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Die Schreckensvideothek des Dr. Phibes - Filmforen.de - Seite 2

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Die Schreckensvideothek des Dr. Phibes


40 Antworten in diesem Thema

#31 Phibes

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Geschrieben 11. April 2006, 20:07

Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly, Last Summer)

USA 1959

Regie: Joseph L. Mankiewicz

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Unter all den Verfilmungen der Stücke von Tennessee Williams dürfte Suddenly, Last Summer wohl eine der merkwürdigsten sein. Katherine Hepburn ist Violet Venable, eine alternde Millionärin und stolze Tochter einer Südstaatendynastie (in denen, wie man aus anderen Williams-Stücken weiß, die Sünde unter der Oberfläche brodelt), die den Arzt Dr. Cukrowicz (Montgomery Clift) zu Rate zieht, damit er Violets Nichte Catherine (Elizabeth Taylor) einer Lobotomie unterzieht. Denn jene ist seit dem Europaurlaub im letzten Sommer anscheinend nicht mehr ganz richtig im Kopf. Catherine musste nämlich miterleben wie ihr Cousin Sebastian, Violets Sohn, zu Tode kam. Cukrowicz stellt jedoch fest, dass Catherine auch ohne Operation geholfen werden kann. Jedoch besteht Violet, die sich als wahrhaftig monströse Person offenbart, auf den Eingriff. Ansonsten verweigert sie der Klinik, in der Cukrowicz arbeitet, die Finanzierung eines wichtigen Anbaus. So wird der Arzt zusätzlich noch von seinem Vorgesetzten („Dr. Zyklop“ Albert Dekker) unter Druck gesetzt.

114 Minuten und keine Minute langweilig, wohl nicht zuletzt, da der Film auch mal die Schwelle zum Camp überschreitet. Da wäre zum einen natürlich Hepburns Over-the-Top-Performance als selbstherrliche Südstaatenmatrone, die sich ihren Oscar regelrecht herandeliriert hat. Aber auch die Szenen innerhalb der Nervenklinik haben ihre Momente. Unvergesslich die Szene, in der Taylor zu fliehen versucht und unversehens von einer Horde sabbernder, kichernder und johlender Irrer bedrängt wird. Wobei die dann nochmals von der finale Rückblende (die Sebastian wirkliches Ende beschreibt), mit ihrer groben, aber extrem reizvollen Symbolik und der bizarren Musik von Buxton Orr, übertroffen wird. Auch wenn die Vorlage (v. a. die sexuelle Komponente) für den Film entschärft werden musste, bleibt doch noch genug übrig, um ihn zu einer der unglaublichsten Mainstreamproduktionen der 50er zu machen.

Die Musik ist übrigens von Orr und Malcolm Arnold. Angeblich aus Termingründen musste Arnold den Job an Buxton Orr (v. a. bekannt durch seine Horrorsscores für Filme wie Corridors of Blood und Fiend Without A Face) abgeben und konnte nur das stimmungsvolle Titelthema schreiben.

Einen schönen Text zu Hepburns Rolle gibt es hier:

http://www.brightlig...m/46/horror.htm

#32 Phibes

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Geschrieben 28. August 2006, 18:16

Saw

USA 2004

Regie: James Wan

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Dank der Lobeshymnen der Mainstreammedien war ich schon immer skeptisch, was die Qualitäten dieses Kassenerfolges angeht und hatte bisher kein Verlangen den Film zu sehen. Aus Langeweile habe ich gestern aber trotzdem zu der DVD meines Bruders gegriffen. Und siehe da: Meine Befürchtungen wurden bestätigt. Saw ist ein einfallsloses, optisch und akustisch aufgeblasenes Spektakel, dass eher nervtötend als spannend ist und fröhlich in abgeschmackten Klischees (dazu zählt auch der unvermeidliche Überraschungseffekt am Ende) wühlt.

Auch Charlie Clousers Score entpuppt sich als Massenware, der lieber auf sonores Brummen setzt und dem Film zwar nicht schadet, aber letztendlich nur eine weitere austauschbare Soundtapete darstellt.

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#33 Phibes

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Geschrieben 10. September 2006, 16:22

Ein toter Taucher nimmt kein Gold

BRD 1974

Regie: Harald Reinl

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Drei doofe Studenten (Horst Janson, Hans Hass Jr. und Monika Lundi) reisen nach Mexico, um sich bei einem befreundeteten Antiquitätenhändler eine Rarität aus dessen Besitz anzuschauen. Doch als das Trio den Laden betritt, finden sie den Händler in den letzten Atemzügen, hingemeuchelt von dem skrupellosen René Chagrin (Marius Weyers, desses asoziales Gebaren an jenes von Raimund Harmstorf in Blutiger Freitag erinnert und der die spaßigste Darbietung in diesem Film liefert). Das wissen die jungen Abenteuerer natürlich nicht und bevor der alte Mann endgültig abnippelt, kann er ihnen sein Kleinod vermachen: Eine Seekarte, welche die Lage einer gesunkenen, mit Schätzen beladenen spanischen Galeone kennzeichnet. Diese wollte sich auch Chagrin unter den Nagel reißen, was ihm dummerweise nicht gelungen ist. Macht aber nichts, denn die drei Pflaumen engagieren ausgerechnet ihn für die Bergungsaktion. Nachdem Chagrin den Männern beigebracht hat, wie man taucht und problemlos unter Wasser redet (!), geht es, zusammen mit Chagrins durchtriebener Freundin (Sandra Prinsloo) auch schon los. Dort angekommen, gibt es nicht nur Käbbeleien untereinander, nein, man muss sich auch mit einem Riesenkraken, Haien und einem gierigen Millionär herumschlagen.

Harald Reinl kann man sicherlich nicht als großartigen Regisseur bezeichnen, doch bisweilen gelangen ihm doch durchaus bemerkenswerte Filme wie Die Schlangengrube und das Pendel oder Die Nibelungen. Diese Verfilmung eines Konsalik-Wälzers gehört aber definitiv nicht dazu. Das billige Filmchen ist lustlos heruntergekurbelt und pendelt zwischen extremer Langweile und unterhaltsamer unfreiwilliger Komik (der Riesenkrake pass gut in ein durchschnittliches Aquarium, die Galeone ist voll von gebleichten Plastikskeletten und einem mit einem Draht befestigten Giftfisch). Warum Prinsloo die ganze Zeit versucht der Lundi zu schaden wird auch nicht ganz klar. Wie bereits erwähnt hat Weyers die beste Rolle in dem Schinken, während alle anderen Darsteller ihre bekloppten Dialoge mit steinerne Mine herunterleiern.

Und natürlich, wie immer, ein Wort zur Musik. Anscheinend hat Wolf C. Hartwig so wenig Kohle springen lassen, dass es für eine Originalmusik nicht mehr ausreichte. Stattdessen wurde auf unpassende Musik aus dem Schacht Musikverlag zurückgegriffen. Besonders bescheuert ist eine Haiattacke, die mit Rolf Wilhelms Hunnen-Musik aus dem oben erwähnten Die Nibelungen unterlegt wurde!

Für Freunde obskurer deutscher 70er-Unterhaltung sicherlich interessant, aber eine Empfehlung kann ich nicht wirklich aussprechen.

#34 Phibes

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Geschrieben 22. September 2006, 16:13

Die Prophezeiung (Prophecy)

USA 1979

Regie: John Frankenheimer

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Der Umweltschützer Robert Verne (Robert Foxworth) und seine Frau Maggie (Talia Shire) reisen in die Wälder von Maine, wo sie feststellen sollen, ob eine Papiermühle dort für Umweltschäden verantwortlich ist. Verne kommt einen Skandal auf die Spur. Durch den Einsatz von Quecksilber ist es zu Missbildungen in der Natur gekommen. Neben gewaltigen Kaulquappen und Riesenlachsen, macht auch noch ein mutierter Bär die Wälder unsicher.

Viel Schlechtes hat man in den letzten Jahren über diesen Film gelesen und das plumpe Monster aus dem Atelier der Burmans oder die naive Behandlung der Ökothematik bzw. des Indianerthemas sorgen sicher für einige Lacher. Aber wenn der Streifen auch als Gesellschaftskritik nicht funktioniert, so entwickelt er aus heutiger Sicht auf einer anderen Ebene durchaus einige Qualitäten. Sieht man den Film nämlich als eine Visualisierung von Paperbackhorrorromanen aus den 70ern, dann unterhält Frankenheimers Werk mit seinen Pulp-Elementen außerordentlich gut. Typische Geschmacklosigkeiten der Dekade gibt es (leider?) relativ wenige zu bestaunen, allerdings gibt es eine außerordentlich fiese Szene anzumerken, in der ein kleiner kreischender Junge (hüpfend in seinem Schlafsack) von dem Monsterbären flüchtet und schließlich von dem Biest gegen ein Felsen geschleudert wird. Auch Shires Befürchtungen bezüglich ihres ungeborenen Kindes werden im Film recht unangenehm dargestellt.

Da es sich bei Prophecy um eine Großproduktion der Paramount handelt, kann der Film zudem auf eine stimmungsvolle Kameraarbeit von Harry Stradling jr. und einen äußerst effektiven Score von Leonard Rosenman zurückgreifen. Rosenman verwendete für die Komposition übrigens Craig Hundleys Blaster Beam, den Jerry Goldsmith auf so wunderbare Weise für seine meisterhafte Partitur zu Star Trek: The Motion Picture im selben Jahr einsetzte. 1978 war das Instrument bereits kurz in Rosenmans The Lord of the Rings zu hören: Als Erkennungssignal für den Balrog.

Sicherlich sollen die vorangegangenen Zeilen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Prophecy nicht zu den Glanztaten von Frankenheimer zu zählen ist, aber seine ruppigen und bisweilen unglaublichen Momente machen ihn geradezu unwiderstehlich.

#35 Phibes

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Geschrieben 10. Mai 2007, 18:59

Das Loch in der Tür (The Nightcomers)

GB 1972

Regie: Michael Winner

Nach dem Tod ihrer Eltern leben die Geschwister Miles (Christopher Ellis) und Flora (Verna Harvey) alleine mit der biederen Verwalterin (Thora Hird), der Hauslehrerin Miss Jessel (Stephanie Beacham) und dem ehemaligen Butler Quint (Marlon Brando) auf dem väterlichen Anwesen.

Isoliert von der Außenwelt entwickeln die beiden eine enge Freundschaft zu Quint, der die Kinder mit allerlei „problematischen“ Gedankengut konfrontiert. Zugleich unterhält Quint auch eine sadomasochistische Beziehung zu der Lehrerin. Nach und nach kopieren die Kinder die Verhaltensweisen des Paares. Als es zur Trennung zwischen Jessel und Quint kommt, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten.

Auch wenn man sich die Frage stellen kann, ob es nun wirklich etwas bringt, die Vorgeschichte von Henry James „The Turn of the Screw“ zu erzählen, so ist Winners erster Ausflug ins Reich des Horrorfilms durchaus interessant, vor allem da Brandos Charakter überraschend sympathisch präsentiert wird. Er scheint als einziger ein wirkliches Interesse an den Kindern zu haben und bemüht sich als eine Art Vaterfigur aufzutreten. Überhaupt wirken Quint, Jessel, Flora und Miles bisweilen wie eine Ersatzfamilie. Ein Aspekt der dem Film auch eine überraschend traurige Note verleiht, handelt es sich doch hier um einen Zusammenschluss von einigen zutiefst einsamen (natürlich auch hoch neurotischen) Menschen, der jedoch schließlich auf grausame Art zerrissen wird, bevor sich eine wirkliche Gemeinschaft herausbilden kann.

Winner inszeniert für seine Verhältnisse relativ zurückgenommen. Zwar zeigt er uns einen platzenden Frosch und eine recht unangenehme Fesselszene zwischen Brando und Beacham, im Großen und Ganzen hält er aber seine Gäule recht gut im Zaum. Brando rotiert zwar manchmal ganz schön, doch letztendlich geht seine Darbietung durchaus in Ordnung. Dies gilt auch für die restlichen Darsteller, nur den Kindern glimmt der Wahnsinn manchmal zu häufig in den Augen.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln. Robert Paynter fängt die Atmosphäre in herbstlich-melancholischen Bildern ein und für die Musik verpflichtete Winner mit Jerry Fielding seinen bevorzugten Komponisten der 70er. Fielding (ein brillianter, aber bis heute extrem unterschätzter Mann) schrieb einen Score, welcher sowohl Elemente britischer Folklore als auch der Romantik mit dessen eigenen eher modernistischen Klängen (die hier vor allem für die psychotischen Verhaltensweisen der Protagonisten stehen) auf sehr überzeugende Weise vereint. Ganz nebenbei ist dies auch eine ungewöhnlich melodische Arbeit Fieldings, der sonst eher für seine harsch klingenden Filmmusiken für The Wild Bunch oder The Mechanic bekannt ist.

Die Musik erschien in den 70ern auf einer inzwischen seltenen LP von Citadel und später als Teil eines Bay-Cities-Promoalbums mit weiteren Scores des Komponisten auf CD. Beide Fassungen werden inzwischen zu sehr hohen Preisen gehandelt.

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#36 Phibes

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Geschrieben 09. August 2007, 21:16

Captain Kronos - Vampirjäger (Captain Kronos - Vampire Hunter)

GB 1974

Regie: Brian Clemens

Der Vampirjäger Kronos (Horst Janson) reist mit seinem Gehilfen Professor Grost (John Cater) in ein entlegenes englisches Dorf, dass von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht wird, die junge Mädchen innerhalb von Sekunden an Altersschwäche sterben lässt. Zusammen mit dem ortsansässigen Arzt Dr. Marcus (John Carson) und der schönen Carla (Caroline Munro) kommen die beiden bald dem wahren Grund für die Todesfälle auf die Spur: Ein Vampir, der sich von der Lebensenergie seiner Opfer ernährt.

1974 ging es der traditionsreichen britischen Horrorschmiede Hammer finanziell bereits nicht mehr allzu gut. Der Firma fiel es schwer sich mit ihrem klassischen Gothic-Horror gegen neuere Trends zu behaupten und das Publikum verlor langsam das Interesse an ihren Produkten.

Um dies zu verhindern, engagierte man den TV-Produzenten Brian Clemens, der einige Jahre zuvor immensen Erfolg mit seiner oftmals bizarren Fernsehserie The Avengers verbuchen konnte. Clemens schrieb ein cleveres Drehbuch, dass die traditionelle Gothic-Atmosphäre der Hammer-Produktionen mit Comicbook- und Italo-Western-Elementen kreuzte. Heraus kam ein wahres Unikum in der Geschichte des Studios. Ein wilder Vampir-Western voller wunderbarer Einfälle: Blumen, die im Schatten des Vampirs verdorren, tote Kröten, welche zum Aufspüren des Ungeheuers dienen und ein schräges Degen-Duell in einem Gasthof (großartiger Gastauftritt des bereits schwer alkoholkranken Ian Hendry als gedungener Killer!). Die Story ist an sich sogar ziemlich garstig. In einer Nebenhandlung wird eine ganze Familie gemeuchelt, ohne das die Helden daran etwas ändern könnten.

Clemens griff für seine einzige Regiearbeit übrigens kaum auf bewährtes Hammer-Personal zurück. Zwar hatten Shane Briant (in Demons of the Mind, den ich als sehr gut in Erinnerung habe) und Caroline Munro schon in Filmen des Studios mitgewirkt, der Rest des größtenteils exzellenten Casts scheint vorher aber keinen Kontakt mit der Firma gehabt zu haben. Man möge mich korrigieren sollte ich mich irren. Jedenfalls sind Carson, Cater, Hendry, Munro (die hier wunderbar natürlich agiert), Wanda Ventham sowie Lois Daine treffend besetzt. Horst Janson ist dagegen leider doch ein wenig zu blass für die Rolle des Kronos. Für eine Figur, die auch in einer Geschichte von Michael Moorcock nicht deplatziert wirken würde, hätte ich mir doch jemanden a la Ray Lovelock gewünscht. Aber dies schadet diesem irrsinnigen Film überraschend wenig.

Für den Score verpflichtete Clemens seinen Stammkomponisten Laurie Johnson, der nicht nur zuvor The Avengers vertonte, sondern auch Kubricks Dr. Strangelove und das Harryhausen-Spektakel First Men in the Moon, für den er eine Musik im Stil des mit ihm befreundeten Bernard Herrmann ablieferte. Johnson schrieb für Captain Kronos ein Art Jagdthema mit einem eingängigen Trompeten-Motif, sowie einen soliden atmosphärischen Underscore. Auch Johnson arbeitete nach diesem Film nie wieder mit Hammer zusammen. Die Originalaufnahmen dieses Scores existieren übrigens noch (eine Seltenheit was britische Filmmusiken angeht) und sollten ursprünglich noch bei GDI erscheinen, bevor dieses Label bankrott ging. Zwei Tracks (die Titelmusik sowie das finale Duell) spielte Johnson für das Album The Avengers neu ein, welches von Varese auf CD veröffentlicht wurde, aber inzwischen auch vergriffen sein dürfte.

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#37 Phibes

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Geschrieben 01. September 2007, 19:03

Totentanz der Hexen (The Devonsville Terror)

USA 1983

Regie: Ulli Lommel

1683 werden in dem kleinen Ort Devonsville drei Frauen als Hexen verurteilt und grausam hingerichtet. Zuvor kann aber eine von ihnen, die Mörder mit einem Fluch beladen. 300 Jahre später kommen drei junge Mädchen in das kleine Kaff, die mit ihren modernen Ansichten Unruhe unter der bigotten Landbevölkerung verbreiten. Nach und nach vermuten die Einwohner, dass sich bei den Frauen um die reinkarnierten Hexen handelt, die nun den Fluch vollstrecken wollen.

Gar nicht mal soo übler, kleiner Hexen-Grusler, der bisweilen eine recht unheimliche Atmosphäre aufbaut und die Wisconsin-Locations in hübsche Bilder einfängt. Mit Suzanna Love und Donald Pleasence ist der Film auch nicht einmal uninteressant besetzt. Die feministischen Aspekte des Drehbuchs wirken jedoch etwas plump, aber zumindest hatten Lommel und Love (die beide am Drehbuch beteiligt waren) mehr als eine billige Splatterorgie im Sinn. Die Spezialeffekte sind mäßig (ausser einem netten Schmilzschädel a la Raiders of the Lost Ark gegen Ende) und schaden dem Streifen eher. Das gleiche kann man von Ray Colcords einfallslosen Synthie-Gedudel sagen, dass auch verdientermaßen nicht veröffentlicht wurde. Colcord konnte sich im B-Movie-Bereich halten und schrieb später den Score für Amityville Dollhouse, der es sogar auf CD geschafft hat.

Robert Walker jr., Star vieler Counter-Culture-Filme der 60er, hat einen kleinen Part und sieht schon erschreckend alt aus.

#38 Phibes

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Geschrieben 11. Juli 2008, 20:55

Lieb Vaterland, magst ruhig sein

BRD 1975

Regie: Roland Klick

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kalter-Kriegs-Agenten-Storys und noch weniger von Simmel-Verfilmungen, aber da der von mir geschätzte Roland Klick auf dem Regiestuhl saß, habe ich dem Ganzen mal eine Chance gegeben - und habe es durchaus nicht bereut.

Heinz Domez spielt den etwas naiven Ex-Gauner Bruno, der 1964 von der Stasi nach Westberlin geschickt wird, um dort einen Fluchthelfer (sehr gut: Georg Marischka) zu entführen, der für zahlungskräftige Kunden Fachkräfte vom Osten in den Westen schleust. Doch kaum im Westen angelangt, wechselt Bruno die Seiten und will für den dortigen Geheimdienst und die Amerikaner arbeiten, die jedoch ebenfalls eigene Ziele verfolgen.

Es scheint, dass es Klick (der auch das Drehbuch verfasste) weitaus weniger um die komplizierte Agentenstory ging und ihn vermutlich mehr die Darstellung der Atmosphäre Berlins wenige Jahre nach dem Mauerbau reizte. Und das gelingt ihm ordentlich, ebenso wie die im Halbweltmilieu angesiedelten Szenen, die mich ein wenig an Supermarkt erinnert haben. Die Liebesgeschichte zwischen Bruno und seiner Freundin Mitzi (Catherine Allegret) funktioniert da schon weniger - zu kurz sind die Einblicke in das Verhältnis der beiden, als das die späteren dramatischen Entwicklungen größeres Interesse wecken könnten. Auch hängt die Spannungskurve bisweilen durch, aber dafür entschädigt Klick mit netten bis sleazigen Details am Rande. Da es sich hierbei um eine Mainstreamproduktion von dem jungen Bernd Eichinger handelt, muss man auf den Wahnsinn von Deadlock freilich verzichten.

Den monothematischen, sparsam eingesetzten Score komponierte übrigens Jürgen Knieper, der auch viele Filme von Wenders vertonte und inzwischen fast nur noch für die Lindenstraße tätig ist.

#39 Phibes

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Geschrieben 29. Juli 2009, 20:38

Sieben Tote in den Augen der Katze (La morte negli occhi del gatto)


Frk./It./BRD 1973


Regie: Antonio Margheriti


Die junge Adlige Corringa (Jane Birkin) kehrt nach Jahren auf das heimatliche Schloss in Schottland zurück, wo sich auch bereits der Rest ihrer merkwürdigen Familie versammelt hat. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird ihre Mutter ermordet. Als sich nach deren Beerdigung weitere Todesfälle ereignen, scheint sich der alten Familienfluch zu bewahrheiten, laut dem auf gewalttätige Weise ums Leben gekommene Mitglieder des Clans als Vampire aus dem Totenreich zurückkehren, um sich an den Mördern zu rächen.

Ein eher braver und etwas langatmig erzählter Giallo von Margheriti, der immerhin für einige der bekannteren italienischen Horrorfilme verantwortlich war. Zu dem Skript, in dem Inzest, Gothic-Horror und Menschenaffen (im wahrsten Sinne des Wortes) munter miteinander vermengt wurden, fiel dem Mann allerdings nicht soviel ein. Immerhin gibt es einige wenige stimmungsvolle Pulp-Momente (z. Bsp. die Traumszene in der Corringas Mutter sich aus dem Grab befreit oder die Entdeckung einer von Ratten zerfressenen Leiche) und ein toller Cast, zu dem, neben Birkin, auch Hiram Keller (aus Fellinis Satyricon), Anton Diffring, Venatino Venantini und Birkins damaliger Lebenspartner Serge Gainsbourg gehören. Die beste Rolle hat allerdings Doris Kunstmann als bisexuelles Luder. Ich kann jetzt verstehen, warum Dominik Graf ein Fan von ihr ist.

Fazit: Nix besonderes, aber für 70s-Aficionados und Euro-Horror-Fans sicherlich einen Blick wert.

#40 Phibes

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Geschrieben 03. August 2009, 19:19

Nackte Straßen (The Naked Street)


USA 1955


Regie: Maxwell Shane

Der Gangsterboss Phil Regal (Anthony Quinn) regiert mit äußerster Brutalität die Unterwelt von Brooklyn. Als seine heißgeliebte Schwester Roselle (Anne Bancroft) von dem zum Tode verurteilten Nicky Branda (Farley Granger) ein Kind erwartet, sorgt Phil mit Erpressung und Bestechung dafür, dass Branda aus dem Gefängnis entlassen wird und er Roselle heiraten kann, um somit ihre Ehre zu retten. Doch nachdem das gemeinsame Kind tot geboren wird, fällt Nicky in seine alten Gewohnheiten zurück und bringt damit auch Phils Aktivitäten in Gefahr.

Recht ordentlicher Thriller von Maxwell Shane, der hierzulande wohl v. a. durch seine Woolrich-Adaptionen Nightmare und Fear in the Night bekannt sein dürfte. Zwar ist seine Regie hier eher konventionell und der Film wird durch eine Voice-Over-Begleitung (Peter Graves als unbestechlicher Journalist) eher behindert, Interesse entsteht aber durch einige für die Entstehungszeit recht ruppige Gewaltsequenzen (darunter die Verbrennung einer Leiche oder die Folter an einem Zeugen von Nickys Verbrechen) sowie die zwiespältigen Hauptfiguren. Quinn legt seinen Gangster nicht als rein kaltblütigen Killer an, sondern verleiht dem Charakter geradezu charmante und sympathische Seiten. Auch Granger gibt eine recht gute Figur als armseliger Gauner, der an dem Versuch ein bürgerliches Leben zu führen, kläglich scheitert.

Die genretypische Musik komponierte zu großen Teilen der spätere Oscar-Preisträger Ernest Gold (Exodus).

#41 Phibes

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Geschrieben 07. September 2009, 19:48

Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (The Girl in Black Stockings)



USA 1957


Regie: Howard W. Koch

In einem abgelegenen Hotel in Utah fallen mehrere Menschen einem unheimlichen Serienkiller zum Opfer. Der Anwalt David Hewson (Lex Barker) und der ortsansässige Sheriff (John Dehner) versuchen die Identität des offensichtlich geisteskranken Mörders zu lüften. Steckt etwa der frauenhassende und gelähmte Hotel-Besitzer (Ron Randell) dahinter?

Historisch nicht ganz uninteressanter Thriller, da er Motive vorwegnimmt, die erst drei Jahre später über Psycho vermehrt im Kino einzug hielten. Inszenatorisch kann Kochs Streifen aber mit Hitchcocks Meisterwerk oder den wilden Epigonen von Castle bis Hammer freilich nicht mithalten. Dafür ist das ganze geschehen allzu betulich hingeschludert worden und Koch drückt sich wahrlich um jeden Schockmoment herum: Die Mordszenen sind arg brav abgedreht worden und auch die Aufdeckung der Identität des Mörders wird verschenkt. Hinzu kommt die unausgeglichene Besetzung zu der eine junge Anne Bancroft und B-Sexbombe Mamie Van Doren zählen. Immerhin: John Dehner als mit seinem Beruf unzufriedener Sheriff ist gar nicht übel.

Ach, der Score ist eine frühe Arbeit von Les Baxter mit einem schönen, Baxter-typischen Hauptthema. Seine späteren Kompositionen für Corman sind schon deutlich spürbar.





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