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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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CLASS OF 1999 (Mark L. Lester/USA 1990)



"Education at its finest."

Class Of 1999 (Die Klasse von 1999) ~ USA 1990
Directed By: Mark L. Lester


Im Jahre 1999 finden sich die amerikanischen Schulen nicht mehr in sozialen Brennpunkten, sie sind selbst zu sozialen Brennpunkten geworden. Das Militär hat eine Einheit speziell für Schulinterna abgestellt, was die Kids der Zukunft jedoch nicht davon abhält, sich innerhalb der pädagogischen Institutionen noch säuischer aufzuführen als in ihren Klubhäusern. Der soeben aus dem Knast entlassene Cody Culp (Bradley Gregg) sieht sich neben dieser unhaltbaren Situation noch mit einer ganz neuen Sorte Problem konfrontiert. An seiner High School werden drei rein äußerlich als solche unidentifizierbare Androiden (Patrick Kilpatrick, Pam Grier, John Ryan) als Lehrer eingesetzt, die sich bald munter durch die Schülerreihen metzeln und denen ihr Elektronengehirn bald die folgerichtige Lösung beschert: Wenn die Schüler zum Problem werden, müssen die Schüler weg...

Mark L. Lester, ein Mann fürs buchstäblich Grobe, legte mit "Class Of 1999" die inoffizielle Fortsetzung seines Terror-Klassikers "Class Of 1984" nach, in dem seinerzeit der kreuzbrave Pauker Perry King von seinen Schülern bis aufs Blut getriezt und aus der Reserve gelockt wurde. Ging Lester damals nur zwei Jahre in die Zukunft und lieferte eher einen konservativen, überreaktionären Kommentar zum status quo, entwirft er mit "Class Of 1999" einen an bekannzen SciFi-Modellen orientiertes, dystopisches Bild der Zukunftspädagogik, das sich ganz konträr zu seinem Vorgänger auf die Seite der renitenten Schüler schlägt und den didaktischen Zukunftsalbtraum auf Lehrerseite verortet. Sein Held ist demzufolge ein Schüler, die (veritablen) Gegner kommen gleich als Trio daher: Die B-Movie-Garde Kilpatrick, Grier und Ryan als Sprüche kloppende Killerlehrer sind so ziemlich das Heißeste, was sich im Actionjahr 1990 auf der Leinwand einfand. "1999" sollte nicht unbedingt mit "1984" verglichen werden, er ist vielmehr lupenreines Genrekino und blanke Satire, verzichtet auf den trüben Versuch, so etwas wie Besorgnis zu evozieren, muss sich daher aber gleichermaßen den Vorwurf gefallen lassen, den Stellenwert seines Vorgängers nicht ankratzen zu können. Ich vermute aber, dazu ist er auch gar nicht gedacht.

6/10

Teenager Cyborg Kunstmensch Zukunft Schule Dystopie Mark L. Lester Roboter Androiden



Filmtagebuch von...

Funxton

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