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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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VAMPIRES (John Carpenter/USA 1998)



"You are truly a pile of dog shit, Cardinal." - "Yeah, that's right."

Vampires (Vampire) ~ USA 1998
Directed By: John Carpenter

Der abgebrühte Vampirjäger Jack Crow (James Woods) und seine Leute sind zwar nicht ganz im Auftrag des Herrn unterwegs, aber zumindest im Auftrag des Vatikan: Die katholische Kirche weiß nämlich bereits seit Jahrhunderten von der Existenz der Blutsauger und hat ein paar wenige Fanatiker auf dem Globus damit beauftragt, sie auszumerzen. Als Crow auf den Ahnherr aller Vampire, den slawischen Ex-Geistlichen Valek (Thomas Ian Griffith) stößt, fackelt dieser nicht lang und dezimiert Crows Team bis auf ihn selbst und seinen Kumpel Montoya (Daniel Baldwin) im Zuge einer feucht-fröhlichen Party. Zusammen mit dem neu hinzugestoßenen Padre Guiteau (Tim Guinee) und der bereits gebissenen Hure Katrina (Sheryl Lee) verfolgen Crow und Montoya Valek, der seinerseits einen finsteren Plan zur Potenzierung seiner Macht verfolgt.

"Vampires" hatte ich doch deutlich besser in Erinnerun, als er mir letzthin vorkam. Carpenter scheint für seinen ungewohnt vorlauten, comicesken Vampirwestern einiges von Tarantino abgeschöpft zu haben, möchte aber offenkundig zugleich, dass sein Epos den staubigen Gestus eines Walter Hill an den Gaumen seiner Genießer hinterlässt. Ob ihm dies gänzlich gelungen ist, halte ich zumindest für streitbar. Besonders der schmalschultrige James Woods in seiner Rockerkluft hat die undankbare Aufgabe, so arschcool und unantastbar rüberzukommen, dass sein Schicksal, geschweige denn seine christliche Aufgabe einen überhaupt nicht mehr tangieren. Da ist man schon wesentlich an Daniel Baldwin dran, dem die Erotik und demzufolge sein verquerer Todeswunsch einen paradoxen Strich durch die Rechnung machen. Auch Griffith als Vampirkönig ist gar nicht mal so übel, wobei er genau die Attribute in sich vereint, die der auffallend homophobe Crow ihm so gern abspräche: Jenes "schwuchtelige", gepflegte osteuropäisches Charisma, auf das die Damen seit Lugosi so fliegen und bereitwillig ihre Hälse (oder Schenkel) darbieten. Vielleicht ist das überhaupt der Ansatzpunkt, "Vampires" eine Metaebene zu unterstellen - der vermeintliche Held als peinliche Nummer und sein Gegner als heimlicher Gewinner der Herzen. Der Einzige, der wirklich Gefallen an seiner Beteiligung gefunden zu haben scheint, ist Maximilian Schell, von dem sich zumindest ahnen lässt, wie gebührend unwichtig er das Ganze genommen haben wird. Zwar ist "Vampires" beileibe kein Sackhauer wie "Escape From L.A."; dazu ist er dann doch zu sympathisch; eine veritable Rückkehr zu früherer Form jedoch verwehrt Carpenter auch dieser Film.

6/10

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Funxton

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