#61
Geschrieben 09. August 2014, 14:03
#62
Geschrieben 09. August 2014, 14:45
Funxton sagte am 09. August 2014, 10:00:
Ja, so hat halt jeder seine Feindbilder...
#63
Geschrieben 09. August 2014, 20:30
Sich auf seine snobistische Exklusivposition zurückzuziehen in der das sog. Weltkino ausschließlich auf Filmfestivals in privilegierten Sichtungsverhältnissen stattfindet, in einer Enklave also, die für den normalen Zuschauer uneinsehbar ist und deren Filme unsichtbar bleiben müssen, ist meines Erachtens jedenfalls auch keine Lösung. Und diese dann gegen das Hollywoodkino auszuspielen, ist natürlich unendlich arrogant. Da stimme ich Funxton zu. Wer hat nochmal gesagt, man müsse jeden Film völlig ernst nehmen, auch die so genannten Mainstreamfilme aus Hollywood? Michael Althen?
#64
Geschrieben 09. August 2014, 21:38
#65
#66
#67
#68
Geschrieben 10. August 2014, 19:16
#69
Geschrieben 10. August 2014, 19:28
Es ging, um das nochmals zu betonen, Sico, Bastro und mir über den Ausgangspunkt "The Avengers" hinweg, ursprünglich einzig und allein um die bereits seit längerem stattfindende, gegenwärtig jedoch noch immer akut grassierende Umkrempelung des gesamten Mediums Film nebst sämtlicher in-und externer Faktoren und vor allem darum, wie die Menschen, insbesondere jüngere, unerfahren(er)e und weniger reflexionsbewusste Zuschauer damit umgehen.
#70
Geschrieben 10. August 2014, 20:10
#71
Geschrieben 10. August 2014, 22:57
Bastro sagte am 09. August 2014, 20:30:
das ist doch nicht richtig. in zeiten von home cinema, online dvd-shopping, video on demand und bit torrent findet nichts in einer priviligierten enklave statt, sondern ist zugänglich wie sand am meer
#72
Geschrieben 10. August 2014, 23:49
Ubaldo Terzani sagte am 10. August 2014, 22:57:
In der Hauptsache aber ging es bei der Diskussion um das Kino als Ort für den Film und seine Zuschauer, die sich dorthin begeben. Und wie Spielpläne Wahnehmungsmechanismen beeinflussen können, und ob sich da irgendwas verändert, was auch die Filme dann anders macht. Und da muss man halt dann schon leider konstatieren, dass eben nur ein kleiner Ausschnitt des Filmgeschehens auf bundesdeutschen Leinwänden zusehen ist, und die Frage sich dann stellt, ob das gut oder bedenkenswert ist. In diesem Rahmen wollte ich auch meinen obigen Beitrag verstanden wissen.
Zuhause ist mittlerweile jeder sein eigener Kurator, klar. Da kann man sich dann auch zehnstündige philippinische Kunstfilme ankucken, schwedische Kleinod-Grotesken oder einen ganzen Nachmittag lang chinesische Minenarbeiter beim Pausemachen beobachten. Das ist dann aber eben wieder auch ein privater Raum, und kein öffentlicher. Eine Enklave. Das Besondere, Andere wird im heutigen Kinobetrieb an den Rand gedrängt, der Mainstream hat sich im normalen Programm fast vollständig durchgesetzt (leider eben auch im sog. "Programmkino"). Dass sich die verschiedenen Arten von Kino auch gegenseitig befruchten könnten, auch was die Vorlieben des Publikums angeht, wird nicht wahrgenommen. Man setzt auf das, was vermeintlich am meisten Geld in die Kasse spült.
#73
Geschrieben 11. August 2014, 00:46
jedenfalls ging es mir in meiner antwort an dich nur darum dass man locker was anderes sehen kann als amerikanische mainstreamfilme. von mir aus auch im kino: wir haben hier 2 gute programmkinos mit insgesamt 6 sälen. die zeigen wie gesagt viel internationalen mainstream (was ja nicht schlecht ist, denn der dany boon am dienstag war sehr lustig), aber sie zeigen zudem auch wirklich alternative filme und wurden dafür ausgezeichnet. da gab es mal afrikanische wochen, etc pp.
jedenfalls sind meiner wahrnehnumg nach die meisten filme in meinen beiden programmkinos eh filme, die vorher auf festivals gelaufen sind, weshalb ich den festivals nicht so einen exklusiven charakter einräumen würde, wie es in deinem vorletzten beitrag in meinen ohren anklang.
nichtsdestotrotz hast du natürlich recht dass im (programm)kino nur ein kleiner ausschnitt des weltweiten filmgeschehens zu sehen ist. ebenso auf den in deutschland veröffentlichten dvds. finde ich aber nicht schlimm, denn wie du andeutest: es muss eine ausreichend große zielgruppe für einen film geben, sonst lohnt sich das nicht. aber wer wirklich will und sich informiert, kann nahezu alles gucken, was er möchte. auch auf legalem wege: in vielen fällen muss man sich ja nur eine import-dvd bestellen und englische untertitel lesen können, um einen film zu sehen, der hierzulande nicht veröffentlicht wurde. oder eben bit torrent benutzen.
es ist ja nicht die aufgabe von kinobetreibern oder dvd-verleihern, dem zuschauer die welt nahezubringen, sondern ihre aufgabe ist es geld zu verdienen. wem nicht immer gefällt, was gezeigt wird, kann sich anderweitig umsehen, weil: freies land und so. wem aber gefällt, was gezeigt wird, guckt halt nur das, weil: freies land und so.
#74
Geschrieben 11. August 2014, 14:14
Leute die keine große freiheit (indem sie sich durch beschäftigung mit der sache relationen schaffen die sie erweitern können) in bestimmten systemen (also hier film) haben, weil sie zB andere prioritäten haben wie freundin, sport, beruf, haustiere .... proletarier, biedermeier, spießer ... sind da teils stark begrenzt.
Einerseits deswegen und dann kommt noch der persönliche geschmack dazu, da bleibt dann nur 1-2 der 2-4 angebotenen blockbuster im kino ....
da sich das verhalten zu hause meist nicht großartig ändert, wird dann da auch nicht viel mehr geguckt.
dennoch ist mehr angebot mehr möglichkeit. da diese leute aber icht soviel wählen, kann man nur hoffen, das auch so was gutes angeboten wird.
die wahl trifft also eher der sowieso schon faszinierte, eben freie. und von denen gibts nich so viele ... und das gruppenphänomen zersetzt das ganze nochmals.
was die produktion angeht, hat sich hollywood in den letzten jahren aber wieder gemacht. Es gibt eine etwas differenziertere produktionslage denk ich ... wo du teenie streifen (dazu zählen auch die ersten drei Transformers) machst aber auch erwachsenen kino, das war ja in den neunzigern etwas verschwommen. dann hat sich der anspruch differenziert und die konzerne wissen ganz genau wer hier was käuft und für wen hier produziert wird. hier bestimmt leider auch die kaufkräftigste gruppe ... die ganz anspruchsvollen dinge für junge und erwachsene gibt es auch, manchmal auch mit einem gewissen anteil an pop. das gehört zur kunst und eben zu einer bestimmten zivilisierten art dazu.
In so fern find ich es dafür sehr interessant, welche kultur (in welchen ländern) sich an sich durchgesetzt hat und welche milieus mehr oder weniger kultiviert wurden...etc etc!!?? Oder welche am ehesten ins kino gehen ... oder filme gucken.
da es nur wenige intelligente reiche oder künstler gibt ........ den rest könnt ihr euch selber denken.
kunst als anspruch setzt kann sich aber auch durchsetzen, besonders wenn das produkt sehr künstlerisch ist. Das wurde mensch sei dank erkannt und die neunziger (die schlussphase des apokalyptisichen jhds. und die ära des ungebremsten turbo-kapitalismus) sind endlich überwunden.
es gibt, vor allem in Hollywood, jede menge "kleinere" (meist (fiktive) drama) produktionen die alle sehr nett sind und philosophisch und literarisch sehr zu begeistern wissen (Jetzt kommen noch die serien und neueren tv produktionen dazu). Diese filme gibt es in allen ländern. Das sind die kleinen guten filme die so in den späten neunzigern aus allen ländern langsam aufgetaucht sind (von denen es mittlerweile eben so viel gibt, das du kaum mehr nachkommst all die filme zu gucken).
Die produktionskraft reicht aber nicht aus würd ich sagen, um so viel zu produzieren wie Hollywood das tut. Insofern wird sich wohl noch viel schrott gebären, aber ich denke das die anderen auch von der geschichte und dem aktuellen bewusstsein (bzw nachfrage) lernen und es somit vlt etwas schneller voran geht.
In manchen ländern gibt es auch sehr gute filmszenen würd ich sagen.... da sich immer ein milieu auch über national herrschende kulturen hinwegsetzen kann ... was zu kleinen oder auch großen regionalen avantgarde-erscheinungen führen kann...
japan/thailand/südkorea/österreich/dänemark/uruguay ...
oft hängt das auch nur an wenigen personen .... das kann auch wieder vergehen, je nach rezipation ... und je nach dem wie flexibel reich die kultur ist an bestimmten orten.
Indien is natürlich ein extrem beispiel .... Inder und film .... is fast wie USA und Fussball ...
last seen
Captain America 2
fand ihn schlechter als den ersten
6,9-7
Auge um Auge
nettes drama sehr nett gespielt, vom thema und verhalten aber auch nich so neu
7.9-8
Honkitonk Man
ne art vorläufer zu CRAZY HEART
der blick der prostituierten als der junge sagt: "ich liebe sie"
historisch!
grandioser anfang!
min 8
#75
#76
Geschrieben 11. August 2014, 20:26
der abgrund ist auch WE'RE THE MILLERS. ja, lustig, eine vogelspinne beißt wem in die eier und die schwellen an. hätte auch 2002 rauskommen können. ist aber egal, weil ein bisschen unterhaltsam ist das dann ab und zu schon. nur wirklich lustig eigentlich nie.
#77
Geschrieben 13. August 2014, 10:46
Funxton sagte am 09. August 2014, 21:45:
Ich habe weder Feinde noch Feindbilder - höchstens großzügiges Mitleid für Unbelehrbare
And pigs can fly, würde ein Engländer darauf antworten. Ich finde es ja faszinierend, dass filmbegeisterte
Menschen, die sehr besehen sind, und sehr viel vom Film verstehen, den klassischen Filmkanon, die
Festivals, das Filmfeuilleton und ähnliches als ihr Feindbild auserkoren haben. Dass dies keine
Einzelhaltung ist, weiß ich erst seitdem ich hier bin. Verstehen kann ich es trotzdem nicht. Selbstverständlich
gibt es wie überall auch hier den Exzess (blasierte Möchtegernintellektuelle, die ganz betroffen sind, nachdem sie
einen Problemfilm aus Burrundi gesehen haben) aber das ist doch mehr Ausnahme als Regel. Denn es bildet
eine unentbehrliche Gegengewicht zu der ausschließlich nach Marktgesetzen funktionierenden Filmindustrie
und allem was dazu gehört. Außerdem übersiehst du bzw. ihr dass eurer Filmwissen dazu führt, dass ihr im
Grunde genommen selbst Teil dessen seid, was euch so verhasst ist.
#78
Geschrieben 13. August 2014, 10:52
Antoine Doinel sagte am 13. August 2014, 10:46:
Menschen, die sehr besehen sind, und sehr viel vom Film verstehen, den klassischen Filmkanon, die
Festivals, das Filmfeuilleton und ähnliches als ihr Feindbild auserkoren haben. Dass dies keine
Einzelhaltung ist, weiß ich erst seitdem ich hier bin. Verstehen kann ich es trotzdem nicht.[...]
Außerdem übersiehst du bzw. ihr dass eurer Filmwissen dazu führt, dass ihr im
Grunde genommen selbst Teil dessen seid, was euch so verhasst ist.
Der überwiegende Text deines Postings zeugt nur von einem - von erschreckendem, fast schon schmerzhaftem Missverständnis unserer Filmverständnis-Personae nämlich. Du unterstellst mir und anderen Forenmitgliedern hier lapidar und mit einem bald beiläufigen Handwischen Dinge, die nicht nur unwahr sind, sondern sogar völlig realitätsverzerrend. Schlimm. Und traurig
#79
Geschrieben 13. August 2014, 11:11
aber es trifft eben nur auf dieses zu. Und das andere Kino hat einen viel größeren Marktanteil,
(Tarantino, Wes Anderson die erfolgreichen franz. Komödien u.s.w) wie Bastro in seiner
wohl auch etwas emotional aufgeladen Antwort uns einreden möchte.
Darauf möchte ich doch noch hinweisen. Und Ubaldo sieht das wohl ähnlich.
#80
Geschrieben 13. August 2014, 11:13
Funxton sagte am 13. August 2014, 10:52:
Der überwiegende Text deines Postings zeugt nur von einem - von erschreckendem, fast schon schmerzhaftem Missverständnis unserer Filmverständnis-Personae nämlich. Du unterstellst mir und anderen Forenmitgliedern hier lapidar und mit einem bald beiläufigen Handwischen Dinge, die nicht nur unwahr sind, sondern sogar völlig realitätsverzerrend. Schlimm. Und traurig
Dann kläre mich doch auf, anstatt die beleidigte Leberwurst zu spielen.
#81
Geschrieben 13. August 2014, 12:15
River (2011) - Ryuichi Hiroki begleitet eine junge Frau durch das Elektronik-Nerd-Viertel Akihabara in Tokio, die ihren Freund 2008 beim Akihabara-Massaker verloren hat. Auch das Tohoku-Erdbeben kommt noch über eine Nebenerzählung hinzu, in diesem ruhigen und lyrischen Handkamera-Film.
#82
Geschrieben 13. August 2014, 12:25
Du bist seit drei Jahren Mitglied dieses Forums und solltest doch eigentlich wissen welchen Stellenwert Film in ALLEN einzelnen Facetten und Spielarten für die Allermeisten von uns hat. Wirf einfach mal einen Blick ins Register und klick dich mal durch die Seiten, um zumindest einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wer von uns was und wie schaut. Gerade das machte doch ursprünglich mal die Seele dieses Forums aus; dass es abseits von persönlichen Präferenzen, die, wie bekay es oben zutreffend schrieb, eben grundsätzlich wichtig für Jeden von uns sind, gerade keine Ressentiments gegenüber jedweder Art von Film gibt. Kritisiert werden darf und muss lediglich die umgekehrt proportionale Arroganz, sich auf gewisse Segmente des Gesamten als Repräsentanten der einzig gültigen Wahrheit zu versteifen und den Rest a priori zu verdammen. Gerade DAS wäre immens einäugig und somit diskussionswert.
Und, und darin liegst du definitiv falsch, betreffen die technischen und stilistischen Modifikationen des gegenwärtigen Filmemachens mit all seinen multiplen Ein- und Ausflüssen keineswegs exklusiv das Blockbusterkino. Jenes spiegelt großflächige Umwälzungen lediglich am nachvollziehbarsten, weil eben am medial omnipräsentesten wider. Auf der ganzen Welt und in jeder filmischen Spielart, ob Genre- oder sogenannter Bildungsbürgerfilm, ob Studio, staatlich cogetragen oder independent, finden momentan gewaltige Wandlungen statt.
#84
Geschrieben 13. August 2014, 19:10
Solange man sich mit dem Medium Film mehr oder weniger ernsthaft (aber immer aufrichtig!) auseinandersetzt, sollte doch alles möglich sein.
Die Formen wandeln sich, die Art und Weise, Inhalte filmisch zu erzählen, wandeln sich (siehe die Äußerungen Soderberghs etwa), aber die Themen bleiben dieselben.
#85
Geschrieben 13. August 2014, 19:18
#86
Geschrieben 13. August 2014, 19:28
Ein schönes, mögliches Schlusswort für eine im weiteren Verlauf in der Tat völlig auseinanderbrechende Unterhaltung.
#87
Geschrieben 13. August 2014, 20:01
<div> </div>
#89
Geschrieben 14. August 2014, 08:02
Alex kommt immer wieder zur spät zur Schule und muß sich deshalb auch einen Rüffel des Direktors anhören (der wohl nur deshalb noch vergleichsweise milde ausfällt, weil Alex zu den Spartakiade-Hoffnungen der Schule gehört...). Wie das immer wieder passieren kann, zeigt der Hauptteil des Films: während seines Schulwegs führt Alex' Fantasie ihn immer wieder in Szenarien, die deutlich von den Western-Sendungen, die er abends heimlich im Fernsehen sieht, geprägt sind, und in denen sein Sportlehrer dann als Indianer oder der Schulleiter als Sheriff auftreten. Reizvoll an diesem Film ist, wie sich Realität und Fantasie durchdringen (manchmal ist beides zugleich im Bild, wenn Alex etwa auf einem Pferd - eigentlich sein Fahrrad - im Straßenverkehr unterwegs ist), allerdings haben die Westernsequenzen einen gewissen Hang zur Verselbständigung, und stellenweise wird der Film etwas chaotisch. Trotzdem ein reizvoller Klassiker des DEFA-Kinderfilms.
#90
Geschrieben 14. August 2014, 23:45
The Drudgery Train (Nobuhiro Yamashita, 2011) - böse Slacker-Komödie ohne Lachen. Trist, hart, irgendwie: real. Eine Empfehlung.
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