"Chew! Chew! Chew!"
Open Season ~ E/UK/USA/AR 1974
Directed By: Peter Collinson
Die drei Vietnamveteranen Ken (Peter Fonda), Greg (John Phillip Law) und Art (Richard Lynch) haben ihr menschenrechtswidriges Kriegsverhalten mit in die Heimat importiert und es sich zur Angewohnheit gemacht, in einer abgelegenen Jagdhütte Frauen zu vergewaltigen und von dort aus Menschenjagden zu veranstalten. Aktuell hat man das "inoffizielle" Paar Nancy (Cornelia Sharpe) und Martin (Alberto de Mendoza) gekidnappt und setzt es nach ein paar Tagen der Erniedrigung als Freiwild aus. Doch im Grün verbirgt sich noch ein Racheengel (William Holden), der Vater eines früheren Opfers (May Heatherly) der drei Bösewichte...
Im "TCM"-Jahr kam auch dieser kleine Terrorfilm in die Kinos, der sozusagen das "Deliverance"-Konzept umdrehte und die vermeintlich zivilisierten Stadtbewohner von Wildnisopfern zu grausamen Wochenend-Diktatoren ummodelte. Die Quelle für deren delinquentes Verhalten stellen schließlich ihre offenbar traumatischen Vietnam-Erfahrungen dar, was dem Film sein damals wohl notwendiges, sozialkritisches Alibi verlieh. Jene vermeintlich tiefschürfende Prämisse holt derweil jedoch auch nicht viel mehr heraus aus dieser mäßig spannenden "Zaroff"-Variation, die sich immerhin die durchaus vorhandenen, ekligen Seiten der Strahlemänner Fonda und Law zu demonstrieren getraut. Kortisongesicht Lynch ist ja eh längst als Fiesling etabliert. Allerdings fällt William Holdens Part deutlich zu schmal aus, von dem wünscht man sich angesichts seines abrupten Erscheinens am Ende viel mehr screentime.
Aus spanischer Produktion stammend und vor Ort in Kastilien von einem englischen Regisseur mit Hollywood-Schauspielern gedreht, erweist sich "Open Season" immerhin als fruchtbares Beispiel internationaler Filmkooperation. Die neu erschienene deutsche DVD schwankt bildtechnisch im Übrigen zwischen Frechheit und mittlerer Katastrophe und scheint von einer VHS-Drittkopie gezogen zu sein. In diesen sauren Apfel sollte man nur beißen, wenn man gern schummrige Videonostalgie pflegt oder es bis zu einem ordentlichen Release bzw. bis zur nächsten TV-Ausstrahlung gar nicht mehr aushält. Schon unglaublich dreist, für sowas auch noch gutes Geld zu verlangen.
6/10
Independent Rache Terrorfilm Backwood Peter Collinson Europloitation Menschenjagd Veteran
Open Season ~ E/UK/USA/AR 1974
Directed By: Peter Collinson
Die drei Vietnamveteranen Ken (Peter Fonda), Greg (John Phillip Law) und Art (Richard Lynch) haben ihr menschenrechtswidriges Kriegsverhalten mit in die Heimat importiert und es sich zur Angewohnheit gemacht, in einer abgelegenen Jagdhütte Frauen zu vergewaltigen und von dort aus Menschenjagden zu veranstalten. Aktuell hat man das "inoffizielle" Paar Nancy (Cornelia Sharpe) und Martin (Alberto de Mendoza) gekidnappt und setzt es nach ein paar Tagen der Erniedrigung als Freiwild aus. Doch im Grün verbirgt sich noch ein Racheengel (William Holden), der Vater eines früheren Opfers (May Heatherly) der drei Bösewichte...
Im "TCM"-Jahr kam auch dieser kleine Terrorfilm in die Kinos, der sozusagen das "Deliverance"-Konzept umdrehte und die vermeintlich zivilisierten Stadtbewohner von Wildnisopfern zu grausamen Wochenend-Diktatoren ummodelte. Die Quelle für deren delinquentes Verhalten stellen schließlich ihre offenbar traumatischen Vietnam-Erfahrungen dar, was dem Film sein damals wohl notwendiges, sozialkritisches Alibi verlieh. Jene vermeintlich tiefschürfende Prämisse holt derweil jedoch auch nicht viel mehr heraus aus dieser mäßig spannenden "Zaroff"-Variation, die sich immerhin die durchaus vorhandenen, ekligen Seiten der Strahlemänner Fonda und Law zu demonstrieren getraut. Kortisongesicht Lynch ist ja eh längst als Fiesling etabliert. Allerdings fällt William Holdens Part deutlich zu schmal aus, von dem wünscht man sich angesichts seines abrupten Erscheinens am Ende viel mehr screentime.
Aus spanischer Produktion stammend und vor Ort in Kastilien von einem englischen Regisseur mit Hollywood-Schauspielern gedreht, erweist sich "Open Season" immerhin als fruchtbares Beispiel internationaler Filmkooperation. Die neu erschienene deutsche DVD schwankt bildtechnisch im Übrigen zwischen Frechheit und mittlerer Katastrophe und scheint von einer VHS-Drittkopie gezogen zu sein. In diesen sauren Apfel sollte man nur beißen, wenn man gern schummrige Videonostalgie pflegt oder es bis zu einem ordentlichen Release bzw. bis zur nächsten TV-Ausstrahlung gar nicht mehr aushält. Schon unglaublich dreist, für sowas auch noch gutes Geld zu verlangen.
6/10
Independent Rache Terrorfilm Backwood Peter Collinson Europloitation Menschenjagd Veteran