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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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WESTBOUND (Budd Boetticher/USA 1959)



"I'd appreciate that."

Westbound (Messer an der Kehle) ~ USA 1959
Directed By: Budd Boetticher

Während des Sezessionskrieges wird der Unionsoffizier John Hayes (Randolph Scott) mit der Spezialmission betraut, eine für die Armee strategisch wichtige Postkutschenstation der Overland-Linie in dem Nest Julesburg, Colorado aufzubauen, um von dort aus die Goldtransporte von Kalifornien nach dem Osten besser überwachen und vor konföderierten Plünderern sichern zu können. Zusammen mit dem jungen Kriegsinvaliden Miller (Michael Dante) und dessen Frau (Karen Steele) gelingt das Vorhaben, doch der südstaatentreue Stadtobere Putnam (Andrew Duggan), ein alter Rivale von Hayes, der zudem dessen frühere Geliebte (Virginia Mayo) geheiratet hat, versucht mit allen Mitteln, Hayes' Aktivitäten in Julesburg zu durchkreuzen. Dabei unterstützen ihn besonders der rücksichtslose Bandit Mace (Michael Pate) und dessen Gang.

"Westbound", der fünfte Beitrag des insgesamt siebenteiligen "Boetticher-/Scott-Zyklus", gilt gemeinhin als schwächster Film jener kleinen Serie, die, für vergleichsweise geringes Geld produziert, durchweg gewisse thematische und formale Analogien aufweist und gemeinhin als geheime Meisterwerke des Genres und Spitzenkollaborationen eines Regisseurs und seines Leibdarstellers gilt; ähnlich wie bei Ford/Wayne oder Mann/Stewart. Augenscheinlich war Boetticher selbst nicht ganz mit "Westbound" zufrieden. Zum Einen schätzte er die ausnahmsweise Arbeit für Warner nicht, zum Anderen vermisste er seinen obligatorischen Mitstreiter Burt Kennedy als Scriptautor. Entsprechend oberflächlich die psychologische Zeichnung der Figuren: Scott ist als alternder Kriegsheld deutlich schattierungsärmer und simpler gezeichnet als seine oftmals zerrissenen, nach Rache dürstenden Einzelgänger in den übrigen Filmen der Reihe. Zudem fungiert er eher als väterlicher Freund des jungen Ehepaars im Film, wobei, daran lässt das Ende nur wenig Zweifel, er vermutlich und pikanterweise schließlich die wesentlich jüngere, ihm nachschmachtende Witwe heiraten wird. Auch bemäkelte Scott, dass ihm auf Seiten der Finsterlinge kein Haudegen vom Schlage eines Lee Marvin oder Claude Akins zur Verfügung stand.
Doch, wie sagt man so schön: Das alles ist Jammern auf hohem Niveau. Ein Western von Boetticher, mit Schmiss und Schwung inszeniert, stets fesselnd und unterhaltend, ist auch ohne das letzte Glanzfinish immer noch ein besserer Genrefilm als achtzig Prozent aller übrigen Genrefilme.

7/10

Budd Boetticher Sezessionskrieg Militär Colorado



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Funxton

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