Seit Jahren schon wollte ich dieses blasphemische Machwerk endlich einmal sehen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich ungläubig stutzte, als ich damals über diesen Titel irgendwo in einem Forum stolperte. Unfassbar. Der Krekel vergreift sich an Carpenter! Aber irgendwie wollte ich nie Geld dafür ausgeben und ich kannte niemanden, der das Werk besessen hätte, um es mir zu leihen. So zogen die Jahre und die Nebel dahin. Jetzt hat auf geheimnisvollen Pfaden der Film aber doch noch zu mir gefunden. Endlich konnte ich den Wissenshunger stillen. Was in Gottesnamen war Krekel in der Lage aus einer derartigen Vorlage zu machen? Ich drückte also Play und alles begann schon so, wie ich es mir schlimmer hätte nicht ausmalen können.
Wie üblich in einer billigen Videoproduktion blutigster Amateure wird man gleich zugedonnert mit Videoeffekten aus dem Standardkoffer und grimme Kapuzengeister, die sich auf dem Weg nach Spanien zu ihrem Templer-Orden wohl verlaufen und ihre Pferde gegessen haben, drohen fies mit dämonisierter Stimme in die Kamera, schwören Rache. So weit die Rückblende. In der Gegenwart bekommen wir es dann mit Krekel selbst und seiner Filmfamilie zu tun. Die möchten gern Urlaub am Nass machen und sind auf der Suche nach einem Ferienhaus in einem kleinen Küstenort. Aber irgendwie ist dort alles verlassen, womöglich zu viele Griechen in letzter Zeit und zu wenig Gyrosbuden? Jedenfalls zeigen sich die paar wenigen noch anwesenden Menschen nicht sonderlich hilfsbereit, von denen Schnaas noch der Netteste ist. Er haust in seinem Leuchtturm und säuft. So schlecht waren „Violent Shit 1 und 2" also. Wie bei Carpenter gibt es auch hier ein altes Tagebuch, das unseren Helden den Weg leuchtet und aussieht wie frisch aus dem Schreibwarengeschäft für Zwofufzich. So eines in rot mit festem Deckel. Macht was her. Mit dem Poesiealbum des Grauens gelingt es wie gesagt also den Protagonisten schließlich den Schatz der bösen Nazi-Templer zu heben und den Spuk zu beenden. Oder gehen sie drauf? Ich weiß es nicht mehr. Aber jetzt verstehe ich erst den dritten Teil der „Reitenden Leichen". Ich habe nie kapiert, was die auf dem Wasser zu suchen hatten. Dabei war alles ganz anders. De Ossorio hat uns die Carpenter-Untoten lediglich als Templer untergejubelt. Ein Schelm! Im Prinzip ist Krekels Film die Fortsetzung zu dessen „Geisterschiff".
Ein guter Horrorfilm braucht ja nicht unbedingt eine ausgefeilte Story. Carpenters „Fog" begnügte sich ja auch schon eher mit einem Minimum an Handlung. Für manche Gruselunternhemen ist gerade das recht und billig, wie man an seinem Film sehen kann. So will ich Krekels abgekupferte Handlungsstruktur gar nicht rügen. Das Setting ist sehr okay und ich mag ja so Storys um verlassene komische Orte. Nebel mag ich auch sehr. Tja, die Zutaten sind also, gemessen an der äußerst niedrigen Erwartungshaltung, mit der ich an den Film heranging, geradezu spitze. Und was soll ich sagen? Lässt man mal den total missglückten Anfang außer Acht und die völlig ungruseligen Nazi-Zombies mit ihren lustigen Masken aus dem Faschingssortiment von Obi, ist man ferner nicht weiter pingelig, was zuweilen schlecht ausgeleuchtete Sets angeht und auch sonst nicht in Erwartung eines absoluten Meisterwerks, dann kann man Gefallen an diesem Freizeitunternehmen finden. Die Synchronisation mit halbwegs guten Sprechern half natürlich sehr, aber sogar Krekel machte irgendwie und unerwartet einen ganz guten Job als Regisseur. So viele Dialoge, das kann schnell in die Hose gehen. Diese Szenen funktionieren jedoch in ihrem bescheidenen Rahmen, auch dank der Synchro eben, ganz gut. Zumindest des Öfteren. Krekel ist, von einigen derben Schnitzern abgesehen, alles in allem ein kohärentes Filmchen geglückt. Kohärent in aller Bescheidenheit der Mittel, aber „Fog²" hält über große Strecken seine gemütliche Gruselstimmung, passend zu Tee und Strudel am Sonntagnachmittag. Was seinen Film auszeichnet ist eigentlich die Zurückhaltung. Er versucht nicht wie andere Amateurfilmer Minderwertigkeitskomplexe und inhaltliche Leere mittels einer Überdosis von Schnickschnack zu kaschieren. Er bleibt auf weite Strecken seiner schmalen Handlung treu und versucht keine Sensationen. Mit einer Ladung mehr Sorgfalt, vor allem mit gruseligeren Zombies und dem Verzicht auf standardisierte Videoeffekte (ein paar davon sind ja ganz nett) und entsprechend billiger Bildverfremdungs-Verfahren, hätte Krekels „Fog im Quadrat" innerhalb seiner billigen Zunft richtig gut werden können. Und auch so, er hat mir irgendwie gefallen, ich glaube es kaum! Er gewinnt jedenfalls stark, wenn man es schafft die ersten 20 Minuten zu überstehen. Ich spreche aber absolut keine Empfehlung aus, weil den meisten Freunden des Gruselfilms dürfte er viel zu zahm und amateurhaft sein. Aber wenn man fair ist, sind gute Ansätze erkennbar und das ist schon mehr, als bei 95 Prozent aller semi-professionellen Horrorfilmer aus Deutschland.
Fog²- Revenge of the Executed Deutschland 2007 Oliver Krekel Andreas Schnaas Horror Carpenter Shock Waves Nazis
Wie üblich in einer billigen Videoproduktion blutigster Amateure wird man gleich zugedonnert mit Videoeffekten aus dem Standardkoffer und grimme Kapuzengeister, die sich auf dem Weg nach Spanien zu ihrem Templer-Orden wohl verlaufen und ihre Pferde gegessen haben, drohen fies mit dämonisierter Stimme in die Kamera, schwören Rache. So weit die Rückblende. In der Gegenwart bekommen wir es dann mit Krekel selbst und seiner Filmfamilie zu tun. Die möchten gern Urlaub am Nass machen und sind auf der Suche nach einem Ferienhaus in einem kleinen Küstenort. Aber irgendwie ist dort alles verlassen, womöglich zu viele Griechen in letzter Zeit und zu wenig Gyrosbuden? Jedenfalls zeigen sich die paar wenigen noch anwesenden Menschen nicht sonderlich hilfsbereit, von denen Schnaas noch der Netteste ist. Er haust in seinem Leuchtturm und säuft. So schlecht waren „Violent Shit 1 und 2" also. Wie bei Carpenter gibt es auch hier ein altes Tagebuch, das unseren Helden den Weg leuchtet und aussieht wie frisch aus dem Schreibwarengeschäft für Zwofufzich. So eines in rot mit festem Deckel. Macht was her. Mit dem Poesiealbum des Grauens gelingt es wie gesagt also den Protagonisten schließlich den Schatz der bösen Nazi-Templer zu heben und den Spuk zu beenden. Oder gehen sie drauf? Ich weiß es nicht mehr. Aber jetzt verstehe ich erst den dritten Teil der „Reitenden Leichen". Ich habe nie kapiert, was die auf dem Wasser zu suchen hatten. Dabei war alles ganz anders. De Ossorio hat uns die Carpenter-Untoten lediglich als Templer untergejubelt. Ein Schelm! Im Prinzip ist Krekels Film die Fortsetzung zu dessen „Geisterschiff".
Ein guter Horrorfilm braucht ja nicht unbedingt eine ausgefeilte Story. Carpenters „Fog" begnügte sich ja auch schon eher mit einem Minimum an Handlung. Für manche Gruselunternhemen ist gerade das recht und billig, wie man an seinem Film sehen kann. So will ich Krekels abgekupferte Handlungsstruktur gar nicht rügen. Das Setting ist sehr okay und ich mag ja so Storys um verlassene komische Orte. Nebel mag ich auch sehr. Tja, die Zutaten sind also, gemessen an der äußerst niedrigen Erwartungshaltung, mit der ich an den Film heranging, geradezu spitze. Und was soll ich sagen? Lässt man mal den total missglückten Anfang außer Acht und die völlig ungruseligen Nazi-Zombies mit ihren lustigen Masken aus dem Faschingssortiment von Obi, ist man ferner nicht weiter pingelig, was zuweilen schlecht ausgeleuchtete Sets angeht und auch sonst nicht in Erwartung eines absoluten Meisterwerks, dann kann man Gefallen an diesem Freizeitunternehmen finden. Die Synchronisation mit halbwegs guten Sprechern half natürlich sehr, aber sogar Krekel machte irgendwie und unerwartet einen ganz guten Job als Regisseur. So viele Dialoge, das kann schnell in die Hose gehen. Diese Szenen funktionieren jedoch in ihrem bescheidenen Rahmen, auch dank der Synchro eben, ganz gut. Zumindest des Öfteren. Krekel ist, von einigen derben Schnitzern abgesehen, alles in allem ein kohärentes Filmchen geglückt. Kohärent in aller Bescheidenheit der Mittel, aber „Fog²" hält über große Strecken seine gemütliche Gruselstimmung, passend zu Tee und Strudel am Sonntagnachmittag. Was seinen Film auszeichnet ist eigentlich die Zurückhaltung. Er versucht nicht wie andere Amateurfilmer Minderwertigkeitskomplexe und inhaltliche Leere mittels einer Überdosis von Schnickschnack zu kaschieren. Er bleibt auf weite Strecken seiner schmalen Handlung treu und versucht keine Sensationen. Mit einer Ladung mehr Sorgfalt, vor allem mit gruseligeren Zombies und dem Verzicht auf standardisierte Videoeffekte (ein paar davon sind ja ganz nett) und entsprechend billiger Bildverfremdungs-Verfahren, hätte Krekels „Fog im Quadrat" innerhalb seiner billigen Zunft richtig gut werden können. Und auch so, er hat mir irgendwie gefallen, ich glaube es kaum! Er gewinnt jedenfalls stark, wenn man es schafft die ersten 20 Minuten zu überstehen. Ich spreche aber absolut keine Empfehlung aus, weil den meisten Freunden des Gruselfilms dürfte er viel zu zahm und amateurhaft sein. Aber wenn man fair ist, sind gute Ansätze erkennbar und das ist schon mehr, als bei 95 Prozent aller semi-professionellen Horrorfilmer aus Deutschland.
Fog²- Revenge of the Executed Deutschland 2007 Oliver Krekel Andreas Schnaas Horror Carpenter Shock Waves Nazis













