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SPERRFRIST "Kill Bill" - Rezension - Filmforen.de

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SPERRFRIST "Kill Bill" - Rezension


65 Antworten in diesem Thema

#1 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 08:37

Guten Tag,

die im F.LM-Forum monierte Sperrfrist für Rezensionen von Kinofilmen bis zu einem bestimmten Termin ist keinesfalls eine Seltenheit und schon gar kein Novum. Insbesondere für Fernsehberichterstattung gilt dies schon seit Jahren, und auch im Printbereich ist dies gang und gäbe. Vor allem ist es nichts, worüber man Verschwörungstheorien vom Zaun brechen müßte.

Daß Filmjournalismus untrennbar mit PR einher geht - ja sogar gehen muß - ist weder eine revolutionäre Entdeckung noch ein Skandal. Ich kann auch die entsprechende Reaktion, nunmehr gänzlich auf eine Rezension von "Kill Bill" zu verzichten, überhaupt nicht nachvollziehen. Eine Woche vor Filmstart ist für den Kinozuschauer zur Informationsfindung oder gar Meinungsbildung (was zu diskutieren wäre) noch früh genug. Hier fällt einem eigentlich spontan das schöne Idiom der "Beleidigten Leberwurst" ein.

Aber das muß jeder selbst entscheiden.

Grüße,

J. Sacchi

#2 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

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Geschrieben 15. April 2004, 08:45

Julio Sacchi sagte am 15.04.2004, 09:37:

die im F.LM-Forum monierte Sperrfrist für Rezensionen von Kinofilmen bis zu einem bestimmten Termin ist keinesfalls eine Seltenheit und schon gar kein Novum. Insbesondere für Fernsehberichterstattung gilt dies schon seit Jahren, und auch im Printbereich ist dies gang und gäbe. Vor allem ist es nichts, worüber man Verschwörungstheorien vom Zaun brechen müßte.
... ein Novum für Kino-Filmkritiken.

Was für eine Verschwörungstheorie? Das ist doch mehr als offensichtlich, was da abläuft.

Zitat

Daß Filmjournalismus untrennbar mit PR einher geht - ja sogar gehen muß - ist weder eine revolutionäre Entdeckung noch ein Skandal.
Das scheint mir ganz davon abzuhängen, was man unter "Filmjournalismus" und was man unter "PR" versteht. Der Filmjournalismus, wie ich ihn verstehe, ist jedenfalls nicht die PR, wie ich sie verstehe. :)

Zitat

Ich kann auch die entsprechende Reaktion, nunmehr gänzlich auf eine Rezension von "Kill Bill" zu verzichten, überhaupt nicht nachvollziehen. Eine Woche vor Filmstart ist für den Kinozuschauer zur Informationsfindung oder gar Meinungsbildung (was zu diskutieren wäre) noch früh genug. Hier fällt einem eigentlich spontan das schöne Idiom der "Beleidigten Leberwurst" ein.
Keine Sorge. Es wird genug Kritiken zu Kill Bill Pt. 2 geben. Wenn Sie die offizielle Filmkritik von Kill Bill Pt. 2 haben möchten, kann ich Ihnen gern die E-Mail-Adresse der betreuenden PR-Agentur geben. Die senden Ihnen sicherlich gern das Presseheft zu. Da steht alles drin, was man als zahlender Kinogänger wissen muss.

maX

#3 davros

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Geschrieben 15. April 2004, 09:21

ich muss sagen ich bin genau so überrascht wie begeistert von dieser haltung, die sich nicht zum zwecke marktwirtschaftlicher mechanismen verbiegen lässt, integer ist und keinen falschen respekt vor den kleinkrämerischen strukturen internationaler filmvermarkter zeigt.

#4 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 09:50

Zitat

Das scheint mir ganz davon abzuhängen, was man unter "Filmjournalismus" und was man unter "PR" versteht. Der Filmjournalismus, wie ich ihn verstehe, ist jedenfalls nicht die PR, wie ich sie verstehe.

Es ist vollkommen gleichgültig, ob man BAD BOYS II in der McDonald's-KinoNews bejubelt oder IRRÉVERSIBLE in der "Zeit" einer ausführlichen Analyse unterzieht. Beides ist PR, wenn man sich in der zeitlichen Nähe zur Auswertung befindet. Ob man will oder nicht. Und in der Ausführlichkeit der Berichterstattung, in der Auswahl der eventuellen Interviewpartner (Gespräche mit den Beteiligten werden von Rezensenten ja meistenteils gern unterschlagen) und in den Terminlichkeiten der Filmansicht ist man abhängig vom Verleih und der Presseagentur. Insbesondere bei Großproduktionen. Na und?

Zitat

Keine Sorge. Es wird genug Kritiken zu Kill Bill Pt. 2 geben. Wenn Sie die offizielle Filmkritik von Kill Bill Pt. 2 haben möchten, kann ich Ihnen gern die E-Mail-Adresse der betreuenden PR-Agentur geben. Die senden Ihnen sicherlich gern das Presseheft zu. Da steht alles drin, was man als zahlender Kinogänger wissen muss.

Die Arroganz an dieser Stelle ist unangebracht und unnötig - es sei denn, ich sollte da einen Nerv getroffen haben. Der herablassende Tonfall dieser Replik wirft ein noch ungünstigeres Licht auf das Ursprungsposting. Davon auszugehen, ich hielte ein Presseheft für das Nonplusultra an Berichterstattung, ist schlichtweg eine Unverschämtheit.

Darüber hinaus steht diese Art der Antwort im krassen Gegensatz zu der - doch offensichtlich bewußt gewählten - Signatur mit dem lieblichen Zitat des Oberdemagogen Haneke.

Die Zusendung der E-Mail-Adresse der PR-Agentur von "Kill Bill Vol. 2" ist nicht notwendig, herzlichen Dank. Die Agentur ist mir persönlich gut bekannt, und auch im Rahmen der Berichterstattung zu "Kill Bill Vol. 2" stehe ich mit ihr in Kontakt. Über mangelnde Kooperation kann ich mich dabei überhaupt nicht beklagen.

Aber was soll's, mir geht nur die Litanei "Wir armen Filmjournalisten, die bösen Verleiher" auf den Sack.

#5 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

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Geschrieben 15. April 2004, 10:28

Julio Sacchi sagte am 15.04.2004, 10:50:

Zitat

Das scheint mir ganz davon abzuhängen, was man unter "Filmjournalismus" und was man unter "PR" versteht. Der Filmjournalismus, wie ich ihn verstehe, ist jedenfalls nicht die PR, wie ich sie verstehe.

Es ist vollkommen gleichgültig, ob man BAD BOYS II in der McDonald's-KinoNews bejubelt oder IRRÉVERSIBLE in der "Zeit" einer ausführlichen Analyse unterzieht. Beides ist PR, wenn man sich in der zeitlichen Nähe zur Auswertung befindet. Ob man will oder nicht. Und in der Ausführlichkeit der Berichterstattung, in der Auswahl der eventuellen Interviewpartner (Gespräche mit den Beteiligten werden von Rezensenten ja meistenteils gern unterschlagen) und in den Terminlichkeiten der Filmansicht ist man abhängig vom Verleih und der Presseagentur. Insbesondere bei Großproduktionen. Na und?
Tut mir leid, dieser PR-Begriff ist völlig undifferenziert. Ich habe selbst als PR--Redakteur gearbeitet und weiß, dass die Praxis von PR Meilen weit von dieser Ansicht entfernt ist. Versuchen wir es doch mal damit:

Zitat

Als Öffentlichkeitsarbeit (englisch Public Relations, PR) wird die geplante Kommunikation zwischen einer Organisation und ihren Stakeholdern bezeichnet. Stakeholder sind in einer Beziehung zur Organisation, d.h. ihr Verhalten kann die Organisation beeinflussen, und umgekehrt können die Stakeholder vom Handeln der Organisation betroffen sein. Beispiele für Stakeholder sind Kapitalgeber, Lieferanten, Kunden, Medien, Mitarbeiter, der Gesetzgeber, Bürgerinitiativen etc. Erste Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit ist die Identifizierung der jeweils relevanten Stakeholder. Gegenüber diesen Stakeholdern übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit in der Organisation die Rolle eines Anwaltes, umgekehrt vertritt die Öffentlichkeitsarbeit die Organisation. Ziel der PR ist wechselseitiges Verstehen und der Aufbau von Vertrauen. Hierdurch soll das Bestehen einer Organisation in ihrem Umfeld langfristig gesichert werden.
(Quelle)

Zitat

Aber was soll's, mir geht nur die Litanei "Wir armen Filmjournalisten, die bösen Verleiher" auf den Sack.
Gut, dann sind ja alle Unklarheiten beseitigt.

Nachtrag zum Thema "Arroganz": Wieso denn Arroganz? Das war ernst gemeint (immerhin war ich es ja nicht, der behaputet hat, Filmjournalismus und PR sind dasselbe). Außerdem habe ich nur versucht, ungefähr den Stil von

Zitat

Hier fällt einem eigentlich spontan das schöne Idiom der "Beleidigten Leberwurst" ein
zu treffen. Hat doch geklappt, oder?

maX
(armer Filmjournalist)

#6 Immo

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Geschrieben 15. April 2004, 10:50

@Julio

Dass die Presse immer Teil der PR-Kampagne eines Programmanbieters ist, bzw. aus dessen Perspektive natürlich nur diese Position einnehmen kann, ist natürlich offensichtlich. Die Frage ist aber, inwieweit man sich als Presse selbst schon "nur noch" als verlängerten Arm der PR-Abteilung versteht und sich entsprechend verhält - und ich denke, hierbei geht es gar nicht so sehr um verschiedene Qualitäten oder Sorten des Filmjournalismus.

Dass Sperrfristen für Kinorezensionen "gang und gäbe" sind, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ganz ehrlich: Dieses Phänomen ist mir bislang noch nicht begegnet und wenn, dann allenfalls indirekt durch bis kurz vor knapp zurückgehaltene Pressevorführungen wie etwa im Fall des letzten Herr-der-Ringe-Teils (was im übrigen von einigen Kollegen auch nicht sonderlich begrüßt wurde - gerade einige freie Journalisten werden durch einen solchen Modus schnell ihrer Arbeitsgrundlage beraubt).

Das mag für Dich vielleicht nach "Verschwörungstheorie" klingen, aber ganz ehrlich gesagt stellt sich mir schon die Frage nach dem Sinn solcher Maßnahmen wie in diesem Falle. Auch wenn die Presse, wie eingangs erklärt, für eine PR-Agentur lediglich zu PR-Zwecken interessant ist und entsprechend ihre Arbeit gestaltet, hat das dennoch, für meine Begriffe, den Ruch einer Einmischung in die Presse-Arbeit über Gebühr. Und das ist etwas, was ich - auch wenn man im vorliegenden Falle noch sagen kann: "ist doch nicht so schlimm" - zumindest argwöhnisch beobachte, weil eine solche Vorgehensweise durchaus auch Schule machen kann, bzw. eben auch erster Indikator für weitere Maßnahmen zum Eingriff in die Pressearbeit sein können. Und auch wenn - was ich, wie gesagt, gar nicht bezweifel - die Presse zum großen Teil ebenfalls zur PR-Kampagne gehört, halte ich solche Vermischungen in diesen beiden Sphären für nicht begrüßenswert: Man kann ein Verhältnis zur Kenntnis nehmen und sich dennoch innerhalb dessen Koordinaten bewusst bewegen und wissen, wo die Grenzen sind.

Was Deine Unterstellungen betrifft: Mit "beleidigte Leberwurst" hat das nur sehr wenig zu tun. Auch nicht mit "die bösen Verleiher" - es gibt genügend positive Gegenbeispiele, die zeigen, dass Verleiher/Presse sehr gut miteinander kooperieren können, ohne dass die Pressearbeit über Gebühr gesteuert wird. Und so und nicht anders muss es sein. Und dies kritisch anzumerken, nehme ich mir als Journalist und Redakteur von F.LM heraus, ich würde sogar sagen: Ein solches kritisches Regulativ fällt geradezu in den Pflichtbereich des Journalismus.

Grüße,
Thomas Groh

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#7 Immo

    zombie

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Geschrieben 15. April 2004, 10:54

Zitat

Die Arroganz an dieser Stelle ist unangebracht und unnötig - es sei denn, ich sollte da einen Nerv getroffen haben. Der herablassende Tonfall dieser Replik wirft ein noch ungünstigeres Licht auf das Ursprungsposting. Davon auszugehen, ich hielte ein Presseheft für das Nonplusultra an Berichterstattung, ist schlichtweg eine Unverschämtheit.

Darüber hinaus steht diese Art der Antwort im krassen Gegensatz zu der - doch offensichtlich bewußt gewählten - Signatur mit dem lieblichen Zitat des Oberdemagogen Haneke.

Schau Dir vielleicht einfach mal Dein eigenes Auftreten hier an und frage Dich mal, ob es sich hier vielleicht nicht um ein Echo handelt.

Was den Haneke betrifft: Es gibt auch sowas wie Ironie, die jedem auffallen sollte. Wenn Haneke davon spricht, nicht als Oberlehrer auftreten zu wollen, dann steht das im offensichtlichen Gegensatz zu seinen Filmen und ist somit, gelinde gesagt, amüsant.

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#8 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 11:54

Zitat

Dass die Presse immer Teil der PR-Kampagne eines Programmanbieters ist, bzw. aus dessen Perspektive natürlich nur diese Position einnehmen kann, ist natürlich offensichtlich. Die Frage ist aber, inwieweit man sich als Presse selbst schon "nur noch" als verlängerten Arm der PR-Abteilung versteht und sich entsprechend verhält - und ich denke, hierbei geht es gar nicht so sehr um verschiedene Qualitäten oder Sorten des Filmjournalismus.

Ich stelle das nicht in Frage. Allerdings behaupte ich, daß die aktuelle Berichterstattung zu Filmen die Presse unfreiwllig zum verlängerten Arm macht. Oder auch freiwillig, es ist dies nämlich die Entscheidung, die jeder Journalist für sich selbst beantworten kann. Ich bin allerdings nicht der Ansicht, daß eine Verschiebung einer Filmkritik zu einem dem Kinostart zeitnahen Termin die Meinung des Rezensenten zu korrumpieren sucht. Insbesondere bei einem Film wie "Kill Bill Vol. 2", der, wie üblich, dem ach so objektiven ONLINE-Filmstreber Harry Knowles vorgeführt wird, der dann frühzeitig rückhaltlos loben darf.

Es wird doch wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, daß Knowles durch sein starnahes Rampenlichtdasein nicht korrumpiert würde.



Zitat

Dass Sperrfristen für Kinorezensionen "gang und gäbe" sind, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ganz ehrlich: Dieses Phänomen ist mir bislang noch nicht begegnet

Was soll ich darauf antworten? Mir schon.


Zitat

Und auch wenn - was ich, wie gesagt, gar nicht bezweifel - die Presse zum großen Teil ebenfalls zur PR-Kampagne gehört, halte ich solche Vermischungen in diesen beiden Sphären für nicht begrüßenswert: Man kann ein Verhältnis zur Kenntnis nehmen und sich dennoch innerhalb dessen Koordinaten bewusst bewegen und wissen, wo die Grenzen sind.

Auch an dieser These habe ich nichts zu rütteln, allein scheint mir in diesem konkreten Fall die Reaktion unangemessen und - ich bitte den Ausdruck schon jetzt zu entschuldigen - etwas kleinkariert. Ich kann mich durchaus an die eigene Gründerphase erinnern, in der man mit negativen Rezensionen die weitere Bemusterung oder Einladung aufs Spiel setzte. DAS habe ich als Einmischung über Gebühr empfunden, ja es hat sogar die Idee der Berichterstattung in den Dreck gezogen. Und da war er wieder, der arme Filmjournalist.

Zeitnahe Berichterstattung hat häufig auch einzig und allein etwas mit entsprechendem Werbeeffekt zu tun. Wenn jemand einen unabhängigen kleinen Film gedreht hat und diesen bei einem kleinen unabhängigen Verleih untergebracht hat, haben er und der Verleih ebenfalls großes Interesse an einer dem Kinostart nahen Berichterstattung.

Zitat

Was Deine Unterstellungen betrifft: Mit "beleidigte Leberwurst" hat das nur sehr wenig zu tun.

Herrje, war dieser Ausdruck jetzt so extrem offensiv? Mit aufrechtem Kampf gegen die Ausbeutung und Steuerung des freien Journalismus hat es jedenfalls auch nichts zu tun.


Zitat

Und dies kritisch anzumerken, nehme ich mir als Journalist und Redakteur von F.LM heraus, ich würde sogar sagen: Ein solches kritisches Regulativ fällt geradezu in den Pflichtbereich des Journalismus.

Ich habe an keiner Stelle behauptet, man müsse sich über solcherlei Auflagen erfreuen und diese stumm hinnehmen, aber dann darf man sich auch nicht wundern, wenn der Verleih irgendwann - nicht ganz unverständlicherweise - sagt "Okay, Ihr könnt uns mal" und man fortan eben nur noch "Monsieur Ibrahim" bespricht. Don't bite the hand that feeds you.

Aber im Grunde genommen ist das Problem an der Diskussion, daß der Anlaß einfach zu nichtig ist. Oder vielleicht auch nicht, denn sonst würden wir ja nicht darüber reden.

Zitat

Schau Dir vielleicht einfach mal Dein eigenes Auftreten hier an und frage Dich mal, ob es sich hier vielleicht nicht um ein Echo handelt.

Habe ich mir angeschaut und mich gefragt und bin zu der Antwort "Nein" gekommen. Aber dazu ist es jetzt anscheinend zu spät. Es ist doch sicherlich hier nicht üblich, daß man sofort von oben herab (einer Position, die, das muß ich anmerken, auch nicht gerade berechtigt eingenommen wird) herzlichst drauflos drischt? Du hast es schließlich auch nicht für nötig gehalten, sondern konstruktiv zur Diskussion gestellt.


Zitat

Was den Haneke betrifft: Es gibt auch sowas wie Ironie, die jedem auffallen sollte. Wenn Haneke davon spricht, nicht als Oberlehrer auftreten zu wollen, dann steht das im offensichtlichen Gegensatz zu seinen Filmen und ist somit, gelinde gesagt, amüsant

Diese Ironie ist mir durchaus aufgefallen, daher schenkte ich dem Zitat auch das Ironie ausweisende Adjektiv "lieblich". Allerdings unterhielt ich mich nicht mit Haneke, sondern mit Max. Und auch hier steht das Zitat im offensichtlichen Gegensatz zur Diskussionsführung und ist somit, gelinde gesagt, nicht so amüsant.

#9 Hick

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Geschrieben 15. April 2004, 12:00

Julio Sacchi sagte am 15.04.2004, 12:54:

Zitat

Und dies kritisch anzumerken, nehme ich mir als Journalist und Redakteur von F.LM heraus, ich würde sogar sagen: Ein solches kritisches Regulativ fällt geradezu in den Pflichtbereich des Journalismus.

Ich habe an keiner Stelle behauptet, man müsse sich über solcherlei Auflagen erfreuen und diese stumm hinnehmen, aber dann darf man sich auch nicht wundern, wenn der Verleih irgendwann - nicht ganz unverständlicherweise - sagt "Okay, Ihr könnt uns mal" und man fortan eben nur noch "Monsieur Ibrahim" bespricht. Don't bite the hand that feeds you.
Ha! Auf genau so ein Statement warte ich die ganze Zeit. :muhaha: Du gibst hier wirklich ein "schönes" Beispiel für die Zunft ab ... auswendig lernen!

Uns (F.LM) füttert nur leider keiner ... und deshalb dürfen wir uns den Luxus unvoreingenommener Berichterstattung und Kritik gönnen. Schade, dass andere Projekte von Filmkritiken leben müssen und daher tatsächlich nicht beißen dürfen. Dafür beißen wir dann für die mit. :D

maX

#10 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 12:07

an Max:


Zitat

Tut mir leid, dieser PR-Begriff ist völlig undifferenziert.

Ich habe mir keineswegs angemaßt, eine Definition des Begriffes PR zu leisten, sondern mich nur auf die Beziehung PR-PRESSE bezogen.

Zitat

Ich habe selbst als PR--Redakteur gearbeitet

Aha!


Zitat

Versuchen wir es doch mal damit:

Zitat

Als Öffentlichkeitsarbeit (englisch Public Relations, PR) wird die geplante Kommunikation zwischen einer Organisation und ihren Stakeholdern bezeichnet. Stakeholder sind in einer Beziehung zur Organisation, d.h. ihr Verhalten kann die Organisation beeinflussen, und umgekehrt können die Stakeholder vom Handeln der Organisation betroffen sein. Beispiele für Stakeholder sind Kapitalgeber, Lieferanten, Kunden, Medien, Mitarbeiter, der Gesetzgeber, Bürgerinitiativen etc. Erste Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit ist die Identifizierung der jeweils relevanten Stakeholder. Gegenüber diesen Stakeholdern übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit in der Organisation die Rolle eines Anwaltes, umgekehrt vertritt die Öffentlichkeitsarbeit die Organisation. Ziel der PR ist wechselseitiges Verstehen und der Aufbau von Vertrauen. Hierdurch soll das Bestehen einer Organisation in ihrem Umfeld langfristig gesichert werden.

Ich bin sprachlos. Ich habe wirklich keine Ahnung, was das jetzt hier sollte. Ich möchte auch mal einen in irgendeiner Form im PR-Bereich tätigen Menschen sehen, der seine Arbeitsplatzbeschreibung nach dieser Definition formulieren würde.



Zitat

Wieso denn Arroganz? Das war ernst gemeint (immerhin war ich es ja nicht, der behaputet hat, Filmjournalismus und PR sind dasselbe).

Da haben wir ja was gemeinsam, denn ich habe das auch nicht behauptet. Vielleicht finden wir ja noch einen, der das macht!



Zitat

Außerdem habe ich nur versucht, ungefähr den Stil von

Zitat

Hier fällt einem eigentlich spontan das schöne Idiom der "Beleidigten Leberwurst" ein
zu treffen. Hat doch geklappt, oder?

Nö. Zu sagen "Ich darf nicht schon am 12., sondern erst am 16. meine Rezension veröffentlichen, dann eben gar nicht" erinnert an die sprichwörtliche Leberwurst. Beziehungsweise: Oder auch nicht, wie dann Immo darlegte. Einem anderen User die Lektüre eines Pressehefts nahezulegen und großzügig die Weitergabe von Kontakten anzubieten, damit der vermeintliche Klein-Fritzchen mal was kapiert, ist arrogant.

Eine andere Meinung als die eigene muß nicht gleichbedeutend mit der Blödheit desjenigen, der die Meinung äußert, einher gehen. Richtig?

#11 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 12:16

maX sagte am 15.04.2004, 12:00:

Zitat

Ha! Auf genau so ein Statement warte ich die ganze Zeit. :muhaha: Du gibst hier wirklich ein "schönes" Beispiel für die Zunft ab ... auswendig lernen!

Trotz der erneut mit den Gäulen durchgehenden Arroganz: Das hatte einen gewissen Witz.

Wie auch immer: Ich habe nicht gesagt, und auch gehofft, das klargemacht zu haben, daß ich das für gut halte und beileibe nicht, daß ich die Hand nie gebissen hätte, nur ein gewisser Realismus, was die Konsequenzen angeht, ist durchaus angebracht. Insbesondere, und darum geht es mir eigentlich, bei dieser Lappalie. Für Dich ist es keine - auch okay. Mußt du selbst wissen.

Zitat

Uns (F.LM) füttert nur leider keiner ...

Ach, es gibt keine Einladungen zu Pressevorführungen?!



Zitat

Schade, dass andere Projekte von Filmkritiken leben müssen und daher tatsächlich nicht beißen dürfen. Dafür beißen wir dann für die mit.

Das ist sicher toll. Ich freu mich für die.

#12 Immo

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Geschrieben 15. April 2004, 12:51

Zitat

Ich stelle das nicht in Frage. Allerdings behaupte ich, daß die aktuelle Berichterstattung zu Filmen die Presse unfreiwllig zum verlängerten Arm macht. Oder auch freiwillig, es ist dies nämlich die Entscheidung, die jeder Journalist für sich selbst beantworten kann. Ich bin allerdings nicht der Ansicht, daß eine Verschiebung einer Filmkritik zu einem dem Kinostart zeitnahen Termin die Meinung des Rezensenten zu korrumpieren sucht. Insbesondere bei einem Film wie "Kill Bill Vol. 2", der, wie üblich, dem ach so objektiven ONLINE-Filmstreber Harry Knowles vorgeführt wird, der dann frühzeitig rückhaltlos loben darf.

Es wird doch wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, daß Knowles durch sein starnahes Rampenlichtdasein nicht korrumpiert würde.

Wie gesagt: Dass die Presse Teil der PR-Kalkulation der Verleiher und Agenturen ist, ist nicht zu bestreiten. Dass sie sich entsprechend bemüht, ebenso. Dennoch gibt es Grenzen und eine Einmischung wie eine Sperrfrist ist im Rahmen der Berichterstattung zu Kinofilmen ist meines Erachtens ein Schritt über diese hinaus, auch wenn die Grenzen, abhängig vom publizierenden Medium, sicher weich und oft unscharf sind.

Nun denn, Harry Knowles. Keine Lust, den hier zu diskutieren, ich lese den eigentlich kaum und finde seine Reviews meist auch eher langweilig. Dass jeder Schreiber im einzelnen mal mehr, mal weniger Zwängen ausgesetzt ist, die sich in seiner Arbeit bemerkbar machen, ist natürlich offensichtlich.

Zitat

Was soll ich darauf antworten? Mir schon.

Mag sein, dass das im Fernsehbereich anders ist. Mir ist das bislang noch nicht begegnet. Selbst im Falle von Matrix 3, den kurze Zeit das Gerücht einer solchen Sperrfrist begleitete, beeilte sich die Presseagentur um eine Richtigstellung, dass dem nicht so sei.

Zitat

Auch an dieser These habe ich nichts zu rütteln, allein scheint mir in diesem konkreten Fall die Reaktion unangemessen und - ich bitte den Ausdruck schon jetzt zu entschuldigen - etwas kleinkariert. Ich kann mich durchaus an die eigene Gründerphase erinnern, in der man mit negativen Rezensionen die weitere Bemusterung oder Einladung aufs Spiel setzte. DAS habe ich als Einmischung über Gebühr empfunden, ja es hat sogar die Idee der Berichterstattung in den Dreck gezogen. Und da war er wieder, der arme Filmjournalist.

Zeitnahe Berichterstattung hat häufig auch einzig und allein etwas mit entsprechendem Werbeeffekt zu tun. Wenn jemand einen unabhängigen kleinen Film gedreht hat und diesen bei einem kleinen unabhängigen Verleih untergebracht hat, haben er und der Verleih ebenfalls großes Interesse an einer dem Kinostart nahen Berichterstattung.

Erster Absatz: Volle Zustimmung. Aber schön, dass Du es offenbar geschafft hast, Dich da durchzubeißen und nun nicht mehr in der Gründungsphase bist und somit entsprechend kritisch auftreten kannst, ohne um Deine Butter auf's Brötchen zu fürchten. Dass Du zur Kritik in der Lage bist, hast Du hier ja eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Was aber das Kleinkarierte betrifft: Der Umstand, eine Kritik erst am 16., nciht aber am 12. publizieren zu dürfen, mag vielleicht wirklich kleinkariert sein. Warum aber kommt es Dir eigentlich so richtig gar nicht in den Sinn, dass es vielleicht auch von Buena Vista äußerst kleinkariert ist, eine solche "frühzeitige" Publikation zu untersagen? Ich nenne sowas Ursache und Wirkung.

Zweiter Absatz: Auch das publizierende Medium ist doch an einer zeitnahen Berichterstattung interessiert. Schon allein aus Profilierungsgründen. Ein Feuilleton, dass zwischen MIttwoch und Donnerstag nur Filme des nächsten Monats bespricht, wird kaum Überlebenschancen haben. Hier ist also ein Eingriff gar nicht nötig - die Bedingungen garantieren die zeitnahe Berichterstattung bereits. Im Internet ist das etwas anders: Hier bedingt die Umgebung neben dem an der zeitnahen auch ein Interesse an einer frühzeitigen Berichterstattung - wer im Web als erstes eine Besprechung zu beispielsweise Kill Bill oder Matrix vorweisen kann, hat in der Regel viele Zugriffe und erfährt durch Foren und Suchmaschinen eine entsprechende Multiplikation ("hey, Leute, bei xyz gibt es schon eine besprechung zu..."). Das beißt sich auch gar nicht mit der INteressenslage der Verleiher, da es sich bei Leuten, die hier weit im Vorfeld Kritiken lesen, in der Regel um ohnehin filmbegeisterte Menschen handelt, die das Filmgeschehen im Auge behalten. Gleichzeitig will ein Online-Medium aber auch eine zeitnahe Berichterstattung abdecken, für die Leute, die eben am Mittwoch/Donnerstag so schauen, was denn neu in die kinos kommt. Die meisten Online-Magazine, die mir zum Thema Film bekannt sind und die ich regelmäßig ansurfe, "spülen" deshalb entsprechende Texte zeitnah "wieder nach oben" - wir handhaben das bei F.LM ganz genauso.

Außerdem: Wir reden hier nicht gerade über einen kleinen Film, einen kleinen Regisseur oder einen kleinen Verleih. Die könnten sich ein solches Gebahren gar nicht leisten, weil sie in dem großen PR-Teich eh schon viel zu marginalisiert sind.

Zitat

Herrje, war dieser Ausdruck jetzt so extrem offensiv? Mit aufrechtem Kampf gegen die Ausbeutung und Steuerung des freien Journalismus hat es jedenfalls auch nichts zu tun.

"beleidigte Leberwurst" ist für mich schon recht negativ konnotiert und ist für mich gleichbedeutend mit Genöle und Geunke. Ich finde, unsere Stellungnahme ist sachlich genug geschrieben, dass man zumindest den Verlauf einer Diskussion abwarten sollte, um einzuschätzen, ob sich dahinter ebensolches verbirgt. Dass Du mit diesem Begriff quasi zur Tür hereingekommen bist, empfand ich schon als eher unnötig, auch wenn ich mich davon, hoffentlich, nicht allzu sehr beeindrucken habe lassen.

Zitat

Ich habe an keiner Stelle behauptet, man müsse sich über solcherlei Auflagen erfreuen und diese stumm hinnehmen, aber dann darf man sich auch nicht wundern, wenn der Verleih irgendwann - nicht ganz unverständlicherweise - sagt "Okay, Ihr könnt uns mal" und man fortan eben nur noch "Monsieur Ibrahim" bespricht. Don't bite the hand that feeds you.

Aber im Grunde genommen ist das Problem an der Diskussion, daß der Anlaß einfach zu nichtig ist. Oder vielleicht auch nicht, denn sonst würden wir ja nicht darüber reden.

Erster Absatz: Zum einen habe ich kein Problem damit, einen Film wie "Monsieur Ibrahim" zu besprechen, ganz im Gegenteil. Zum anderen hat sich keiner gewundert, dass im Falle einer kritischen Berichterstattung auch zunehmend der Kontakt seitens einer Agentur vereist. Dafür lege ich selbst nicht zuviel Wert darauf, zu den Mr. Wichtigs im Pressedschungel zu gehören, wenn dafür nennenswerte Verbiegungen stattfinden müssen. Der Satz mit der Hand, dem Essen und dem Beißen finde ich eigentlch ungeheuerlich - ich stehe jedenfalls nicht auf der Gehaltsliste eines oder mehrerer Filmverleihe.

Zitat

Habe ich mir angeschaut und mich gefragt und bin zu der Antwort "Nein" gekommen. Aber dazu ist es jetzt anscheinend zu spät. Es ist doch sicherlich hier nicht üblich, daß man sofort von oben herab (einer Position, die, das muß ich anmerken, auch nicht gerade berechtigt eingenommen wird) herzlichst drauflos drischt? Du hast es schließlich auch nicht für nötig gehalten, sondern konstruktiv zur Diskussion gestellt.

Wie gesagt: Der Ton macht die Musik. Wer mit "beleidigte Leberwurst" eine Diskussion beginnt, sollte sich nicht wundern, wenn der Tonfall im weiteren Verlauf entsprechend ist. So von wegen gebissener Hände oder so.

Grüße,
Thomas

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#13 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

  • Supermoderator
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  • 2.011 Beiträge

Geschrieben 15. April 2004, 12:59

Ich muss mich mal ein wenig zwischen zwei Stühle setzen:
Einerseits finde ich ganz konkret DIESE Sperrfrist nicht so wild, weil eben eine Woche sowieso ein realistischer und durchaus sinnvoller Rahmen für eine Veröffentlichung einer Filmkritik ist - für die Agenturen, klar. Diese Frist setze ich mir (bei infocomma) für gewöhnlich sowieso selbst. Gut, gerade die Kölner PV war ja eh nur 2 Tage vor Ablauf der Sperrfrist, also noch dazu kaum betroffen. Die Münchner PV dagegen fand bereits am 5.4. statt, wo dann die Sperrfrist schon stärker ins Gewicht fiel.

Andererseits fühle ich mich von dieser Sperrfrist doch unangenehm bevormundet: Hiermit geschieht einfach ein Eingriff in die redaktionelle Gestaltung, der zwar IN DIESEM KONKRETEN FALL noch gerade so vertretbar ist, aber keinesfalls Schule machen sollte. Von daher glaube ich durchaus, dass die Reaktion hier ein sinnvolles Zeichen ist.

Zum Anderen - und in diesem Punkt hab ich übrigens bereits mit genau der betreffenden Agentur schon diskutiert, allerdings noch wegen eines anderen Films - gibt es auch andere Möglichkeiten, im Sinne der PR seine Texte zu planen, ohne sich deswegen einen zeitweiligen Maulkorb vorzubinden!
Ich mache es bei infocomma folgendermaßen (ab sofort, bisher war das etwas komplizierter, aber da gab es ein paar kleinere technische Probleme): Die Filmkritik erscheint sofort im Netz. Jeder Interessierte kann sich sofort informieren, ein Link wird bei imdb und ofdb eingetragen usw. Eine Woche vor Kinostart wird die Kritik quasi "neuveröffentlicht", sprich, sie erscheint wieder auf der Startseite unter den aktuellsten Meldungen. So wird der Leser quasi "daran erinnert", dass da doch noch der und der Film war, über den er ja vielleicht schonmal was gelesen hat (oder eben jetzt liest). Dieses Vorgehen bringt mit Sicherheit sowohl den Agenturen (es werden die Site-Besucher über einen längeren Zeitraum aufmerksam gemacht, eine, vielleicht positive, Kritik nochmal vorgelegt, etc.) als auch den Redaktionen (Leserzahlen, zB) das bestmögliche Ergebnis. Von daher schneidet man sich in meinen Augen mit der Sperrfristvergabe durchaus ins eigene Fleisch. Es kann durchaus zeitnah UND frühzeitig berichtet werden.

Als letzten Punkt: Ich verstehe gerade hier den Sinn der Sperrfrist überhaupt nicht. Durch den großen Erfolg des ja erst kürzlich im Kino gelaufenen Erstlings (ist ja nicht wie bei den üblichen Sequels mind. ein Jahr dazwischen) und der nahezu zeitgleichen DVD-Veröffentlichung, dürfte KB2 sowieso bereits überdurchschnittlich "im Gespräch" sein. Bleibt also die fadenscheinige Begründung, dass man keine deutsche Filmkritik vor dem US-Start haben wolle. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie man diesen Wunsch sinnvoll begründen könnte, erst Recht da in diesem konkreten Fall eine schlechte Kritik wohl sehr viel weniger negative Auswirkungen hätte als bei fast jedem anderen Film. Und gerade diese Fadenscheinigkeit dieser so offensichtlichen Ausrede - man will "uns" für seine Zwecke einspannen, hält es aber nicht einmal für nötig, uns über die Gründe aufzuklären - stößt mir doch sehr sauer auf. Ja, hier ist "beleidigte Leberwurst" von mir aus sogar treffend.

Vielleicht haben einige Majors (ich glaube nicht, dass die Idee von der Agentur stammt, übrigens) einfach vergessen, dass wir nicht ihre kostenlose Werbeverteiler sind, sondern eine gewisse Partnerschaft in gegenseitigem Interesse bestehen sollte... Dem widerspricht dieses Vorgehen massiv. Von daher halte ich ein "Zeichen" für alles andere als falsch - allerdings durchaus für mutig!

#14 Hick

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Geschrieben 15. April 2004, 13:02

Zitat

Wie auch immer: Ich habe nicht gesagt, und auch gehofft, das klargemacht zu haben, daß ich das für gut halte und beileibe nicht, daß ich die Hand nie gebissen hätte, nur ein gewisser Realismus, was die Konsequenzen angeht, ist durchaus angebracht. Insbesondere, und darum geht es mir eigentlich, bei dieser Lappalie. Für Dich ist es keine - auch okay. Mußt du selbst wissen.
Und warum regst du dich dann so - wie im Ausgangsposting - über unsere "Kritik" an dem Verfahren auf? Es scheint sich ja immer mehr herauszukristallisieren, dass wir dasselbe denken?


Zitat

Zitat

Uns (F.LM) füttert nur leider keiner ...
Ach, es gibt keine Einladungen zu Pressevorführungen?!
Doch, noch ...

Nun, ich wage die Behauptung, dass es nur ein "netter Bonus" ist, dass unsere Kritiken auch vorab erscheinen. Sollte irgendein Verleiher meinen, uns nicht mehr einladen zu müssen, wird mich das zumindest nicht hindern, eine Kritik zu schreiben - und auch nicht auf die Bewertung Einfluss nehmen. Wie du meinen Kritiken leicht ansehen kannst, ist der "Berichterstattungsteil" darin verschwindend gering.

Zitat

Zitat

Schade, dass andere Projekte von Filmkritiken leben müssen und daher tatsächlich nicht beißen dürfen. Dafür beißen wir dann für die mit.
Das ist sicher toll. Ich freu mich für die.
Gut, einverstanden, wenn ich dann für dich nicht mitbeiße? So wie es aussieht, werde ich meine Zähne wohl schadlos halten müssen, wenn ich mich durch den zu erwartenden PR-Dschugel kauen muss. :D

maX

#15 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 13:28

Zitat

Dennoch gibt es Grenzen und eine Einmischung wie eine Sperrfrist ist im Rahmen der Berichterstattung zu Kinofilmen ist meines Erachtens ein Schritt über diese hinaus, auch wenn die Grenzen, abhängig vom publizierenden Medium, sicher weich und oft unscharf sind.

Ich empfinde die Sperrfrist als nicht gar so schlimm. In diesem Falle. Ansonsten gebe ich Dir, insbesondere beim letzten Satz, uneingeschränkt recht.

Zitat

Nun denn, Harry Knowles. Keine Lust, den hier zu diskutieren,

Einverstanden. Für mich ist er aber nun mal Beispiel von pervertierter Online-Rezension.



Zitat

Warum aber kommt es Dir eigentlich so richtig gar nicht in den Sinn, dass es vielleicht auch von Buena Vista äußerst kleinkariert ist, eine solche "frühzeitige" Publikation zu untersagen?

Kommt es mir! Auch der Umstand, daß man selbst auf Pressevorführungen behandelt wird wie ein potenzieller Schwerverbrecher (halbe Stunde vor Beginn dort sein, Durchsuchung), scheint mir hochgradig albern, obwohl auch hier durchaus ein Grund vorliegt, für den ich auch Verständnis aufbringen kann.


Zitat

wer im Web als erstes eine Besprechung zu beispielsweise Kill Bill oder Matrix vorweisen kann, hat in der Regel viele Zugriffe und erfährt durch Foren und Suchmaschinen eine entsprechende Multiplikation

An dieser Stelle muß ich mal selber demütig eingestehen: Da ist was dran.


Zitat

Die könnten sich ein solches Gebahren gar nicht leisten, weil sie in dem großen PR-Teich eh schon viel zu marginalisiert sind.

Uh, ich hab schon die sprichwörtlichen Pferde kotzen sehen. Da wird häufig auch das Verhalten eines Multis an den Tag gelegt, aus welchem Grund auch immer.

Zitat

Erster Absatz: Zum einen habe ich kein Problem damit, einen Film wie "Monsieur Ibrahim" zu besprechen, ganz im Gegenteil.

Das war nun beabsichtigt überspitzt dargestellt - aber wie Du selbst weißt, bringt die Berichterstattung über Filme wie "Monsieur Ibrahim" nun nicht unbedingt die erhoffte Klickmultiplikation. Und da ist sie dann doch wieder, die Abhängigkeit.



Zitat

Der Satz mit der Hand, dem Essen und dem Beißen finde ich eigentlch ungeheuerlich - ich stehe jedenfalls nicht auf der Gehaltsliste eines oder mehrerer Filmverleihe.

Wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich meinte damit auch nicht Geld. Sondern ausshcließlich die Zurverfügungstellung von sämtlichen Pressematerialien, den Einladungen und den Interviewterminzuteilungen.

Es gibt aber einen Schlag von Salonschreibern - daß Ihr das nicht seid, weiß ich - die sich durch die Büffets fressen und durch die Premierenparties baggern, daß es einen wirklich nur noch anekelt und man allein schon deswegen solcherlei Veranstaltungen gar nicht mehr aufsucht.

#16 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 13:47

maX sagte am 15.04.2004, 13:02:

Zitat

Und warum regst du dich dann so - wie im Ausgangsposting - über unsere "Kritik" an dem Verfahren auf? Es scheint sich ja immer mehr herauszukristallisieren, dass wir dasselbe denken?

Nein, nicht ganz. Mir ist das Roß zu hoch und der Anlaß zu nichtig für die Ritterlichkeit. Und die Darstellungsweise ist mir zu extrem. Aber aufregen tu ich mich nicht.


Zitat

Sollte irgendein Verleiher meinen, uns nicht mehr einladen zu müssen, wird mich das zumindest nicht hindern, eine Kritik zu schreiben - und auch nicht auf die Bewertung Einfluss nehmen.

??!?!? Aber dann nicht zwei Wochen vor, sondern zwei Wochen nach Kinostart, weil Du dann nicht mehr eingeladen wirst? Wozu dann die Aufregung über die Sperrfrist?


Zitat

Wie du meinen Kritiken leicht ansehen kannst, ist der "Berichterstattungsteil" darin verschwindend gering.

Finde ich eigentlich nicht und würde ich weder positiv noch negativ bewerten wollen.


Zitat

Gut, einverstanden, wenn ich dann für dich nicht mitbeiße?

:angst: Was, wirklich nicht? :) Ich habe aber schon fast damit gerechnet. Auf der anderen Seite wüßte ich auch nicht, wofür!

#17 Thorsten H.

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Geschrieben 15. April 2004, 15:34

So, jetzt muß der König der Antiintellektuellen doch auch noch ein paar Worte dazu verlieren:

Also erstma': Ich bin kein Journalist, kenne nicht so viele Fremdwörter und kann mich auch nicht so toll ausdrücken, deshalb sag ich' s jetzt mal ganz einfach:

Wenn ich ein Magazin (egal ob online oder print) betreiben würde, wäre mir vor allem eins wichtig: Der Leser !

Und gerade bei so einem Film will "Kill Bill Vol.2" ist es mir absolut unverständlich, daß wegen einer "internen Sache" (ob jetzt Sperrfirst herrscht oder nicht, interessiert den Leser nullkommagarnicht) keine Rezension erfolgen soll.

Das ist für den Leser ärgerlich, da er wegen eines "Problems", welches ihm gelinde gesagt am Arsch vorbeigeht, auf die -vielleicht herbeigesehnte- Information seines (Lieblings(?)- )Magazins verzichten muß und kann für den Herausgeber -vor allem falls das zur Regel wird- ebenso ärgerlich sein/werden (wenn ich die Info hier nicht kriege, hole ich sie mir halt woanders).

Irgendwo -ich glaube es war auf der Inside- wurde behauptet, daß die Rezension eines neuen Films hier in kürzester Zeit bis zu 2000 Clicks bringt. Also ICH würde die nicht verschenken.

Just my 50 Cents,
Thorsten

#18 Hick

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Geschrieben 15. April 2004, 15:51

Tja, mein lieber Thorsten. Das du eine Filmkritik von mir zu KB2 lesen willst, ehrt mich natürlich im besonderen Maße. Aber ich muss leider passen. Es gibt nun mal Dinge, die auf lange Frist gesehen wichtiger erscheinen als "Klicks" und die kurzfristigen Wünsche von Lesern - zumal wenn die Leser langfristig gesehen das Nachsehen haben.

maX

#19 Julio Sacchi

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Geschrieben 15. April 2004, 16:21

Zitat

Es gibt nun mal Dinge, die auf lange Frist gesehen wichtiger erscheinen als "Klicks" und die kurzfristigen Wünsche von Lesern

Das ist, insbesondere da sich ursprünglich auf die Vorzüge von Online-Rezensionen und deren Aktualität und den daraus resultierenden großen Informationswert für die User bezogen wurde, eine ebenso überraschende wie dem eventuellen Leser gegenüber fragwürdige Ansicht.

Zitat

zumal wenn die Leser langfristig gesehen das Nachsehen haben.

Und jetzt kommen wir eigentlich wieder auf den Ursprung unserer Diskussion zurück.

Bearbeitet von Julio Sacchi, 15. April 2004, 16:31.


#20 Hick

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Geschrieben 15. April 2004, 16:32

Julio Sacchi sagte am 15.04.2004, 17:21:

Zitat

Es gibt nun mal Dinge, die auf lange Frist gesehen wichtiger erscheinen als "Klicks" und die kurzfristigen Wünsche von Lesern

Das ist, insbesondere da sich ursprünglich auf die Vorzüge von Online-Rezensionen und deren Aktualität und dem daraus resultierenden großen Informationswert für die User bezogen wurde, eine ebenso überraschende wie dem eventuellen Leser gegenüber fragwürdige Ansicht.

Zitat

zumal wenn die Leser langfristig gesehen das Nachsehen haben.

Und jetzt kommen wir eigentlich wieder auf den Ursprung unserer Diskussion zurück.
Wieso? Was hat denn der Leser davon, wenn er demnächst durch "Sperrfristen" oder ähnliches noch später an seine Informationen kommt (die ihm vielleicht sogar zur Entscheidungsfindung "Gehe ich rein oder nicht?" dienen)? Dass wir in diesem Fall keine Kritik zu KB2 geschrieben haben, hat ja nicht nur den Effekt, dass die Verleiher eventuell mitbekommen, dass sich die Presse nicht instrumentalisieren lässt, sondern auch, dass der Leser mitbekommt, was da im Hintergrund für Strukturen am wirken sind, die es letztlich auf ihn und seinen Geldbeutel abgesehen haben. Aber ich weiß auch gar nicht, warum wir das hier immer und immer wiederholen müssen? Das hat Thomas bereits gesagt und es ist auch dem Text implizit zu entnehmen. Filmjournalismus ist - wie jeder Journalismus - eben auch ein Politikum. Das war er schon immer und wird er sein. Es ist wirklich gut für dich, dass du mit den Verleihern diesbezüglich deinen Frieden gemacht hast. Aber ich habe da keinen Bock drauf. Zu meinem Berufsethos gehört eben, dass ich mich in meiner Freiheit der Berichterstattung nicht grundlos einengen lasse - zumal wenn ich den Verdacht habe, dass das aus rein ökonomischen Erwägungen passiert.

Mich würde nun langsam einmal interessieren, wie du zu der Sache stehst. Was glaubst du denn, warum da eine Sperrfrist verhängt wurde? Unserer "Verschwörungstheorie" willst du dich ja offensichtlich nicht anschließen. Erklär mir dann doch bitte mal den Sinn ... und vor allem auch den Vorteil (oder die Folgenlosigkeit), die solch eine Sperrfrist für den Verleiher, die Presse und vor allem für die Leser hat.

maX

#21 Thorsten H.

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Geschrieben 15. April 2004, 17:56

Also warum jetzt gerade "Kill Bill 2" mit einer Sperrfrist belegt wurde, weiß ich auch nicht. Aber ich glaube kaum, daß das mit der Qualität des Filmes zu tun hatt, denn so ziemlich alle Vorab- Stimmen äußerten sich mehr als begeistert.

Desweiteren verstehe ich deine Antwort nicht so ganz:

Zitat

Wieso? Was hat denn der Leser davon, wenn er demnächst durch "Sperrfristen" oder ähnliches noch später an seine Informationen kommt (die ihm vielleicht sogar zur Entscheidungsfindung "Gehe ich rein oder nicht?" dienen)?
Wieso sollte er ? Zu diesem Zweck gibt' s ja noch die Print- Medien, Internetforen (siehe DVDInside, da haben ja ein paar Leute den Film in der Pressevorführung gesehen und ihre Meinung gepostet), desweiteren exestieren ja auch noch viele, viele US- Seiten, auf denen man sich schlau machen kann.

Und überhaupt: Eine Woche vor dem Kinostart reicht doch voll und ganz, oder ? Ich meine, hast Du mal das heutige Kinopublikum beobachtet ? Viele wissen noch nicht mal wenn sie vor der Kasse stehen, was sie anschauen sollen (live erlebt: "Ääähhh, was läuft denn heute abend so alles ?")

Zitat

sondern auch, dass der Leser mitbekommt, was da im Hintergrund für Strukturen am wirken sind, die es letztlich auf ihn und seinen Geldbeutel abgesehen haben.
Und was denkst wohl, wen das ernsthaft interessiert ? Das sind interne Rangeleien, was soll mich das als Leser kümmern ? Ich krieg' letztendlich das Gewünschte, so oder so.

Zitat

...du mit den Verleihern diesbezüglich deinen Frieden gemacht hast. Aber ich habe da keinen Bock drauf.
Eben. Wie ich schon sagte: Eine interne Sache: Zwischen Dir (bzw. deinem "Berufsethos") und den Verleihern. Für den Leser völlig uninteressant und unwichtig.

Ach ja, um noch was Grundsätzliches klarzustellen: Ich möchte diese Sperrfrist jetzt keinesfalls schönreden, ich kann bloß die Entscheidung nicht verstehen, deswegen gleich einen Bericht zu kippen.

Bearbeitet von Thorsten H., 15. April 2004, 17:59.


#22 El_Ektromo

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Geschrieben 15. April 2004, 18:13

Thorsten H. sagte am 15.04.2004, 18:56:

Zitat

sondern auch, dass der Leser mitbekommt, was da im Hintergrund für Strukturen am wirken sind, die es letztlich auf ihn und seinen Geldbeutel abgesehen haben.
Und was denkst wohl, wen das ernsthaft interessiert ? Das sind interne Rangeleien, was soll mich das als Leser kümmern ? Ich krieg' letztendlich das Gewünschte, so oder so.

Zitat

...du mit den Verleihern diesbezüglich deinen Frieden gemacht hast. Aber ich habe da keinen Bock drauf.
Eben. Wie ich schon sagte: Eine interne Sache: Zwischen Dir (bzw. deinem "Berufsethos") und den Verleihern. Für den Leser völlig uninteressant und unwichtig.
Ich bin Leser und mich interessiert eigentlich fast alles, was damit zu tun hat Freiheit einzuschränken. Und finde schade, dass du das anders siehst. (Denke aber das du insofern Recht, dass du da nicht der Einzige bist.)

#23 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 15. April 2004, 18:23

Thorsten H. sagte am 15.04.2004, 18:56:

Eben. Wie ich schon sagte: Eine interne Sache: Zwischen Dir (bzw. deinem "Berufsethos") und den Verleihern. Für den Leser völlig uninteressant und unwichtig.
Der (regelmäßige) Leser kann sich aber mittels solcher "Aktionen" ein Bild der Zeitschrift bilden - und hier sollte man mit so einem Text bei einem anspruchsvollen Leser eigentlich einen Pluspunkt sammeln...

#24 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 15. April 2004, 18:29

djmacbest sagte am 15.04.2004, 19:23:

Thorsten H. sagte am 15.04.2004, 18:56:

Eben. Wie ich schon sagte: Eine interne Sache: Zwischen Dir (bzw. deinem "Berufsethos") und den Verleihern. Für den Leser völlig uninteressant und unwichtig.
Der (regelmäßige) Leser kann sich aber mittels solcher "Aktionen" ein Bild der Zeitschrift bilden - und hier sollte man mit so einem Text bei einem anspruchsvollen Leser eigentlich einen Pluspunkt sammeln...
Machst du da was zu (also so wie maX)? (Und weiß, dass das schwierig ist :( ). Hi übrigens :)

#25 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

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Geschrieben 15. April 2004, 18:35

Thorstens H.s Aussge reflektiert ja nicht unbedingt einen kritischen/filmpolitischen Standpunkt. In einem hat er Recht: Das ist häufig die Haltung des "Filmkonsumenten". Nur sind das aber zum Glück nicht die einzigen, die Filme gucken und sich mit dem Universum "Film" bechäftigen. Das ist eine reine Hedonisten-Haltung, der es egal ist, in welche Richtung sich die Publizistik bewegt ... hauptsache sie bewegt sich überhaupt. Deshalb muss man darauf auch nix antworten, weil ihm jede Antwort darauf konsequenterweise auch egal sein müsste (zumindest, wenn er das ernst meint, was er schreibt).

Solange die Cinema noch genügend große Bilder und Hofberichterstattung bringt und ich weiß, dass mir "dieser Film gefallen könnte, wenn mir auch XYZ gefallen hat" ... muss ich mir ja keine Sorgen um eine unabhängige und kritiksche Filmpublizistik machen. :rolleyes:

maX

#26 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 15. April 2004, 18:36

Kasi sagte am 15.04.2004, 19:29:

Machst du da was zu (also so wie maX)? (Und weiß, dass das schwierig ist :( ). Hi übrigens :)
Ich warte noch auf das OK vom Cheffe... ;)

#27 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 15. April 2004, 18:42

djmacbest sagte am 15.04.2004, 19:36:

Kasi sagte am 15.04.2004, 19:29:

Machst du da was zu (also so wie maX)? (Und weiß, dass das schwierig ist :( ). Hi übrigens :)
Ich warte noch auf das OK vom Cheffe... ;)
Ok :) (Also, ok, ähm, weißt schon ;) ).

#28 Phantomias

    Ex-Labertasse

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  • Ort:verdammt weit weg ... jwd

Geschrieben 15. April 2004, 19:27

Eure Haltung gefällt mir (zumindest wenn sie konsequent durchgehalten wird und das hoffe ich). Gerne wüßte ich aber, ob einschließlich der 16.4. gemeint ist, also ihr erst am 17.4. eine Kritik veröffentlichen hätten dürft (was für eine Scheiß Konjunktiv-Formulierung), weil der Film ja am 22.4. bei uns anläuft. (Ich versuche mir die Motivation des Verleihers auch auf einer rechnerischen Ebene zu erklären)

Werdet ihr jetzt grundsätzlich immer so verfahren, wenn es zu einem ähnlichen Fall kommt?
Schließlich habt ihr hiermit einen Präzedenzfall geschaffen.

;) Ich möchte ja nicht neugierig erscheinen, aber mich würde auch noch interessieren, ob es eine einsame Entscheidung war oder wieviele sich vorher kurzgeschlossen haben und wenn ja, ob sie einstimmig war.
Eingefügtes Bild

#29 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

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Geschrieben 15. April 2004, 19:35

1. Das wird bei Wiederholung in der Redaktion diskutiert und abgestimmt

2. Ja, wir haben uns kurzgeschlossen. Ich habe beispielsweise bei einer Filmkritikerin, die schon über 20 Jahre "im Geschäft" ist, gefragt, ob sie sich an einen ähnlichen Fall erinnern kann ... sie konnte nicht. Darüber hinaus haben wir unseren Text an zahlreiche Redaktionen von On- und Offline-Filmmedien geschickt.

3. Am 16.04., 0:00 Uhr darf jeder seine Filmkritik zu KB2 veröffentlichen.

maX

#30 Opagraui

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Geschrieben 15. April 2004, 19:36

ich würde den film an eurer stelle absichtlich in der luft zerreissen :axt:





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