"Tide's up. Time to stay alive."
Ghosts Of Mars ~ USA 2001
Directed By: John Carpenter
Auf dem kolonialisierten und industriell ausgebeuteten Mars gibt es seit jüngerer Zeit immer wieder seltsame "Zwischenfälle", die die politische Hoheit mit Besorgnis erfüllen. Als eine Polizeitruppe um die junge Lt. Melanie Ballard (Natasha Henstridge) den gesuchten Schwerverbrecher James "Desolation" Williams (Ice Cube) von einer Minenkolonie aus ins Gefängnis eskortieren soll, werden die Mars-Cops Zeuge eines jener Ereignisse: Sämtliche der Arbeiter sind entweder tot und verstümmelt oder haben sich in wilde, archaisch anmutende Krieger verwandelt, die denn auch sogleich auf alles losgehen, was sich bewegt. Wie Ballard von der Wissenschaftlerin Whitlock (Joanna Cassidy) erfährt steckt dahinter ein uraltes, auf dem Mars beheimatetes Geistergeschlecht, das, einem Inkubus gleich, als körperlose Wesen einen Wirt in Besitz nehmen und komplett beherrschen kann. Die Schlacht zwischen Menschen und Dämonen um die Vorherrschaft auf dem Planeten bricht los...
Eine trotz ihrer vermeintlich hintergründigen Imperialismus-Parabel ziemlich infantile Kiste sowie Carpenters letzter Film vor einer kürzlich beendeten, zehnjährigen (Leinwand-)Schaffenspause; ich weiß gar nicht ob selbst- oder zwangsverordnet - für beides hätte ich Verständnis. Von der früheren inszenatorischen Sensibiltät, die Carpenters Regie so auszeichnete, ist hier nichts mehr zu spüren. "Ghosts Of Mars" ist kaum mehr denn wenig innovatives ("Event Horizon" und besonders "Pitch Black" lassen grüßen) Holzhammerkino, das mit enervierend lautem Thrash-Metal auf der Soundspur und verworrenen Rückblenden beharrlich darum ringt, sein Publikum nicht dem Schlummer der Langeweile anheim fallen zu lassen. Hier und da rollen ein paar Häupter; die physiognomisch etwa zwischen Bantu und Bava Jr.s "Dämonen" einzuordnenden Besessenen sind nämlich Kopfjäger. Natasha Henstridge in der Hauptrolle fand ich überraschend angenehm, dafür chargieren so gut wie alle anderen Darsteller bloß wild herum und können ebensowenig atmosphärische Schwingungen evozieren, wie der Rest des an diesem selbsternannten Humbug beteiligten "Kreativ"-Teams.
Im Prinzip bietet "Ghosts Of Mars" einmal mehr exakt jene im Film unselten vorkommende Obskurität, lustig sein zu wollen und dabei doch kläglich auszusehen. Für Regisseur XYZ fiele das nicht weiter ins Gewicht, für Carpenter ist es ein weiterer, trauriger Schritt in eine mir unerfindliche Burn-Out-Richtung.
4/10
Kolonialismus Mars John Carpenter Drogen
Ghosts Of Mars ~ USA 2001
Directed By: John Carpenter
Auf dem kolonialisierten und industriell ausgebeuteten Mars gibt es seit jüngerer Zeit immer wieder seltsame "Zwischenfälle", die die politische Hoheit mit Besorgnis erfüllen. Als eine Polizeitruppe um die junge Lt. Melanie Ballard (Natasha Henstridge) den gesuchten Schwerverbrecher James "Desolation" Williams (Ice Cube) von einer Minenkolonie aus ins Gefängnis eskortieren soll, werden die Mars-Cops Zeuge eines jener Ereignisse: Sämtliche der Arbeiter sind entweder tot und verstümmelt oder haben sich in wilde, archaisch anmutende Krieger verwandelt, die denn auch sogleich auf alles losgehen, was sich bewegt. Wie Ballard von der Wissenschaftlerin Whitlock (Joanna Cassidy) erfährt steckt dahinter ein uraltes, auf dem Mars beheimatetes Geistergeschlecht, das, einem Inkubus gleich, als körperlose Wesen einen Wirt in Besitz nehmen und komplett beherrschen kann. Die Schlacht zwischen Menschen und Dämonen um die Vorherrschaft auf dem Planeten bricht los...
Eine trotz ihrer vermeintlich hintergründigen Imperialismus-Parabel ziemlich infantile Kiste sowie Carpenters letzter Film vor einer kürzlich beendeten, zehnjährigen (Leinwand-)Schaffenspause; ich weiß gar nicht ob selbst- oder zwangsverordnet - für beides hätte ich Verständnis. Von der früheren inszenatorischen Sensibiltät, die Carpenters Regie so auszeichnete, ist hier nichts mehr zu spüren. "Ghosts Of Mars" ist kaum mehr denn wenig innovatives ("Event Horizon" und besonders "Pitch Black" lassen grüßen) Holzhammerkino, das mit enervierend lautem Thrash-Metal auf der Soundspur und verworrenen Rückblenden beharrlich darum ringt, sein Publikum nicht dem Schlummer der Langeweile anheim fallen zu lassen. Hier und da rollen ein paar Häupter; die physiognomisch etwa zwischen Bantu und Bava Jr.s "Dämonen" einzuordnenden Besessenen sind nämlich Kopfjäger. Natasha Henstridge in der Hauptrolle fand ich überraschend angenehm, dafür chargieren so gut wie alle anderen Darsteller bloß wild herum und können ebensowenig atmosphärische Schwingungen evozieren, wie der Rest des an diesem selbsternannten Humbug beteiligten "Kreativ"-Teams.
Im Prinzip bietet "Ghosts Of Mars" einmal mehr exakt jene im Film unselten vorkommende Obskurität, lustig sein zu wollen und dabei doch kläglich auszusehen. Für Regisseur XYZ fiele das nicht weiter ins Gewicht, für Carpenter ist es ein weiterer, trauriger Schritt in eine mir unerfindliche Burn-Out-Richtung.
4/10
Kolonialismus Mars John Carpenter Drogen