


Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#3212
Geschrieben 27. Juli 2009, 10:07

#3213
Geschrieben 27. Juli 2009, 15:40
philosophus sagte am 27.07.2009, 11:07:


#3214
#3215
Geschrieben 27. Juli 2009, 17:23

#3216
Geschrieben 27. Juli 2009, 17:37
Funxton sagte am 27.07.2009, 18:23:

Immer diese Korinthenkacker...

Ich hielt das Zeugs ohnehin immer für eine in den 60ern aufgekommene literaturwissenschaftliche Methode, um die ich als Mischung aus Immanenzler und Problemgeschichtler herumgekommen sei!

#3217
Geschrieben 27. Juli 2009, 23:59
Große Gesten - man merkt dem Film an, daß der Regisseur aus dem Theater kommt und sich daran erfreut, im Film Schnitte als Erzählelement einsetzen zu können. Feiner Score. Tomas Milian als Triebtäter, der nicht mehr zwischen Gold und Blond unterscheiden kann. Die Macht des Geldes - fatal. Marxscher Fetisch als Oper ohne Gesang in vier Akten. Wenn das keine Quelle für Kill Bill war, freß ich Staub.
Als Zusatzprogramm gab es L'ultimo pistolero. Franco Nero ist selbst als letzter seiner Art noch umwerfend charismatisch.
#3218
Geschrieben 28. Juli 2009, 09:09

#3219
Geschrieben 28. Juli 2009, 16:52
TAKEN - außerordentlich dynamisch, sehr brutal, was mir aufstößt ist die xenophobe Grundhaltung des Films
Bearbeitet von philosophus, 28. Juli 2009, 16:54.
#3220
Geschrieben 28. Juli 2009, 17:01
philosophus sagte am 28.07.2009, 17:52:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#3221
Geschrieben 28. Juli 2009, 17:22
Der Außenseiter sagte am 28.07.2009, 18:01:
philosophus sagte am 28.07.2009, 17:52:
phil träumt immer noch vom ersten Equal-Opportunities-Selbstjustizler.

#3222
Geschrieben 28. Juli 2009, 17:38
Der Außenseiter sagte am 28.07.2009, 18:01:
philosophus sagte am 28.07.2009, 17:52:
Naheliegend, aber nicht inhärent.
Warum muss die Welt in einem Selbstjustizfilm eingeteilt werden in ein semantisches Feld 'USA' (sicher [ha, ha, ha], multikulturell [der Quoten-Inder im Supermarkt], friedlich und bunt) und ein semantisches Feld 'Ausland', exemplifiziert/simplifiziert am Beispiel Paris, in dem es nur so vor moralisch verkommenen Ausländern wimmelt (korrupte Franzosen, animalisch-grausame Albaner, Jungfrauen jagende Scheichs, ...)? Genauso gut hätte man ja die USA in zwei semantische Felder 'zivilisierte Großstadt' - 'wilde Backwoods' einteilen können.
Insofern: die Xenophobie ist zwar nicht überraschend, aber sicher auch keine conditio sine qua non. Und jetzt bitte nicht mit dem 'Anderen' per se kommen, auf das hatte ich mich nicht bezogen.
Gleichwohl: der Film hat mir durchaus in seiner Energie gefallen; und tolle Nachtaufnahmen von Paris.

Bearbeitet von philosophus, 28. Juli 2009, 18:25.
#3223
Geschrieben 28. Juli 2009, 18:26
philosophus sagte am 28.07.2009, 18:38:
Warum muss die Welt in einem Selbstjustizfilm eingeteilt werden in ein semantisches Feld 'USA' (sicher [ha, ha, ha], multikulturell [der Quoten-Inder im Supermarkt], friedlich und bunt) und ein semantisches Feld 'Ausland', exemplifiziert/simplifiziert am Beispiel Paris, in dem es nur so vor moralisch verkommenen Ausländern wimmelt (korrupte Franzosen, animalisch-grausame Albaner, Jungfrauen jagende Scheichs, ...)? Genauso gut hätte man ja die USA in zwei semantische Felder 'zivilisierte Großstadt' - 'wilde Backwoods' einteilen können.
Insofern: die Xenophobie ist zwar nicht überraschend, aber sicher auch keine conditio sine qua non. Und jetzt bitte nicht mit dem 'Anderen' per se kommen, auf das hatte ich mich nicht bezogen.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#3224
Geschrieben 28. Juli 2009, 18:52
Der Außenseiter sagte am 28.07.2009, 19:26:
Das ist natürlich richtig, was du sagst, aber es sagt doch etwas über die Diskurse aus, die in einem Film verhandelt werden (und meinetwegen auch über den Rezipienten). Das 'Andere' kann ja auch ganz anders manifest sein als in rassistischen Klischees.
#3225
Geschrieben 28. Juli 2009, 19:07
philosophus sagte am 28.07.2009, 19:52:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#3227
#3228
#3229
Geschrieben 30. Juli 2009, 15:24
Dementia 13 - Anstrengendes, sehr anstrengendes Genre-Experiment. Sperrig-atmosphärisch...
#3230
Geschrieben 30. Juli 2009, 17:43
philosophus sagte am 29.07.2009, 09:47:

Erlaube mir, zu widersprechen. Solche Sachen sagen Gene Hackman in "French Connection" und Clint Eastwood in "Dirty Harry" auch. Das ist keine Tradition des Rassismus, sondern der angestrebte Gossenrealismus der Kino-70er. Belmondo spielt eben einen französischen Bullen. Was soll er denn sonst sagen? Farbiger Mitbürger?
Bearbeitet von hoolio21, 30. Juli 2009, 18:02.
#3231
Geschrieben 30. Juli 2009, 18:23
hoolio21 sagte am 30.07.2009, 18:43:
philosophus sagte am 29.07.2009, 09:47:

Erlaube mir, zu widersprechen. Solche Sachen sagen Gene Hackman in "French Connection" und Clint Eastwood in "Dirty Harry" auch. Das ist keine Tradition des Rassismus, sondern der angestrebte Gossenrealismus der Kino-70er. Belmondo spielt eben einen französischen Bullen. Was soll er denn sonst sagen? Farbiger Mitbürger?
Vor allem ist das eine Tradition der deutschen Synchronpäpste Marke Rainer Brandt und Arne Elsholtz. Das wird oft nur allzu gern übersehen bzw. überhört

#3232
Geschrieben 30. Juli 2009, 18:30
Funxton sagte am 30.07.2009, 19:23:
hoolio21 sagte am 30.07.2009, 18:43:
philosophus sagte am 29.07.2009, 09:47:

Erlaube mir, zu widersprechen. Solche Sachen sagen Gene Hackman in "French Connection" und Clint Eastwood in "Dirty Harry" auch. Das ist keine Tradition des Rassismus, sondern der angestrebte Gossenrealismus der Kino-70er. Belmondo spielt eben einen französischen Bullen. Was soll er denn sonst sagen? Farbiger Mitbürger?
Vor allem ist das eine Tradition der deutschen Synchronpäpste Marke Rainer Brandt und Arne Elsholtz. Das wird oft nur allzu gern übersehen bzw. überhört

Die blumige Formulierung stammt von Brandt / Elsholtz. Aber der rassistische Gedanke / Spruch sollte schon auch im Original rassistisch sein. Sonst wär's ziemlich dreist (von Brandt / Elsholtz).
#3233
Geschrieben 30. Juli 2009, 18:35
hoolio21 sagte am 30.07.2009, 19:30:
Besonders rassistische, wenn auch nie bösgemeinte oder gar politisch intendierte Sprüche und Titulierungen kamen haufenweise aus dem brandt'schen und elsholtz'schen Vokabular. Zudem waren beide dafür bekannt, hier und da kleine Dialogzeilen einzufügen wo eigentlich gar keine sind. Mein Lieblingsbeispiel: Claus Jurichs auf Jim Kelly in "Der Mann mit der Todeskralle": "Bei diesem langweiligen Gefummel hole ich lieber meinen Speer aus der Garderobe und geh' zurück nach Afrika." In der Originalfassung sagt der an der Stelle gar nichts.
#3234
Geschrieben 30. Juli 2009, 18:46
Funxton sagte am 30.07.2009, 19:35:
hoolio21 sagte am 30.07.2009, 19:30:
Besonders rassistische, wenn auch nie bösgemeinte oder gar politisch intendierte Sprüche und Titulierungen kamen haufenweise aus dem brandt'schen und elsholtz'schen Vokabular. Zudem waren beide dafür bekannt, hier und da kleine Dialogzeilen einzufügen wo eigentlich gar keine sind. Mein Lieblingsbeispiel: Claus Jurichs auf Jim Kelly in "Der Mann mit der Todeskralle": "Bei diesem langweiligen Gefummel hole ich lieber meinen Speer aus der Garderobe und geh' zurück nach Afrika." In der Originalfassung sagt der an der Stelle gar nichts.
Gut, da sinkt der potentielle Schaden proportional mit dem Anspruch des Films (und führt zuweilen gewiß auch zu einer Aufwertung). Aber im Falle eines Belmondo-Thrillers, dessen Macher sich handwerklich und künstlerisch sicher auf Augenhöhe mit "Dirty Harry"-Sequels wähnen, fände ich das schon sehr frech. Aber vielleicht hast du recht. Hatte die Negersprüche bisher glatt auf Bebel / Zeitgeist geschoben, ohne zu bedenken, wie sehr sich diese Leute ja auch und besonders in Belmondo-Filmen austobt.
Bearbeitet von hoolio21, 30. Juli 2009, 18:54.
#3238
#3239
Geschrieben 30. Juli 2009, 22:12

#3240
Geschrieben 30. Juli 2009, 22:39
Zodiacli: Vorurteile abbauen!


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