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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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TRIBUTE TO A BAD MAN (Robert Wise/USA 1956)



"Horse is man's slave, but treat 'em like a slave and you ain't a man."

Tribute To A Bad Man (Mein Wille ist Gesetz) ~ USA 1956
Directed By: Robert Wise

Der junge Kaufmannssohn Steve Miller (Don Dubbins) kommt nach Wyoming, wo er den Pferdezüchter Jeremy Rodock (James Cagney) aus einer misslichen Lage befreit und ihm das Leben rettet. Rodock stellt Steve als Zureiter auf seiner Ranch ein. Steve lernt bald, was für ein ambivalenter Charakter in Rodock steckt: Er liebt seine Tiere inbrünstig und auch seine Lebensgefährtin Jocasta (Irene Papas) bettet er auf Rosen; umso unnachgiebiger jedoch verfährt er mit Pferdedieben. Die werden von ihm nämlich immer wieder in leidenschaftlich praktizierten Akten der Selbstjustiz gnadenlos aufgeknüpft. Ebenso wie Jocasta ist auch Steve von dieser Art persönlicher Rechtssprechung angewidert und sie entschließen sich, gemeinsam wegzugehen. Als Rodocks Nachbar und früherer Partner Peterson (James Bell) sich mit zwei Pferdedieben (James Griffith, Onslow Stevens) zusammenschließt und Rodocks Stuten und Fohlen stiehlt, droht die Situation endgültig zu eskalieren.

1956 war nicht nur ein goldenes Genrejahr für den Western, sondern auch eines der produktivsten Karrierejahre für Robert Wise. Mit "Helen Of Troy", "Somebody Up There Likes Me" und "Tribute To A Bad Man" liefen von ihm gleich drei völlig unterschiedlich gelagerte, für sich betrachtet jedoch gute bis vorzügliche Filme an, die eine klar indentifizierbare Handschrift in der Arbeit des Regisseurs zu verbergen schienen. "Tribute To A Bad Man", der mittlere von den dreien, ist ein herrlich gefilmter (Robert Surtees) Scope- und Farbwestern mit fast schon heimatfilmartigem Gestus und, fast noch mehr, ein Geschenk für Hauptdarsteller James Cagney, bereits in den höheren Fünfzigern befindlich und damit für das nach Sensationen gierende Nachwuchspublikum von eher nachlassender Anziehungskraft. In "Tribute To A Badman" legt er nochmal die bekannte, alte Wut eines Tom Powers oder Cody Jarrett in die Waagschale, jenes berüchtigte Auf-die-Unterlippe-Beißen, das das in Relation zum übrigen Körper überdimensionale Gesicht Cagneys umso furchteinflößender erscheinen ließ und jedem Cagney-Connaisseur suggeriert: Jetzt passiert gleich was. Dass am Ende der vormalige 'bad man' Glück, Frieden und vor allem Erlösung findet und des Wütens müde geworden ist, markiert sozusagen 'le nœud de cadeau': Man wird Cagneys Unterlippe in Zukunft nurmehr höchst selten involviert finden in seine Gefühlsexponierungen. Und es freut einen, irgendwie.

8/10

Robert Wise Wyoming Selbstjustiz Freundschaft



Filmtagebuch von...

Funxton

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