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Azazel2ks Filmtagebuch

Azazel guckt....




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POSSESION - fröhliches exorzieren 2012



Jaja, in meinem Alter sollte ich es langsam akzeptieren: Drehbuchautoren, ach was, das gesamte Hollywood Völkchen ist völlig unkreativ, kopiert sich seit Jahrzehnten selbst und giert nach Geld und Anerkennung.
Im Grunde können wir froh sein das die Jungs und Mädels allein den Weg zum Klo finden und wissen was sie dort zu tun haben.

Dennoch, wie kommt es das wir jährlich mit gefühlt Drölfzig Exorzismus Filmen gepeinigt werden? Ich kann die Dinger gar nicht alle aufzählen. Alle paar Tage scheint ein weiterer Drehbuchschreiber von Dämonen oder ähnlichem besessen zu sein und schreibt daraufhin ein entsprechendes Drehbuch.
Gut, dass man die Videotheken damit überschwemmt kann ich noch halbwegs nachvollziehen. Immerhin werden die meisten dieser Streifen billig runtergekurbelt. Doch hier und da verirrt sich ein solcher Film auch mal ins Kino.
POSSESION ist so einer…schon wieder.

Die Story klingt dann in etwa so:
Böser Dämon wird in Kiste gesperrt, Kind kauft Kiste, Kind wird besessen. Familienmitglied sucht Priester/Exorzisten/Rabbiner was auch immer und exorziert drauflos. Dämon wird ausgetrieben oder eben auch nicht, Prieser/Exorzist/Rabbiner, wahlweise Vater/Mutter/Kind stirbt. FORTSETZUNG!?!

Wow, wie ich feststellen darf hab ich soeben das Drehbuch zu einem Exorzismusfilm verfasst! Applaus, Applaus! Die restliche Spielzeit wird improvisiert!

Nein, so schlimm ist das ganze gar nicht. Die Darsteller sind ok, vor allem Jeffrey Dean Morgan überzeugt als gescheiterter Familienvater. Soweit, so gut.
Der Rest ist 08/15 Standardware. Der Film benötigt einige Zeit bis er richtig in Gang kommt und wenn es soweit ist, ist er auch schon wieder zu Ende. Was bleibt sind ein paar wenige Schockmomente die durchaus gut getrickst sind und nette „Spielereien“ des Dämons. Der Genre Fan bekommt einige, schön böse, Schauwerte.
Nicht wirklich überzeugend ist der Umstand, dass man Ratz Fatz den Vater als Schläger denunziert und binnen weniger (Film-) Sekunden dem armen Kerl Sorge- und Umgangsrecht entzieht. Die auch optische Veränderung des Kindes, für den Zuschauer offensichtlich, wird von sämtlichen handelnden Figuren völlig ignoriert. Doch doch, durchaus glaubwürdig (wo sind hier die Emoticons wenn man sie braucht….).
Ansonsten wandelt der Film von A bis Z auf völlig ausgelatschten Pfaden. Das macht ihn nicht zum völligen Desaster, aber eben zu einem völlig überflüssigen Film. Er fügt dem Genre absolut nichts Neues hinzu, alles gab's schon besser in anderen Filmen zu sehen.
Es ist durchaus bezeichnend das ich den Filmtitel googeln musste….den hatte ich bereits einen Tag nach dem Ansehen wieder vergessen… ebenso wie den Großteils des Films. Muss man also nicht sehen.