

CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (Joe Johnston/USA 2011)
von Funxton ·
22 Dezember 2011
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"This isn't a back alley, Steve, this is war!"
Captain America: The First Avenger ~ USA 2011
Directed By: Joe Johnston
Die Allieerten sägen bereits beträchtlich an Hitlers Thron, als der schmächtige Gefreite Steve Rogers (Chris Evans) sich bereit erklärt, am Supersoldaten-Experiment des Wissenschaftlers Dr. Erskine (Stanley Tucci) teilzunehmen: Dieses soll dazu dienen, die Physis des Probanden mittels eines speziellen Serums und Bestrahlungen zu perfektionieren. Tatsächlich wird Steve zum Muskelprotz - seine "Mission" besteht vorläufig aber darin, an der "Heimatfront" für Kriegsanleihen zu werben. Erst ein Abstecher nach Europa macht ihm bewusst, dass seine Fähigkeiten in ganz anderer Form genutzt werden müssen. Auch der Nazi Johann Schmidt (Hugo Weaving) hat nämlich mit dem Supersoldaten-Serum herumexperimentiert und ist zum bösen, nunmehr der Organisation 'Hydra' vorstehenden Red Skull geworden. Und dessen Entschlossenheit stellt selbst Hitlers Machtstreben in den Schatten.
Marvels letzter Wegbereiter bevor es im nächsten Frühling endlich heißen soll: "Avengers assemble!" Nach Hulk, Iron Man und Thor nun also der finale elementare Baustein der Ur-Besetzung des Teams, der bereits 1942 in Print-Aktion getretene Captain America. Der einstmals patriotischste aller Comichelden trägt, nach all den Jahren und seinem mittlerweile handelsüblichen Tod mitsamt Auferstehung, zwar immer noch seine ikonischen Sterne und Streifen in rotweißblau, ist aber längst nicht mehr der systemtreue Naivling, als den ihn ungebildetere Zeitgenossen so gern hinzustellen trachten. Außerdem ist er die erste Figur, die durch einen inhaltlichen Kunstgriff vom Golden- ins Silver Age überführt wurde. Wie man zu Beginn der Sechziger erfährt, war Steve Rogers nämlich rund zwanzig Jahre lang in einem Eisblock eingeschlossen, konnte durch seine gesteigerten körperlichen Fähigkeiten jedoch überleben. Für die aktuelle Adaption, der vierten nach einem alten Serial aus den Vierzigern, zwei TV-Produktionen mit Reb Brown von 79 und einem rund zwanzig Jahre alten, keinesfalls so mies wie behauptetem B-Schinken von Albert Pyun, mussten daraus fette sieben Dekaden werden, wodurch der "Zeitsprung" des Helden natürlich noch deutlich an Brisanz gewinnt. Da "Captain America: The First Avenger", wie jeder Superheldenfilm ohne Ordnungszahl hinterm Titel, primär dazu dient, die origin der Titelfigur auszuwalzen, bleibt man von großen Charakterwandlungen und -wendungen verschont. Als Regisseur empfahl sich der ansonsten völlig medioker zu Erke gehende Auftragsfilmer Joe Johnston dennoch; immerhin hat er vor zwanzig Jahren das schöne vintage superhero movie "The Rocketeer" inszeniert, in dem es ebenfalls um einen wissenschaftlich bzw. technisch "verbesserten" Helden und gegen die Nazis geht. Heute dürfte es Johnston um einiges leichter gehabt haben, seinen Stoff zu illustrieren; immerhin sind Superhelden im Kino anno 11 (noch) der letzte Schrei. "Captain America" bleibt auch qualitativ vollends im Rahmen seiner Mitstreiter. Zu ambitioniert, um kläglich abzustinken, zu gedrungen, um wirklich toll zu sein, bietet Johnstons Film exakt das, was man von ihm erwarten kann.
7/10
WWII Marvel Monster Joe Johnston Comic Captain America Superhelden
Captain America: The First Avenger ~ USA 2011
Directed By: Joe Johnston
Die Allieerten sägen bereits beträchtlich an Hitlers Thron, als der schmächtige Gefreite Steve Rogers (Chris Evans) sich bereit erklärt, am Supersoldaten-Experiment des Wissenschaftlers Dr. Erskine (Stanley Tucci) teilzunehmen: Dieses soll dazu dienen, die Physis des Probanden mittels eines speziellen Serums und Bestrahlungen zu perfektionieren. Tatsächlich wird Steve zum Muskelprotz - seine "Mission" besteht vorläufig aber darin, an der "Heimatfront" für Kriegsanleihen zu werben. Erst ein Abstecher nach Europa macht ihm bewusst, dass seine Fähigkeiten in ganz anderer Form genutzt werden müssen. Auch der Nazi Johann Schmidt (Hugo Weaving) hat nämlich mit dem Supersoldaten-Serum herumexperimentiert und ist zum bösen, nunmehr der Organisation 'Hydra' vorstehenden Red Skull geworden. Und dessen Entschlossenheit stellt selbst Hitlers Machtstreben in den Schatten.
Marvels letzter Wegbereiter bevor es im nächsten Frühling endlich heißen soll: "Avengers assemble!" Nach Hulk, Iron Man und Thor nun also der finale elementare Baustein der Ur-Besetzung des Teams, der bereits 1942 in Print-Aktion getretene Captain America. Der einstmals patriotischste aller Comichelden trägt, nach all den Jahren und seinem mittlerweile handelsüblichen Tod mitsamt Auferstehung, zwar immer noch seine ikonischen Sterne und Streifen in rotweißblau, ist aber längst nicht mehr der systemtreue Naivling, als den ihn ungebildetere Zeitgenossen so gern hinzustellen trachten. Außerdem ist er die erste Figur, die durch einen inhaltlichen Kunstgriff vom Golden- ins Silver Age überführt wurde. Wie man zu Beginn der Sechziger erfährt, war Steve Rogers nämlich rund zwanzig Jahre lang in einem Eisblock eingeschlossen, konnte durch seine gesteigerten körperlichen Fähigkeiten jedoch überleben. Für die aktuelle Adaption, der vierten nach einem alten Serial aus den Vierzigern, zwei TV-Produktionen mit Reb Brown von 79 und einem rund zwanzig Jahre alten, keinesfalls so mies wie behauptetem B-Schinken von Albert Pyun, mussten daraus fette sieben Dekaden werden, wodurch der "Zeitsprung" des Helden natürlich noch deutlich an Brisanz gewinnt. Da "Captain America: The First Avenger", wie jeder Superheldenfilm ohne Ordnungszahl hinterm Titel, primär dazu dient, die origin der Titelfigur auszuwalzen, bleibt man von großen Charakterwandlungen und -wendungen verschont. Als Regisseur empfahl sich der ansonsten völlig medioker zu Erke gehende Auftragsfilmer Joe Johnston dennoch; immerhin hat er vor zwanzig Jahren das schöne vintage superhero movie "The Rocketeer" inszeniert, in dem es ebenfalls um einen wissenschaftlich bzw. technisch "verbesserten" Helden und gegen die Nazis geht. Heute dürfte es Johnston um einiges leichter gehabt haben, seinen Stoff zu illustrieren; immerhin sind Superhelden im Kino anno 11 (noch) der letzte Schrei. "Captain America" bleibt auch qualitativ vollends im Rahmen seiner Mitstreiter. Zu ambitioniert, um kläglich abzustinken, zu gedrungen, um wirklich toll zu sein, bietet Johnstons Film exakt das, was man von ihm erwarten kann.
7/10
WWII Marvel Monster Joe Johnston Comic Captain America Superhelden