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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

SANTA FE TRAIL (Michael Curtiz/USA 1940)



"One of them is wrong - but which one?"

Santa Fe Trail (Land der Gottlosen) ~ USA 1940
Directed By: Michael Curtiz


West Point, 1850er: Jeb Stuart (Errol Flynn) und sein Freund George Custer (Ronald Reagan) graduieren mit Auszeichnung an der Militärakademie und werden umgehend nach Kansas geschickt, um den Eiseningenieur Cyrus Holliday (Henry O'Neill) beim Bau seiner Bahnlinie entlang dem berühmten Santa Fe Trail zu unterstützen sowie den Abolitionistenführer John Brown (Raymond Massey) von seinen Terroraktionen gegen die Südstaatler abzuhalten.

Beileibe kein unproblematischer Film, den Michael Curtiz mit seinem Leibgespann Flynn - de Havilland da gedeichselt hat. "Santa Fe Trail" ist nicht nur offen rechtslastig und zuweilen sogar rassistisch; er propagiert zudem noch abenteuerliche Theorien, denen zufolge die Südstaaten die Sklaverei irgendwann sowieso auch in autonomer Weise abgeschafft hätten und der gesamte Sezessionskrieg somit rückblickend eine Aktion von utopistischen Landesverrätern gewesen sei. Van Heflin als Gegenspieler von Flynn und Reagan unterstützt die Ideen der Abolitionisten und wird permanent als gefährlicher Radikaler veräußert, dabei ist er der eigentliche Held und seine Widersacher jene, die es im Namen der Menschlichkeit zu bekämpfen gälte. Dass der Film nebenbei noch mit historischen Fakten jongliert, wie es ihm gerade in den Kram passt (Stuart hat drei Jahre vor Custers Ankunft in West Point graduiert, keinesfalls mit ihm zusammen und beide waren in ihrem jeweiligen Jahrgang als mittelmäßige bzw. hoffnungslos disziplinlose Kadetten verufen) und "seine Neger" permanent als führungsbedürftige, ungebildete Halbaffen denunziert, die eigentlich ja sowieso lieber in der Sklaverei verharren wollten als den ungemütlichen Weg in die Freiheit zu wagen, ist ohnehin eine Hollywood-Krankheit dieser Jahre und somit verschmerzbar. Dennoch ist "Santa Fe Trail", natürlich zusammen mit Raoul Walshs Custer-Beweihräucherung "They Died With Their Boots On" aus der ganzen, langen Serie glamouröser WB-Produktionen mit Flynn zwischen 35 und 50 vermutlich jener Film, den man getrost und mit Fug und Recht als "ungenießbar" bezeichnen darf. Nur gut, dass ich so ein gewaltig großes Filmherz habe.

6/10

Sklaverei Sezessionskrieg Michael Curtiz Eisenbahn Kansas



Filmtagebuch von...

Funxton

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