

so, hier die kommentare bitte
#61
Geschrieben 25. Juli 2004, 17:52
http://www.artechock...ik/f/fugame.htm
#62
Geschrieben 26. Juli 2004, 10:54
Zitat
Mich würde interssieren, inwieweit Du hier eine direkte Verbindung siehst. Auf kausaler oder pathologischer Ebene?
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#63
Geschrieben 26. Juli 2004, 10:57
#64
Geschrieben 26. Juli 2004, 11:26
opagraui sagte am 26.07.2004, 11:57:
Meine Frage intendierte in die Richtung, inwieweit Du die edukative Entwicklung Brundles als "normal" verlaufend betrachtest oder als "gestört". Ich frage, weil ich Deinen Ansatz interessant finde und mir Deine psychoanalytisch betrachtenede Sichtweise gefällt.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#65
Geschrieben 26. Juli 2004, 11:34
Bearbeitet von opagraui, 26. Juli 2004, 11:34.
#66
Geschrieben 26. Juli 2004, 11:38
Zitat
Ich würde eher sagen, dass hier nicht die Psychoanalyse auf den Film angewandt wird (was ja "psychoanalytisch betrachtende Sichtweise" impliziert), sondern dass er in seiner Exegese Cronenbergs Freud-Interpretation zutage fördert, die Cronenberg (und zahlreiche andere Horrorregisseure) ja immer wieder ganz bewusst in ihren Filmen betrieben haben. Freud hat dem Horrorgenre einen Riesendienst erwiesen. (etwas doof ist es da nur, dass vor allem die psychoanalytische Filmtheorie nun immer wieder genau jene Filme auswählt, um daran ihre eigene Gültigkeit zu exemplifizieren, was natürlich dahingehend eigentlich schon Betrug ist, eine stillschweigende Verabredung zwischen Regisseur und Filmtheorie sozusagen ...

#67
Geschrieben 26. Juli 2004, 11:41
Bearbeitet von opagraui, 26. Juli 2004, 11:56.
#68
Geschrieben 26. Juli 2004, 12:30
Den Begriff edukativ bezog ich auf die erzieherische Entwicklung, die ein jeder Mensch in seiner Ontogenese vom Säuglingsstadium bis zur Latenzperiode durchläuft und in der sich die einzelnen Stufen seelischer Entwicklung vollziehen. Inzwischen nehme ich aber aufgrund der Thematik des Films, sowie Deines Eintrages an, dass sich diese Entwicklung Deiner Ansicht nach auf einer Pathologie Seth Brundles gründet und Cronenberg uns nicht eine Alternative zu einer neuen Lebensform bieten wollte.
@Immo
Ja, da kann ich Dir nur recht geben. Jedoch lassen sich alle ideologischen, politischen oder theoretischen Prinzipien auf alle künstlerischen Werke, in disem Fall Film, anwenden. Ich erwähne diesbezüglich immer gerne die Semesterarbeit eines Freundes, der Genderstudies studiert. In dieser Arbeit setzte er sich mit Vaterfiguren in unsere modernen Gesellschaft auseinander, die durch ihr Verhalten familiäre Strukturen zerstören, reaktivieren oder versuchen sie aufrecht zu erhalten. Seine Analyse führte er unter zuhilfenahme der bersten beiden Terminator durch. Während er an der Arbeit saß, kam der dritte Film heraus und er konnte seien Theorie um die Mutter erweitern. Auf welchem soziologischen Konzept seine Arbeit basierte vermag ich leider nicht zu sagen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#69
Geschrieben 26. Juli 2004, 12:32

interessiert dich das nur hobbymäßig oder machst du das beruflich oder im studium (psychologie)?
Bearbeitet von opagraui, 26. Juli 2004, 12:34.
#70
Geschrieben 26. Juli 2004, 12:41
Zitat
Ja, natürlich kann jede theoretische Denkrichtung auf Filme angewandt werden. In der Regel entspringen Filme ja aus der Gesellschaft heraus und entsprechend finden sich Aspekte der Gesellschaft wiederum darin, die sich extrahieren lassen, ob nun bewusst oder "unbewusst" in den jeweiligen Film hineingelegt.
Bei der psychoanalytischen Filmtheorie scheint mir der Fall jedoch ein klein wenig perfider zu sein: Zumindest vulgär-freudianische Ansätze sind ja längst schon Allgemeinplatz geworden und werden ständig und überall als Erklärungsmodell zum Besten gegeben. Sie schwirren als eigenständige Erzählung durch unseren Alltag. Natürlich richten auch viele Filmemacher gerade aus dem Horrorbereich ihre Filme nach diesen Theorien ganz bewusst aus - im Sinne einer Adaption (was ich beispielsweise Terminator nicht unterstellen will, dass er bewusst adaptiert). Bestes Beispiel dafür wäre etwa HULK von Ang Lee, den ich auch genau deshalb großartig finde: Er macht durch eine Vielzahl offenkundig, dass er nichts über den Menschen aussagt, sondern dass er eine Geschichte - den Freud'schen Familienroman - verfilmt, das dessen Narration mittlerweile das Rückgrat unserer Kultur darstellt.
Die psychoanalytische Filmtheorie nutzt diese Filme nun aber gerade so, als seien das alles unbewusste Prozesse, die sich in den Filmen ausformulieren und kommt zu dem Ergebnis, dass ja genau das, was sie so vertreten, in den Filmen auszumachen ist und ihre Theorien deshalb Gültigkeit und Aussagekraft auch über den Menschen besitzen. Dass dabei eigentlich nur auf struktureller Ebene Literatur adaptiert wird und sich so ausgehend von den Filmen allenfalls eien Aussage über den Stellenwert der Freud'schen Theorien für die Kultur treffen lässt, , wird in dieser Schule leider nicht wahrgenommen.
#71
Geschrieben 26. Juli 2004, 13:09
Der "Familienroman" ist ja keine diskursiv(ierbar)e Erzählung, sondern das Phantasma eines Neurotikers, der sich eine "fantastische Herkunft" erträumt und sie gegen seine (profane) Herkunft austauscht, um den Ödipuskomplex zu überwinden.
Also die richtige, ernstzunehmende (eben nicht: vulgäre) Psychoanalytische Filmtheorie interpretiert Filme ja nicht als Fallgeschichten (und legt weder den Regisseur noch seine Figuren auf die Couch). Nach Freud ist die Kulturproduktion genotypisch verwandt mit der phänotypischen psychischen Struktur des Individuums. Sie ähneln sich, weswegen man Psychoanalyse ja bei Kulturprodukten durchaus im strukturalisischen Sinne einsetzen kann (wo es ja immer um die Ermittlung einer "Spur des Ähnlichen" zwischen Werk und Interpretation geht). In diesem Sinne kann man durchaus sozusagen vom Kulturprodukt etwas über die Psychologie des Menschen erfahren. Und das liegt auch schon im Paradigma der Psychoanalyse begründet: Freud lehnt seine Theorien ja ganz bewusst an kulturhistorische Topoi, wie die Erzählung vom Ödipus u.a. an. Wenn man sich verschiedene psychoanaltische Ansätze der Filmtheorie, etwa die von Stephen Heath, ansieht, kann man diese Differenzierung deutlich herauslesen. Und spätestens nach der strukturalistischen Wende der Psychoanalyse (mit Lacan, Kristeva, ...) kann die Theorie als "strukturalisische Tätigkeit" (Barthes) genauso gut oder schlecht auf Filme appliziert werden, wie jede andere auch.
maX
#72
Geschrieben 26. Juli 2004, 20:07
opagraui sagte am 26.07.2004, 13:32:

interessiert dich das nur hobbymäßig oder machst du das beruflich oder im studium (psychologie)?
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#73
Geschrieben 28. August 2004, 16:36
opagraui sagte:
endlich wird man sich in hollywood seiner triebe und seines könnens bewusst, mit das beste, was die traumfabrik im neuen jahrtausend zustande gebracht hat, so sollte der unterhaltungsfilm aussehen
Endlich mal jemand der das genauso sieht und den Film nicht völlig verreist.



(Ex-)Filmtagebuch - (Ex-)Profiler - Imdb-Votelist ........... I'm happy just because I found out I am really no one.
#74
Geschrieben 04. September 2004, 16:17
Schön, dass dir der "Tod des Stalinismus in Böhmen" gefallen hat. Ja, es gibt zwei RC1-DVDs mit gesammelten Werken von Svankmajer, und natürlich auch DVDs zu den Langfilmen, wie etwa "Alice" oder dem neuesten Werk "Little Otik", die dir hier jetzt einmal empfohlen werden. Auf Volume 2 von "The Collected Shorts of Jan Svankmajer" ist auch der von dir genannte "Down to the Cellar" enthalten, den ich ganz okay finde. Ziemlich misanthropisch und pessimistisch das Ding, aber mir persönlich fast schon ein Stück zu greifbar, und weniger surrealistisch.
Meine Svankmajer-Tipps wären "Food", dem wohl zugänglichsten und pointiertesten Svankmajer, "Dimensions of Dialogue" und dem grauenhaft-creepy "The Ossuary"... Aber eigentlich sind alle ein Fest für alle Sinne!

"Cinema is everything to me. I live and breathe films... I even eat them" - Lucio Fulci
"I ask of film what most North Americans ask of psychedelic drugs." - Alejandro Jodorowsky
"When two or more people agree on an issue, I form on the other side." - Bill Hicks
#75
Geschrieben 12. September 2004, 15:15
Zitat
Eine Auseinandersetzung mit der "Philosophie" des Faschismus ist das meiner Meinung nach schon, nur wird diese eben u.a. als sexuell motiviert betrachtet. Und genau da setzten diese Filme dann auch an, reduzieren die Geschehnisse aber keineswegs auf eine reine sado-masochistische Fabel, was bei den Exploitation Nachzüglern dann leider meistens der Fall war. Auch wird in keinster Weise Anspruch auf eine Form von historischer Korrektheit erhoben. Gerade das ist ein Umstand, der äußerst wichtig ist...
Bearbeitet von Groucho Marx, 12. September 2004, 15:40.
#76
Geschrieben 12. September 2004, 15:44

Bearbeitet von Opagraui, 12. September 2004, 15:45.
#77
Geschrieben 12. September 2004, 16:19
Opagraui sagte am 12.09.2004, 16:44:

#78
Geschrieben 12. September 2004, 16:58
#79
Geschrieben 12. September 2004, 17:09
Opagraui sagte am 12.09.2004, 17:58:

#80
Geschrieben 12. September 2004, 17:12

naja, kramo aka r2d2, wir werden und wurden immer schon ignoriert
#81
Geschrieben 12. September 2004, 17:20
Opagraui sagte am 12.09.2004, 18:12:

naja, kramo aka r2d2, wir werden und wurden immer schon ignoriert

Ich hab aber 'ne Ausrede warum ich nicht häufiger deinen Kommfred verunreinige, die meisten Filme in deinem FTB hab ich noch nicht gesehen. (So wie Salo jetzt z.B. )

btw: Wieso muss ich denn r2d2 sein?


Bearbeitet von El_Kramo, 12. September 2004, 17:24.
#82
Geschrieben 12. September 2004, 18:23
#83
Geschrieben 12. September 2004, 18:28
Opagraui sagte am 12.09.2004, 19:23:



#84
Geschrieben 12. September 2004, 18:33
#85
Geschrieben 12. September 2004, 19:51

Ich lese gerne eure Kommentare und Tagebucheinträge und alle anderen bestimmt genauso. Bloß weil nicht immer sofort drauf geantwortet wird dürft ihr nicht glauben die gingen hier spurlos vorbei.
Manchesmal denke ich mir auch:" Schade, dass so wenig auf mein FTB oder einige Kommentare von mir eingegangen wird.", aber sowas darf man nicht persönlich nehmen. Für mich gehört ihr hier zum ganz festen Inventar.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#86
Geschrieben 12. September 2004, 20:15
Der Außenseiter sagte am 12.09.2004, 20:51:

Ich lese gerne eure Kommentare und Tagebucheinträge und alle anderen bestimmt genauso. Bloß weil nicht immer sofort drauf geantwortet wird dürft ihr nicht glauben die gingen hier spurlos vorbei.
Manchesmal denke ich mir auch:" Schade, dass so wenig auf mein FTB oder einige Kommentare von mir eingegangen wird.", aber sowas darf man nicht persönlich nehmen. Für mich gehört ihr hier zum ganz festen Inventar.


Auch wenn ein Übertreiben hier doch eigentlich nicht stattgefunden hat oder?

(Das "IsolationsignorierungsR2D2C3PO" Geunke, welches nicht allzu ernst gemeint ist, war eher auf etwas Älteres aus den TFs bezogen. (opa und ich hatten unabhängig voneinander 'ne Zeit lang dort das Gefühl gehabt mächtig ignoriert zu werden.


btw: Ich staple zu tief? Im FTB oder allgemein?

#87
Geschrieben 12. September 2004, 20:30
El_Kramo sagte am 12.09.2004, 21:15:


Bearbeitet von Groucho Marx, 12. September 2004, 20:30.
#88
Geschrieben 12. September 2004, 20:33
El_Kramo sagte am 12.09.2004, 21:15:


"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#89
Geschrieben 12. September 2004, 20:42
Der Außenseiter sagte am 12.09.2004, 21:33:
El_Kramo sagte am 12.09.2004, 21:15:



#90
Geschrieben 12. September 2004, 22:53
Etwas mehr Selbstbewusstsein kannst Du bei Deiner Offenheit schon an den Tag legen.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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