"What's all the shooting in the village, huh?"
The Keep (Die unheimliche Macht) ~ USA 1983
Directed By: Michael Mann
Rumänien, 1941: Wehrmachtsoffizier Woermann (Jürgen Prochnow) will eine seltsame Bergfeste in den Karpathen in Beschlag nehmen, da in der Gegend dem Vernehmen nach Partisanen am Werk sind. Obwohl die Soldaten eindringlich gewarnt werden, vergreifen sie sich an den silbernen Artefakten in der Burg und entfesseln eine tödliche Macht unbekannten Ursprungs. Bald darauf trifft auch eine SS-Kompanie unter der Führung des gestörten Major Kaempffer (Gabriel Byrne) in dem Dorf ein, die das in Verbindung mit den ünbernatürlichen Ereignissen stehende Ableben diverser Soldaten untersuchen soll. Just imselben Moment wird in Griechenland ein seltsamer Mensch names Trismegestus (Scott Glenn) auf die freigewordenen Energien aufmerksam...
Was Michael Mann mit seinem zweiten abendfüllenden Werk wirklich im Sinn hatte, lässt sich angesichts dieses nurmehr existenten Fragments von einem Film kaum mehr nachvollziehen - in jedem Fall liest man ja viel an später Ehrenrettung über "The Keep"; dass er ursprünglich eine Länge von über drei Stunden gehabt haben und wesentlich aufschlussreicher gewesen sein soll, dass die Paramount wild darin herumgeschnippelt und von Manns ursprünglicher Vision nichts mehr übriggelassen habe etc. pp. Tatsache ist aber doch, dass man zumindest in den meisten Fällen von selbst von Studioseite verstümmmelten Werken noch zumindest rudimentär etwas von dem basalen Potenzial erahnen kann, das ihnen einst innewohnte. Im Falle "The Keep" aber geht das nicht. Die seltsamen, manchmal schönen, zumeist jedoch zwischen den zwei Polen 'kryptisch' und 'albern' dargereichten Bilder werden mehr durch die sphärische Musik von Tangerine Dream zusammengehalten als durch die (nunmehr?) brüchige, inkonsistente Narration. Zunächst ist man angesichts der auf der Besetzungsliste stehenden Namen noch angetan von dem, was Mann an darstellerischer Größe für seinen Film aufgetan hat, dann jedoch erlebt man vornehmlich wildes Chargieren und großflächige Ratlosigkeit, selbst auf Seiten gestandener Mimen vom Schlage eines Ian McKellen. Das Ganze lässt sich zwar durchaus noch anschauen (am besten vermutlich unter Einfluss bewusstseinserweiternder Substanzen), zumal unter dem Label eines der gegenwärtig wohl weltbesten Filmemacher; auf der anderen Seite jedoch lässt sich mutmaßen, dass, wäre dies kein Film von Michael Mann, er heute wohl bestenfalls unter Kuriositätensammlern einen Namen genösse.
5/10
WWII Nationalsozialismus Michael Mann Monster
The Keep (Die unheimliche Macht) ~ USA 1983
Directed By: Michael Mann
Rumänien, 1941: Wehrmachtsoffizier Woermann (Jürgen Prochnow) will eine seltsame Bergfeste in den Karpathen in Beschlag nehmen, da in der Gegend dem Vernehmen nach Partisanen am Werk sind. Obwohl die Soldaten eindringlich gewarnt werden, vergreifen sie sich an den silbernen Artefakten in der Burg und entfesseln eine tödliche Macht unbekannten Ursprungs. Bald darauf trifft auch eine SS-Kompanie unter der Führung des gestörten Major Kaempffer (Gabriel Byrne) in dem Dorf ein, die das in Verbindung mit den ünbernatürlichen Ereignissen stehende Ableben diverser Soldaten untersuchen soll. Just imselben Moment wird in Griechenland ein seltsamer Mensch names Trismegestus (Scott Glenn) auf die freigewordenen Energien aufmerksam...
Was Michael Mann mit seinem zweiten abendfüllenden Werk wirklich im Sinn hatte, lässt sich angesichts dieses nurmehr existenten Fragments von einem Film kaum mehr nachvollziehen - in jedem Fall liest man ja viel an später Ehrenrettung über "The Keep"; dass er ursprünglich eine Länge von über drei Stunden gehabt haben und wesentlich aufschlussreicher gewesen sein soll, dass die Paramount wild darin herumgeschnippelt und von Manns ursprünglicher Vision nichts mehr übriggelassen habe etc. pp. Tatsache ist aber doch, dass man zumindest in den meisten Fällen von selbst von Studioseite verstümmmelten Werken noch zumindest rudimentär etwas von dem basalen Potenzial erahnen kann, das ihnen einst innewohnte. Im Falle "The Keep" aber geht das nicht. Die seltsamen, manchmal schönen, zumeist jedoch zwischen den zwei Polen 'kryptisch' und 'albern' dargereichten Bilder werden mehr durch die sphärische Musik von Tangerine Dream zusammengehalten als durch die (nunmehr?) brüchige, inkonsistente Narration. Zunächst ist man angesichts der auf der Besetzungsliste stehenden Namen noch angetan von dem, was Mann an darstellerischer Größe für seinen Film aufgetan hat, dann jedoch erlebt man vornehmlich wildes Chargieren und großflächige Ratlosigkeit, selbst auf Seiten gestandener Mimen vom Schlage eines Ian McKellen. Das Ganze lässt sich zwar durchaus noch anschauen (am besten vermutlich unter Einfluss bewusstseinserweiternder Substanzen), zumal unter dem Label eines der gegenwärtig wohl weltbesten Filmemacher; auf der anderen Seite jedoch lässt sich mutmaßen, dass, wäre dies kein Film von Michael Mann, er heute wohl bestenfalls unter Kuriositätensammlern einen Namen genösse.
5/10
WWII Nationalsozialismus Michael Mann Monster