

THE PASSAGE (J. Lee Thompson/UK 1979)
von Funxton ·
25 Februar 2012
Kategorie:
Kriegsfilm,
Drama
Aufrufe: 1.008
"Knock-knock."
The Passage (Der Pass des Todes) ~ UK 1979
Directed By: J. Lee Thompson
Die Résistance will den Wissenschaftler Professor Bergson (James Mason) in Sicherheit vor den Nazis und über die Pyrenäen nach Spanien bringen. Dabei soll ihr ein baskischer Schafhirte (Anthony Quinn), der sich im Gebirge besonders gut auskennt, behilflich sein. Als der Baske erfährt, dass Bergson von seiner Frau (Patricia Neal) und seinen beiden Kindern (Kay Lenz, Paul Clemens) begleitet wird, will er den Auftrag zunächst ablehnen, sagt dann aber doch zu. Den wahnsinnigen SS-Offizier Von Berkow (Malcom McDowell) stets dicht auf den Fersen, führt der Baske die Familie auf ihrer entbehrungsreichen Flucht durch die verschneiten Berge.
Thompson streift in seinem hier und da entfesselt wirkenden Kriegsdrama bisweilen durchaus die Grenzen zur Naziploitation, da hilft ihm selbst das große internationale Stardropping, von welchem "The Passage" breit flankiert wird, kaum aus. Der Fortlauf der an Klassiker des Genres wie "The Mortal Storm" angelehnten Geschichte ist gespickt mit unglaubwürdigen, mitunter ins Halsbrecherische abgleitenden Wendungen; andere Szenen wiederum sind von unangenehmer Intensität. Für die beiden Altstars Quinn und Mason, die um diese Zeit in einer Vielzahl ähnlich produzierter Filme auftraten, ist das Ganze übliches Routinement; Malcolm McDowell indes festigt seinen Status als der sichere Mann fürs Wahnsinnige nach "A Clockwork Orange" und kurz vor "Caligula" aufs Neue. Böse mit den Augen rollend scheitelt er in einer allessagenden Szene vor dem Spiegel sein Haupthaar und hält sich dann einen schwarzen Kamm vor die Oberlippe - ganz der Führer im Miniformat. Christopher Lee hat einen schönen Auftritt als mutiger Zigeuner-Patriarch und Michael Lonsdale, der von McDowell (zwar offscreen, trotzdem superfies) die Finger zerschnippelt bekommt und Marcel Bozzuffi - ausnahmsweise mal Sympathieträger - geben zwei nicht minder tapfere Résistance-Mitglieder zum Besten.
Mir hat dieser in einer bekanntermaßen seltsam orientierungslosen Kinophase entstandene, wie geschrieben wild zwischen Starkino und Exploitation oszillierende und nunmehr selten erwähnte Film trotz seiner offenkundigen Schwächen jedenfalls sehr gut gefallen.
8/10
J. Lee Thompson Nationalsozialismus Pyrenäen Gebirge Widerstand Zigeuner WWII Holocaust
The Passage (Der Pass des Todes) ~ UK 1979
Directed By: J. Lee Thompson
Die Résistance will den Wissenschaftler Professor Bergson (James Mason) in Sicherheit vor den Nazis und über die Pyrenäen nach Spanien bringen. Dabei soll ihr ein baskischer Schafhirte (Anthony Quinn), der sich im Gebirge besonders gut auskennt, behilflich sein. Als der Baske erfährt, dass Bergson von seiner Frau (Patricia Neal) und seinen beiden Kindern (Kay Lenz, Paul Clemens) begleitet wird, will er den Auftrag zunächst ablehnen, sagt dann aber doch zu. Den wahnsinnigen SS-Offizier Von Berkow (Malcom McDowell) stets dicht auf den Fersen, führt der Baske die Familie auf ihrer entbehrungsreichen Flucht durch die verschneiten Berge.
Thompson streift in seinem hier und da entfesselt wirkenden Kriegsdrama bisweilen durchaus die Grenzen zur Naziploitation, da hilft ihm selbst das große internationale Stardropping, von welchem "The Passage" breit flankiert wird, kaum aus. Der Fortlauf der an Klassiker des Genres wie "The Mortal Storm" angelehnten Geschichte ist gespickt mit unglaubwürdigen, mitunter ins Halsbrecherische abgleitenden Wendungen; andere Szenen wiederum sind von unangenehmer Intensität. Für die beiden Altstars Quinn und Mason, die um diese Zeit in einer Vielzahl ähnlich produzierter Filme auftraten, ist das Ganze übliches Routinement; Malcolm McDowell indes festigt seinen Status als der sichere Mann fürs Wahnsinnige nach "A Clockwork Orange" und kurz vor "Caligula" aufs Neue. Böse mit den Augen rollend scheitelt er in einer allessagenden Szene vor dem Spiegel sein Haupthaar und hält sich dann einen schwarzen Kamm vor die Oberlippe - ganz der Führer im Miniformat. Christopher Lee hat einen schönen Auftritt als mutiger Zigeuner-Patriarch und Michael Lonsdale, der von McDowell (zwar offscreen, trotzdem superfies) die Finger zerschnippelt bekommt und Marcel Bozzuffi - ausnahmsweise mal Sympathieträger - geben zwei nicht minder tapfere Résistance-Mitglieder zum Besten.
Mir hat dieser in einer bekanntermaßen seltsam orientierungslosen Kinophase entstandene, wie geschrieben wild zwischen Starkino und Exploitation oszillierende und nunmehr selten erwähnte Film trotz seiner offenkundigen Schwächen jedenfalls sehr gut gefallen.
8/10
J. Lee Thompson Nationalsozialismus Pyrenäen Gebirge Widerstand Zigeuner WWII Holocaust