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FakeShemp's Blog

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Lord Of Illusions, USA 1995



In meinen Augen Clive Barkers zweitbester Film als Regisseur. Handwerklich betrachtet, also unabhängig vom Kultpotential eines Stoffes, wahrscheinlich sogar seine beste Arbeit im Regiestuhl. Viel hat er ja bisher leider nicht gemacht, also muss das noch nichts heißen..., aber „LOI“ gefällt mir verdammt gut. Diese elegante Verquickung einer Hardboiled-Detektivgeschichte mit Fantasy-Elementen und klassischem Horror ist in meinen Augen eine runde Angelegenheit. Die Welt der Illusionen und der Magie werden zu einer reizvollen, wie cleveren Handlung verwoben. Ich will nicht spoilern, deswegen verkneife ich mir eine genauere Beschreibung der Story.
Was mir besonders gut gefällt ist diese allgegenwärtige Atmosphäre einer bevorstehenden Niederkunft des Bösen, in deren Schatten die Verwirrspiele um Illusionen und wahre Zaubereien stattfinden. Die Darsteller sind allesamt hervorragend und zum Teil natürlich recht klischeehaft angelegt. Hier der toughe Detektiv mit allen zu erwartenden Marotten..., dort der gebrochene Zauberer, nebst Bilderbuch-Illusionisten. Und das ist für so eine Art von "Genreverschmelzung" auch genau richtig. Beste Unterhaltung mit einer sehr dichten Atmosphäre, die sich bis zum faszinierenden Finale steigert. Der perfekt sitzenden Musik von Simon Boswell gebühren dabei mindestens 50% des Verdienstes, was die Wirkung von „LOI“ angeht.
Obgleich ich den Film gestern (eigentlich kurz nach Mitternacht) gesehen habe, höre ich im Kopf noch immer dieses wunderbar melancholische Saxophonthema (sollte ich mich zwecks des Saxophons irren…, sorry).
Vermutlich sind es die eher altmodischen Zutaten, die den Film nicht für jeden Horrorfreak attraktiv machen. Aber mir gefällt altmodisch!
Die "Schraubenmaske", die dem bösen Zauberer Nix aufgesetzt wird, eigentlich die ganze Szene mit seiner Hinrichtung und Auferstehung irgendwie..., soll sicher eine Hommage an Bavas „Black Sunday“ sein. Sehr schön...!

Ein Film der einem bei zweiter Sichtung sicher besser gefällt, da man vielen netten Einfällen beim ersten "Durchgang" noch keine Beachtung schenkt.

Horror Clive Barker hard boiled detective



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