"I want a woman that will arouse my intellect as well as my loins."
Coming To America (Der Prinz aus Zamunda) ~ USA 1988
Directed By: John Landis
Als Prinz Akeem (Edie Murphy), Thronfolger im wohlhabenden, afrikanischen Märchen-Ministaat Zamunda, zum 21. Geburtstag seine ihm vorbestimmte Braut (Vanessa Bell) heiraten soll, entschließt er sich spontan, nach New York zu reisen, um sich dort richtig zu verlieben. Dort angekommen, gibt er sich als armer Bettelstudent und Ziegenhirt aus, um nur ja kein Mädchen nur um des Geldes Willen anzulocken. Bald verkuckt sich Akeem in Lisa (Shari Headley), die Tochter des Fast-Food-Managers McDowell (John Amos). Doch damit fangen die Probleme erst an.
Landis' letzter Film, der noch den alten Esprit konservieren konnte. Einst einer der von mir hochgeschätztesten Regisseure, der unter meinen Lieblingsfilmen immerhin vier Titel platziert, begann für ihn genau nach "Coming To America" die große kreative Talfahrt. Zunächst noch zaghaft mit zumindest halbwegs passablen Arbeiten konsequent gen Bodennähe navigierend, markierte nach dem endgültig letzten Aufglimmen "Bloody Mary" der nichtswürdige "Beverly Hlls Cop III" den Niedergang dieses einst doch so formidablen Komödienfilmers. Ich habe oft darüber gerätselt, welche Ursachen für seinen bedauerlichen Niedergang verantwortlich sein mögen, doch letzten Endes lässt sich ohnehin nichts daran ändern und es bleibt ja immer noch eine umfangreiche, durchweg liebenswerte Hinterlassenschaft, zu der eben auch "Coming To America" gehört. Landis gelingt es darin vorzüglich, seine eigene, lakonische Spezialkomik mit einer Hommage an die alten Hollywood-Märchen von Lubitsch und Capra zu verbinden und so eine oberflächlich als solche bereits hinreichend goutierbare RomCom zu schaffen. Darunter jedoch tut sich eine Rundum-Satire betreffs des schwarzen New Yorker Lebensstils zum Ende der Achtziger auf - das Slumleben von Queens wird aufs Liebevollste karikiert, der unbeirrbare Glaube an großmäulige Eckkirchenprediger lässt sich nicht einschläfern, der wirtschaftliche Emporkömmling indes ist nach wie vor bloß ein armes Würstchen - alles ist Klischee und das Beste ist, der Film weiß das ganz genau. Eine Flut von Querverweisen und Insidergags betreffs des landis'schen Gesamtwerks abfeuernd, wird der Film endgültig zu einem humoristischen Rundumgenuss. See you next Wednesday.
9/10
John Landis Afrika Satire New York Erwachsenenmaerchen Ethnics
Coming To America (Der Prinz aus Zamunda) ~ USA 1988
Directed By: John Landis
Als Prinz Akeem (Edie Murphy), Thronfolger im wohlhabenden, afrikanischen Märchen-Ministaat Zamunda, zum 21. Geburtstag seine ihm vorbestimmte Braut (Vanessa Bell) heiraten soll, entschließt er sich spontan, nach New York zu reisen, um sich dort richtig zu verlieben. Dort angekommen, gibt er sich als armer Bettelstudent und Ziegenhirt aus, um nur ja kein Mädchen nur um des Geldes Willen anzulocken. Bald verkuckt sich Akeem in Lisa (Shari Headley), die Tochter des Fast-Food-Managers McDowell (John Amos). Doch damit fangen die Probleme erst an.
Landis' letzter Film, der noch den alten Esprit konservieren konnte. Einst einer der von mir hochgeschätztesten Regisseure, der unter meinen Lieblingsfilmen immerhin vier Titel platziert, begann für ihn genau nach "Coming To America" die große kreative Talfahrt. Zunächst noch zaghaft mit zumindest halbwegs passablen Arbeiten konsequent gen Bodennähe navigierend, markierte nach dem endgültig letzten Aufglimmen "Bloody Mary" der nichtswürdige "Beverly Hlls Cop III" den Niedergang dieses einst doch so formidablen Komödienfilmers. Ich habe oft darüber gerätselt, welche Ursachen für seinen bedauerlichen Niedergang verantwortlich sein mögen, doch letzten Endes lässt sich ohnehin nichts daran ändern und es bleibt ja immer noch eine umfangreiche, durchweg liebenswerte Hinterlassenschaft, zu der eben auch "Coming To America" gehört. Landis gelingt es darin vorzüglich, seine eigene, lakonische Spezialkomik mit einer Hommage an die alten Hollywood-Märchen von Lubitsch und Capra zu verbinden und so eine oberflächlich als solche bereits hinreichend goutierbare RomCom zu schaffen. Darunter jedoch tut sich eine Rundum-Satire betreffs des schwarzen New Yorker Lebensstils zum Ende der Achtziger auf - das Slumleben von Queens wird aufs Liebevollste karikiert, der unbeirrbare Glaube an großmäulige Eckkirchenprediger lässt sich nicht einschläfern, der wirtschaftliche Emporkömmling indes ist nach wie vor bloß ein armes Würstchen - alles ist Klischee und das Beste ist, der Film weiß das ganz genau. Eine Flut von Querverweisen und Insidergags betreffs des landis'schen Gesamtwerks abfeuernd, wird der Film endgültig zu einem humoristischen Rundumgenuss. See you next Wednesday.
9/10
John Landis Afrika Satire New York Erwachsenenmaerchen Ethnics