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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DEFENDOR (Peter Stebbings/USA, CA, UK 2009)



"Look out, termites. It's squishing time!"

Defendor ~ USA/CA/UK 2009
Directed By: Peter Stebbington

Defendor - Geheimidentität: Arthur Poppington (Woody Harrelson) - is not your usual superhero. Bewaffnet mit einem Baseball-Bat, wütenden Wespen im Glas, Zitronensaft und Murmeln macht er sich auf, den von ihm noch nicht identifizierten Supergangster Mr. Industry zu schnappen. Tatsächlich ist Arthur das, was kategorisierunssüchtige Pädagogen als "lernbehindert" bezeichnen würden. Früh von seiner leichtlebigen Mutter (Charlotte Sullivan) im Stich gelassen und beim misanthropischen Großvater (Davis Gardner) aufgewachsen, will Arthur den mutmaßlichen Drogentod seiner Mom dem gesamten organisierten Verbrechen heimzahlen. Mit einem selbstgebastelten Kostüm geht er, mäßig erfolgreich, auf Ganovenjagd. Als ihm eines Tages die cracksüchtige Nutte Kat (Kat Dennings) begegnet, kommt es zu einer Wende in Arthurs Leben.

Mit der rund vierzig Jahre verspäteten Erkenntnis im Gepäck, dass Superhelden aus dem Comic nicht nur bunte, mimetische, regelmäßig die Erde rettende Kreaturen überbordender Spinner sind, sondern auch ein Leben hinter der Maske führen, rüstet sich die Filmindustrie nun auch für etwas subtilere Töne im noch jungen Genre. Arthur Poppington, der Forrest Gump unter den Superhelden, kann im Direktvergleich mit seinen Vorbildern relativ wenig und repräsentiert wohl am ehesten das, was man vorsichtig wertschätzend einen Autodidakten nennt. Während für ihn die Rolle des Vigilanten zum Lebensinhalt wird, belächeln ihn die meisten anderen beziehungsweise lassen psychiatrische Gutachten über ihn erstellen. Weil Arthur aus Gründen des Selbstschutzes irgendwann nicht mehr allein leben darf, wird sein Freund und Vorarbeiter Paul (Michael Kelly) zu seinem gesetzlichen Vormund ernannt. Und doch ist die Freiheit, im Kostüm herumhüpfen und der Gerechtigkeit so gut als möglich dienen zu können, das, was Arthur Poppington wahrhaftig umtreibt. Darin ist er seinen intellektuell reiferen Kollegen durchaus ebenbürtig und darum wird ihm irgendwann auch die verdiente Heroisierung zuteil - leider etwas spät.
"Defendor" ist ein durchaus liebenswürdiger kleiner Film, der, ohne auf einem Printvorbild zu basieren, den Superheldenduktus durchaus ernst nimmt, dabei jedoch auf eine deutliche Verwurzlung in dem, was man so landläufig als "Independentkino" bezeichnen möchte, nicht verzichten kann. Darin liegt dann auch zugleich die Schwäche des Films. So richtig traut sich Stebbings nämlich nicht zu ausgelassener Fabulierei; lieber verankert er seine Geschichte oberflächlich im Arthousemilieu der Um-die-Dreißigjährigen, die mit 'nem Fläschchen Stauder und ihrer Freundin im Schlepptau durchaus einen netten Abend im Programmkino erleben dürften. Für so richtig großen Filmbahnhof ist das alles dann aber doch einen Tacken zu wenig.

6/10

Psychiatrie Superhelden Peter Srebbings



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Funxton

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