

BRIGHT LIGHTS, BIG CITY (James Bridges/USA 1988)
von Funxton ·
21 August 2010
Kategorie:
Milieustudie,
Drama
Aufrufe: 672
"Faulkner and Fitz - where the hell have you gone?"
Bright Lights, Big City (Die grellen Lichter der Großstadt) ~ USA 1988
Directed By: James Bridges
Der Jungautor und -journalist Jamie Conway (Michael J. Fox) knackt beständig daran, dass seine Frau Amanda (Phoebe Cates) ihn nach nur wenigen Wochen Ehe verlassen und sich der Glitzerwelt des Modelgeschäfts zugewandt hat. Jamies Arbeit bei einem altehrwürdigen Printmagazin wird zunehmend fehlerhaft, derweil er in exponentiellem Maße Koks und Alkohol zuspricht. Für seinen Kumpel Tad (Kiefer Sutherland) ein glücklicher Umstand, der tickt nämlich genauso. Als sich der Todestag seiner Mutter (Dianne Wiest) nähert, wird es für Jamie noch schwerer. An den Rand zum endgültigen Abstieg gedrängt, muss er eine Entscheidung treffen...
Ein hellsichtiges Quasi-Sequel von "The Secret Of My Succe$s", das erstaunlich viele Parallelen zu diesem aufweist: Hier wie dort geht es um einen jungen Mann aus Kansas, der nach Manhattan kommt, um sich dort vom großen Erfolg in Empfang nehmen zu lassen, hier wie dort wartet zuallererst die große Ernüchterung. Dass beide in unterschiedlichen Branchen arbeiten und Jamie nicht über das künftige Megagehalt eines Brantley Cooper verfügt, ist dabei bloße Makulatur. Jamie Conway hat allein etwas weniger biographisches Glück und erlebt das Yuppie-Dasein als Albtraum. Ohne eine Prise "bolivianisches Glitzerpulver" kann kein Tag mehr in Angriff genommen, geschweige denn bewältigt werden; die Discos und Clubs der Stadt, die mit schicken Damen, doppelten Wodkas und New Order locken und die jede Nacht bis frühmorgens geöffnet haben, scheinen da deutlich reizvoller. Mit Ausnahme ein paar weniger Szenen vermeidet "Bright Lights" jegliche Naivität von "The Secret" und ist eigentlich nichts anderes als dessen desillusionierte, dekonstruierende Kehrseite - freilich in gemäßigten Bahnen, schon um der Reputation seines Hauptdarstellers Willen. Wie sich Fox hier im Vergleich zu seinen früheren (und noch folgenden) Sunnyboy-Auftritten fallenlässt, das ist immerhin schon ehrenwert. So richtig voll auf Turkey, mit fettigem Haar und Dreitagebart, getraut er sich hier aber auch nicht anzubendeln. Da muss die Sonnenbrille (die am Ende - Vorsicht, Symbolik! - gegen ein ofenfrisches Baguette getauscht wird) reichen.
7/10
Alkohol Yuppie Journalismus Drogen James Bridges Disco Kokain New York
Bright Lights, Big City (Die grellen Lichter der Großstadt) ~ USA 1988
Directed By: James Bridges
Der Jungautor und -journalist Jamie Conway (Michael J. Fox) knackt beständig daran, dass seine Frau Amanda (Phoebe Cates) ihn nach nur wenigen Wochen Ehe verlassen und sich der Glitzerwelt des Modelgeschäfts zugewandt hat. Jamies Arbeit bei einem altehrwürdigen Printmagazin wird zunehmend fehlerhaft, derweil er in exponentiellem Maße Koks und Alkohol zuspricht. Für seinen Kumpel Tad (Kiefer Sutherland) ein glücklicher Umstand, der tickt nämlich genauso. Als sich der Todestag seiner Mutter (Dianne Wiest) nähert, wird es für Jamie noch schwerer. An den Rand zum endgültigen Abstieg gedrängt, muss er eine Entscheidung treffen...
Ein hellsichtiges Quasi-Sequel von "The Secret Of My Succe$s", das erstaunlich viele Parallelen zu diesem aufweist: Hier wie dort geht es um einen jungen Mann aus Kansas, der nach Manhattan kommt, um sich dort vom großen Erfolg in Empfang nehmen zu lassen, hier wie dort wartet zuallererst die große Ernüchterung. Dass beide in unterschiedlichen Branchen arbeiten und Jamie nicht über das künftige Megagehalt eines Brantley Cooper verfügt, ist dabei bloße Makulatur. Jamie Conway hat allein etwas weniger biographisches Glück und erlebt das Yuppie-Dasein als Albtraum. Ohne eine Prise "bolivianisches Glitzerpulver" kann kein Tag mehr in Angriff genommen, geschweige denn bewältigt werden; die Discos und Clubs der Stadt, die mit schicken Damen, doppelten Wodkas und New Order locken und die jede Nacht bis frühmorgens geöffnet haben, scheinen da deutlich reizvoller. Mit Ausnahme ein paar weniger Szenen vermeidet "Bright Lights" jegliche Naivität von "The Secret" und ist eigentlich nichts anderes als dessen desillusionierte, dekonstruierende Kehrseite - freilich in gemäßigten Bahnen, schon um der Reputation seines Hauptdarstellers Willen. Wie sich Fox hier im Vergleich zu seinen früheren (und noch folgenden) Sunnyboy-Auftritten fallenlässt, das ist immerhin schon ehrenwert. So richtig voll auf Turkey, mit fettigem Haar und Dreitagebart, getraut er sich hier aber auch nicht anzubendeln. Da muss die Sonnenbrille (die am Ende - Vorsicht, Symbolik! - gegen ein ofenfrisches Baguette getauscht wird) reichen.
7/10
Alkohol Yuppie Journalismus Drogen James Bridges Disco Kokain New York