

HOME FROM THE HILL (Vincente Minnelli/USA 1960)
von Funxton ·
13 Februar 2012
Kategorie:
Drama,
Milieustudie
Aufrufe: 659
"Rafe! Rafe!"
Home From The Hill (Das Erbe des Blutes) ~ USA 1960
Directed By: Vincente Minnelli
Der texanische Großgrundbesitzer und Patriarch Wade Hunnicutt (Robert Mitchum) gilt nicht nur als passionierter Jäger, sondern auch als größter Filou weit und breit. Kein Rock, der vor ihm sicher wäre, weshalb Hunnicutts Frau Hannah (Eleanor Parker) auch ein sehr distanziertes, um nicht zu sagen: hasserfülltes Verhältnis zu ihm pflegt. Der naive Filius Theron (George Hamilton) bekommt davon nichts mit; sehr wohl jedoch Wades außerehelicher Sohn Rafe (George Peppard), der ein genügsames Leben als Ranch-Vorarbeiter in einer Barracke auf Hunnicutts Gut führt. Als Theron die Wahrheit über Rafe erfährt und seinen Vater zur Rede stellt; dieser jedoch unbeirrbar bleibt, droht eine Katastrophe...
Mit "Home From The Hill", der offenbar eine ähnliche Texarcana und Familienzerfalls-Chronik wie "Giant" hatte werden sollen; nur mit einem wesentlich überschaubareren Personal und mit einer deutlich geraffteren erzählten Zeit. Den Dean-Part übernimmt dabei George Peppard, der oftmals in ganz ähnlicher Pose wie die große Stilikone durchs Bild flaniert, sich bloß am Ende nicht in falschen Reichtümern verliert, sondern die große moralische Instanz des Geschehens bleibt. Mitchums Figur schwebt ständig umher zwischen Familienekel und Südstaaten-Original; einerseits ist man geneigt, diesem Schürzenjäger und Ehe-Schwein ein paar um die Löffel zu geben, andererseits ist man von der Mannsbildhaftigkeit, die Wade Hunnicutt mit einem geradezu entwaffnenden Selbstverständnis kultiviert, geradezu umgeworfen. Was Minnellis Inszenierung angeht, so kann wohl von einer durchaus schmissigen, mitreißenden Regie die Rede sein, von der virtuosen, narrativen Kraft eines Meisterfilmers getragen, jedoch nicht immer erfolgreich gegen den immanenten, pompösen Kitsch der Geschichte ankämpfend. Somit liegt "Home From The Hill" ganz auf einer Linie mit den übrigen um diese Zeit entstandenen Dramen des Regisseurs und bleibt insgesamt als ein schöner, entspannter Film mit sympathischen Mäkeln im Gedächtnis haften.
8/10
Vincente Minnelli Familie Texas Brüder William Humphrey
Home From The Hill (Das Erbe des Blutes) ~ USA 1960
Directed By: Vincente Minnelli
Der texanische Großgrundbesitzer und Patriarch Wade Hunnicutt (Robert Mitchum) gilt nicht nur als passionierter Jäger, sondern auch als größter Filou weit und breit. Kein Rock, der vor ihm sicher wäre, weshalb Hunnicutts Frau Hannah (Eleanor Parker) auch ein sehr distanziertes, um nicht zu sagen: hasserfülltes Verhältnis zu ihm pflegt. Der naive Filius Theron (George Hamilton) bekommt davon nichts mit; sehr wohl jedoch Wades außerehelicher Sohn Rafe (George Peppard), der ein genügsames Leben als Ranch-Vorarbeiter in einer Barracke auf Hunnicutts Gut führt. Als Theron die Wahrheit über Rafe erfährt und seinen Vater zur Rede stellt; dieser jedoch unbeirrbar bleibt, droht eine Katastrophe...
Mit "Home From The Hill", der offenbar eine ähnliche Texarcana und Familienzerfalls-Chronik wie "Giant" hatte werden sollen; nur mit einem wesentlich überschaubareren Personal und mit einer deutlich geraffteren erzählten Zeit. Den Dean-Part übernimmt dabei George Peppard, der oftmals in ganz ähnlicher Pose wie die große Stilikone durchs Bild flaniert, sich bloß am Ende nicht in falschen Reichtümern verliert, sondern die große moralische Instanz des Geschehens bleibt. Mitchums Figur schwebt ständig umher zwischen Familienekel und Südstaaten-Original; einerseits ist man geneigt, diesem Schürzenjäger und Ehe-Schwein ein paar um die Löffel zu geben, andererseits ist man von der Mannsbildhaftigkeit, die Wade Hunnicutt mit einem geradezu entwaffnenden Selbstverständnis kultiviert, geradezu umgeworfen. Was Minnellis Inszenierung angeht, so kann wohl von einer durchaus schmissigen, mitreißenden Regie die Rede sein, von der virtuosen, narrativen Kraft eines Meisterfilmers getragen, jedoch nicht immer erfolgreich gegen den immanenten, pompösen Kitsch der Geschichte ankämpfend. Somit liegt "Home From The Hill" ganz auf einer Linie mit den übrigen um diese Zeit entstandenen Dramen des Regisseurs und bleibt insgesamt als ein schöner, entspannter Film mit sympathischen Mäkeln im Gedächtnis haften.
8/10
Vincente Minnelli Familie Texas Brüder William Humphrey