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FakeShemp's Blog

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Antikörper, Deutschland 2005



Ärgerlich ist das! Da erhebt sich Minute um Minute ein wirklich sehenswerter Thriller aus deutschen Landen, der erfolgreich zu den Niederungen der menschlichen Seele hinabsteigt, es zudem sehr gut hinbekommt, die teutonische Tonart mit hohem Thrillerniveau und den Motiven amerikanischer Vorbilder zu kreuzen und dann muss ihm in den letzten Minuten der Gaul durchgehen. Es ist ja noch nicht einmal das Was, sondern, um so ärgerlicher, das Wie. Hätten es ein paar echte Viecher nicht auch getan? Muss man zudem das nervige Kirchenkanzelgesülze über beinahe jede Szene des letzten Aktes legen? Weniger ist meistens mehr. Warum versucht man in Gottesnamen mit CGI die Realität nachzustellen, wo das bisweilen noch immer schiefgehen muss? Bei phantastischen Kreaturen ist das etwas anderes. Aber bei allem, was man aus dem wahren Leben kennt, funktioniert das praktisch nie. Außerdem, einem handfesten Film wie diesem bekommt eine solche technische Grenzüberschreitung nicht. Das ist wie „Dick und Doof“ in Farbe. Wenn man über CGI verfügt, wird halt gerne übertrieben. Ein paar altmodisch einmontierte echte Rehe, die sich lediglich nähern und scheu über die Büsche spähen, hätten doch vollkommen gereicht und dasselbe "gesagt". Jedoch, ich ahne es ja, die Überzeichnung des Ganzen am Ende sollte natürlich gerade so und nicht anders sein. Aber wo steht bitte geschrieben, dass Filme beschissen enden sollen? Bestimmt wieder irgendwo im Alten Testament.
Trotzdem, den Film fand ich persönlich ziemlich gut. Auf clevere Weise werden diverse Fallstricke gekonnt umschifft, allein das gefährliche CGI-Gebräu vernebelte den Machern gegen Ende einmal mehr arg die Sinne. Der leise Humor weiß richtig eingesetzt so manche Hürde zu plätten, dabei erhebt sich das humorige Haupt nie mehr, als unbedingt notwendig und punktet deswegen umso trefflicher. Die Darsteller sind sehr gut und mit dem Hauptdarsteller bekommt man mal etwas jenseits des Einheitsbreis. Ja, sogar der Schluss wartet ja eigentlich mit einem tollen Was auf. Nur das Wie verzeih ich ihm nie...

Vielleicht ja aber doch… ;)

Außergewöhnlich gute Thrillerkost sage ich, trotz alledem. Vielleicht ist das Ende ja auch nur schlicht und ergreifend reine Geschmackssache. Mal sehen, was ein zweiter Durchgang einmal bewirken wird. Und wenn ich's recht bedenke, rege ich mich nur über einen Fliegenschiss auf einer Sahnetorte so auf...

Thriller Heimatfilm



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