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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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INBRED (Alex Chandon/UK, D 2011)



"What 'bout a pint for everyone?"

Inbred ~ UK/D 2011
Directed By: Alex Chandon

Im Zuge eines Resozialisierungsprogramms nehmen die beiden Londoner Sozialpädagogen Jeff (James Doherty) und Kate (Jo Hartley) ein renitentes Quartett straf- oder auffällig gewordener Jugendlicher mit in die nordenglische Provinz: aus Dwight (Chris Waller), asozialer Junggangster, Tim (James Burrows), fehlgeleiteter Pyromane, Sam (Nadine Rose Mulkerrin), introvertierte Borderlinerin und der Einbrecher Zeb (Terry Haywood) besteht ihre handverlesene Truppe. Vor Ort machen sie rasch die unangenehme Bekanntschaft der Einheimischen, wildwüchsiger bis derangierter Typen, die einen unheimlichen Eindruck machen. Natürlich kommt es bald zu einem unangehmen Zusammenstoß, der den Großstädtern das wahre Gesicht der Landeier präsentiert: Es handelt sich bei diesen nämlich um geisteskranke, inzestuös geprägte Kannibalen, die im wahrsten Sinne des wortes keine Gefangenen machen.

Obgleich ich seinen "Cradle Of Fear" noch immer in unguter Erinnerung habe, entschloss ich mich, Chandons jüngstem Exzess "Inbred" eine Chance zu geben - nicht unbelohnt. Was auf dem seinerzeit noch im Amateurstil und auf Videomaterial gefilmten Grufti-Splatter auf eher peinliche Weise selbsträsonistisch und stupide wirkte, fällt zehn Jahre später deutlich versöhnlicher und offener aus. Nachdem die europäische Genre-Gemeinde ja bereits via "Calvaire" und "Frontière(s)" erfahren musste, dass missgestaltete, verrückte, u.U. kannibalisch geprägte Hillbillys und Bootlegger nicht nur in den Appalachen heimisch, sondern auch diesseits des Großen Teiches kontinental verankert sind, ergriff Chandon ergänzend zu der Franzkonkurrenz Partei für die Insel und führt uns ein paar besonders widerliche Beispiele für unkontollierten, hinterwäldlerischen Wildwuchs vor: Seine zwischen mehr und weniger verwachsen changierenden Freaks sind Typen übelster Sorte, denen man selbst bei schönstem Tageslicht nicht begegnen möchte. Und wie man Chandon kennt, lässt er auch in "Inbred" wieder so richtig die Sau raus - wobei einen allenthalben das Gefühl beschleicht, Chandon habe von der Widerstandsfähigkeit menschlicher Körper eine etwas seltsame Vorstellung. Wenn nämlich irgendwas passiert, dann richtig - Leiber und Köpfe platzen und explodieren, dass man sich vorkommt wie auf dem Rummel. Grand guignol eben, aber in Reinkultur. Ich hatte meinen Spaß dran, auch ohne Originalitätsbescheinigung.

6/10

Alex Chandon Splatter Backwood Teenager Kannibalismus Terrorfilm



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Funxton

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