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Cine-Tours - Filmforen.de

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Cine-Tours


46 Antworten in diesem Thema

#1 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 13:46

Falls jemand Anmerkungen, Fragen oder Kritik zu meinen "Cine-Tours" hat - bin für alles offen.
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#2 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 06. September 2009, 13:53

:ola:

Und mit einem Film aus Senegal begonnen. :love:
Daher kommt auch meine einziger Anknüpfungspunkt zum afrikanischen Kino, Djibril Diop Mambéty Ist denn in Senegal die Filmindustrie stark ausgeprägt? Ich dachte immer, daß Nigeria das afrikanische Indien sei.

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#3 Bob

    social assassin

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Geschrieben 06. September 2009, 14:18

dein themenschwerpunkt kommt mir sowas von gelegen, erste sahne! :)

ich bin seit einiger zeit dabei möglichst viele unterschiedliche länder "filmisch zu bereisen", aber stecke momentan etwas fest: Ein Film pro Flagge. (<- habe erst 31 "gesammelt" = geguckt)

vor allem machen mir dabei die unterschiedlichen sprachen spaß, von daher könnte dein ftb eine schöne fundgrube für mich werden.

p.s. @ Pusher: hast du auch die fortsetzungen gesehen?

#4 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 14:22

@The Critic:

Ja, die nigerianische Filmindustrie ist als "Nollywood" bekannt und ist in punkto Produktivität meines Wissens nach die derzeit drittgrößte Filmindustrie, die Ägypten vom dritten Rang gestoßen hat. Aber soweit ich weiß, gibts da bisher keine herausragenden Vertreter...

Hier habe ich einige Tipps und Infos her. Sehr interessanter Beitrag zum Thema "Afrikanisches Kino".

Aus Senegal scheinen jedenfalls die meisten "wichtigen" und international beachteten schwarzafrikanischen Klassiker zu kommen...

Bearbeitet von Happy Harry mit dem Harten, 06. September 2009, 14:23.

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#5 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 14:27

@Bob:

Ich werde mich bemühen, möglichst abwechslungsreich zu bleiben und relativ unbekannte Empfehlungen zu bringen. Zwischendrin werden dann aber auch immer wieder solche Sachen wie "Pusher" kommen, der wohl für niemanden hier ein Geheimtipp ist...

Dein Projekt "Ein Film pro Flagge" gefällt mir gut, über die Filmauswahl kann man natürlich streiten.

Zu "Pusher": Habe beide Fortsetzungen erst kürzlich gesehen und daher auch nochmal Lust auf den ersten bekommen. Ich werde noch kurz was zu beiden schreiben...
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#6 Zodiac

    Da Blogga

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Geschrieben 06. September 2009, 14:49

Hallo Happy Harry mit dem, was man in meinem Alter gern hätte!

Auch ich bin begeistert von deiner Idee, dich eher den weniger bekannten Filmländern zu widmen. "Xala" als Beginn hat mich besonders angesprochen, weil ein Widerspruch im Zusammenhang mit Senegal schon lange in mir brodelt. Da sehe ich einerseits den UNO-Sonderberichterstatter Doudou Diène, der sein Land in gehobenem Französisch als "Suisse de l'Afrique" verkauft, andererseits erzählt mir der Senegalese, der unter uns wohnt, ganz andere Geschichten und fordert mich auf, mir die im Internet zu findenden Bilder von Senegal anzusehen. - Ich gehöre zwar leider eher zu den sich mit konventionellen Filmländern auseinandersetzenden Typen (too old to discover new grounds...); aber "Xala" werde ich mir mit Sicherheit besorgen. :) - So kriegt man mich rum!

#7 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 14:58

@Zodiac:

Sehr schön, das ich dich überzeugen konnte. Bin jetzt kein Afrika-Experte aber kann versichern, das Sembene hier wirklich was zu sagen hat. Wie eloquent er die Befindlichkeiten seines Heimatlandes auf den Punkt bringt und wie viele Themen er elegant anschneidet ohne oberflächlich zu wirken - all das verdient große Anerkennung. Darüber hinaus muss man sich bei "Xala" wirklich nicht auf etwas vollkommen fremdartiges einlassen. Der Film ist sehr eingängig und einfach...

Zu meinem Namen: kennst du den Ursprung? Da schwingt nämlich ne Menge Selbstironie mit. "Hard Harry" (im englischen Original) ist nämlich ein verschüchterter Außenseiter, der sich nur über seine Radiosendung traut, seine Meinung zu sagen. ;)

Bearbeitet von Happy Harry mit dem Harten, 06. September 2009, 14:59.

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#8 Bob

    social assassin

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Geschrieben 06. September 2009, 15:03

Beitrag anzeigenHappy Harry mit dem Harten sagte am 06.09.2009, 15:27:

über die Filmauswahl kann man natürlich streiten.
DAS war mir klar. :D

ich habe mir aber auch nicht stundenlang den kopf zerbrochen, gerade bei dem us-kino ist es ein unmögliches unterfangen den repräsentativsten film zu küren. das hat sich dann einfach vom titel her angeboten. soll mehr ein unbedarftes sammelbuch darstellen, als eine liste "sie alle zu knechten".

Beitrag anzeigenHappy Harry mit dem Harten sagte am 06.09.2009, 15:27:

Habe beide Fortsetzungen erst kürzlich gesehen und daher auch nochmal Lust auf den ersten bekommen. Ich werde noch kurz was zu beiden schreiben...
bin gespannt! darf auch gerne länger ausfallen. ;)

#9 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 15:13

Zu der Filmauswahl: "Es war einmal in Amerika" käme für mich schon deshalb nicht in Frage, weil kein amerikanischer Regisseur beteiligt war. Ich hätte da etwas "rein" amerikanisches genommen, wie zum Beispiel einen Western von John Ford. Sind mir allgemein zu viele internationale Ko-Produktionen dabei....

Aber auch sehr schöne Filme sind dabei, die ihre Filmindustrie auch wirklich gut repräsentieren. "Pusher II", "The Man who saves the World", "Mad Max 2" oder "Black Book" und viele andere natürlich auch. Als Sammelbuch (und nicht unbedingt als "unbedarftes") funktioniert das Ganze sehr gut...

Wenn es längere Texte zu den Pusher-Filmen geben sollte, dann landen die aber eher auf meinem Blog als im Filmtagebuch. Hier will ich mich eigentlich kürzer fassen...
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#10 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 06. September 2009, 15:19

Beitrag anzeigenBob sagte am 06.09.2009, 14:18:

dein themenschwerpunkt kommt mir sowas von gelegen, erste sahne! :)

ich bin seit einiger zeit dabei möglichst viele unterschiedliche länder "filmisch zu bereisen", aber stecke momentan etwas fest: Ein Film pro Flagge. (<- habe erst 31 "gesammelt" = geguckt)

vor allem machen mir dabei die unterschiedlichen sprachen spaß, von daher könnte dein ftb eine schöne fundgrube für mich werden.

Bob, die Filmauswahl soll aber sicherlich nicht das Filmland symbolisieren, oder? (Edit: Das hast Du in der Zwischenzeit schon beantwortet.)

Anregungen:
CSSR - Tausendschönchen
Rumänien - 4 luni, 3 saptamâni si 2 zile
Vietnam - Der Duft der grünen Papaya
Iran - Schwarze Tafeln
Chile - Tony Manero Edit: Da hast Du schon was.
Uruguay - Whisky
Pakistan - Silent Water

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#11 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 06. September 2009, 15:30

Michael Shaowanasai war auf der Berlinale damals anwesend. Ich muß sicherlich nicht extra ausführen, daß er exaktamento so wie sein Film war und den ganzen Kinosaal aufgemischt hat. Vielleicht auch deshalb (und wegen persönlicher Präferenzen) sehe ich den Film ein deutliches Stück über dem Durchschnitt.

Edit: Ach übrigens, Harry, man darf auch externe Filmbeiträge (in Blogs etc.) in das Filmtext-Register eintragen.

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#12 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 06. September 2009, 15:47

Habe den Film auch im Kino sehen dürfen, zusammen mit diversen ätzenden Kurzfilmen. Da wurde einem schon viel abverlangt, vielleicht hat das meine Begeisterung getrübt. Denn gefallen hat mir "Iron Pussy" schon und leicht über dem Durchschnitt würde auch ich den Film ansiedeln.

Bei mir war das Publikum zunächst nur gelangweilt, anschließend schon fast gereizt. Und Michael Shaowanasai war leider nicht da um irgendwas abzufedern... :)

Edit: Danke für den Hinweis.

Bearbeitet von Happy Harry mit dem Harten, 06. September 2009, 15:47.

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#13 pasheko

    Hypnosemaschinen AG

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Geschrieben 07. September 2009, 15:27

Hallo Harry,

die Idee mit den vielen Ländern gefällt mir auch gut, wildere ja auch ein bißchen durch die Gegend, wenn auch hautsächlich im Horrorfilmgenre. Kleiner Klugschiß am Rande: BAD BOY BUBBY ist nicht Rolf de Heers Debüt, er drehte z.B. bereits 1988 den wunderlichen SF-Film Encounter at Raven's Gate, der mir persönlich etwas besser gefällt als der böse Bub. Ach ja, und falls du noch mal Lust auf Weerasethakul bekommen solltest, würde ich BLISSFULLY YOURS und TROPICAL MALADY empfehlen, für die braucht man zwar auch Geduld, die sind aber nicht ganz so sperrig wie MYSTERIOUS OBJECT...

#14 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 07. September 2009, 16:57

Hey pasheko,

danke für deinen Hinweis - Fehler wird ausgebessert und de Heers Debüt noch angeschaut. Genau wie de Heer habe ich auch Weerasethakul nicht gänzlich abgeschrieben. Der Teil der Münchener Retrospektive, den ich mir anschauen konnte, hat mich aber (gelinde gesagt) entsetzt. Warum der Mann als Erneuerer des Kinos gefeiert wird, ist mir schleierhaft. Vielleicht liegt es ein Stück weit an mangelndem Verständnis meinerseits, das restliche Publikum hat aber ähnlich reagiert. Seine Kurzfilme und frühen Arbeiten sind jedenfalls die langweiligsten Filme, die ich je im Kino erdulden musste. Und ich finde es zumindest sehr dreist, wenn ein "Kunstwerk" daraus besteht, zwanzig Minuten lang einen schlafenden Menschen zu zeigen. Die von dir genannten Empfehlungen stehen aber noch auf meiner Liste, sind dort aber eben seit meinen ersten Erfahrungen mit Weerasethakul erheblich nach unten gerutscht...
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#15 psychopaul

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Geschrieben 07. September 2009, 19:12

Hallo Harry! :D

Schöne Idee, dieses "Exoten-Tagebuch". Kann mich bei Weerasethakul nur pasheko anschließen, vor allem die zweite delirierende Hälfte von "Tropical Malady" zählt zum Aufregendsten, was ich in den letzten Jahren in einem Kino gesehen habe (allerdings eben im Kinosaal, vermutlich auch sehr wichtig). Blissfully Yours hat mir auch gut gefallen, aber den könntest du eventuell auch unter "langweilig" anordnen. ;) Zumindest Tropical Malady sollte sich aber jeder Filmfreund mal ansehen. :)
Stärke ist etwas für Schwächlinge.

#16 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 08. September 2009, 02:23

Hey Hey, so "sieht" man sich wieder... :)

Weerasethakul verurteile ich ja nicht völlig aber das, was ich gesehen habe, macht mich stutzig angesichts seines Rufs. "Tropical Malady" wird aber definitiv demnächst geschaut im Rahmen der Cine-Tours. Aber mal im Ernst: Der Typ filmt knapp 20 Minuten lang seinen Lover beim schlafen. Als wäre das noch nicht genug, läuft anschließend die "Fortsetzung": am nächsten Tag wird der gleiche Kerl nochmal 20 Minuten gefilmt. Ich finde es schon ein Stück weit beleidigend, so etwas einem zahlenden, aufgeschlossenen Publikum als filmische Arbeit aufzutischen. In einem anderen "Kurzfilm" zeigt er drei oder vier junge Thailänder auf einem Pick-Up. Der Wagen fährt und die Männer zeigen uns ihre Tattoos - toll...

Oder in "Vampire" sehen wir einen leicht mit Tierblut beschmierten Mann, wie er nachts durch einen Dschungel-Abschnitt läuft. Hat dann irgendwie mit thailändischem Volksglauben zu tun und soll wohl auch ganz große Kunst sein. Tut mir leid, aber wenn jemand solche Filme auf die Welt los lässt, dann lässt es mich doch an der Rezeption seines Werkes zweifeln - aber wie gesagt ist er nicht abgeschrieben. Nur vorbelastet... ;)
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#17 Bastro

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Geschrieben 08. September 2009, 07:40

Beitrag anzeigenHappy Harry mit dem Harten sagte am 08.09.2009, 03:23:

Hey Hey, so "sieht" man sich wieder... :)

Weerasethakul verurteile ich ja nicht völlig aber das, was ich gesehen habe, macht mich stutzig angesichts seines Rufs. "Tropical Malady" wird aber definitiv demnächst geschaut im Rahmen der Cine-Tours. Aber mal im Ernst: Der Typ filmt knapp 20 Minuten lang seinen Lover beim schlafen. Als wäre das noch nicht genug, läuft anschließend die "Fortsetzung": am nächsten Tag wird der gleiche Kerl nochmal 20 Minuten gefilmt. Ich finde es schon ein Stück weit beleidigend, so etwas einem zahlenden, aufgeschlossenen Publikum als filmische Arbeit aufzutischen. In einem anderen "Kurzfilm" zeigt er drei oder vier junge Thailänder auf einem Pick-Up. Der Wagen fährt und die Männer zeigen uns ihre Tattoos - toll...

Oder in "Vampire" sehen wir einen leicht mit Tierblut beschmierten Mann, wie er nachts durch einen Dschungel-Abschnitt läuft. Hat dann irgendwie mit thailändischem Volksglauben zu tun und soll wohl auch ganz große Kunst sein. Tut mir leid, aber wenn jemand solche Filme auf die Welt los lässt, dann lässt es mich doch an der Rezeption seines Werkes zweifeln - aber wie gesagt ist er nicht abgeschrieben. Nur vorbelastet... ;)
In einem der REVOLVER-Bändchen gibt es ein schönes Interview mit Weerasethakul, das vielleicht etwas Licht in die Sache bringt. Ansonsten auf die schnelle (m)eine kleine Meinung zum Kunst-Thema... Das künstlerische ist dem Werk nicht inhärent, sondern wird durch seine Ausstellung zur Kunst erklärt. Dass eine Rezeption des Werks dennoch erschüttern und aufrütteln kann, belegst du selbst mit deiner Reaktion. Im Netz gibt es tausend Texte zu diesem Sachverhalt, ein besonders schöner Einstieg, der das Thema des Privaten mit einbezieht (welches du ankreidest) läßt sich in der Entwicklung der Photographie nachvollziehen, etwa wenn du dir die Sachen von Larry Clark, Nan Goldin oder +Mythos von Richard Prince reintust. Ansonsten ist auch die Sache mit der statischen Filmlänge nix neues, : http://de.wikipedia....i/Empire_(Film) oder die Sachen von Lav Diaz.

Bearbeitet von Bastro, 08. September 2009, 07:40.


#18 The Critic

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Geschrieben 08. September 2009, 09:15

Harry, "Erneuerer des Kinos" ist eine Außenzuschreibung, gegen die sich der Künstler nicht wehren kann. Im Gegensatz zum Macher des Empire konzipiert Weerasethakul seine Werke nicht auf deren Wirkung im Kunstmarkt hin. Ihm ist es also auch nicht anzulasten, daß der Kunstmarkt vor allem dies ist - Markt. Ein Markt, beständig gierend nach kurzfristiger Sensation und langfristigem Vergessen. Aber lassen wir das, nun wird's ökonomisch.

Tropical Malady fand ich übrigens interessant, währenddessen der ähnlich konzipierte Blissfully Yours an mir vorbeigerauscht ist. Vielleicht setzte Weerasethakul in TM am präzisesten, am fokussiertesten sein Konzept um. Ein unbehagliches Gefühl von Distanziertheit zum Werk konnte ich aber auch bei Tropical Malady nicht unterdrücken.

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#19 psychopaul

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Geschrieben 08. September 2009, 10:03

Zitat

Aber mal im Ernst: Der Typ filmt knapp 20 Minuten lang seinen Lover beim schlafen. Als wäre das noch nicht genug, läuft anschließend die "Fortsetzung": am nächsten Tag wird der gleiche Kerl nochmal 20 Minuten gefilmt. Ich finde es schon ein Stück weit beleidigend, so etwas einem zahlenden, aufgeschlossenen Publikum als filmische Arbeit aufzutischen.

Hm, ich sehe bei so einem Problem eher den Künstler als das Publikum "höher gewichtet", wenn man so will. Beleidigend finde ich da gar nix, wie du sagst, seine Arbeiten werden nur von einer kleinen, aufgeschlossenen Gruppe gesehen, die können so etwas schonmal aushalten. ;) Im Endeffekt muß jeder, der sich eine Kinokarte kauft, auch Verantwortung selbst dafür übernehmen. :D

Vielleicht hattest du in der Zusammenstellung Pech, ich kenne beide von dir gesehenen Langfilme etwa gar nicht und es ist durchaus anzunehmen, dass sich sein Stil mit der Zeit verbessert oder präzisiert hat. Den "Tattoo Kurzfilm" habe ich bei youtube gesehen, da muß ich mich dann auch über nichts ärgern. ;) Das war ohnehin Teil eines "Omnibus Projekts" über Menschenrechte, soweit ich weiß, dazu fand bzw. finde ich diese privaten (s. Bastro) Einblicke schon immer sehr interessant. Ok, einen schlafenden Menschen zu filmen ist sicher grenzwertig, außerdem hat das ja schon Warhol gemacht. :D Jedenfalls finde ich den provozierenden Charakter solcher Kunst immer irgendwo "gerechtfertigt". Wenn es einem aber nichts gibt, bringt alles nix. ;) (So ging es mir z.B. mit dem mMn unsäglich prätentiösen "Battle in Heaven" von Reygadas.)

Weerasethakuls meines Wissens nach letzten Langfilm habe ich damals auf der Viennale gesehen, wo er selbst auch zugegen war und da konnte ich das, was Critic schreibt, auch so ähnlich beobachten. Er scheint ein sehr schüchterner Mann zu sein, der in "Syndromes and Centruy" auch seine spirituelle Seite (und natürlich immer "lokale thailändische Elemente") verarbeitet, die Öffentlichkeit schien ihm fast unangenehm. Also hier handelt es sich sicher nicht um jemanden, der sein Publikum irgendwie verarschen möchte. ;) Jedenfalls macht er ungemein originäre Filme, von wievielen Leuten kann man das heutzutage noch sagen? Von daher finde ich seinen "Ruf" schon okay, dass was Critic über den nach kurzfristigen Sensationen strebenden Markt sagt, hat aber sicher auch seine Richtigkeit.

Bearbeitet von psychopaul, 08. September 2009, 10:04.

Stärke ist etwas für Schwächlinge.

#20 bekay

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Geschrieben 08. September 2009, 10:44

Mal ganz allgemein gefragt: Ist das nicht auch etwas wert, wenn man sich vom Film beleidigt fühlt? Eine Leistung würde ich das nennen. Ob das nun ein künstlerische ist, wäre mir doch erst einmal gleich. Jedenfalls ist es wahrscheinlich ein radikales Gegenkonzept des Sich-Unterhalten-Gefühlt-Habens, dem großen Mantra des heutigen Filmkonsums...

Ach ja, für deinen Länderansatz empfehle ich folgende Register-Funktion: http://register.film...alle&stats=land :)

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#21 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 08. September 2009, 10:51

Beitrag anzeigenbekay sagte am 08.09.2009, 10:44:

Mal ganz allgemein gefragt: Ist das nicht auch etwas wert, wenn man sich vom Film beleidigt fühlt? Eine Leistung würde ich das nennen. Ob das nun ein künstlerische ist, wäre mir doch erst einmal gleich. Jedenfalls ist es wahrscheinlich ein radikales Gegenkonzept des Sich-Unterhalten-Gefühlt-Habens, dem großen Mantra des heutigen Filmkonsums...

:love:

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#22 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 08. September 2009, 12:00

@Bastro:

Naja, erschüttert und aufgerüttelt sind reichlich euphemistische Begriffe dafür, was ich bei der Vorstellung empfand. Deine Kunst-Definition mag richtig sein aber es ist mein Recht als zahlender Besucher (dem die Filme als revolutionär angekündigt wurden im Programmheft), mir eine Meinung über die künstlerische Relevanz zu bilden - und die sehe ich hier einfach nicht. Ich sehe keinen grund, warum sich jemand seine Kurzfilme ansehen sollte - anders als bei der von dir erwähnten Photographie eines Larry Clark oder Richard Prince. Zu der epischen Filmlänge: Klar ist das nichts neues und im Zweifelsfall stört sie mich nicht im geringsten. "Shoah" hab ich problemlos durchgestanden - für mich muss es aber eine gewisse Rechtfertigung geben, warum ein Film epische Länge annimmt. Von Lav Diaz kenne ich noch nichts, habe aber den Artikel über ihn in der Filmzentrale gelesen...

@The Critic:

Wenn ich mich über diese Bezeichnungen aufrege, dann ja nicht über Weerasethakul - der hat alles Recht der Welt, sein Publikum anzuöden. Es ist ihm aber anzulasten, das er seine Werke für vorzeigbar hält. Und ich rede hier ganz explizit nicht von seinen Langfilmen: da sage ich ja deutlich, das mir die kulturelle Barriere vielleicht zu hoch war.

@psychopaul:

Bei allem Respekt: Du meinst doch nicht im Ernst, das für solchen Schwachsinn ein aufgeschlossenes Publikum existiert? Sorry, aber prätentiöser geht es ünerhaupt nicht mehr. Abgesehen davon, das Andy Warhol die gleiche Idee schon vor Jahrzehnten hatte, braucht es bestimmt kein aufgeschlossenes Publikum. Wie sieht dieses Publikum denn dann aus: Das sitzt dann (bei Warhol) fünf Stunden im verdunkelten Saal und sieht sich diesen schlafenden Typen an. ganz respektvoll schweigend natürlich, man ist ja aufgeschlossen. Dann denkt man sich irgendwann in der dritten Stunde: "Hmmm, das ist ja mal ein genialer Gegenentwurf zum Unterhaltungskino - ich fühle mich kein Stück unterhalten.". Nach der Vorstellung trinkt man dann mit seinen ach so intellektuellen Freunden einen Rotwein und unterhält sich über die medienkritischen Aspekte, die uns dieser schlafende Typ mit auf den Weg gab. man ist sich einig, einen Meilenstein gesehen zu haben und lacht über Idioten, die sich von amerikanischen Blockbustern unterhalten fühlen. So etwa?

Du sagst selbst, es ist grenzwertig einen schlafenden Menschen zu filmen, schreibst dieser Idee aber andererseits provozierenden Charakter zu. Das sehe ich nicht - dagegen sind Filme wie "Slaughtered Vomit Dolls" oder "Taxidermia" Meisterwerke, weil die wirklich provozieren. Aber ist es damit getan? Sollte Kunst nicht was zu sagen haben oder auch ein Experimentalfilm ein Konzept erkennen lassen? Will dich hier nicht angreifen, falls das so klingen sollte. Wenn ich so einen "Film" auf youtube setzen und Reaktionen einholen würde, wären die bestimmt anders als wenn Weerasethakul drauf steht. Naja, aber wer mit solchen sachen glücklich werden kann und darin auch noch visionäre Aussagen entdeckt, dem sei es gegönnt.

Und zu deiner Frage: "Jedenfalls macht er ungemein originäre Filme, von wievielen Leuten kann man das heutzutage noch sagen?":

Theo Angelopoulos, Brillante Mendoza, Abel Ferrara, Emir Kustirica, Lars von Trier, Woody Allen, Pedro Almodovar, Vincenzo Natali, Terrence Malick, Spike Lee, Lukas Moodysson, Nicolas Winding Refn, Ulrich Seidl, Michael Haneke, Ang Lee, Tim Burton und viele viele andere ... ;)

@bekay:

Nein, das würde ich nicht als Leistung bezeichnen. Ist es denn eine Leistung, das mich Mario Barth nicht zum lachen bringt? Wenn man es so sieht, erzeugt doch jede Kunst eine Reaktion. Zu deiner Theorie vom "Gegenkonzept": Ich halte solch schwammige Rechtfertigungen für relativ dünn. Muss mich denn jemand erst gewaltsam eine Stunde langweilen um mir über meinen Filmkonsum zu erzählen, das ich unterhalten werden will?

Danke für den Hinweis auf das Register...
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#23 bekay

    will in die High Society

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Geschrieben 08. September 2009, 12:28

Ich glaube, bei deinen anti-intellektualistischen Ressentiments muss ich mich erst einmal ausklinken. :D

Was wohl auch daran liegt, dass es für mich keine Kunst (etwas, was als Kunst angekündigt würde, würde ich keinesfalls als solche, in einem emphatischen Sinn, betrachten - ich betrachte nichts als Kunst) und "künstlerische Relevanz" gibt. Auch betrachte ich nicht "Leistung" als etwas vom Filmemacher Erbachtes, sondern als etwas, was zwischen Film und Zuschauer während der konkreten Sichtung entsteht - eben die Filmerfahrung. Wer die leistet, ist mitunter schwierig zu bestimmen. Jede Filmerfahrung halte ich jedenfalls für wertvoll - da ist mir nichts zu dünn, um diese vielleicht zu befruchten und in einen wie auch immer gearteten Denkprozess einzuspannen. Das muss natürlich nicht funktionieren. Und dann bleibt der Film am Ende schlichtweg öde. Da kann man natürlich auch nichts tun. Ich persönlich wollte auch gar nicht den Filmemacher und seine Aussage retten (weder interessiert mich die, noch glaube ich daran, dass wir überhaupt einen direkten Zugang dazu haben), sondern was ich retten wollte, war deine Filmerfahrung. Das scheint mir - wenn es um Film geht - auch das Einzige, was einer Rettung wert ist.

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#24 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 08. September 2009, 12:30

Harry, in gewisser Weise ist es eine Leistung von Barth, Dich nicht zum Lachen zu bringen. Weil es Dir etwas über Dein Verhältnis zu den Lachenden erzählt. Daß man sich deshalb Barth mehr als einmal ansehen muß, halte ich dann allerdings für eine haltlose Behauptung.

Auch Weerasethakul hat eine Leistung erbracht, wenn er Dich an den Rand Deines kulturellen Horizontes führt. Aber ich denke, wir sollten die Diskussion hier beenden, weil wir unterschiedliche Filme gesehen haben und unsere Wörter deshalb mit unterschiedlichen Erfahrungen aufladen. Ich weiß nichts von den Kurzfilmen, Du weißt nichts von der bildinhärenten Spannung in Tropical Malady. Keine gute Ausgangsbasis für ein Gespräch.

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#25 psychopaul

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Geschrieben 08. September 2009, 12:42

Zitat

Bei allem Respekt: Du meinst doch nicht im Ernst, das für solchen Schwachsinn ein aufgeschlossenes Publikum existiert? Sorry, aber prätentiöser geht es ünerhaupt nicht mehr. Abgesehen davon, das Andy Warhol die gleiche Idee schon vor Jahrzehnten hatte, braucht es bestimmt kein aufgeschlossenes Publikum. Wie sieht dieses Publikum denn dann aus: Das sitzt dann (bei Warhol) fünf Stunden im verdunkelten Saal und sieht sich diesen schlafenden Typen an. ganz respektvoll schweigend natürlich, man ist ja aufgeschlossen. Dann denkt man sich irgendwann in der dritten Stunde: "Hmmm, das ist ja mal ein genialer Gegenentwurf zum Unterhaltungskino - ich fühle mich kein Stück unterhalten.". Nach der Vorstellung trinkt man dann mit seinen ach so intellektuellen Freunden einen Rotwein und unterhält sich über die medienkritischen Aspekte, die uns dieser schlafende Typ mit auf den Weg gab. man ist sich einig, einen Meilenstein gesehen zu haben und lacht über Idioten, die sich von amerikanischen Blockbustern unterhalten fühlen. So etwa?

Du sagst selbst, es ist grenzwertig einen schlafenden Menschen zu filmen, schreibst dieser Idee aber andererseits provozierenden Charakter zu. Das sehe ich nicht - dagegen sind Filme wie "Slaughtered Vomit Dolls" oder "Taxidermia" Meisterwerke, weil die wirklich provozieren. Aber ist es damit getan? Sollte Kunst nicht was zu sagen haben oder auch ein Experimentalfilm ein Konzept erkennen lassen? Will dich hier nicht angreifen, falls das so klingen sollte. Wenn ich so einen "Film" auf youtube setzen und Reaktionen einholen würde, wären die bestimmt anders als wenn Weerasethakul drauf steht. Naja, aber wer mit solchen sachen glücklich werden kann und darin auch noch visionäre Aussagen entdeckt, dem sei es gegönnt.

Erstens meinte ich mit dem aufgeschlossenen Publikum ganz einfach die kleine Gruppe von Leuten, die überhaupt das Interesse hat, solchen Filmen eine Chance zu geben. Nicht mehr und nicht weniger. ;)

Ich selbst gehe wegen Kurzfilmen nie ins Kino. Wenn so ein Kurzfilm vor einem Langfilm gezeigt wird (war es nicht so?), dann sind die 20 Minuten auch mal auszuhalten, so habe ich das gemeint. Hast du dich denn gar nicht informiert, was da gezeigt wird? Bei dem Projekt sollte halt dem Rezipienten auch klar sein, was dabei herauskommen kann und was eher nicht.

Warhols Film kenne ich gar nicht und ich würde ihn mir auch in einem Kino nicht antun, zumindest sicher nicht komplett. ;) "Provozierend", vielleicht war dieses Wort in Bezug auf einen schlafenden Menschen nicht ganz glücklich gewählt. Oder du interpretierst es zu aggressiv, indem du im Gegenzug auf die "härtere Schiene" verweist. Auch etwas Ultrasanftes kann den einen oder anderen provozieren. ;) Ich könnte mir vorstellen, 20 Minuten dem schlafenden Weerasethakul Freund zuzusehen und in Gedanken abzuschweifen, an schöne Dinge denken, etc. Auch so ein offensichtliches Nichts kann durchaus etwas auslösen, wenn man da im Dunklen sitzt und vordergründig nicht viel passiert. Finde die Idee auch sofort wieder recht reizvoll. Und gerade einen kurzen Film dann auch wieder genau richtig, was sind schon 20 Minuten? Es gibt auch Filme, wie eben "Battle in Heaven" oder auch "Cant dels ocells", die auf Spielfilmlänge aufgeblasen sind und bei denen ich mich viel länger ärgern und langweilen musste. Aber selbst dann finde ich es besser als "Fast and Furious" oder ein beliebiges Horror-Remake, bei dem ich vielleicht sogar für den Moment unterhalten werde.

Von visionär ist bei Weerasethakuls Schlaffilm aber kaum zu sprechen, habe ich auch nicht getan. Und du hast recht, wenn ein angesagter Künstler so etwas macht, dann hat es sofort einen völlig anderen Stellenwert.

Zitat

Und zu deiner Frage: "Jedenfalls macht er ungemein originäre Filme, von wievielen Leuten kann man das heutzutage noch sagen?":

Theo Angelopoulos, Brillante Mendoza, Abel Ferrara, Emir Kustirica, Lars von Trier, Woody Allen, Pedro Almodovar, Vincenzo Natali, Terrence Malick, Spike Lee, Lukas Moodysson, Nicolas Winding Refn, Ulrich Seidl, Michael Haneke, Ang Lee, Tim Burton und viele viele andere ...

Sind doch auch nicht viele! :D B)

Das war wohl ein bisschen ein Schnellschuß von mir, besser hätte ich es so formulieren sollen: Wieviele Leute gibt es, die in den letzten 5 Jahren neu aufgetaucht sind und einen wirklich originären Film gedreht haben, der völlig neue künstlerische Wege beschreitet? (lehne mich weit aus dem Fenster, weil ich sicher nicht alles, was in den letzten Jahren und auch den Jahrzehnten zuvor passiert ist, gerade was Asien betrifft, kenne) Tropical Malady halte ich für so einen Film. Die meisten, die du hier postest, sind für mich ja schon "alte Hasen". ;) Aber da ich eh in letzter Zeit soviele tolle, neue Filme sehen konnte, nehme ich die Aussage zurück, es tut sich eh so einiges...

Bearbeitet von psychopaul, 08. September 2009, 12:47.

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#26 The Critic

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Geschrieben 08. September 2009, 12:51

Beitrag anzeigenpsychopaul sagte am 08.09.2009, 12:42:

Ich selbst gehe wegen Kurzfilmen nie ins Kino. Wenn so ein Kurzfilm vor einem Langfilm gezeigt wird (war es nicht so?), dann sind die 20 Minuten auch mal auszuhalten, so habe ich das gemeint. Hast du dich denn gar nicht informiert, was da gezeigt wird? Bei dem Projekt sollte halt dem Rezipienten auch klar sein, was dabei herauskommen kann und was eher nicht.

Ich finde Kurzfilmprogramme toll und es ist schade, daß diese nahezu nirgendwo mehr vor einem Hauptfilm gezeigt werden. Das beste an Kurzfilmzusammenstellungen - wenn der Film gut ist, freut man sich, wenn der Film Kacke ist, ist er auch schnell wieder vorbei.
Vorabinformationen finde ich mittlerweile mehr störend als nützlich. Oft wird einem der Blick verstellt und einer Zweitsichtung steht im Zeitalter der DVD selten etwas im Weg.

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#27 psychopaul

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Geschrieben 08. September 2009, 13:12

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 08.09.2009, 13:51:

Beitrag anzeigenpsychopaul sagte am 08.09.2009, 12:42:

Ich selbst gehe wegen Kurzfilmen nie ins Kino. Wenn so ein Kurzfilm vor einem Langfilm gezeigt wird (war es nicht so?), dann sind die 20 Minuten auch mal auszuhalten, so habe ich das gemeint. Hast du dich denn gar nicht informiert, was da gezeigt wird? Bei dem Projekt sollte halt dem Rezipienten auch klar sein, was dabei herauskommen kann und was eher nicht.

Ich finde Kurzfilmprogramme toll und es ist schade, daß diese nahezu nirgendwo mehr vor einem Hauptfilm gezeigt werden. Das beste an Kurzfilmzusammenstellungen - wenn der Film gut ist, freut man sich, wenn der Film Kacke ist, ist er auch schnell wieder vorbei.
Vorabinformationen finde ich mittlerweile mehr störend als nützlich. Oft wird einem der Blick verstellt und einer Zweitsichtung steht im Zeitalter der DVD selten etwas im Weg.


Es ist sicher nicht so, dass ich etwas gegen Kurzfilme hätte, bitte nicht falsch verstehen, es gibt nur soviele spannende Langfilme, dass ich mir diese dann lieber ansehe. :)

Auch ich möchte so wenig wie möglich über einen Film im Vorfeld wissen, kann dies aber gut verantorten, da ich mir eben auch so ziemlich alles ansehen und dem dann etwas abgewinnen kann. Tut man sich mit gewissen Genres oder Stilen jedoch sehr schwer (was ich eh schade finde, aber bitte), finde ich es aber schon angebracht, ungefähr zu wissen, auf was man sich da einlässt (wie etwa hier: 20 minütiger Kurzfilm über einen schlafenden Menschen ;) ).
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#28 The Critic

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Geschrieben 08. September 2009, 13:30

Beitrag anzeigenpsychopaul sagte am 08.09.2009, 13:12:

Es ist sicher nicht so, dass ich etwas gegen Kurzfilme hätte, bitte nicht falsch verstehen, es gibt nur soviele spannende Langfilme, dass ich mir diese dann lieber ansehe. :)

Eben deshalb fände ich es sinnvoll, diese mit Langfilmen zu koppeln. In Berlin haben das vor Jahren mal ein paar Kinos versucht durchzuziehen, aber das ist dann recht schnell wieder eingeschlafen. Spielt sicherlich die Werbestruktur eine nicht unerhebliche Rolle dabei, weshalb sich das Modell Kurz- + Langfilm nicht ins Heute retten konnte.

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#29 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 08. September 2009, 15:59

Beitrag anzeigenbekay sagte am 08.09.2009, 13:28:

Ich glaube, bei deinen anti-intellektualistischen Ressentiments muss ich mich erst einmal ausklinken. :D

Was wohl auch daran liegt, dass es für mich keine Kunst (etwas, was als Kunst angekündigt würde, würde ich keinesfalls als solche, in einem emphatischen Sinn, betrachten - ich betrachte nichts als Kunst) und "künstlerische Relevanz" gibt. Auch betrachte ich nicht "Leistung" als etwas vom Filmemacher Erbachtes, sondern als etwas, was zwischen Film und Zuschauer während der konkreten Sichtung entsteht - eben die Filmerfahrung. Wer die leistet, ist mitunter schwierig zu bestimmen. Jede Filmerfahrung halte ich jedenfalls für wertvoll - da ist mir nichts zu dünn, um diese vielleicht zu befruchten und in einen wie auch immer gearteten Denkprozess einzuspannen. Das muss natürlich nicht funktionieren. Und dann bleibt der Film am Ende schlichtweg öde. Da kann man natürlich auch nichts tun. Ich persönlich wollte auch gar nicht den Filmemacher und seine Aussage retten (weder interessiert mich die, noch glaube ich daran, dass wir überhaupt einen direkten Zugang dazu haben), sondern was ich retten wollte, war deine Filmerfahrung. Das scheint mir - wenn es um Film geht - auch das Einzige, was einer Rettung wert ist.

Mit der Prämisse, jede Filmerfahrung als wertvoll zu erachten, kann ich sehr gut leben. Ein Stück weit sehe ich das genauso aber irgendwo gibt es für mich Grenzen. Weerasethakul ist einer von wenige Filmemachern, die diese Grenze bei mir gesprengt haben. Ich sehe das aber in direktem Zusammenhang mit der Rezeption seiner Werke. Das Programmheft des Münchener Filmmuseums hat einen revolutionären Regisseur versprochen und seine Kurzfilme habe ich mir deshalb angesehen, weil es wohl nicht so oft die Möglichkeit gibt. Ich habe auch generell nichts gegen Intellektuelle, auch nichts gegen abenteuerliche Lesearten - hier fehlt mir aber jede Grundlage. Das etwas zwischen Film und Zuschauer stattfindet, will ich ja nicht bestreiten.Wie ein solches Experiment einen Denkprozess auslösen soll, erschließt sich mir nicht. Da kann man dann auch eine Wand anstarren und seine Gedanken schweifen lassen. Ich bleibe dabei und halte es für dreist (und keineswegs für bescheiden) so etwas für vorzeigbar zu halten. Das zeugt für mich von einem gigantischen Ego - selbst wenn ich jemanden beim schlafen Filme, dann habe ich noch was zu sagen. Im übrigen erwähnte der scheu auftretende Regisseur auch, es gäbe einige Arbeiten seinerseits, die er für zu schlecht für die Retrospektive hält. Nun ja, ich will nicht wissen, um was es sich da handelt...
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#30 Happy Harry mit dem Harten

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Geschrieben 08. September 2009, 16:07

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 08.09.2009, 13:30:

Harry, in gewisser Weise ist es eine Leistung von Barth, Dich nicht zum Lachen zu bringen. Weil es Dir etwas über Dein Verhältnis zu den Lachenden erzählt. Daß man sich deshalb Barth mehr als einmal ansehen muß, halte ich dann allerdings für eine haltlose Behauptung.

Auch Weerasethakul hat eine Leistung erbracht, wenn er Dich an den Rand Deines kulturellen Horizontes führt. Aber ich denke, wir sollten die Diskussion hier beenden, weil wir unterschiedliche Filme gesehen haben und unsere Wörter deshalb mit unterschiedlichen Erfahrungen aufladen. Ich weiß nichts von den Kurzfilmen, Du weißt nichts von der bildinhärenten Spannung in Tropical Malady. Keine gute Ausgangsbasis für ein Gespräch.

Dann müsste man hier aber von einer "Negativleistung" sprechen. Weil ja erst durch solche Negativleistungen ersichtlich wird, welch gigantische Positiv-Leistung hinter echter Comedy mit Nährwert steckt.

Ebenso gibt es Experimentalfilme, die mich tief beeindruckt haben, ohne in irgend einer Form konventioneller zu sein als die Filme Weerasethakul. Wie du aber richtig schreibst, fehlt in der Diskussion hier die Grundlage - sobald ich "Tropical Malady" gesehen habe, wandert aber ein Eintrag ins Tagebuch.

Nur um eins nochmal richtig zu stellen: Das mich ein Film an den Rand meines kulturellen Horizonts bringt, nehme ich sicher nicht übel - wie könnte ich, es ist ja mein "Fehler". Aber das hat noch nichts mit schlafenden Menschen zu tun, die sehen überall auf der Welt gleich aus. Und sind überall gleich uninteressant... ;)
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