

THE INFORMERS (Gregor Jordan/USA, D 2008)
von Funxton ·
14 April 2011
Kategorie:
Milieustudie,
Drama
Aufrufe: 877
"I just need someone to tell me."
The Informers ~ USA/D 2008
Directed By: Gregor Jordan
Um das Jahr 1983 krachen in und um Hollywood einige parallele Existenzen rund um den jungen Dealer Graham (Jon Foster) mächtig zusammen: Grahams Freundin Christie (Amber Heard) pflegt ihre Promiskuität und hat sich mit irgendeiner bösartigen Sexkrankheit angesteckt, die seltsame Läsionen auf der Haut hinterlässt, derweil sein Kumpel Martin (Austin Nicols) die Oberflächlichkeiten des Lebens schätzt und Musikvideos für bekokste Popstars dreht. Grahams wohlsituierte Eltern (Kim Basinger, Billy Bob Thornton) können sich nicht entscheiden, ob sie wieder zusammenmziehen wollen oder sich doch weiter hassen. Für Grahams anderen Freund Tim (Lou Taylor Pucci) wird der Aufenthalt mit seinem schmierigen Vater (Chris Isaak) auf Hawaii zur bloßen Tortur und der heroinsüchtige Rocksänger Bryan Metro (Mel Raido) verliert den boden unter den Füßen. Für den nicht minder fertigen Ganoven Peter (Mickey Rourke) heißt es nurmehr: ab durch die Mitte...
"The Informers" ist der Nachfolgeroman zu "American Psycho" und wie stets bei Bret Easton Ellis gibt es auch hier Rückbezüge und Vorausdeutungen betreffs älterer und noch kommender Geschichten, die das Yuppie- und Reichen-Amerika zu einem Albtraum-Babylon des ausklingenden Centenniums deklariert. Wie Ellis selbst, der sich ja stets aufs Neue im weitesten Sinne als ebenjener Generation zugehörig outet, neigen insbesondere auch seine bislang vier Adapteure dazu, der Faszination der Oberflächenreize seiner Geschichten zu verfallen.
Mit "American Psycho" habe ich es bislang zweimal versucht und fand ihn zunehmend fürchterlich, werde ihn aber mittelfristig nochmal probieren. Die anderen drei Filme, ergo auch "The Informers", mag ich ganz gern. Warum? Nun, Gregor Jordan füllt sein Zeitporträt mit mehr oder weniger schillernden Kulturartefakten, die gegenwärtig an neuer Bedeutung gewinnen; alles scheint sich wieder zu nullen, genau wie in den Achtzigern schon, alles wird wieder hohl, falsch und phrasiert. Das Jammern auf Gipfelniveau erklingt da an sämtlichen Ecken und Enden und man muss diesbezüglich wohl recht aufgeschlossen sein. Dann aber wird der Gegenwartsbezug unzweideutig sichtbar und der Rezipient hinreichend belohnt, insbesondere von der ausgeklügekten Hochglanzästhetik des Films. Zudem bildet der von "New Gold Dream" von den Simple Minds unterlegte Anfang, dem im Laufe des weiteren Films noch mancher große Song nachfolgt, einer der besten Filmeinstiege der letzten Jahre.
7/10
Coming of Age Ensemblefilm Gregor Jordan Drogen Hawaii Bret Easton Ellis Hollywood
The Informers ~ USA/D 2008
Directed By: Gregor Jordan
Um das Jahr 1983 krachen in und um Hollywood einige parallele Existenzen rund um den jungen Dealer Graham (Jon Foster) mächtig zusammen: Grahams Freundin Christie (Amber Heard) pflegt ihre Promiskuität und hat sich mit irgendeiner bösartigen Sexkrankheit angesteckt, die seltsame Läsionen auf der Haut hinterlässt, derweil sein Kumpel Martin (Austin Nicols) die Oberflächlichkeiten des Lebens schätzt und Musikvideos für bekokste Popstars dreht. Grahams wohlsituierte Eltern (Kim Basinger, Billy Bob Thornton) können sich nicht entscheiden, ob sie wieder zusammenmziehen wollen oder sich doch weiter hassen. Für Grahams anderen Freund Tim (Lou Taylor Pucci) wird der Aufenthalt mit seinem schmierigen Vater (Chris Isaak) auf Hawaii zur bloßen Tortur und der heroinsüchtige Rocksänger Bryan Metro (Mel Raido) verliert den boden unter den Füßen. Für den nicht minder fertigen Ganoven Peter (Mickey Rourke) heißt es nurmehr: ab durch die Mitte...
"The Informers" ist der Nachfolgeroman zu "American Psycho" und wie stets bei Bret Easton Ellis gibt es auch hier Rückbezüge und Vorausdeutungen betreffs älterer und noch kommender Geschichten, die das Yuppie- und Reichen-Amerika zu einem Albtraum-Babylon des ausklingenden Centenniums deklariert. Wie Ellis selbst, der sich ja stets aufs Neue im weitesten Sinne als ebenjener Generation zugehörig outet, neigen insbesondere auch seine bislang vier Adapteure dazu, der Faszination der Oberflächenreize seiner Geschichten zu verfallen.
Mit "American Psycho" habe ich es bislang zweimal versucht und fand ihn zunehmend fürchterlich, werde ihn aber mittelfristig nochmal probieren. Die anderen drei Filme, ergo auch "The Informers", mag ich ganz gern. Warum? Nun, Gregor Jordan füllt sein Zeitporträt mit mehr oder weniger schillernden Kulturartefakten, die gegenwärtig an neuer Bedeutung gewinnen; alles scheint sich wieder zu nullen, genau wie in den Achtzigern schon, alles wird wieder hohl, falsch und phrasiert. Das Jammern auf Gipfelniveau erklingt da an sämtlichen Ecken und Enden und man muss diesbezüglich wohl recht aufgeschlossen sein. Dann aber wird der Gegenwartsbezug unzweideutig sichtbar und der Rezipient hinreichend belohnt, insbesondere von der ausgeklügekten Hochglanzästhetik des Films. Zudem bildet der von "New Gold Dream" von den Simple Minds unterlegte Anfang, dem im Laufe des weiteren Films noch mancher große Song nachfolgt, einer der besten Filmeinstiege der letzten Jahre.
7/10
Coming of Age Ensemblefilm Gregor Jordan Drogen Hawaii Bret Easton Ellis Hollywood