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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE HOLE (Joe Dante/USA 2009)



"I'm not afraid."

The Hole ~ USA 2009
Directed By: Joe Dante

Die beiden Jungs Dane (Chris Massoglia) und Lucas (Nathan Gamble) ziehen mit ihrer alleinerziehenden Mum in das Kleintädtchen Bensonville. Im Keller ihres neuen Hauses entdecken sie eine wohlfeil verschlossene Luke, unter der ein scheinbar bodenloses Loch schlummert. Zusamme mit dem Nachbarsmädchen Julie (Haley Bennett) kommen sie dem Abgrund auf die Spur: Darin wohnt nämlich eine dämonische Kraft, die ihren Herausforderern deren höchstpersönliche Urängste vor Augen führt.

Zuallererst bin ich Joe Dante schonmal persönlich dankbar, dass er nunmehr die Finger von Bugs-Bunny-Filmen zu lassen scheint. Desweiteren ist "The Hole" aber trotzdem kein unkomplizierter Fall: Dante hat nämlich mit einem - man muss es schlichtweg so hart formulieren - unterdurchschnittlichen Script zu tun, das Genremotive aufbereitet, die schon vor zwanzig Jahren ein alter Hut waren. Das große, finstere Es, das sich von den Ängsten seiner Opfer nährt, kennen wir aus "A Nigfhtmare On Elm Street" und "It". Das tiefe Loch auf dem hauseigenen Grundstück als zusätzliche, paranormale Bedrohung der ohnehin angeknacksten Institution Familie gabe es bereits in "The Gate", das Motiv des ungreifbaren Bösen als letzten Endes kathartisch-therapeutische - und somit durchaus heilsame - Kraft gab es in analoger Form in Flynns "Brainscan". Wahrscheinlich hat Mark L. Smith (nicht zu verwechseln mit dem "Fall"-Vokalisten Mark E. Smith), von dem das Buch stammt, auch mal Liebermans "Satan's Little Helper" gesehen, denn die gesamte Szenerie von "The Hole" erinnerte doch sehr an selbigen. Bruce Dern wird übel verheizt, die Kinderdarsteller sind eher sorgfaltslos gewählt. Aber irgendwas hat der Film, das ihn dann doch noch sehenswert erscheinen lässt, zumindest, wenn man Dantes Motivation beim Filmemachen kennt. Seine Schöpfungen waren eigentlich fast immer subversive Komödien für Adoleszente, so ähnlich wie die monströsen Drive-In-Filme der Fünfziger und Sechziger, bloß mit einem stets verschmitzten Lächeln in den dunklen Gässchen der set pieces. Davon nimmt sich "The Hole" nicht aus; eine (unterforderte) kreative Kraft lässt sich tief in ihm wittern und dann wird die thematische Analogie zu Abrams viermal so teurem und von einer ungleich fetteren Promotion skandiertem "Super 8" offensichtlich, zu dem ich mir neulich noch dachte, dass er eigentlich auch einen guten Dante-Film abgegeben hätte (was mich erst auf die Idee brachte, mir "The Hole" zu besorgen und anzuschauen). Vielleicht ist das alles gar keine hölzerne Plagiatsmaschinerie und vielleicht sollte man dem visuell brillant gestalteten Showdown mehr Bedeutung beimessen, als ich es gegwärtig tue. Vielleicht entpuppt sich "The Hole" inmitten all seiner mäßig aufgeblasenen 3D-Effekte in ein paar Jahren sogar noch als richtig guter Film. Vielleicht...

5/10

Kinder Familie Coming of Age Kleinstadt Joe Dante Teenager 3-D



Filmtagebuch von...

Funxton

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