irgendwann selbst an, Western zu inszenieren. Diese standen meist in einem betont komischen Kontext und ließen von der einstigen Grandezza des Genres kaum mehr etwas durchblicken; dennoch war brauchbarer Stoff wie "The Rounders" oder "The War Wagon" darunter, für den ihm zumeist noch mittlerweile angegraute Altstars beisprangen. "Dirty Dingus Magee" jedoch bildet einen Tiefpunkt: Frank Sinatra in der Titelrolle ist ein übler Witz - so übel, dass er danach erstmal für zehn Jahre von der Leinwand verschwand. Er wird über seine alberne Vorstellung und vor allem die oberbescheuerte Perücke hinreichend entsetzt gewesen sein. Doch ist Ol' Blue Eyes nicht der einzige Faux-pas des Films: Kennedys Regie ist uninspiriert, gelangweilt, klamaukig und schlicht mies. Der Film hat so gut wie keinen Stil und setzt auf Zoten statt auf Humor. Westernfreunde mögen sich wahlweise an den Auftritten vormaliger standards wie Harry Carey jr., Albert Dehner, Paul Fix oder Jack Elam erfreuen - oder sich auch ebensogut entsetzt abwenden. Mit Ausnahme seiner mageren filmhistorischen Relevanz erscheint "Dirty Dingus Magee" jedenfalls noch heute als eine einzige ärgerliche und weithin verzichtbare Peinlichkeit.

3/10

Burt Kennedy Parodie Bordell Kavallerie Duell Indianer New Mexico



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare