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Sympathy for Mr. Vengeance - Die Blutwurst im derzeitigen Kinogeschehen - Filmforen.de

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Sympathy for Mr. Vengeance - Die Blutwurst im derzeitigen Kinogeschehen


8 Antworten in diesem Thema

#1 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 03. März 2009, 23:53

Lange Zeit war es im Big Budget-Kino still um sie geworden, den Kerseys, den Exterminatoren und den Vigilanten. Die letzten zwei Dekaden waren eher geprägt von politisch mehr oder weniger korrekten (Anti-)Heldenfiguren, die Recht und Justiz am Ende immer in die Hände staatlicher Gewalt lagen, erfolgreich auf Gott vertrauten oder denen der Zufall haf. Gehandelt wurde wenn schon denn schon aus reiner Notwehr.

Rache und Selbstjustiz waren eher Themen in den B-Ecken der Videotheken oder in asiatischen Filmen zu Hause. Wir unserem Lande und unserer Kultur sind damit erzogen worden, dass sich so etwas nicht gehört, während man es in anderen kulturellen Kreisen damit oftmals nicht so genau nimmt, bzw. gar ein fester Teil ist. FSK und BPjM hatten es auch sehr einfach, solchen Filmen ihr Siegel des Jugendgefahr aufzudrücken.

Doch macht sich in den letzten paar Jahren eine Tendenz bemerkbar, die manche ratlos erscheinen lässt. Rache scheint schick im Mainstream-Kino. Quentin Tarantino macht den privaten Feldzug zur Kunst. Seine Heldin in KILL BILL richtet im Namen des Verständnisses und Sympathie des Publikums ein unheilvolles Gemetzel an. Die drei Damen aus DEATH PROOF handeln auch nicht wirklich aus Notwehr - und bekommen dafür Szenenapplaus.

DER Kinoheld aller Kinohelden - Mr. James Bond - rettet nicht mehr die Welt vor Superbösewichten, sondern rechnet selbstgerecht und kompromisslos mit den Mördern seiner Geliebten ab - ab 12 freigegeben.

Oscar-Preisträger Denzel Washington ist der MAN ON FIRE, Oscar-Preisträgerin Jodie Foster handelt aus Eigennütz und wird dafür noch als BRAVE ONE gefeiert, der PUNISHER erlebt eine starbesetzte Hollywood-Wiederauferstehung.

Das soll jetzt nicht als moralische Entrüstung verstanden werden, sondern als Beobachtung die in meinen Augen Stoff für Diskussionen bietet. Verfällt die westliche Kultur post-9/11 wieder in eine längst überwundene "Auge-um-Auge"-Mentalität oder wollen uns die Filme etwas existentielles aussagen? Oder sind sie doch stumpfe Blutrache-Propaganda?

Bearbeitet von Cine-Phil, 03. März 2009, 23:55.


#2 pasheko

    Hypnosemaschinen AG

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Geschrieben 04. März 2009, 00:42

Zum Rachethema selbst fällt mir jetzt spontan nichts ein, aber ähnlich wie die Rächer kehren auch in Horrorfilmen die Ruppigkeit und die "bösen Enden" aus den 70er Jahren wieder, so daß man sich die Frage stellen könnte, inwieweit das Post 9/11-Kino das Post-Vietnam-Kino spiegelt, und warum...nur mal so als eingeworfener Gedanke.

#3 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 04. März 2009, 18:09

Ein guter Gedanke, den man aus dem Thema nicht ausklammern sollte. Dass ein JOHN RAMBO ausgerechnet in der Bush-Jr.-Ära eine für nicht möglich gehaltene triumphale Rückkehr erlebte kommt sicher nicht von ungefähr. :D

#4 bekay

    will in die High Society

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Geschrieben 05. März 2009, 02:00

Das Thema ist vielleicht auch eng verknüpft mit dem Fortsetzungs-, Remake- und Neuverfilmungsphänomen, welches derzeit sehr auffällig ist. Ich glaube ja, das Phänomen gab es schon immer bzw. ist es ein normaler Schritt im kreativen Kreislauf. Der angebliche "Remake-Wahn" Hollywoods ist gar keiner, sondern die Traumfabrik geht nur offener und transparenter mit ihren Quellen um. Wie auch immer, es geht eben um die Auswahl der Quellen - welche früheren Film-Ideen werden derzeit wieder neu aufgegriffen, was muss sozusagen auf den Stand der Zeit gebracht werden? Da fällt schon auf, dass Selbstjuztiz und Horror weit oben auf der Liste stehen. Ein Vorschlag für die Verknüpung mit 9/11: Die Horror-Erneuerung gibt der Hilflosigkeit, dem Schrecken, dem Trauma und der Unsicherheit während und nach dem Fallen der Türme ein frisch dimensionertes Gesicht. Und die neue Selbstjustiz-Thematik ist die Antwortmöglichkeit auf, der Ausweg aus diesen Gefühlen - der Versuch der Reinstallation des Sicherheitsgefühl, welches so unschön aus den Fugen geraten ist. Natürlich alles auf einer imaginierten Ebene. Aber es passt ja: Kino als Wunschmaschine.

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#5 Bastro

    * peng *

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Geschrieben 05. März 2009, 15:08

Beitrag anzeigenbekay sagte am 05.03.2009, 02:00:

Die Horror-Erneuerung gibt der Hilflosigkeit, dem Schrecken, dem Trauma und der Unsicherheit während und nach dem Fallen der Türme ein frisch dimensionertes Gesicht.

Siehe die Szene in CLOVERFIELD, als die Helden in die kurz vor dem Einsturz stehenden Hochhaustürme stürmen, um, über das Dach ins andere gelangend, die Freundin zu retten. Twin Towers live und von oben, sozusagen.

#6 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 06. März 2009, 01:09

Beitrag anzeigenbekay sagte am 05.03.2009, 03:00:

Der angebliche "Remake-Wahn" Hollywoods ist gar keiner,...

Das denke ich auch. Du hast doch auch die BFI DVD Early Cinema, wo ständig darauf hingewiesen wird, wer wen beklaut hat, und ein Film gespielter Sketch sogar in zwei Varianten drauf ist. Auch in den zwanzigern waren Verfilmungen derselben Stoffe gang und gäbe. Je mehr man in der Filmgeschichte rumgräbt, um so mehr stößt man auf Remakes und Adaptationen. Kulturelle Evolution, sozusagen. Im Darwinjahr nennen wir das mal punctuated equilibrium, im Marxjahr dann das Gesetz vom Umschlagen der Quantität in Qualität.

Bastro, danke für diesen Hinweis. Irgendwie zehrte das in mir, aber ich dachte eher an Flammendes Inferno.

Bearbeitet von The Critic, 06. März 2009, 01:10.

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#7 Der Außenseiter

    jetzt auch in Farbe

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Geschrieben 07. März 2009, 02:47

Ich denke, dass im Ausgangsposting zwei Dinge zusammengeworfen bzw. nicht klar voneinander getrennt werden. Zum einen haben wir die Form von Selbstjustiz, die ein Bestandteil des Kinos ist, weil wir sie aus dem Western kennen. Das fängt schon mit den Frühformen des Genres an (1900er Jahre), weil eben jene Darstellung des Helden, der law and order in sich vereint, ein für unser egalitäres Gesellschaftssystem nicht tragbares Konfliktlösungsmodell anbietet. Hier erscheint es plausibel, war es im historischen Westen natürlich ebenfalls nicht, weil reiner Kintopp. Aber es ist unserer über ein Jahrhundert andauernden Rezeptionsgewohnheit geschuldet, dass wir nur bedingt deren filmische Künstlichkeit erkennen. Eben diese Form der Selbstjustiz haben wir in den genannten Beispielen wie KILL BILL, MAN ON FIRE oder dem neuen James Bond. Der andere Aspekt ist der, wo das Genre seine selbstjustiziellen Tendenzen tatsächlich inhaltlich reflektiert, in dem es ein Szenario schafft, wo es auf kommunikationstheoretischer Ebene zu einer dauernden Korrespondenz mit dem Thema kommt. Das wären dann Filme wie EIN MANN SIEHT ROT, DER EXTERMINATOR, THE PUNISHER oder i.w.S. DIRTY HARRY. Die erstgennante Form ist natürlich immer noch im Kino erkennbar, weil sie ein elementarer Bestandteil des Männerfilms ist (Western, Krimi, Krieg, Action). Ein Comeback der konkretisierten zweiten Form kann ich im Kino auf flächendeckender Ebene (noch) nicht erkennen.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#8 bekay

    will in die High Society

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Geschrieben 07. März 2009, 03:26

Ja, Reflexion kann man den aktuellen Filmen, die das Thema aufgreifen, wohl wirklich nicht flächendeckend zugestehen. (Wenn man mich fragen würde, wäre The Dark Knight z.B. eine rühmliche Ausnahme.) Auf jeden Fall ist eine massive Ästhetisierung der Thematik festzustellen. Selbstjustiz ist schön, Spektakel - sie wird eben trag- und schaubar. Sublimiert. Das kann dann durchaus wieder an den 9/11-Diskurs angeschlossen werden.

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#9 Der Außenseiter

    jetzt auch in Farbe

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Geschrieben 07. März 2009, 08:26

Wo ich DIE FREMDE IN DIR noch als Beispiel sehe, kann man bei Neil Jordan aber auch sagen, dass Selbstjustiz ein immer wiederkehrender Aspekt in seinem Schaffen ist. Schon mit seinem glänzenden Debüt ANGEL hat er 1982 ein Selbstjustizdrama entworfen, welches sehr an den irischen Alltag angepasst ist. Auch THE CRYING GAME und MONA LISA enthalten die Selbstjustiz als letzten Ausweg.

Der 9/11-Diskurs bietet sich natürlich als Lesart gut an, aber solche Formen hatten wir auch schon vorher. Man denke nur an AIR FORCE ONE. Fakt ist wohl, das nun eine vermehrte Ernsthaftigkeit/Düsternis zurückgekehrt ist. Das sieht man auch an der von bekay erwähnten Ästhetisierung.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."






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